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Bahnrad Fahrverhalten!

sixx

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ein bahnrad ist durch seine spezielle geometrie eigentlich dafür prädestiniert sich sehr wendig und direkt zu verhalten.jedenfalls sprechen für mich der enge radstand und in meinem fall die 20 mm reifen dafür.

wenn ich jedoch die hände vom lenker nehme, ist das fahrgefühl keineswegs nervös oder schwammig, sondern das rad rollt wie auf schienen geradeaus.täusche ich mich da, sehe ich etwas falsch oder habe einen denkfehler?

bitte um aufklärung.
 
Was ich nun gelernt habe ist, dass der steile Steuerrohrwinkel, und die Gabel mit geringer Vorbiegung, den Effekt eines kleinen Nachlaufes haben, welcher für das wendige, nervöse Fahrverhalten verantwortlich sind. - Bestimmt auch in Verbindung mit einem engeren Radstand.

Mein Bahndiamant verhält sich auch so. - Wenn ich mir das Foto von deinem
Moser anschaue, dann sieht dein Steuerrohrwinkel eigentlich steiler aus als der beim Diamanten, und auch die Vorbiegung der Gabel ist geringer!

Ebenso rätselnd! :confused:
 
bin neu hier will aber trozdem mal meinen senf dazu geben:


ich find ja man merkts! grade wenn du nur relativ langsam zwischen autos durchschlängelst hat das bahnrad echte vorteile
 
Mhm....ich denke ,dass man mit einem gut ausgetrimmten Renn/Bahnrad ganz gut freihändig fahren kann.....
Mein Daccordi RR normalo Rad hat auch einen recht engen Radstand....wenn ich mir das so ansehe...Abstand Reifen zu Rahmen....ca. 1,2 cm das ging freihändig letztes Jahr total gut....jetzt nicht mehr,weil das Steuerlager Macken hat.

Also sixx.....ich denke,das spricht für sich,wenn du easy freihändig fahren kannst,
dann ist alles okay mit Rahmen und Lagern und so...

Gruss Horst
 
F'hainer schrieb:
Bestimmt auch in Verbindung mit einem engeren Radstand.
zwischen meinen achsen liegen genau 94,8 cm, zwischen unterrohr und VR exakt 9,32 mm.wie sieht's bei dir aus?
 
PHR3AK schrieb:
bin neu hier will aber trozdem mal meinen senf dazu geben...
herzlich willkommen eingangfahrer.
00009158.gif
 
sixx schrieb:
herzlich willkommen eingangfahrer.
00009158.gif

danke :bier:

tag F'hainer - werd mich mal zum wochenende hin im lokal forum melden ob sontag was geht

hab gerade nochmal bei mir nachgemssen, ist ähnlich wobei wenn das rad ganz hinten im ausfallende steckt schon fast der radstand vom strassenrad erreicht ist. denke den größten unterschied wird der steile lenkwinkel machen - aber die wendigkeit macht ja gerade den reiz aus und die überlappung von den pedalen stört ja wirklich nicht.
 
PHR3AK schrieb:
danke :bier:

tag F'hainer - werd mich mal zum wochenende hin im lokal forum melden ob sonntag was geht

hab gerade nochmal bei mir nachgemssen, ist ähnlich wobei wenn das rad ganz hinten im ausfallende steckt schon fast der radstand vom strassenrad erreicht ist. denke den größten unterschied wird der steile lenkwinkel machen - aber die wendigkeit macht ja gerade den reiz aus und die überlappung von den pedalen stört ja wirklich nicht.

Am meinem Strassenrad ist der Radstand sogar kleiner, und die Vorbiegung ist auch geringer!! :D
Ja die Wendigkeit macht echt Spass! :p
 
F'hainer schrieb:
Am meinem Strassenrad ist der Radstand sogar kleiner, und die Vorbiegung ist auch geringer!! :D
mein strassenradl hat 102 cm, was doch einen erheblichen unterschied macht.
 
geringere Gabelvorbiegung VERGRÖßERT den Nachlauf und macht das Lenkverhalten an sich weniger nervös. Das wird oft falsch interpretiert, aber eine Zeichnung macht es deutlich:
lenkgeom.gif
von kreuzotter.de
Ja, das passt auch bei realistischen Maßen so.
Rennradgabeln haben so 40-45mm, typisch z.b. 43mm. Meine Bahnradgabel hat nur 35mm.

Der steilere Lenkwinkel verkleinert den Nachlauf wieder.

Beide Parameter wirken sich auf die Wendigkeit aus, aber nicht unbedingt gleich. Man müßte mal versuchsweise einen Rahmen mit flachem Steuerrohr aber viel Vorbiegung mit einem Bahnrahmen vergleichen, um zu sehen wie sich die Fahreigenschaften bei gleichem Nachlauf unterscheiden. Natürlich wirkt sich beides auch auf den gesamten Radstand aus...

Mein Eindruck ist zumindest, dass der Lenker bei Bahngeometrie leichter umklappt.


Wirkliche Aussagen über die Fahrstabilität eines Bahnrades kann man sowieso kaum machen - dazu müsste man halt auch mal mit 80 einen Berg runterfahren können...

Dann wäre da noch die Kettenstrebenlänge, wobei die mit typischen 395-400mm auch nicht anders ist als bei vielen Rennrädern.

Meins kommt mir mit ca 74 oder 75 Grad Lenkwinkel und 35mm Gabelvorbiegung nie instabil vor, fühlt sich aber trotzdem "wohler", wenn es um enge Kurven geht.
 
lelebebbel schrieb:
geringere Gabelvorbiegung VERGRÖßERT...
jetzt hat's klick gemacht. ;)

lelebebbel schrieb:
Rennradgabeln haben so 40-45mm, typisch z.b. 43mm. Meine Bahnradgabel hat nur 35mm.
bei mir ebenfalls.

lelebebbel schrieb:
Mein Eindruck ist zumindest, dass der Lenker bei Bahngeometrie leichter umklappt.
das widerspricht jetzt meinem schienenmäßigen geradeausfahrgefühl.
 
Das ganze hängt meiner Meinung aber auch ein bischen davon ab, mit was für einem Bahnrad Du unterwegs bist. Bin sowohl schon auf einem Sprint- als auch ein Endurance-Bahnrad für Punktefahren gefahren.
Das Sprintrad hat einen viel steileren Lenkwinkel, um schneller reagieren zu können. Freihändig fahren wir da echt zum Abenteuer ;)
Die meisten "normalen" Bahnrahmen/ Gabeln haben eine eher ausgewogene Geometrie, damit man alles damit machen kann.
 
Hier noch ein paar Worte zur weiteren Erhellung:

Smolik und Etzel "Das grosse Fahrradlexikon"


NACHLAUF


Abstand auf der Fahrbahn , mit dem der Aufstandspunkt des Vorderrades der
verlängerten Mittelachse des > Steuerrohres "nachläuft".

Der Nachlauf beeinflußt entscheidend das > Fahrverhalten von Zweirädern, da er
für die > Kreiselkräfte des Vorderrades einen Hebelarm darstellt, mit dem diese
das einspurige Zweirad während der Fahrt fast automatisch stabilisieren (s.a. >
Geradeauslauf, > Gleichgewicht). Einfluß unterschiedlicher Nachläufe aufs
Fahrverhalten (neben > Radstand und > Fahrerschwerpunkt):

langer Nachlauf
Je länger der Nachlauf, desto richtungsstabiler ist das Fahrverhalten bei hohen
Geschwindigkeiten - umso höher freilich fallen auch die erforderlichen
Lenkkräfte bei Richtungskorrekturen aus und umso schwieriger läßt sich bei
langsamen Geschwindigkeiten ein einspuriges Zweirad steuern (Lenkung "wackelt")
und freihändig Fahren.

kurzer Nachlauf
Je kürzer der Nachlauf ist, umso wendiger wird das Fahrzeug und umso leichter
läßt es sich bei niedrigen Geschwindigkeiten steuern - bei hohen
Geschwindigkeiten allerdings nehmen Flatterver-halten und
Geradeauslaufschwierigkeiten zu.

unterschiedliche Realisierungen des Nachlaufs
Der Nachlauf wird konstruktiv durch das Zusammenspiel von > Steuerwinkel und >
Gabelbiegung bestimmt, wobei zunehmende Werte den Nachlauf jeweils verringern,
abnehmende vergrößern ihn.

BEISPIELE:

Ein Nachlauf von 6 cm läßt sich z.B. mit einem Steuerwinkel von 740 und einer
Gabelvorbiegung von 4 cm erreichen - ebenso aber auch mit einem flacheren
Steuerwinkel von 710 (vergrößert Nachlauf) und einer stärkeren Gabelvorbiegung
von ca. 6,5 cm (verkleinert ihn).

Miteinander verglichen ist der Nachlauf mit dem steileren Steuerwinkel und der
kürzeren Gabelvorbiegung leichter zu handhaben (Vorderrad dreht mehr auf dem
Punkt), während die flachere Ausführung das Vorderrad mehr seitlich schwenkt, so
daß es z.B. schwieriger ist, durch eine Spurrille zu zirkeln (Vorteil dagegen
ist der bessere Federkomfort der weiter gebogenen Gabel).

Und hier die Auswirkungen verschiedener Rahmengeometrien aufs Fahrverhalten:



[/URL]​

Falls das alles wieder nicht geht, einfach in meiner Galerie unter Technik schauen http://www.rennrad-news.de/fotos/showgallery.php/cat/500/ppuser/1978
 
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