AW: Andreas Klöden fährt wieder für Astana.
Moin, Auch wenn es juristisch vllt nicht manifestiert ist, aber wieso gilt im Radsport die Unschuldsvermutung nicht ? Sind das Menschen zweiter Klasse oder weshalb ? Oder sind alle pauschal schuldig ?
Warum wird dann nach Anti-Dopinggesetzen geschrien ?
Generell gilt im Sport die Unschuldvermutung nicht in der Form .... ansonsten wäre es ja unmöglich eine Dopingprobe zu erhalten - die dürfte ja sonst erst bei einem konkreten Verdacht gefordert werden.
Allerdings gehört der Sportler über seine Teams/Vereine eine Verband an, die an Wettkämpfen teilnehmen wollen. Damit unterwirft er sich freiwillig den Antidoping-Bestimmungen.
Ganz sauber ist es ja nicht--dass man seinen Aufenthaltsort permanent melden muss, dass man ohne Urin/Blutproben abgeben muss, dass einem beim Pinkeln Kontrolleure auf den kleinen Mann bzw. zwischen die Beine gucken widerspricht ja durchaus einigen Rechten in einer freien Gesellschaft. Ganz freiwilig -wie immer behauptet wird- geschieht das ja nicht. Zudem wird auch noch einer Beweislastumkehr zugestimmt -geht es bei Radfahrern z.B. um die Berufsausübung. Daher könnte hier durchaus eine Zwangslage vorliegen durch die der Sportler gezwungen wird auf wesentliche seiner eigentlich selbstverständlich geglaubten Menschenrechte zu verzichten ....
Mir fällt auch keine bessere Lösung ein, aber wenn Herr Schäuble eine Kamera vor dem Bahnhof installieren will ist der Aufschrei riesengroß - wenn wir aber unseren Sportler ohne mit der Wimper zu zucken Grundrechte absprechen, nur weil wir das beürfnis nach "Ehrlichem" Sport haben, geht das völlig in Ordnung.
Darüber sollte man mal nachdenken, bevor man Haftstrafen ect. für Vergehen fordert, die einem auch unglaublich leicht angehängt werden können. Wohl gemerkt: es besteht Beweislastumkehr!
Nach einem "erzwungenen" positiven test muss der Sportler beweisen, dass er unschuldig ist. Als gedopt gilt er auch, wenn er das Mittel nachweislich unwissend zu sich genommen hat.
Noch nie war es so einfach, einen unliebsamen Konkurrenten durch ein leicht nachweisbares Mittel im Müsli loszuwerden. Glaubt ihr das ist völlig undenkbar??
Unter den Voraussetzungen kann ich jeden verstehen, der in den wenigen Jahren in denen er den Beruf ausüben kann so viel rausholt wie geht, damit er anschließend über die Runden kommt. Deshalb finde ich die Entscheidung von Klöden durchaus nachvollziehbar. Er handelt eben ökonomisch überlegt.
Würde einer von euch etwa auf einen Gehaltsbonus verzichten, auch wenn man genau weiß, dass der Kollege diesen viel mehr braucht und verdient hat??