Wenn die Tour noch mehr Attacken und Gefechte zwischen den Klassementfahrern sehen will, braucht sie mehr steile Pässe. Dann können die Helfer nicht in der Form Löcher schließen, wie das an einem Berg wie dem Izoard über weite Strecken geht.
Steile Pässe gibt es in Frankreich nicht soviele wie z.B. in Italien, da war der Mont du Chat und der Izoard heute schon im oberen Bereich der Steigungsprozente, die großen mythischen Berge in Frankreich haben meist (gleich)mäßigere Steigungen als etwa die in den Dolomiten.
Ich glaube aber eh nicht, dass Strecken-Modifikationen am "Plot" der Etappen etwas ändern werden.
Mein EIndurck ist durchaus auch, dass bei der Tour weniger offensiv gefahren wird als bei den anderen GTs. Der Grund dafür ist meiner Meinung nach aber, dass die Tour im Profi-Radsport ein zu großes Gewicht für die Teams, deren Zukunft, die Sponsorensuche etc. pp. hat, als dass jemand, der Aussicht auf eine Top-Platzierung hat, dort ein großes Risiko eingeht. Die Logik ist offenbar, lieber 2 , 3, 4 oder 5, 6, als durch eine frühe Attacke alles auf Spiel zu setzen.
Auch die Tatsache, dass bei den Flachetappen kaum erfolgversprechende Gruppen unterwegs waren, passt da ins Bild. Es zeigt, solange im Peloton noch irgendwer von den "großen" Manschaften irgendwas gewinnen will (oder muss, weil man bislang leer ausgegangen ist) oder ein Trikot verteidigen, bestehen die Fluchtgruppen auf Flachetappen vorwiegend aus "Aussichtslosen und Verzweifelten". Auch hier ist wohl die Hauptmotivation der großen Teams der Stellenwert, den ein Tour-Erfolg hat. Da kann man es sich einfach nicht leisten, mal eine Gruppe fahren zu lassen (und wenn doch, dann wird eine Mannschaft von der sporetlichen Leitung zur "Strafarbeit" verdonnert, wie heute die Bora-Jungs) und weil das jeder weiß, geht auch kaum noch einer in eine Flucht-Gruppe auf einer Flachetappe, außer die, die eh keine Chance haben, sich irgendwo anders zu zeigen.
In der Summe ist mein Eindruck: Der Stellenwert der Tour "lähmt" die Sportler - die Tour "ächzt" unter ihrem eigenen Gewicht.