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Berge und die Trittfrequenz

Bei mir waren es Bike-Fitter und der Orthopäde
Das ist auch alles okay und verständlich. Ich habe keine Probleme mit meinen Knochen und Bändern. Ich bin nur erstaunt und versuche zu verstehen, warum ich innerhalb einer 200km Tour scheinbar problemlos mit 250W und 70er Kadenz eine halbe Stunde nen Berg hoch kurbel, während ich in der Ebene mit eher 160W und 105er Kadenz unterwegs bin und mir nicht vorstellen kann, eine halbe Stunde lang über 30/33/35km/h zu fahren (also selbige Leistung wie problemfrei am Berg). Wenn ich nämlich prinzipiell diese Leistung bringen kann, würde ich das ganz gerne auch im flachen Gelände machen.
Kurbel ist für mich mit 165mm normal (kurze Beine).
 
Das ist alles eine Kopfsache. Im Flachen musst Du das nicht, am Berg dient es dazu schneller hochzukommen und man gibt automatisch mehr Gas. Damit bist Du natürlich nicht allein. Zumal es auf einer 200km Tour Sinn macht im Flachen zu sparen, damit man an den Hügeln mehr Gas geben kann. Kannst doch mal auf einer kurzen Runde entsprechend im Flachen Gas geben.
 
Das ist alles eine Kopfsache. Im Flachen musst Du das nicht, am Berg dient es dazu schneller hochzukommen und man gibt automatisch mehr Gas. Damit bist Du natürlich nicht allein. Zumal es auf einer 200km Tour Sinn macht im Flachen zu sparen, damit man an den Hügeln mehr Gas geben kann. Kannst doch mal auf einer kurzen Runde entsprechend im Flachen Gas geben.
Ich sitze heute wieder den ganzen Tag im Zug, da kommen mir solche Gedanken. Ausprobieren werde ich es natürlich...
 
Welchen Übersetzung müsstest du nehmen, um mit einer 70er Kadenz im Flachen > 30 km/h zu fahren? Und wie lange kannst du das durchhalten bzw. gegengleich: Wie lange ist der Berg?
 
Das ist auch alles okay und verständlich. Ich habe keine Probleme mit meinen Knochen und Bändern. Ich bin nur erstaunt und versuche zu verstehen, warum ich innerhalb einer 200km Tour scheinbar problemlos mit 250W und 70er Kadenz eine halbe Stunde nen Berg hoch kurbel, während ich in der Ebene mit eher 160W und 105er Kadenz unterwegs bin und mir nicht vorstellen kann, eine halbe Stunde lang über 30/33/35km/h zu fahren (also selbige Leistung wie problemfrei am Berg). Wenn ich nämlich prinzipiell diese Leistung bringen kann, würde ich das ganz gerne auch im flachen Gelände machen.
Kurbel ist für mich mit 165mm normal (kurze Beine).
Da es mir (und vermutlich den meisten anderen ebenso geht):
Es gibt dafür mehrere physiologische, biomechanische und psychologische Erklärungen:


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🔧 1. Biomechanik & Position

Aufrechtere Sitzposition beim Klettern verbessert oft die Atmung und Kraftübertragung.

Du fährst möglicherweise stehend oder mit höherer Trittfrequenz, was kurzfristig mehr Kraft mobilisiert.

Im Wiegetritt kannst du das Körpergewicht direkt auf die Pedale bringen.



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💓 2. Geringere Trittunterbrechung (gleichmäßiger Widerstand)

Bergauf ist der Tretwiderstand konstant, da die Geschwindigkeit niedrig ist und der Luftwiderstand kaum eine Rolle spielt.

Du trittst dadurch gleichmäßiger und runder, was es deinem Körper erleichtert, kontinuierlich hohe Leistung zu erbringen.



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🧠 3. Psychologische Komponente

Viele empfinden Anstiege als herausfordernder und motivierender.

Du kannst den Berg visuell „bezwingen“ – im Flachen fehlt oft dieses greifbare Ziel.

Es ist mental einfacher, kurz hart zu pushen, wenn du weißt: "Nach dem Anstieg ist Pause".



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🚴‍♂️ 4. Körperliche Aktivierung (Rekrutierung von Muskelfasern)

Bergauf wird oft eine größere Muskelmasse aktiviert, insbesondere Gesäß und unterer Rücken.

Der hohe Widerstand sorgt für mehr Muskelspannung, was kurzfristig zu höherer Leistung führen kann.

(Okay, ist nun nicht von mir sondern von chatgpt, ich finde die Erklärungen jedoch schlüssig)😇
 
Welchen Übersetzung müsstest du nehmen, um mit einer 70er Kadenz im Flachen > 30 km/h zu fahren? Und wie lange kannst du das durchhalten bzw. gegengleich: Wie lange ist der Berg?
bei 10km/h 45:40, dreifache Geschwindigkeit -> drittel Ritzel, also ca 45:13.
Mal schauen, ob die flache Strecke heute ausreichend frei zur Probe ist.
 
Das ist auch alles okay und verständlich. Ich habe keine Probleme mit meinen Knochen und Bändern. Ich bin nur erstaunt und versuche zu verstehen, warum ich innerhalb einer 200km Tour scheinbar problemlos mit 250W und 70er Kadenz eine halbe Stunde nen Berg hoch kurbel, während ich in der Ebene mit eher 160W und 105er Kadenz unterwegs bin und mir nicht vorstellen kann, eine halbe Stunde lang über 30/33/35km/h zu fahren (also selbige Leistung wie problemfrei am Berg). Wenn ich nämlich prinzipiell diese Leistung bringen kann, würde ich das ganz gerne auch im flachen Gelände machen.
Kurbel ist für mich mit 165mm normal (kurze Beine).
Ich kenne das auch, Berg hoch trete ich bei weniger Umdrehungen eine höhere Leistung als flach. Bei flachen, intensiven Intervallen kann ich z.B. 4x5 min. um die 250W treten mit einer Frequenz um 85-95/min., dann is aber gut, ich erreiche meine max. Herzfrequenz und freue mich auf das Pausenintervall.
Neulich den Jaufenpass hoch trete ich 3h durchschnittlich 160W bei einer Frequenz um die 66/min, wobei meine HF in einem Bereich bleibt, bei dem ich mich wohl genug fühle, um weiter zu fahren.
Vielleicht hat es bei dir auch was mit der HF zu tun? Ein anderer Aspekt ist, die Steigung ist irgendwann geschafft, meist weis man auch ungefähr zu Beginn des Anstiegs, was eine erwartet. Als erfahrener Radler macht man automatisch ein passendes pacing, Körper und Kopf wissen, wie sie hochkommen und das muß einem nicht bewusst sein.
 
Das man am Berg mehr Leistung bringen kann als in der Ebene ist nicht ungewöhnlich. Ich würde sogar sagen, dass es ziemlich verbreitet ist. Dass dabei die Tf niedriger ist als in der Ebene ist ebenfalls verbreitet. Was die Wahl der Tf angeht, sind die Bestimmungsgründe meinem Eindruck nach nicht gut erforscht. Eine gängige und auch durch Studien belegte These ist, dass die veränderten Massenträgheitsverhältnisse durch die niedrigere Geschwindigkeit am Berg zu anderen Rekrutierungsmustern in der Muskulatur führen.Es werden etwas andere Muskelgruppen benutzt und die Phase der Krafteinleitung am Pedal ist länger, als in der Ebene.
 
Nicht vernachlässigen sollte man den mentalen Aspekt, wenn man z.B. einen Pass hoch fährt. Der Passhöhe entgegen zu fliegen mobilisiert Kräfte, die ich auf der öden Ebene nicht mal annähernd erreichen könnte. Zudem ist es ein komplett anderes Gefühl, gegen die Steigung resp. den Berg statt den Windwiderstand anzukämpfen, das erstere ist extrem motivierend und das zweite sehr demotivierend. Da geschieht auch vieles im Unterbewusstsein.

Denselben Effekt bemerke ich z.B. beim Wetter. Die selbe Strecke fahre ich bei strahlend blauem Himmel schneller, entspannter und genussvoller, als wenn der Himmel grau ist.
 
man, ist das kalt hier...
Bin gerade mit 45:13 und knapp 75er TF unterwegs gewesen. Navi sagt 33,6km/h in Bewegung über knapp eine Stunde. (Drei Kettenabwürfe, hätte ich doch mal in ein narrow wide investiert). Es fühlte sich ziemlich locker an und ich bin erstmal geschockt bis mittelschwer begeistert. Aufgrund meiner Armut bzw anderer Prioritäten habe ich aber keine weiteren Analysemöglichkeiten, keine Aufzeichnung von HF, TF und Leistung, selbst die Geschwindigkeit ist nur GPS vom Garmin Navi.
Ich gucke mal morgen weiter, wie ich mich fühle. Ob die Knie oder Hüfte sich irgendwie zu Wort melden. Letzten Endes ist ja die Leistung 50% höher (also 3/2) bei 2/3 der TF. Also 3/2:2/3=9/4 Drehmoment. Ob das so gut für die Gelenke ist oder das noch eine normale Belastung ist?
Erstmal egal, hat sich auf jeden Fall verflucht schnell angefühlt.
 
Zu den bisher geposteten Faktoren fallen mir noch die verschiedenen Sorten von Muskelfasern ein. Deren Verhältnis ist genetisch festgelegt und durch Training etwas beeinflußbar.
https://www.akademie-sport-gesundheit.de/magazin/muskelfasertypen.html
Wenn man viele Slow Switch Fasern in den Beinen hat, könnte das ein Faktor sein, der einen relativ lange und mit viel Leistung, aber im aeroben Bereich, bergauf radeln läßt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier wird einiges gut verständlich erklärt zu Arbeit und Leistung auf dem Rad:
https://max-training.pro/die-trittfrequenz-oder-kadenz-gibt-es-einen-optimalen-bereich/
Das ist so ziemlich so, wie schon vor 20 Jahren vermittelt. Wobei bei älteren Personen immer noch die Drehmomente in Knie und Hüfte und der evtl Schädigung derselben herausgestellt wurde. Ich war zum Anfang meines Radsportes schon relativ alt und bin jetzt seit 20 Jahren (mit längerer Unterbrechung) hochfrequent unterwegs gewesen. Hab ich mir so angewöhnt. Ich werde mir nächsten Monat mal einen Pulsgurt leisten und dem ganzen bei verschiedenen TF mal auf den Grund gehen, warum ich jetzt mal so knapp 4-5 km/h schneller eine Stunde lang fahren kann. Vielleicht habe ich mich sonst einfach nur nicht gut genug motiviert.
 
Ich hielt die dabei auftretenden Drehmomente bei so niedriger TF auch nicht für gesund, schonmal garnicht im höheren Alter.
Ich bin mittlerweile auch im höheren Alter. Nur unabhängig davon hat mich Pedalgewirbel immer mehr verausgabt und gestresst, als ein dickerer Gang; auch in jüngeren Jahren.

Keine Ahnung warum? Es wird eine Erklärung geben; ich nehme es einfach zur Kenntnis und handle entsprechend.
 
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