Es geht hier nicht um Unterstellungen, sondern Erklärungsversuche.
Ein falsch montiertest Kettenschloss fällt nicht nur optisch sofot auf. Wenn man das Rad fährt, merkt/hört man es auch als Fahrer --> Rad wurde bzw wird nicht wirklich gefahren, sonst wäre es aufgefallen
Rahmengewicht passt nicht wirklich zu einem Rohrahmen. Vermutlich wurde mehr abgetragen, da keine Sorge wegen Sicherheit, weil Rad nicht schnell gefahren wird. Auch das 46er Kettenblatt vorne zeugt davon, dass das Rad nicht wirklich schnell bewegt werden soll.
Und ich könnte mir vorstellen, ein guter Fahrer merkt auch beim fahren, dass die Bremshebel unterschiedlich eingestellt sind.
Sorry, ich erlaube mir mal, hier etwas auszuholen...
Du unterstellst, dass mit dem Rad keine Rennen gefahren werden - ohne irgendeinen Beleg dafür zu liefern.
Und Du lässt "eine Person" bestätigen, dass so ein Aufbau nur Sinn macht, wenn das Rad am Ende nachweisbar renntauglich ist.
Wer ist die "Person"? Richter am Rennradleichtbaugerichtshof?
Ob das Sinn ergibt entscheidet der, der es macht.
Und aus dessen Sicht ergibt es schon deshalb Sinn, weil er damit Kohle verdient.
50.000 Aufrufe nur für das eine Video - und vollgestopft mit Werbung für Hochpreis-Leichtbauteile.
Das Rad ist nebenbei ausschließlich aus Serienteilen, bei denen vielleicht ein paar Bolzen gegen solche aus Titan ausgetauscht wurden, aufgebaut. Eben damit man damit schön Werbung machen und Geld verdienen kann. Keiner dieser Hersteller wird heutzutage Rennradteile auf den Markt bringen, die er nicht ausgiebig auf Versagen getestet hat...
Das 46er Kettenblatt...
ist mit einem 10er Ritzel kombiniert... Dient dir als Beleg, dass das Rad nicht mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird. Bei einer Kadenz von 110 und mit 700x25c-Reifen ergeben sich knappe 64km/h...
Ich kenn jetzt deinen Oberschenkelumfang und deine Rennpraxis nicht. Aber das muss man -auch im Rennen mit viel Windschatten- erst mal treten können.
Der Rahmen
Das Rad wurde definitiv in den Bergen gefahren, gibt ja Videos davon auf Insta.
Wer bitte traut sich denn nun zu, einschätzen oder berechnen zu können, bei wieviel Epox-Abtrag man mit dem Rad zwar im Hobby-Tempo noch Berge sicher rauf und runter, aber keine Rennen mehr fahren kann? Wo liegt denn da die Grenze?
Der Ingenieur in mir behauptet, das kann kein Mensch - schon alleine weil es ja keine definierte Grenze für Renneinsatz vs. Hobbyeinsatz gibt.
Schätzen würde der Ingenieur in mir, dass das solange gut geht, wie die Carbon-Fasern noch vollkommen eingeschlossen und unbeschädigt sind. Die Epox-Matrix trägt kaum zur Festigkeit bei, hat vor allem die Aufgabe, die Fasern in Position zu halten und untereinander zu verbinden.
Die Kohlefaser hat etwa 50-fach höhere Festigkeitswerte als die Epox-Matrix.
Sicher kann man davon ausgehen, das die Rahmenhersteller immer noch Sicherheiten zur Kompensation von Schwankungen in den Materialfestigkeiten einkalkuliert haben, bevor sie einen Rahmen auf den Massenmarkt werfen.
Aber wie hoch diese sind wissen wir alle hier nicht.
Auch ist so ein Carbon-Rahmen am Ende immer noch Manufakturarbeit.
Da kommt kein fertiges, definiertes Kohlefaser-Epoxidharzgemisch aus einer geeichten Spritzgussmachine, sondern die Fasergelege kommen als Prepegs in eine Form, dann wird vermutlich noch etwas Epox dazugekippt und das Ganze dann im Vakuum-Ofen mit Schlauch-Inlays gebacken - unterliegt also sicher immer noch gewissen Schwankungen.
Würde "ich" auf die Idee kommen, die Epox-Matrix an einem ohnehin schon recht ausgereizten Carbon-Rahmen nochmal zu reduzieren? Nein. Oleg offenbar schon. Das belegt aber nur, dass er risikobereiter ist als ich. Sonst nichts.
In keinem Fall belegt das, dass das Rad nicht renntauglich sei.
Meine Kritik ist hier vor allem, das Rennrad-News das ganze als neuesten "heißen Shice" verkauft.
Technisch ist das aber nichts neues. Es ist eine Clickbait-Aktion eines Marketingprofis. Da würde ich mir von einem "Fachmedium" etwas mehr fachliche Einordnung wünschen.
Und - ja, mich persönlich nervt der ganze Hype um Carbon und Leichtbau - und das jeder Hans heute ein Carbonrad unter 7kg braucht. Und darf auch Gerne mal 8.000,--€ kosten.. Am besten alle zwei Jahre neu, Weil das neue 100gr. weniger wiegt und noch steifer ist. Braucht man unbedingt. Wenns mal umkippt und der Rahmen eine Macke hat ist das ganze Sondermüll.
Mein Stahlrahmen, der etwa 800-1.000gr. mehr wiegt bekommt halt im Zweifel nur eine Delle.
Selbst wenn die Rohre aufgrund einer Frontalkollision Knicke bekommen, bleibt das ganze noch stabil.
Und wenn man ihn dann doch nicht mehr reparieren kann sondern wegwirft, wird das Material recycelt. Kann man dann Kaffeelöffel draus machen. Aus den Kaffeelöffeln kann man auch wieder einen Rennradrahmen gleicher Qualität machen. Das geht nur mit Stahl. Usw... Sorry, fürs Abschweifen, ich bin halt Stahlfan...
Das ist aber eben nur meine Brille.
Olegs Brille ist die dessen, der mit Lobpreisung von Hochleistungs-Rennradteilen Aufmerksamkeit -> Geld erhält.
Ist nicht meine Welt.
Wenn man aber Olegs Vorgehen in Frage stellen will, sollte man das m.E. auf dem Boden von Tatsachen und nicht von Vermutungen tun...