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Sowjetrennrad

Ich hab bisher die günstigen Vittoria Rally gefahren. Es rollte, aber ich hatte auch bisher keine Vergleichsmöglichkeit.
Auf dem Laufradsatz für mein Centurion sind neue Tufo S33 Pro drauf. Bin mal gespannt wie die sich fahren. Dann rüste ich vielleicht das Peugeot auch darauf um.
 

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Re: Sowjetrennrad
Ich hab bisher die günstigen Vittoria Rally gefahren. Es rollte, aber ich hatte auch bisher keine Vergleichsmöglichkeit.
Auf dem Laufradsatz für mein Centurion sind neue Tufo S33 Pro drauf. Bin mal gespannt wie die sich fahren. Dann rüste ich vielleicht das Peugeot auch darauf um.
Die Vittora Rally hoppeln wie ein junges Pferd. Die Tufos verwandeln jede Gräwelstrecke in Flüsterasphalt! ;)
 
Die Vittora Rally hoppeln wie ein junges Pferd. Die Tufos verwandeln jede Gräwelstrecke in Flüsterasphalt! ;)
Hast du die neueren mal getestet, die gibt es auch in 25mm Breite, bei der Montage machten sie bei mir einen guten Eindruck, der sonst am Ventil schon bei der Montage sichtbare Höhenschlag, war nicht sichtbar, eine Testfahrt steht allerdings noch aus.
 
Die Vittora Rally hoppeln wie ein junges Pferd. Die Tufos verwandeln jede Gräwelstrecke in Flüsterasphalt! ;)
Weder das Eine, noch das Andere. Die Tendenz stimmt.
Den Rally in 25 kann man für den Preis durchaus fahren. Der Tufo ist ein solider Allrounder.
 
Hast du die neueren mal getestet, die gibt es auch in 25mm Breite, bei der Montage machten sie bei mir einen guten Eindruck, der sonst am Ventil schon bei der Montage sichtbare Höhenschlag, war nicht sichtbar, eine Testfahrt steht allerdings noch aus.
Ich fahre die seit ettlichen Jahren in diversen Breiten und habe auf den Rallys sogar schonmal die Alpen überquert. Der Grip ist gut und am Fahrverhalten gibt es nix auszusetzen.

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Aber, so rund wie die Tufos laufen auch gute Exemplare nicht. Evtl. wurde die Qualität besser, ich hab seit ca. zwei Jahren keine mehr gekauft.


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Das Geld sind sie wert, und die Optik passt sehr gut zu Rädern aus den Sechziger oder Siebzigern. Da sind die Tufos mit ihrer dunklen Seitenwand ja nicht so mein Geschmack.
 
Hast du die neueren mal getestet, die gibt es auch in 25mm Breite, bei der Montage machten sie bei mir einen guten Eindruck, der sonst am Ventil schon bei der Montage sichtbare Höhenschlag, war nicht sichtbar, eine Testfahrt steht allerdings noch aus.
Ich habe die 25 mm. Sind ohne Höhenschlag und rollten eigentlich ganz gut. Zumindest nicht schlechter als günstige Clincherreifen.
Die Tufos haben 24 mm. Aber da das Centurion noch nicht fertig ist, bin ich die noch nicht gefahren.
 
Wäre es mein Rad, würde ich die Rally in 25er Breite montieren, es wird ja sollte es bei dir bleiben, ja kein Km Fresser werden, oder dein Lieblingsrad, ich habe den auf meinem PX10 von 1960 montiert, aber wie schon erwähnt, noch kein Test on the Road, sind auch noch nicht geklebt.
 
Rekonstruktion und Zusammenfassung einiger von mir gelöschter Beiträge zur Restaurierung eines XB3 Highway Sport Rennrades

Aus einer gewissen Verärgerung, die u.a. vielleicht auch @FSD aktuell nachvollziehen kann, hatte ich etliche Beiträge gelöscht. Es gab hier aber viel Echo und ich möchte daher die freundlichen User, die mir hier viel feedback gegeben haben nicht vor den Kopf stoßen und bemühe mich daher, mein letztes Projekt noch einmal zu dokumentieren. Es wäre eigentlich schade um die Informationen, die ich und andere hier gesammelt haben, zumal diese Räder ja nicht so oft in D anzutreffen sind.

Also als ich vor nun einigen Wochen das folgende Rad in den KA entdeckte, war ich sofort fasziniert. Ich bin stets ein Freund von sogenannten Underdogs, Exoten und Aussenseitern gewesen und so konnte ich auch hier nicht widerstehen.
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Man sieht oben das Rad im Fundzustand. Angeboten wurde es als "XB3 Sport", was, wie ich mittlerweile weiss, alles oder nichts heisst.

Ich hatte mich extra für dieses Rad in einem ukrainisch/russischen Radforum registriert und konnte dort mittlerweile seit mehreren Wochen einiges zu diesen Rädern recherchieren.

Die Bezeichnung als "XB3 Sport" ist eigentlich falsch. Warum ? Nun "XB3" steht erst einmal nur für "HVZ" und dies wiederum bezeichnet lediglich die Fahrradwerke Charkiv. "Sport" wurden dort 'zig Modelle genannt !

Dieses spezielle Rad ist ein "XB3 Highway Sport" und wurde im Jahre 1993 hergestellt. Ja - tatsächlich erst 1993, obwohl die ganze Optik eher dem Erscheinungsbild eine Rennrades aus den 70er Jahren entspricht.

Diese und weitere Modelle des Charkover Fahrradwerkes wurden praktisch seit den 60er Jahren über Jahrzehnte nahezu unverändert produziert.

Es gibt leider kaum Katalog-Material zu diesen Rädern, allerdings konnte ich wie erwähnt, etliches an Informationen direkt von ukrainischen/russischen Kollegen erhalten.

HVZ hatte die gute Angewohnheit, die meisten ihrer Fahrradmodelle genau zu datieren. Dazu befindet sich eine Schlagzahl i.d.R. im rechten Ausfaller.

Sie setzt sich aus einer oberen Zahl ( Rahmennummer ) und ener unteren Zahl ( Jahreszahl ) zusammen. In meinem Fall eine "93" für das Baujahr 1993.

171110_schaltauge_1.jpg


Das Schöne an meinem Fund ist, dass sämtlich alles noch Original-Teile sind !

Wie schon erwähnt, versprüht das Rad einen 70er Jahre Charme. Dazu tragen im wesentlichen z.B. die Stahl-Keilkurbel und die Ausstattung mit "nur" 2x5 Gängen bei.

Alle Komponenten ( Bremsen, Hebel, Schaltwerk, Umwerfer, Kurbel etc. ) sind von einer sehr robusten Mach-Art, das Finish eher einfach - aber alles funktioniert. Eben russische Landmaschinen-Technik.

Obwohl diese Aussage nicht ganz richtig ist, denn 1993 war die UdSSR schon zerfallen und insofern handelt es sich um ein rein ukrainisches Rennrad.

Wenn ich oben die "robuste" Mach-Art erwähnt habe, kommen wir hier auch zu dem Punkt, der mir z.T. die Haare zu Berge stehen liess und der hier auch von anderen Usern angesprochen wurde :

eine in Details völlig "lieblose" Fertigung bzw. Finish !!

Wie ich von den einheimischen Kollegen erfuhr, waren ausgerechnet die 90er Jahre eher ein Tiefpunkt in der Fertigungs-Qualität.
In den 50er und 60er Jahren gab es im wesentlichen erst einmal Räder, die man als Lehrstücke verbuchen kann. In den 60er und speziell 70er Jahren gab es dann qualitativ ein Fertigungs-Hoch, in den 80er Jahren z.T. viele kleinere Modernisierungen bei den Komponenten.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion ging es mit der Fertigungsqualität leider generell bergab bzw. gab es zumindest grosse Qualitätsstreungen.
Dies sind alles Informationen direkt aus der Ukraine bzw. Russland, z.T. von Menschen, die selber bei den Charkover Fahrradwerken gearbeitet haben !

Auch an meinem Rad gab es etliche Stellen am Rahmen, die sehr schlecht gelötet waren. Das heisst nicht, dass Lötnähte defekt waren ( Gott Lob ! ), sondern dass sehr unsauber gearbeitet wurde und vor allem nicht nachgearbeitet wurde !

Wo im westlichen Ausland jeder Rahmenbauer darauf erpicht war z.B. die Muffen zu befeilen, zu viel aufgetragenes oder verlaufenes Lot zu entfernen u.ä., hat man in der Ukraine grosszügig davon abgesehen.
Gern wurden Rohre auch mal schief in die Muffen eingelötet oder Gabelscheiden ab Werk krumm oder verbogen ausgeliefert - Endkontrolle ? Offenbar ein Fremdwort !

Anbei möchte ich ein paar Schreckensbilder von meinem Rahmen zeigen, die klar dokumentieren, dass solch ein Produkt nur in einer abgeschlossenen Marktwirtschaft die Werkshallen verlassen kann. Mit diesem Finish wäre keines dieser Räder auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig gewesen !

mufferechtsvor.jpg


Wild befeilte Streben, verschmiertes und verspritztes Lot z.T. mit Einschluss von Schmutzpartikeln, die dann einfach mit überlackiert wurden !
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Ich will dieses "Grauen" nicht überhand dokumentieren, aber so konnte es nicht bleiben ! Da ich beruflich als Metallurg und gelernter Metallograph/Werkstoffprüfer bzgl. Metall also nicht 2 völlig linke Hände habe, hiess es also "retuschieren"/"Reparieren" so gut es geht.

Ich habe dann also in stundenlanger Arbeit über mehrere Nachmittage verteilt, Lotreste, Spritzer und Verunreinigungen beseitigt und z.T. auch die vermurksten Streben in der Form nachgearbeitet.
Mufferechtpolimat.jpg


14Strebennachbearbeitung.jpg



14Strebennachbearbeitung2.jpg


14strebefertig.jpg


Fortsetzung in Teil 2...
 
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Teil 2 :

Es gab noch viele weitere kleine "Niedlichkeiten", die ich gar nicht alle erwähnen möchte - das "schlimmste" entdeckte ich jedoch, als ich das Rad auf den Kopf stellte !!!

17Tretlageroriginal.jpg


Ein solches Grauen hatte ich noch nie gesehen ! Was ist hier geschehen ?

Das Tretlagergehäuse/Muffe ist ein Guss-Teil, welches in einer Form gegossen wird. Nach dem Guß wird das Teil aus der Form entnommen und muss natürlich nachbearbeitet werden. Hier hat man es sich offensichtlich schlicht und einfach erspart, denn man erkennt noch die "Eingiesser" / Steiger - das ist schon sehr befremdlich, aber leider offenbar bezeichnend für die Qualität der 90er Jahre.

Auch dieses Elend wurde natürlich beseitigt und nachgearbeitet !
17Tretlagerneu0.jpg


17Tretlagerneu.jpg


Lieder konnte ich die Lackfarbe nicht zu 100% rekonstruieren, aber das war bei diesen Fertigungsmängeln wohl eher das kleinste Manko !

Manch einer wird jetzt natürlich sagen "Originalzustand zerstört" - das juckt mich in diesem Fall aber wenig, denn der "Originalzustand" war ( für mich ) so nicht tragbar.
Ich habe vollstes Verständnis, wenn jemand eine original Lackierung erhalten will ( Stichwort : böse Neulackierung ) oder pantografierte Teile o.ä. nach Möglichkeit erhalten möchte , ABER : "Pfusch ab Werk" ist defintiv NICHT erhaltungswürdig ! Ja, ich sehe es sogar als Pflicht, dort korrigierend einzugreifen.

Am Ende und nach viel Arbeit ist aber dennoch ein Rad herausgekommen, dass sich nun schon eher sehen lassen kann und auch unseren "verwöhnten", westlichen Ansprüchen genügt.

Sehr schön sind z.B. die Muffen, bei denen ich mir erlaubt habe, sie noch etwas hervorzuheben.

Dieser ukrainische "Panzer" ist übrigens trotz Stahlkrbel gar nicht mal so schwer; so wiegt das fahrfertige Rad in RH 55 trotz Stahlkurbel und Hakenpedalen "nur" 10,4 kg.

19totale.jpg


16Totale.jpg


Lieben Gruß, Michael
 
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Teil 2 :

Es gab noch viele weitere kleine "Niedlichkeiten", die ich gar nicht alle erwähnen möchte - das "schlimmste" entdeckte ich jedoch, als ich das Rad auf den Kopf stellte !!!

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Ein solches Grauen hatte ich noch nie gesehen ! Was ist hier geschehen ?

Das Tretlagergehäuse/Muffe ist ein Guss-Teil, welches in einer Form gegossen wird. Nach dem Guß wird das Teil aus der Form entnommen und muss natürlich nachbearbeitet werden. Hier hat man es sich offensichtlich schlicht und einfach erspart, denn man erkennt noch die "Eingiesser" / Steiger - das ist schon sehr befremdlich, aber leider offenbar bezeichnend für die Qualität der 90er Jahre.

Auch dieses Elend wurde natürlich beseitigt und nachgearbeitet !
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Lieder konnte ich die Lackfarbe nicht zu 100% rekonstruieren, aber das war bei diesen Fertigungsmängeln wohl eher das kleinste Manko !

Manch einer wird jetzt natürlich sagen "Originalzustand zerstört" - das juckt mich in diesem Fall aber wenig, denn der "Originalzustand" war ( für mich ) so nicht tragbar.
Ich habe vollstes Verständnis, wenn jemand eine original Lackierung erhalten will ( Stichwort : böse Neulackierung ) oder pantografierte Teile o.ä. nach Möglichkeit erhalten möchte , ABER : "Pfusch ab Werk" ist defintiv NICHT erhaltungswürdig ! Ja, ich sehe es sogar als Pflicht, dort korrigierend einzugreifen.

Am Ende und nach viel Arbeit ist aber dennoch ein Rad herausgekommen, dass sich nun schon eher sehen lassen kann und auch unseren "verwöhnten", westlichen Ansprüchen genügt.

Sehr schön sind z.B. die Muffen, bei denen ich mir erlaubt habe, sie noch etwas hervorzuheben.

Dieser ukrainische "Panzer" ist übrigens trotz Stahlkrbel gar nicht mal so schwer; so wiegt das fahrfertige Rad in RH 55 trotz Stahlkurbel und Hakenpedalen "nur" 10,4 kg.

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Lieben Gruß, Michael
Dass das Eisenschwein nur 10.4kg wiegt, will mir nicht in den Kopf.
Mein ungleich besser verarbeitetes und mit leichten und guten Teilen ausgestattete Diamant hat 10.0 kg ... und da fehlen noch die Pedalhaken und Riemen!
 
ja das hat mich damals bei der Abholung schon überrascht wie "leicht" das Ding ist. Der LRS trägt vermutlich dazu bei. Bei den Felgen habe ich zwar noch keine Markierung entdeckt, die sind aber wirklich auffällig leicht.
Edit : es sind exakt 10,5 kg
gewicht.jpg

🤷‍♂️
 
Steht doch oben ( erster Satz ) ,oder findest du den ursprünglichen Inhalt noch 😉
 
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