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Bergpässe, die ihr BEZWUNGEN habt

AW: Bergpässe, die ihr BEZWUNGEN habt

Im Prinzip, weil ich wissen wollte, wie sich das früher anfühlte, als bei der TDF noch ohne Gangschaltung gefahren wurde. Wobei es bei den heutigen Straßenverhältnissen ja ungleich einfacher ist. Im blauen Forum habe ich zu meiner Reise mal einen Bericht verfasst.

Gruß

Maxim

habe mir deinen Bericht grade durchgelesen... großen Respekt, eine tolle Tour und ein wunderschöner Bericht mit eben solchen Fotos. :daumen:
 

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Re: Bergpässe, die ihr BEZWUNGEN habt
AW: Bergpässe, die ihr BEZWUNGEN habt

Schwelgen in schönen Erinnerungen und Vorfreude auf den kommenden Sommer...
"Meine Pässe" 2008 waren

Col du Galibier und Col de l'Iseran
Cime de la Bonnette und Col d'Allos
Mont Ventoux
Col d'Izoard und Col d'Agnel
Montagne de Lure
Ötztaler Gletscherstraße
Glocknerstraße
Kühtai (4mal glaub ich, standortbedingt:D)

und ein paar kleinere, die ich nicht als richtige Pässe einordnen mag:
Hochfügen
Axamer Lizum
Brenner
Holzleitensattel
Buchleitensattel
Paß Strub
 
AW: Bergpässe, die ihr BEZWUNGEN habt

Ich habe vor einer Woche 2 Mal den "Passo Altos del Morado" in Nordargentinien gemacht. Der Pass liegt zw. Purmamarca und Susques (RN51), führt durch den Salzsee "Salinas Grandes" und weiter zum "Passo de jama" (~4400m ü.n.N.) an der Grenze zu Chile. Ich bin von Purmamarca (ca. 1800m hoch) über den Pass zum Salzsee (ca. 3200m hoch) und zurück gefahren. Auf der Purmamarca-Seite verläuft der Passanstieg über ca. 32 km.

P1020410.JPG


P1020462.JPG
 
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super:daumen:

über 4000, so was haben wir hier in europa leider nicht.

wie waren die temperaturen da oben? bist ja in kurz, hast Du für die abfahrt noch mal beinlinge und jacken angezogen?
 
AW: Bergpässe, die ihr BEZWUNGEN habt

[…]wie waren die temperaturen da oben? bist ja in kurz, hast Du für die abfahrt noch mal beinlinge und jacken angezogen?

Würde mich auch mal interessieren. Wobei da ja Sommer ist, und da auf über 4.000 m eine Vegetation ist, die man bei "uns" (soll heißen: in den Alpen) deutlich tiefer nicht finden würde, ist ja ein ganzes Stück südlicher, ääh, nördlicher, ääh also näher am Äquator. Das sieht schon recht warm aus.
 
AW: Bergpässe, die ihr BEZWUNGEN habt

Buenos Aires hat ein Klima vergleichbar mit Madrid, Rom od. Lissabon. In Bariloche ca. 1000km südlicher ist es dann schon eher wie im guten Deutschland und Ushuahia (die nach eigenen Angeben südl. Stadt der Welt, aber um dagegen anzustinken haben die Chhilenen noch ein paar Kilometer südlicher ein paar Leute angesiedelt) kommt auch im Sommer kaum über 10 Grad hinaus. Der Nordern dagegen, wo ich unterwegs war (Provinzen Salte, Tucuman, Jujuy) sind für sehr heisse Sommer bekannt. In Salte z.B. kann es auch gerne Mal 37+ Grad heiss sein. In den Höhenlagen ist es dann entsprechend weniger.

An dem Tag, an dem die Fotos entstanden sind war kurz gar kein Problem. Ich bin auf dem Hin- und Rückweg über den Pass gefahren, oben habe ich mir ne Plastiktüte unter das Trikot gesteckt und das wars. Auf dem Salzsee hat die Sonne natürlich durch die Reflexion des Salzes wahnsinnig gebrannt. Unglaublich, dass dort Arbeiter das salz abbauen und das Tag für Tag 10 Stunden lang aushalten.

Am nächsten Tag bin noch einmal mit dem Auto dort hinauf und weiter nach Susques und Paso Jama gefahren. Über Nach ist schlechtes Wetter aufgezogen und oben am Pass lag noch etwas Schnee und der Salzsee war von ca. 5 cm Wasser überspült!!!

Technisch gesehen ist man dort in einer Vollwüste unterwegs (warum es dann ausgerechnet geregnet hat als ich 3 tage lang da war ist mir unbegreiflich), entsprechend sind die Temperaturunterschiede zw. Nacht und Tag extrem, dazu kommen die Eigenarten der Höhe: Nach 4 Wochen in Buenos Aires mit jeden Tag 2 - 3 Std Biken mit voller Kraft auf einer Art Kriteriumskurs mit Bikekurier-flavor und stets angriffslustigen argentinischen Bikern bin ich derzeit sehr fit, aber die Höhe habe ich schon bemerkt, gefühlt hatte ich nur 66% meiner Kraft...

Im allgemeinen sind Argentinien und Chile schon interresante Bikeländer, allerdings sollte man wissen was man tut und worauf man sich einlässt. In beiden Ländern war ich schon mit RR und MTB unterwegs:

Für das RR gilt, dass es im allgemeinen viele asphaltierte Rutas (entspricht unseren Bundesstrassen) mit wenig Verkehr gibt. Da Argentinien ausserhalb der Anden aber topfeben und ausserhalb Buenos Aires nur dünn besiedelt ist, verlaufen diese Strassen oft über viele Kilometer schnurgerade (ich habe schon mehr als 30 km ohne Kurve erlebt), dann eine kleine Kurve und wieder gerade. Ausserhalb der Ballungsräume (BsAs, Salta, Mendoza, Rosario) lassen sich auch kaum "Runden" kombinieren. Es gilt als: erst in eine Richtung, dann das gleiche zurück.

Für MTB gilt, dass es (leider, leider) kaum Trails in den Anden gibt. Wird etwas gebaut, dann gleich für Jeep und LKW um z.B. zu einer Mine zu kommen. Es gibt auch kaum brauchbare Karten und kaum die Möglichkeit für Runden.

Für Reiseradler ist das Land aber sehr, sehr gut geeignet: Wenig Verkehr, billige Unterkünfte, tolles, günstiges Essen, viel Abenteuer und noch viel mehr Natur.

Für mich heisst es aber jetzt erst Mal Abschied nehmen nach 6 Wochen. Sitze gerade in Santiago de Chile am Flughafen auf dem Weg zurück nach D. Aber schon dieses Jahr zu Weihnachten bin ich wieder da. Das Kuota auf den Fotos ist in Buenos Aires bei Schwiegermama geblieben und ist somit nun mein argentinisches Urlaubsbike. In BsAs habe ich dieses Jahr einen Haufen Biker auf der täglichen Runde kennengelernt. Ich kann dazu auch Mal was schreiben, das ist aber eine andere Geschichte.

In diesem Sinne: Don´t cry for me Argentina!
 
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Hab in meinen Bildern ein Photo Deines Passanstieges von Purmamarca gefunden:
 

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Eine der drei Runden wird meine erste Tour in den Alpen 09 sein:


Tourenplaner


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Frage: Kann mir hier jemand was über den Gaisberg, das Roßfeld und die Trattberg-Panoramastraße sagen? Wie siehts da mit den Schneeverhältnissen Mitte/Ende April aus? Der Gaisberg dürfte gehen und auch die 2. Runde, die ich besser kenne, wenngleich ich die noch nicht mit dem Rad gefahren bin.
 
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TBone, hab Deinen Bericht voll Bewunderung und ein bisschen Neid gelesen. Du bist einen Traum von mir geradelt (naja, zumindest einen Teil davon)!

Die gesamte Strecke über den Paso de Jama ist eigentlich eine Abfolge von Pässen, wie das Höhenprofil unten zeigt. Zu beachten sind auch die Entfernungen und das weitgehende Fehlen von Versorgungspunkten dazwischen!
Leider ist dieser Andenpass einer der ganz wenigen, die aufgrund der Qualität der Straße für Rennradler überhaupt in Frage kommen (ist erst seit 2005 vollständig asphaltiert). Und zugleich gibt es (noch) so gut wie keinen Verkehr dort. Aber allein dieser Pass wäre schon eine Reise nach Argentinien wert!
Warum es jetzt dort regnet? Der argentinische Norden ist ein Sommerregengebiet, das aufgrund der Passatströmung von Osten den Niederschlag abkriegt. Da östlich der Anden keine Gebirge aufragen, regnet sich die gesamte Feuchtigkeit erst beim Aufsteigen der Luftströmung über der ersten Kette der Andenkordillere ab. Mit jedem Meter höher und weiter nach Osten nimmt die Niederschlagsmenge ab, bis in der Atacama tatsächlich Wüstenklima erreicht ist (in Purmamarca jedoch noch bei weitem nicht). Die wenigen Jahresniederschläge in der Halbwüste fallen also genau jetzt.

P.S. Hab vor zwei Jahren einige Monate am Fuss des Passes verbracht... Deswegen konnt ich mich grad nicht zurückhalten;)
 

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@Tbone: danke für den super bericht:)

ich für meinen teil werde im april wieder ein paar tage in südfrankreich vergbringen. Der Mt.Ventoux steht dieses jahr von westen aus an, von osten kenne ich ihn schon;)

im auguts habe ich vor den alpen-brevet silber zu fahren.
die pässe bin ich zwar schon letztes jahr gefahren, aber ist immer eine tour wert da:)
später dann geht es in die dolomiten! stilfser joch wäre ein traum.
 
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P.S. Hab vor zwei Jahren einige Monate am Fuss des Passes verbracht... Deswegen konnt ich mich grad nicht zurückhalten;)

Tja, heute war ich wieder den ersten Tag zurück in meinem überhaupt nicht vermissten Projekt. Aber es war schön, die Jungs wieder zu sehen...

Die Tour über den Pass war wirklich ein Traum!!! Ansonsten bin ich noch gefahren: "La Cornica", also die RN9 zw. Salta und Jujuy, die RN68 (??), das östliche Tal von Cafayate nach Norden und das Valle del Tafi.

Alles total super!!!

Ich habe aber den eigentlichen Passo de Jama auch noch auf meiner ToDo-Liste. Vor allem würde mich aber auch der Passo San Francisco (ca. 4700m) reizen. Dorthin ist aber der Anmarsch so weit! Ich hätte diesmal noch versuchen können, dies an einem Tag zu erledigen, aber der Anmarsch in die Nähe des Passes alleine wären 600km Umweg gewesen, das habe ich mir dann doch nicht gegeben...

@salkan: erzähl Mal, was hast du denn dort gemacht? Das würde mich sehr interresieren! Warst du sonst noch in Arg. unterwegs?
 
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Schwelgen in schönen Erinnerungen und Vorfreude auf den kommenden Sommer...
"Meine Pässe" 2008 waren

Col du Galibier und Col de l'Iseran
Cime de la Bonnette und Col d'Allos
Mont Ventoux
Col d'Izoard und Col d'Agnel
Montagne de Lure
Ötztaler Gletscherstraße
Glocknerstraße
Kühtai (4mal glaub ich, standortbedingt:D)

und ein paar kleinere, die ich nicht als richtige Pässe einordnen mag:
Hochfügen
Axamer Lizum
Brenner
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Buchleitensattel
Paß Strub

verdammt! Ich beneide Euch Menschen aus dem "Süden"... der Weg von Hamburg in die Berge ist immer so elendig weit....
 
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Meine Pässe bisher
1x Stilfser
1x Ofen
1x Schwägalp
1x Feldberg
1x Glockner (um 2km verkürzt, war beim Glocknerkönig 06)
1x Klausen
1x Reschen
2x Furkel
1x Staller Sattel
1x Valparola
 
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@salkan: erzähl Mal, was hast du denn dort gemacht? Das würde mich sehr interresieren! Warst du sonst noch in Arg. unterwegs?

Ich schreib meine Diss über das Gebiet und war deswegen mehrmals und länger für Recherchearbeiten dort. Zumindest einmal habe ich auch noch einen Urlaub drangehängt und bin durchs Land gefahren. Den Paso San Francisco kenne ich auch (von der Nähe der Passhöhe startet die argentinische Route auf den Ojos del Salado). Die Straße ist nur auf der argentinischen Seite asphaltiert und auch dort nicht durchgehend. 2006 fehlten da schätzungsweise 10-15km, die also sandig/schottrig sind. Abgesehen davon ist der Asphalt in sehr gutem Zustand. Landschaftlich ist die Strecke ein Traum, vom Profil her deutlich gleichmäßiger als der Paso de Jama und ohne Serpentinen. Und im oberen Bereich gibt es entlang der Straße kleine Unterkünftshütten (ähnlich den Biwakschachteln der Alpen), wo man zumindest vor dem Wind geschützt übernachten kann.

Ansonsten war ich auch in Patagonien unterwegs, aber da würd ich mit dem Rad wohl nicht hinwollen. Zu windig, die asphaltierten Straßen zu flach, die interessanten (Ruta 40) nicht rennradgeeignet und auch mit dem Reiserad ziemlich mühsam zu befahren. Aber: Man kommt immerhin auch an die Orte, wo kein öffentlicher Verkehr mehr hinführt.

Im Norden wird man als Rennradler wahrscheinlich ziemlich bestaunt, oder? Ich hab zwar einige Reiseradler unterwegs gesehen (sogar einen Liegeradler), aber keine Rennradler ohne Gepäck. Bist Du extra für den Pass in den Norden gefahren?
 
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