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360° Tritt

Warum wenden ihn dann so viele, wie man weiter oben merkt nicht an, wenn die beine nocht so schnell ermüden und es der gesundheit beiträgt?

Weil's anstrengend und eine ungewohnte Bewegung ist?

Man muss nur einmal im Fitnessstudio Beine trainieren und die mögliche Last vom Beinbeuger mit der vom Beinstrecker vergleichen...
 
Wie viele km braucht man ca., um es zu beherrschen?

Hi,
ich hatte damal ewig gebraucht um überhaupt die Muskeln/Sehnen/Bänder an die neue Tritttechnik zu gewöhnen. Eine Saison war ich bestimmt damit beschäftigt :) Anfangs kamen dann oft Beschwerden wegen Überlastung dazu die teils recht hartnäckig waren...
Auch heute noch muss ich mich teils auf die richtige Trettechnik konzentrieren da ich dazu neige mit dem linken Bein weniger zu ziehen als Rechts.

Grüße
Tom
 
360° Tritt? Er weiß Bescheid.
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Warum etwas machen, wofür wir nicht gebaut sind? Bergauf drückt der Zweibeiner beim laufen, bergab zieht er aber trotzdem nicht. Solange der Kreislauf genügend Energie bereit stellt kann die problemlos von den Muskeln für “drücken“ in mechanische Arbeit umgesetzt werden. Da gibt es keinen Flaschenhals, der durch zusätzliches ziehen erweitert werden müsste. “Rund“ ist der Tritt auch dann, wenn an der Pedalachse an den Scheitelpunkten möglichst geringe nichttangentiale Kraftkomponenten anliegen und die “Zug“phase zumindest neutral ist und nicht bremst. Das ist schwer genug und übrigens etwas, was man auch mit einbeinigem fahren oder diesen komischen Freilaufkurbeln nicht unbedingt lernt, da kann man nämlich genau so sinnlos radial an der Kurbel herumbiegen wie sonst auch.

Eine Ausnahme von der “nicht ziehen“-Regel muss es natürlich trotzdem geben, sonst wäre es keine: bei kurzen Sprints oder Steilstücken brennt man die lokalen Zwischenspeicher der Muskeln ab und da will man natürlich gerade auch die Speicher der sonst brachliegenden Muskeln mit anzapfen, selbst wenn sie noch so klein sind. Wenn man auch nur einen Hauch von Körpergefühl hat macht man das aber meiner Meinung nach automatisch richtig, eine spezielle Tritttechnik muss man sich dafür nicht extra angewöhnen. Womöglich wäre das sogar kontraproduktiv, denn Reserven zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass man sie normalerweise nicht antastet.
 
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Eine Ausnahme von der “nicht ziehen“-Regel muss es natürlich trotzdem geben, sonst wäre es keine: bei kurzen Sprints oder Steilstücken brennt man die lokalen Zwischenspeicher der Muskeln ab und da will man natürlich gerade auch die Speicher der sonst brachliegenden Muskeln mit anzapfen, selbst wenn sie noch so klein sind. [...].

... und auch diese kleinen Muskeln muss man natürlich trainieren, sonst verkümmern sie.
 
Es gibt einfach zu verschiedene Vorstellungen von rund.;)
Der Titel trifft es doch auf den Kopf: natürlich kann man mit seinen zwei Beinen und den zwei Kurbelarmen physikalisch gesehen nicht bei jeder Kurbelstellung die gleiche Kraft auf die Kurbel bringen. Man kann den Tritt aber runder machen, so dass die typischen Totpunkte weniger stark ausgeprägt sind. Das ist dann subjektiv richtig rund. Und gelenkschonender. Aber das mit der Therapie klappt natürlich nur, wenn die akuten Probleme nicht zu stark sind.;)
 
... und auch diese kleinen Muskeln muss man natürlich trainieren, sonst verkümmern sie.
Zum Beinchenheben langt's auch ohne. Ob Training für Muskeln, die überhaupt nicht für mehr geschaffen sind (in freier Wildbahn mussten sie man nicht mal die Schuhe mit anheben) eine gute Investition ist, wenn man sich stattdessen auch um die Haupt-Leistungskonverter im System Zweibeiner kümmern kann halte ich für keinesfalls selbstverständlich. Klar, einem Sprinter wird ein wenig zusätzliche Muskelmasse auf der "falschen" Seite nicht schaden, aber auch dafür muss (oder sollte?) er nicht seinen regulären Tritt umstellen sondern einfach diesen "Ausnahmetritt" zum verfeuern der muskulären Reserven häufiger anwenden. Dabei bricht dann auch nicht gleich die ganze Welt zusammen wenn der Ausnahmetritt hier und da noch ein wenig "eckig" ist, denn dort ist das Maß an brachialer Gewalt wichtiger als das letzte Promille an Effizienz. Ausdauer und damit Effizienz sind vor dem Sprint gefragt.
 
Für mich hörte sich die Methode mit dem Training einer hohen Trittfrequenz am plausibelsten an. Versuche das jetzt zu steigern, sodass ich bei 120upm nicht mehr im Sattel hoppel, wie ein Kanickl in der Brunft.

LG eikee
 
So ist es. Aber kräftige Sprints können auch nicht schaden. Aber vorher die Clickpedale überprüfen - wäre suboptimal, wenn die mitten im Sprint auslösen...:oops:
 
Ja auf- und abwärts habe ich kein spiel. Links, rechts schon. da sinds an der Hacke so 2-3cm. Fahre SPD SL von Shimano.
 
Ich habe mir mal ein paar Gedanken zum Sinn bzw. Unsinn des runden Triits gemacht.

Grundsätzlich erzeilt man den größten Vortrieb, wenn die größte Kraft aufs Pedal wirkt. Das ist die Position Pedal vorne. Jede halbe Kurbelumdrehung ist entweder das linke oder das rechte Pedal vorne und die Vortriebskraft ist am größten. Lange Rede, kurzer Sinn, eigentlich müsste man mit einer alternierenden Geschwindigkeit in der Frequenz der doppelten Trittfrequenz unterwegs sein. Da das gesamte System Fahrrad relativ stark bedämpft ist, ist die Geschwindigkeit trotzdem konstant. Die Schwankungen verpuffen in Reibung und Trägheit des Systems. Trotzdem muss der RR-Fahrer die Kraft für diese "Schwingung" aufbringen.
Wenn man nun eine konstante Kraft auf dem 360° Bogen einer Tretkurbelumdrehung aufbringen könnte - also ein perfekter "runder Tritt" - würde die Schwingung mit der doppelten Trittfrequenz nicht vorhanden sein. Ich müsste also keine Kraft dafür aufbringen und könnte Energie sparen. Ich müsste nur für die konstante Geschwindigkeit treten, aber nicht für das ständige Auf und Ab.
Vielleicht wird es deutlich, wenn man Wiegetritt mit normaler Sitzposition vergleicht. Im Wiegetritt kann ich kurzzeitig zusätzlich zur Beinkraft die Gewichtskraft meines Körpers für den Vortrieb einsetzen. Auf Dauer ist diese Fahrweise aber ineffizient, weil ich viel Energie in die Aufrechterhaltung einer stark bedämpften Schwingung verpulvere.
Es ist also nicht so sehr die Ziehbewegung in der Position Pedal hinten, die ein Klickpedal ermöglicht, sondern die Möglichkeit, dass man auf dem gesamten 360° Bogen des Pedals eine gleichmäßige Kraft übertragen kann, d.h.
1. Pedal vorne - nach unten drücken (normal)
2. Pedal unten - nach hinten ziehen
3. Pedal hinten - nach oben ziehen
4. Pedal oben - nach vorne schieben
Energetisch ist ein gleichmäßiger Krafteinsatz günstiger als ein alternierender!
 
Wenn ich mir die Leute angucke, die eine starke Betonung auf das Ziehen des Pedals legen, dann kommt mir die Gesamtbewegung der Beine immer alles andere als "Rund" vor. Das sieht IMO eher ziemlich hakelig aus, richtig abgehakt Bewegungen sind das.
Hingegen sieht bei Fahrern, die viel Wert auf die Kickphase legen, die Bewegung sehr flüssig oder eben "rund" aus.
 
Ich glaube wer sich zu viel vom Ziehen verspricht stellt einfach die falschen Fragen. Wer die Kraft in die richtige Richtung, also genau tangential maximieren will muss natürlich auch ziehen. Nur wer interessiert sich für Maximalkraft, wenn er stundenlang auf dem Rad sitzt? Und dabei womöglich noch eine Gangschaltung nutzt?? Da ist Effizienz natürlich viel interessanter. Wenn man in Richtung des Kurbelarms statt sauber tangential zieht oder drückt leistet die Kraft mangels Weg zwar keine Arbeit, aber anstrengend ist es trotzdem. Effizienz erreicht man sozusagen nicht indem man die “guten“ Kräfte zu maximiert, sondern indem man die “schlechten“ Kräfte minimiert (ohne die gewollten ganz aufzugeben). Warum das durch zusätzliches ziehen leichter werden sollte ist mir ein Rätsel und die Beobachtung von GerdO scheint das auch nicht gerade nahezulegen (die These, dass es doch leichter werden könnte).
 
Irgendwo hier im Forum war mal ein interessanter Artikel verlinkt, der gerade dieses Füße Abstreichen bzw nach vorne und hinten schieben wiederlegt hatte.
Ich selbst versuche auch zumindest leicht zu ziehen und das Pedal zu entlasten. Ernsthaft trägt das Ziehen bei mir nur an steilen Anstiegen Kraft bei.
Wer soll denn auch in der Lage sein, durch das Ziehen genau so viel Kraft wie durch das Drücken zu entwickeln. Vom Schieben und Füßeabstreichen mal ganz abgesehen.
 
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