Ich glaub Dir jedes Wort, und es klingt auch wirklich alles sehr kompetent - aber Du solltest vielleicht öfter mal zum Arzt gehen, um zu merken, was Realität ist.
Die Wald- und Wiesenpatieten kriegen von Wald- und Wiesendocs die Wald- und Wiesenmedikamente, die schon immer verschrieben wurden. Sie war in diesem Fall keine Topathletin mit ihrem Leibarzt, sondern eine Frau, die was gegen nächtlichen Husten bräuchte (nix Notfall). Und dann kriegt sie irgendwas von dem, was in der BW-Apotheke auch möglichst verfügbar ist.
Mir ist die jämmerliche Realität des Gesundheitssystems in Schland besser bewußt, als mir lieb ist; ich lerne es immer wieder höchst unangenehm kennen, wenn ich pro bono Zweitmeinungen bei Krebspatienten schreibe... da tun sich Abgründe auf, die ich uns allen besser erspare.
Mir sind doch mittlerweile auch alle Permutationen dieses Vorgangs bekannt, aber, nochmals:
1) es gibt für einen wissenschaftlich fundiert arbeitenden Arzt (also kein "Homöopath", Impfgegner, Esoteriker) nicht eine einzige solide Indikation für Ambroxol
2) es gibt..... für Clenbuterol
3) in einer mehr oder weniger notfallmäßigen Situation - der Doc wurde ja aus dem warmen Bettchen geklingelt - gilt das nochmals - entweder, die Patienten hat ein objektivierbares respiratorisches Problem, dann löst man das (topisches Kortikosteroid, kurz/schnellwirkendes Beta-Sympathomimetikum; mittelfristig Diskussion z.B. von Leukotrienrezeptorantagonisten etc. p.p.), oder sie ist einfach ängstlich und aufgeregt, dann gibt man etwas, was beruhigend wirkt. Weder das intendierte noch das "versehentlich" abgegebene Medikament sind dafür tauglich
4) die vielen Volten des Verbandes und vielen Versionen der Geschichte lassen mich ratlos zurück....
5) die Patientin war und ist "Topathletin", und als solche in der Pflicht, bei jeglicher Einnahme von Medikamenten zu überprüfen, ob diese auf einer doping-Liste stehen. Ich denke auch, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich davon ausgehe, daß solche Athleten einen ihnen unbekannten Arzt darauf aufmerksam machen, daß sie Medikamente, welches auf doping-Listen aufgeführt sind, nicht nehmen können, und spätestens da sollten beide Seiten doch kritisch prüfen, was gegeben werden soll
Ich vermute, "die Wahrheit" werden wir hier nie wissen - eins ist aber klar: verantwortungsvoller und transparenter Umgang mit dem Problem sieht anders aus.