• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der "Doping in anderen Sportarten" Thread

Folge 1 lohnt sich nicht. Die Zweite höre ich gerade und die ist schon interessant. Mir war bspw neu dass der DFB sich das Recht vorbehält, als erster über positive Tests informiert zu werden. Noch vor Verein oder Sportler.
Auch die Hausdurchsuchung fand erst statt, nachdem der Verein Bescheid wusste. Wieviel die dann im Zweifel noch wert ist, kann man sich ja überlegen.

Das klingt auch wild:
https://www.ndr.de/sport/fussball/m...t-zu-haben-doping,hsv-mario-vuskovic-100.html

Was man aus dem Artikel und den 4 Folgen ziehen kann: Es gab wohl eine dokumentierte Injektion am 01.September durch die Vereins-Ärzte -> die Kontrolle, die zum positiven Test geführt hat, war am 16. September. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ging man in dem Podcast immer wieder davon aus, dass eine mögliche EPO-Infusion nur rund 7 Tage (maximal glaube 9 Tage) nachweisbar wäre. Dass die Verteidigung dann nicht auf diese mögliche Ursache gegangen ist, klingt für mich daher erstmal eher schlüssig als "verdächtig".
 

Anzeige

Re: Der "Doping in anderen Sportarten" Thread
Interessant - neben der eigentlichen Schuldfrage - finde ich vor allem das, was hier so an Rand-Erkenntnissen zutage kommt. Irgendwie alles Vibes wie im Radsport der 90er/2000er Jahre. Nur mit dem Unterschied, dass positive Sportler komplett vom Verein geschützt und verteidigt werden. Das ist neu. :rolleyes:


Von den Fans reden wir mal gar nicht.. auch bei uns gibt's ja noch genug Ulle-Fans, aber an eine große Verschwörung der UCI haben wohl auch damals die wenigsten geglaubt.
 
Interessant - neben der eigentlichen Schuldfrage - finde ich vor allem das, was hier so an Rand-Erkenntnissen zutage kommt. Irgendwie alles Vibes wie im Radsport der 90er/2000er Jahre. Nur mit dem Unterschied, dass positive Sportler komplett vom Verein geschützt und verteidigt werden. Das ist neu. :rolleyes:


Von den Fans reden wir mal gar nicht.. auch bei uns gibt's ja noch genug Ulle-Fans, aber an eine große Verschwörung der UCI haben wohl auch damals die wenigsten geglaubt.
Das stimmt. Aber zum jetzigen Standpunkt her, sind die Beweise einfach zu dünn als dass sich dies mit dem Radsport der 90er/2000er vergleichen ließe. Da hätte schon eine richtige Bombe zünden müssen. Der ehemalige Mannschaftsarzt sagt hier ja auch aus, dass es durchaus solche Vitamin-Spritzen gibt. Diese würden aber dokumentiert werden und man ist sich als Arzt bewusst, dass es kaum Studienlagen gibt, die den Einsatz rechtfertigen. Es gäbe aber auch Athleten, die sich einfach schon kopf-technisch eine Verbesserung versprechen. Also eher klassischer Placebo-Anwendungsfall. Was dieser Arzt aber zurecht kritisiert, ist die anfängliche Zurückhaltung des UKE und der Mannschaftsärzte zum Thema. Ich glaube etwas mehr Transparenz hätte hier sicherlich nicht geschadet.


Aus Radsport-Sicht wird in der 4. Folge auch kurz auf Lizzy Banks und Ihren Fall eingegangen. Dabei geht es auch um die Rolle des CAS. Da gibt es aber sicherlich andere Quellen mit deutlich mehr Tiefgang zu diesem Fall.
 
Hier die No Needle Policy der UCI (für die vollständige Regel bitte im Link nachlesen, ist noch etwas länger).

https://assets.ctfassets.net/761l7g...d5798869c750ed9a66d2/No_Needle_Policy_ENG.pdf

§ 4 Ban on injectionsComment: the aim of this paragraph is to prohibit the use of injections to administer drugs or substances without a clear and recognized medical indication (i.e vitamins, enzymes, cofactors, sugars, amino-acids, proteins, antioxydants, etc.). In particular, it refers to injections aimed at improving and speeding up recovery or decreasing fatigue

13.3.052 The injection of any substance to any site of a rider’s body is prohibited unless all of the following conditions are met:1. The injection must be medically justified based on best practice. Justification includes physical examination by a certified medical doctor and an appropriately documented diagnosis, medication and route of administration; 2. There is no alternative treatment without injection available;3. The injection must respect the manufacturer-approved indication of the medication;4. The injection must be administered by a certified medical professional except where normal practice is that the patient with a disease requiring injections injects him/herself (for example diabetes);5. The injection must be reported immediately and in writing not later than 24 hours afterwards to the UCI Doctor (via email [[email protected]] or fax [+41 24 468 59 48]), except for riders a. With a valid TUE;b. Vaccinationc. When the injection is received during hospital treatment or clinical examination;d. When normal practice is that the patient with a disease requiring injections injects him/herself.
 
100ml kann eine ordentliche Menge sein, wenn es um i.v.-Applikationen geht. Je nach Wirkstoff und Konzentration kann man damit medizinisch ziemlich viel anstellen.

"No needle policy" ist doch letztlich auch nur eine Erfindung eines PR-Menschen.
 
Finde ich nicht. Hab den Fall über die Jahre immer mal verfolgt und finde, dass am Ende relativ wenig rauskommt. Es gibt sicherlich mögliche Szenarien aber dass man wirklich sagen kann: Der oder Die war es... leider nein.
Mit dem Podcast durch, bin ich eher ernüchtert.
Zwar ist es, für jemanden wie mich, der den Fall nur oberflächlich kennt, eine nette Zusammenfassung. Andererseits ist da zwischen den Journalisten und der Sache bzw. dem Protagonisten teilweise merklich wenig Distanz. Gefühlt ist dann auch viel "so ein netter Typ kann das nicht gewesen sein"-Gesülze dabei, was ja noch ginge, wenn es wenigstens eingeordnet würde.
Geradezu grotesk unreflektiert ist die letzte Folge. Anstatt sachlich (und meinetwegen in all ihrer Problematik) die Sportgerichtsbarkeit zu diskutieren, wird unreflektiert und in geradezu boulevardesker Manier auf den CAS gezielt. Als man denkt, schlimmer geht nimmer, wird der Fall Vušković tatsächlich völlig unkritisch auf eine Ebene mit demjenigen von Lizzy Banks gestellt.
Nicht dass die ARD-Dopingredaktion über alle Zweifel erhaben wäre, aber man merkt, dass der Podcast "eingekauft" wurde. Er genügt Standards des Investigativjournalismus bei Weitem nicht.
 
Nein, kein Doping. Aber wenn die Frage "An oder mit Maske gestorben?" auf Ersteres hinausläuft, könnte ich mir vorstellen, dass auch diese Methode der Leistungssteigerung etwas kritischer hinterfragt wird.

https://www.stern.de/sport/autopsie...n-trug-bei-tod-eine-hoehenmaske-36990186.html

1000107831.jpg
 
Deshalb meine obige Frage die als völlig überzogen einfach abgetan wurde....

Wenn ein Arzt, der nur für diesen Zweck da ist einen solchen Saft der vielleicht fehlerhaft geliefert wurde überhaupt einpackt - im Wissen, dass Clenbuterol eigentlich nicht verabreicht werden darf - empfinde ich das schon als bemerkenswert.

Wenn er ihn dann für den absoluten Notfall einpackt, ist er sich bewusst darüber, dass er den nur mit einer TUE verabreichen darf. Da es sich um eine Testpoolathletin handelt darf er das Medikament erst NACH genehmigter TUE verabreichen. Auch das weiß er. In dem Kontext hat er es ausschließlich mit solchen Sportlerinnen zu tun.

Der kann Clenbuterol nicht einfach so verabreichen. So einfach ist das. Und wenn er es so getan haben sollte, dann ist er mindestens auf dieser Position untragbar, weil er gegen diverse Regeln verstoßen hat, die er zwingend einzuhalten hat.

Ich sag mal... irgendwann wird die Luft dann aber auch gaaaaaanz dünn.

Und das bei der obersten Kaderklasse in einer Hochrisikosportart. Die werden zugeworfen mit Warnungen und Bestimmungen und Androhungen von Folgen etc.... wenn das zu einem Vorgehen führt was hier erfolgt sein soll, dann ist das eigentlich nicht mit Worten zu beschreiben.

Plus die Sportlerin gibt die Behandlung nicht im Testprotokoll an?
Clenbuterol ist definitiv kein Notfallmedikament; im Status asthmaticus gibt man Bronchodilatatoren und v.a. hochdosiert Kortikosteroide (topisch/systemisch!). Wer sich so rausreden will, erzählt Quatsch! Clenbutero zählt zu den langsamwirkenden Spasmolytika (beta-2-Sympathomimetikum), für Notfälle absolut unbrauchbar!
 
Danach war der weitere Fehler, dass er wohl 1. das Material nicht gecheckt hat, und 2. es vor dem Verabreichen keinen Crosscheck (Vieraugenprinzip) gab.
Was die Athletin mMn eher weiter entlastet.

Wichtig zu wissen wäre, ob ihr das Clenbuterol in einem akuten Notfall verabreicht wurde.
es wurde in einer Notfallsituation ein nicht zu einem Notfall passendes Medikament verabreicht - ja, man kann an Stümpertum glauben, aber die bekannte Pharmakokinetik von Clenbuterol macht es eben zu einem im Notfall absolut untauglichen Medikament... sorry, mir fehlt der gute Glaube...
 
Mehr als das. Wenn es ganz dumm läuft, dann ist die Karriere vorbei. Steht das in irgendeinem Verhältnis zu dem was eigentlich geschehen ist?

Wer hier argumentiert, sie hätte halt vorher mal selber den Beipackzettel studieren sollen, oder wieso hat sie das Mittel nicht bei der Dopingprobe angegeben usw., dem halte ich entgegen, dass eigentlich die Situation in der das passiert ist, nicht ungewöhnlich war. Klingt komisch, ist aber im Langlaufsport leider so.
Die Sportlerin hatte direkt nach Wettkampf einen Bronchospasmus und Probleme zu Atem zu kommen. Da studiert sie selbst keine Beipackzettel. Sie bekam das Mittel direkt von ihrem anwesenden Mannschaftsarzt, wie schon etliche male vorher. Warum soll sie es noch mal prüfen. Der Arzt ging nach seiner Aussage vom üblichen Mittel aus, das war es aber diesmal nicht und er hätte der Sportlerin dies mitteilen, die medizinische Indikation direkt melden und einen Notfallantrag stellen müssen. Die Sportlerin selber hat den ihr bekannten Hustensaft bei der Dopingkontrolle ja angegeben. Es ist ein rein organisatorisches Problem.
Dies alles ist der NADA bekannt. Es gibt Zeugenaussagen die dies glaubhaft belegen und trotzdem wird die Hexenjagd genauso gestartet, als hätte sie jahrelang mit was auch immer gedopt. Das ist in meinen Augen absolut unverhältnismäßig.
Der von Dir angeführte Fall von Sachenbacher war, ohne darauf eingehen zu wollen, besonders bezüglich der Verantwortung der Athletin, nicht annähernd so eindeutig wie hier.


So glasklar ist die Regel gar nicht, weil keine Regel ohne Ausnahmen und die können im Einzelfall schon bewertet werden. Was sie genommen hat, ist ja nicht mal absolut verboten. Es muss aber medizinisch indiziert sein, direkt danach gemeldet und ein Notfallantrag gestellt werden.
Von einfach mal durchgehen lassen, kann man doch sowieso schon nicht mehr reden, selbst wenn man jetzt keine Sperre mehr aussprechen würde. Olympia ist durch. Der vorläufige Wettkampf- und Trainingsausschluss durch den DSV kommt dahingehend ja schon einer Vorverurteilung gleich. So langsam wie die Mühlen der Sportbürokratie laufen, wird sich das wohl auch noch eine Weile so hinziehen.

Das Argument vielleicht war es ja gar nicht so und man will im nachhinein nur etwas vertuschen, halte ich für wenig plausibel. Klar theoretisch möglich, aber mal ehrlich, wer, bei auch nur halbwegs klarem Verstand, macht so etwas nach Saisonende bei einem nahezu unbedeutenden Wettkampf und auch noch mit dem Wissen wahrscheinlich gleich getestet zu werden?


Richtig. Die Bundeswehr hat eingeräumt, dass der Fehler nicht bei der Athletin lag. Bringt ihr nur halt nichts. Ist das in Ordnung? Wer bei der medizinischen Abteilung alles Fehler gemacht hat, geht nicht klar hervor, da es sich wohl um eine Verwechslung des Hustensaftes handelt. Die Verantwortung trägt natürlich der leitende Sportarzt.
Leute, wenn eine Akutsituation vorliegt, gibt man ganz bestimmt nicht das mit Abstand "langsamste" Spasmolytikum in einem lächerlichen Kombinationspräparat. Wenn ich nachts aus der Kiste geklingelt werde wg. akuter Atemnot kurz vor einem Status asthmaticus, dann:
1) sicher keine peroralen Medis, sondern Kombination aus topisch (Inhaler) und intravenös - ich will nämlich einen schnellen Wirkungseintritt
2) sicher kein Feld-Wald-und-Wiesen-Hustensaft mit einer aberwitzigen Kombination aus einem langwirkenden Spasmolytikum und einem "Schleimlöser", der nix taugt (schleimlösend sind viel Wasser und N-Acetylcystein, sonst gar nix!)
3) Der namenlose Arzt hat die Schuld auf sich genommen, weil man damit wohl Gnade bei Sportgericht erreichen wollte, und es für ihn effektiv null Konsequenzen haben wird - wetten?!?
4) ja, die Umverpackungen beim "Bund" sind oftmals nicht die Originalen - die Bezeichnung ("brand name") und die Liste der Inhaltsstoffe aber schon. Ich sehe hier die Athletin in der Pflicht, gegenzuprüfen, was sie da gerade im Begriff ist, zu schlucken
 
Ihr wurde das Mittel verabreicht. Gut möglich also, dass sie weder Packung noch Flasche in der Hand hatte und das gar nicht prüfen konnte.

Als Zero Tolerance Vertreter kann man natürlich sagen alles egal. Allein der Athlet trägt die Verantwortung für seinen Körper. Ist doch aber realitätsfern.
Man kann solche Fälle mMn differenzierter betrachten und auf maximal Bestrafung verzichten ohne das der Antidoping Kampf gleich komplett verloren geht.
Leute, "verabreichen" tue ich Medikamente bei Menschen, die diese nicht mehr selbst einnehmen können, und das dann typischerweise intravenös oder topisch über einen liegenden Tubus.
Sie hat einen Hustensaft geschluckt; das setzt voraus, daß der Patient wach und bei sich ist. Und ein Athlet, der Dopingkontrollen unterliegt, sollte sicher so klug sein, daß er nicht einfach "blind" etwas schluckt, was ihm Dritte zubereitet haben. Die Geschichte stinkt einfach!
 
Man muss sich mal vor Augen halten, dass der Dopingtatbestand einmal eingeführt wurde, allein um die Gesundheit der Athleten zu schützen, weil einige es derart übertrieben haben, dass sie z.B. tot vom Rad fielen. Heute sind wir so weit, dass Athleten deren Teamarzt vergisst einen Antrag für einen Hustensaft zu stellen, ihre Karriere fast beenden können.
Auf rechtstaatliche Prinzipien wie z.B. "In dubio pro reo", klarem Beweis von Schuld und Vorsatz (Stichpunkt Beweislastumkehr), keiner Vorverurteilung und Strafe erst nach fairen Prozess wird ja, wenn auch aus teilweise verständlichen Gründen, schon lange verzichtet. Das ursprüngliche Ziel aber hat man irgendwann mal aus den Augen verloren.
Nein - das wurde auf massiven Druck der Öffentlichkeit eingeführt, und irgendwann haben auch die Sponsoren und Veranstalter verstanden, daß Dopingtote auf Königsetappen keine gute Werbung sind.
Es ging niemals, und wird niemals um die Gesundheit der Athleten gehen!
Es geht darum, hässliche Schlagzeilen zu vermeiden, und v.a. darum, einen Sport nicht zu einer lächerlichen Farce verkommen zu lassen, weil das Publikum ob der Apothekensiege jeglichen Spaß am Spiel verliert - wir wollen doch einen fairen Wettkampf sehen, und keinen Kampf von Dopingärzten um das erfolgreichste doping!
 
Kenne keine Radprofis (auch wenn ich mit Toni Martin mal auf der gleichen Geburtstagsfeier war). Finde das schwierig zu vergleichen bei Radpros und anderen Sportarten, vor allem Individualsportarten.

Am Ende weiß sowieso niemand wie das Medikament verabreicht wurde, trotzdem sehe ich da sowohl die Sportlerin als auch den Arzt in der Verantwortung. Eine Dopingabsicht will ich ihr überhaupt nicht unterstellen, trotzdem ist sie für ihren Körper und alles was sie einnimmt verantwortlich. Man kann für sie nur hoffen, dass sie eine faire (milde) Strafe bekommt.
Die eigentlich wichtige Frage wurde von niemandem gestellt:
Was, verdammt noch mal, soll ein vollkommen überflüssiges und für Notfälle aufgrund der Pharmakokinetik absolut untaugliches Kombinationspräparat mit Clenbuterol im "Notfallkoffer" eines Bundeswehrarztes, der mit Staatssportprofis an einen Wettkampf fährt? Hat der dann auch "für Notfälle" ein bisschen Deca-Durabolin im Köfferchen?
Das verabreichte Medikament taugt in keiner Weise für die Behandlung einer akuten Dyspnoe, ist eine fragwürdige Kombination zweier per se fragwürdiger Substanzen, und vollkommen entbehrlich.
Wenn also ein überflüssiges und für Notfälle untaugliches Medikament überhaupt mitgeführt und auch noch eingesetzt wird, dann spricht hier vieles für doping, und fast gar nichts für "dummer Fehler" - sorry, ist so!
 
Und Du weißt wie die Flasche aussah die sie bekommen hat und ob sie noch in einer Umverpackung war?
Diese ⬇️ Erklärung vom DSV lässt mich eher anderes vermuten:
Die Erklärung wird immer absurder: Hier ist von einer "spastischen Bronchitis" die Rede. So eine spastische Bronchitis führt neben Atemnot typischerweise eher zu einem "trockenen" Reizhusten als zu einem "produktiven" (Schleim)husten - abgesehen davon, daß Ambroxol ein Shicemedikament ist, so ist es eben nur indiziert, um ein Abhusten von Schleim beim "produktiven" Husten zu erleichtern. Es hat keinerlei Einfluß auf die spastische Komponente, und genau diese muß aber behandelt werden. Das KÖNNTE man in einer CHRONISCHEN Situation außerhalb des regulierten Sports durchaus auch mit Clenbuterol als lang wirkendem Beta-2-Sympathomimetikum machen; es gibt seit über 25 Jahren deutlich bessere Optionen, aber es wäre jedenfalls nicht grundsätzlich falsch.
So oder so, hier ist keine in sich konsistente Argumentation, sondern ein Hangeln von Halbwahrheit zu Halbwahrheit. Und sollten bei der "Truppe" wirklich "Ärzte" arbeiten, die eine akute Atemwegsspastik mit einem mediokren "Schleimlöser" behandeln wollen, dann gute Nacht, Freunde!
 
Wenn das so zutreffend ist stelle ich mir die Frage: Wieso ist dann nicht standardmäßig eine Pulle des richtigen Medikaments bei jedem Wettkampf oder Trainingslager in der Reisetasche und Zuhause im Medikamentenschrank?
Es bliebe allenfalls noch die Frage zu stellen, warum ausgerechent in den Sportarten, wo kardiopulmonale Fitness entscheidend sind, die ganzen Asthmatiker landen... schon seltsam, oder?
Und natürlich gibt es exercise-induced asthma, und v.a. cold-induced asthma, keine Frage! Aber die Häufung von Asthmadiagnosen bei Radprofis ist schon.... speziell!
 
Ja ich auch. Aber wie genau das abgelaufen ist und wer den Koffer bestückt hat, ist für uns ja nicht so ganz klar.

Im Notfall darf er das natürlich vor Genehmigung. Wenn die Athletin neben ihm blau anläuft, kann er ja nicht das ganze Prozedere erstmal durchgehen. So richtig klar ist aber nach lesen verschiedener Berichte m.E. nicht, ob er überhaupt wusste, dass er dieses Mittel verabreicht, für den Koffer bestellt hatte er ja ein anderes und wie groß der Notfall eigentlich war. Wegen des laufenden Verfahrens äußern sich die Betroffenen ja nicht öffentlich.

Angeblich hat sie das getan, nur auch hier ist nicht klar ersichtlich ob mit dem richtigen Medikament.

Es war während des Wettkampfes und es war angeblich das falsche Medikament im Koffer des Arztes.
Leute, es gibt KEINE "Notfallindikation" für die verabreichte Kombination - es ist nicht zielführend, daß hier aktive und sehr belesene Sportler über Dinge spekulieren, die ein profundes Wissen über Pharmakokinetik und -dynamik wie auch Substanzklassen voraussetzen.
Für das, was Clenbuterol in einer Atemwegsproblematik leisten kann, gibt es wesentlich bessere, weil deutlich schneller wirksame Medikamente. Weder Ambroxol noch Clenbuterol haben überhaupt etwas in einer Notfallsituation zu suchen. In einer akuten Dyspnoe gibt man schnellwirkende Analoga der gleichen Substanzklasse wie Clenbuterol, aber v.a. hochdosiert Kortikosteroide, und wenn es ganz übel ist, auch Epinephrin.

Das wirklich allerletzte Medikament, an das ich denke, wenn auf dem Notfall jemand "blau anläuft", ist ein Hustensaft, mit oder ohne Clenbuterol! Und an dieser Tatsache kommen wir nicht vorbei!
 
Zwar auch um die Tage danach, aber ganz konkret um die Nacht nach dem letzten Wettkampf (26.03.25). Das Mittel hatte der Arzt (in seinem Koffer:rolleyes:) dabei, weil er es von der Bundeswehrapotheke falsch bekommen hatte. Die sind nicht erst noch in der Schweiz in eine Apotheke. Der Test war dann am 03.04.25.
Laut diesem Artikel hat Carl es sogar bei dem Dopingtest angegeben.
Die NADA hat dann im September 2 Jahre Sperre vorgeschlagen und im weiteren Verlauf mit der Athletin einen Deal ausgehandelt, dem wohl die WADA jetzt aber nicht zustimmt.
https://www.nada.de/service/news/newsdetail/aktueller-stand-des-sportrechtlichen-verfahrens-im-fall-victoria-carl#:~:text=Current status of the sports,-Doping Agency (WADA).
Also, wenn mir die Apotheke ein falsches Medikament für mein Notfalltäschen liefert, dann geht das zurück! Natürlich bin ich als Arzt für "meinen" Koffer verantwortlich! ABER, nochmals: es gibt für Ambroxol keine Notfallindikation, und die im statement erwähnte spastische Bronchitis wird mit Ambroxol in keiner Weise sinnvoll "behandelt". So ein überflüssiges Medikament gehört einfach gar nicht in einen Notfallkoffer, und damit entfällt auch die Fehlermöglichkeit - q.e.d.! Was in so einen Koffer gehört, daß sind Inhalatoren mit schnell wirkendem Beta-2-Sympathomimetikum und Corticosteroid - damit hätte man der jungen Dame geholfen. Ich vermute auch, daß man in Schilderung der Situation und der Verwendung solcher kurzwirkenden topischen Substanzen null Probleme bekommen hätte - warum also wurden dann diese "echten" Notfallmedikamente nicht angewandt?
Hier will jemand allen Ernstes eine akute spastische Bronchitis mit einem frei verkäuflichen "Hustensaft" behandeln, und böse Mächte des Schicksal haben sich verschworen, und das in sich vollkommen untaugliche "Notfallmedikament" wurde durch Satan persönlich gegen eines mit Clenbuterol - auch das hat nix in einem Notfallkoffer zu suchen! - ausgetauscht?
Er wollte also etwas falsch behandeln, und dummerweise war dann auch noch die Falschbehandlung falsch?!? Aber sicher!
 
Zurück