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Fettstoffwechseltraining - verschiedene Trainingsformen und Effekte

ronde2009

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Re: Fettstoffwechseltraining - verschiedene Trainingsformen und Effekte
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Alu-Renner

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Fettstoffwechseltraining ...
Das Video gibt den Stand von vor ca. 25 Jahren wieder. "Fette werden im Feuer der Kohlenhydrate verbrannt"
[...; vom Autor gekürzt]

Fettstoffwechseltraining - Lit-Training - Polarisiertes Training: alles "alter Wein in neuen Schläuchen".

Wir oft willst du eigentlich noch [...; vom Autor gekürzt] die Sinne der Mitglieder vernebeln?
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Alu-Renner

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Das glaube ich gerne, dass früher schon viele Radsportler eine HIIT-LIT-Kombination praktiziert haben. Und wenn es nur die Kombination aus lockerem Training und Wettkampf-Wochenende war.
Es wäre ja auch aberwitzig zu glauben, gut ist nur, was neu ist.
Dennoch trainieren viele Leute für ihre Zwecke und im Verhältnis zu den von ihnen angepeilten Trainingsumfängen zu viel im mittleren Bereich. Insofern "vernebeln" diese Theorien nicht die Sinne, sondern regen zum Nachdenken an.

Dass du dich zum Thema schlapplachst, Gustav, stellt dir ein fragwürdiges Zeugnis aus, nicht dem Thema.
Übrigens, ja, Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate. Aber die wesentlichen Details, um die es im Video tatsächlich geht, hast du entweder übersehen oder eben nicht kommentiert. ... Macht nix. Dein letzter konstruktiver Sachbeitrag ist ohnehin schon lange her. In der Hauptsache hältst du hier ja doch nur eine Nabelschau ab.
 
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...
Übrigens, ja, Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate. ...
Ok, wenn du schon meinst, auf dieser völlig falschen Behauptung beharren zu müssen, dann laß doch mal hören, wie das funktioniert! Und beziehe gleich mal die Frage ein, ob Kohlenhydrate notwendig sind, damit der Fettstoffwechsel funktionieren kann. Du bist da in deinen Erklärungsversuchen völlig frei, kannst irgendwas von "Damit er anspringen kann..." oder so schreiben, lass dir einfach was einfallen oder pinn es irgendwo ab.
 
Ok, wenn du schon meinst, auf dieser völlig falschen Behauptung beharren zu müssen, dann laß doch mal hören, wie das funktioniert! Und beziehe gleich mal die Frage ein, ob Kohlenhydrate notwendig sind, damit der Fettstoffwechsel funktionieren kann. Du bist da in deinen Erklärungsversuchen völlig frei, kannst irgendwas von "Damit er anspringen kann..." oder so schreiben, lass dir einfach was einfallen oder pinn es irgendwo ab.
Hahaha! Ich hatte schon darauf gewartet. Es war damit zu rechnen, dass du an diesem Punkt nachhakst. :rolleyes:
Test nicht bestanden, Gustav. Wie gesagt, es ist lange her, dass du einen konstruktiven Beitrag geleistet hast.

Aber im Ernst. Die Aussage "Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate" ist meiner Meinung nach als Bildsprache zu verstehen, die nicht wörtlich zu nehmen ist. Das soll nicht heißen, dass Fettoxidation nur mit Hilfe von Kohlenhydraten möglich ist. Dennoch werden bei extensiven Belastungen Fette und Kohlenhydrate gleichzeitig verbrannt. Je nach Intensität in unterschiedlichen Verhältnissen. Und es empfiehlt sich nicht die Kohlenhydratspeicher allzu extrem zu leeren. Fettstoffwechsel hin, Fettstoffwechsel her, so ein Hungerast ist nix Schönes.

Dies ist aber nicht das eigentlich Thema. Hast du denn zum Thema etwas Vernünftiges zu sagen, Gustav, alter Fallensteller...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da das Ganze für mich nicht mehr relavant ist nur meine eigene Erfahrung. Wenn ich mich mit Gewalt bremse, unter 25Kmh bleibe, die letzten Erhebungen mit 39/21 und mehr fahre, verliere ich Gewicht. Meine Überlegung bei diesen Fahrten, die übrigens Sau langweilig sind, ist, ich verliere Gewicht bei unter 120Puls. Sollte ich den Puls mal drüberbringen (140) wie lange dauert es dann bis ich wieder in die Fettverbrennungsphase komme? Das Thema beschäftigt mich schon seit ich dick bin und das ist schon lange ein Problem :D.
Im Grunde geht es doch im Rennsport darum, möglichst spät in die Kohlenkiste zu greifen. Hart trainieren und denn Spruch beherzigen: Wer 60Km donnern kann, kann 120 gewinnen.
Wer jedes WE ein oder 2Rennen fährt kommt nach dem Formaufbau mit einer starken Trainingseinheit und 2 Postbotenrunden durch die Saison.
Jetzt bin ich wohl am Thema vorbei:rolleyes:
 
@Rawuza Im ersten Absatz bist du wohl am Thema vorbeigeschliddert. Der Fettstoffwechsel nimmt die Fette ja nicht aus deinem Unterhautfett oder Bauchspeck. Für's Abnehmen zählt am Ende nur die Energiebilanz, ganz egal auf welcher Stoffwechselvariante man vorwiegend trainiert. Du verlierst Gewicht nicht dadurch, dass du im Puls unter 120 bleibst. Sehr wahrscheinlich verbrauchst du auf langen Fahrten mehr Kalorien, als auf kurzen intensiven. Das ist naheliegend, wenn die nur lang genug sind. Und wenn diese Kalorien nicht durch die Nahrungsaufnahme ausgleichst, dann hast du den gewünschten Effekt und nimmst ab.

Aber, dass man ab einer gewissen Rennlänge möglichst "spät in die Kohlenkiste greifen" sollte, das ist natürlich wahr. Meine Hauptwettkämpfe finden auf der langen Strecke statt. Wenn ich meine Glykogenspeicher also vorzeitig allzu sehr dezimiere, werde ich weder Freude noch Erfolg haben.
 
Für mich als Newbie: Was wäre denn richtig?
Richtig ist, daß es verschiedene Stoffwechselwege gibt. Zwei davon beschreibt der junge Mann im Video:
  • Die energie-liefernde Verstoffwechselung von Glukose mit dem anaeroben und dem aeroben Teil
  • die energie-liefernde Verstoffwechselung von Fetten, die insoweit ausschließlich aerob ist.
Der aerobe Teil der Glukose-Verstoffwechselung wird von dem jungen Mann ja dann kurz erklärt. Wo es bei ihm dann unklar wird, aber auch gleich eine falsche Vorstellung erzeugt wird, ist folgendes:
  1. Er erwähnt nicht, daß bei beiden Stoffwechsel-Wegen dasselbe Molekül in den Zitratzyklus eingeht, nämlich Acetyl-CoA.
  2. Statt dessen behauptet er fälschlich, daß Pyruvat in den Zitrat-Zyklus eingehen würde. Das ist aber nicht der Fall.
  3. Zusammen mit dem falschen Satz "Kohlenhydrate werden im FEuer..." erweckt er so den Eindruck, daß die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten Voraussetzung für die Verstoffwechselung von Fetten sei, was aber nicht der Fall ist.
  4. So wurde der Satz Jahrzehntelange interpretiert und auch heute noch spukt er in den Köpfen rum, wie bei diesem jungen Mann.

Jetzt versuchen sich natürlich einige, sich mit "das ist ja nur bildlich" gemeint, herauszureden. Tatsächlich ist es dann ja noch viel schlimmer, denn vor allem bei einer "bildlichen" Interpretation bleibt unter'm Strich haften, daß das "Kohlenhydrat-Feuer" irgendwie Voraussetzung für die "Fettverbrennung" sei.
 
Gustav, es ist nicht schlimm, dass du mich falsch verstanden hast. Schlimm ist, dass du in deiner Profilierungssucht selten der Sache dienst, sondern dich stets darin versteigerst, anderen Leuten etwas zu unterstellen und sie ins Unrecht zu setzen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob du ein Aggressionsproblem oder ein übersteigertes Aufmerksamkeitsbedürfnis hast. Dein Verhalten hier im Forum ließe auf beides schließen. Und beides ist nicht besonders lustig. Für dich nicht. Und für andere auch nicht.
 
@Rawuza ...
Aber, dass man ab einer gewissen Rennlänge möglichst "spät in die Kohlenkiste greifen" sollte, das ist natürlich wahr. Meine Hauptwettkämpfe finden auf der langen Strecke statt. Wenn ich meine Glykogenspeicher also vorzeitig allzu sehr dezimiere, werde ich weder Freude noch Erfolg haben.
Nachtrag: Bevor Gustav auch hier blöd kommt. Natürlich greifen wir immer in die "Kohlenkiste". Aber man sollte bei langen Rennen nicht zu früh allzu viele Kohlenhydrate verbraucht haben.
Auch hier hatte ich die "Kohlenkiste" mehr bildsprachlich verstanden und ja auch eine entsprechende Erklärung abgegeben. ;)
 
Da das Ganze für mich nicht mehr relavant ist nur meine eigene Erfahrung. Wenn ich mich mit Gewalt bremse, unter 25Kmh bleibe, die letzten Erhebungen mit 39/21 und mehr fahre, verliere ich Gewicht. Meine Überlegung bei diesen Fahrten, die übrigens Sau langweilig sind, ist, ich verliere Gewicht bei unter 120Puls. Sollte ich den Puls mal drüberbringen (140) wie lange dauert es dann bis ich wieder in die Fettverbrennungsphase komme? ...
...
Du kommst überhaupt nie aus der Fettverbrennung raus. Die läuft immer, wird aber durch die Oxidation von Laktat zu Pyruvat und anschließender Einschleusung des Acetyl-CoA zurückgedrängt. Dabei spielt die Laktat-Konzentration eine Rolle, denn allein ein "Mehr" an Acetyl-CoA bewirkt keine Zurückdrängung des Fettstoffwechsel. Das ist auch gut so, weil die Laktat-Oxidation dreimal schneller Energie liefert, als der Fettstoffwechsel.

Dann machst du davor noch den altbekannten Fehler. Der Fettstoffwechsel wird nicht "abgeschaltet". Er läuft weiter, schrieb ich ja. Er wird nur zurückgedrängt, weshalb er ab einem bestimmten Punkt, sagen wir bei deinem 120er Puls, relativ geringer ist, als der Kohlenhydratstoffwechsel. Das war dann das, was von den "Fettverbrennungspuls-Predigern" übersehen wurde: Der Fettstoffwechsel nimmt noch eine ganze Weile zu, du verbrennst also bei intensiverem Training (fast immer) mehr fett als bei 120 Puls - und wirst so schlanker!!!
@RawuzaDer Fettstoffwechsel nimmt die Fette ja nicht aus deinem Unterhautfett oder Bauchspeck. ...
Unfug. Woher soll er sie denn sonst nehmen? Natürlich liegt dazwischen das Transportmittel Blut. Aber das Fett kommt exakt daher: Aus der Unterhaut und aus dem Bauchfett und aus dem Darm. Und genau in dieser Reihenfolge: Die Unterhaut ist nämlich am nächsten und der Weg vom Darm über die Lympknoten im Venenwinkel der längste.

Also mal wieder Blödsinn, was du schreibst. Ich schlage vor: Schuster bleib bei deinem Leisten. Wobei: Ich weiß gar nicht, was dein "Leisten", also dein Spezialgebiet ist. Ich glaube, du hast keins. Sprich: Keine Ahnung aber ein großes Mundwerk.
Aber, dass man ab einer gewissen Rennlänge möglichst "spät in die Kohlenkiste greifen" sollte, das ist natürlich wahr.
Nein, das ist überhaupt nicht wahr. Der Körper "mixt" sich sein "Gemisch" wie er es braucht. Und weil dadurch der Vorrat an Kohlenhydraten ziemlich schnell schrumpfen kann, gibt es Verpflegungskontrolle und Gels (früher: schnelle Pulle).
Meine Hauptwettkämpfe finden auf der langen Strecke statt. Wenn ich meine Glykogenspeicher also vorzeitig allzu sehr dezimiere, werde ich weder Freude noch Erfolg haben.
Und wenn du "Kohlenhydrate sparst" wirst du schon zu Beginn gnadenlos abgehängt...
Ach so, ich vergaß: Du fährst ja überhaupt keine richtigen Radrennen.
 
Gustav, während es bei dir lange her ist, dass du überhaupt ein Rennen um den Kirchturm gefahren bist, bin ich als Triathlet bis hin zur Ironmandistanz unterwegs. Natürlich bist du ein ganz harter Hund und ich mache keine richtigen Rennen. Radrennen fahre ich allerdings tatsächlich nicht.

Fakt ist, dass es bei einer gewissen Rennlänge wichtig ist, Stunde für Stunde das Maximum an Kohlenhydraten zu sich zu nehmen, das der Körper verstoffwechseln kann. Und in meinem Fall ist es so, dass die, die am Anfang zu viel wollen, am Ende abgehängt werden. Ungefähr so, wie du bei deinem Forumsrennen mit Lausi, wo du trotz zweier Abkürzungen am Ende eingebrochen bist.

Und nein, der Fettstoffwechsel nimmt während der Fahrt nicht die Fette aus Unterhautfettgewebe oder Bauchspeck auf. Das macht er mittelfristig, wenn du abnimmst. Aber das macht er aufgrund des Kaloriendefizites und nicht, weil du einen besonders hohen Fettstoffwechsel während der Fahrt hattest.
 
@ronde2009 Tut mir leid für deinen Faden. Aber mit Gustav klappt das einfach nicht. Ich verliere auch langsam die Lust mit dem Wichtigtuer.
 
...
Und nein, der Fettstoffwechsel nimmt während der Fahrt nicht die Fette aus Fettstoffwechsel Unterhautfettgewebe oder Bauchspeck auf. Das macht er mittelfristig, wenn du abnimmst. Aber das macht er aufgrund des Kaloriendefizites und nicht, weil du einen besonders hohen Fettstoffwechsel während der Fahrt hattest.
Es hilft ja nicht viel, wenn wir jetzt abwechselnd schreiben "Er nimmt aus Unterhautfettgewebe (UHFG)..." - "Nein, er nimmt nicht aus UHFG..." - "Doch er nimmt!" - usw.
Aber wenn es nicht so ist, daß das Fett über die Blutbahn als Transportmittel aus dem UHFG, dem Bauch- (und Hüft- usw.)Speck und der Lymphe über die Lymphknoten im Venenwinkel genommen wird, woher denn dann?
 
... das Fett über die Blutbahn als Transportmittel ...
Na also! Das hat aber lange gedauert. Kurzfristig nimmt er die Fette aus dem Blut.
Und mittel- und langfristig ist es egal, in welcher Stoffwechsellage du vorrangig trainiert hast. Da hängt es dann von der Kalorienbilanz ab ob du Unterhautfett und viszerales Fett auf- oder abbaust. Daher hast du trotz all deines Grundlagenausdauertrainings 15 kg Übergewicht, Gustav.
 
Habe ich denn deine Frage jetzt zumindest erstmal grundlegend beantwortet?
Nicht wirklich.
"Kohlenhydrat-Feuer" irgendwie Voraussetzung für die "Fettverbrennung" sei.
Ich würde sagen, im Video wird die Aussage "Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate" ausdrücklich als Vereinfachung klassifiziert. Natürlich kann man sie so verstehen, dass Kohlenhydratstoffwechsel eine Voraussetzung sei für Fettverbrennung. Es wird aber so nicht gesagt. Insofern sehe ich hier einen Streit um des Kaisers Bart. Es gibt überhaupt keine Widersprüche.

In der Marathonvorbereitung hab ich allerdings mal gelernt (zugegeben vor längerer Zeit), dass trotz Fettstoffwechsel immer auch Kohlenhydrate verstoffwechselt werden (müssen). Voraussetzung oder nicht, Fettverbrennung und KH-Verbrennung passieren jedenfalls gleichzeitig, und ohne KH-Verbrennung geht nix. Sind die KH-Speicher leer, ist Ende Gelände. Beim Marathon passiert das typischerweise bei km 30, wo die aufgeben, die ihren Fettstoffwechsel nicht ausreichend trainiert haben und sich darauf verlassen, dass der Körper sich schon "das richtige Gemisch mixt". Dreh- und Angelpunkt eines Marathontrainings ist es deshalb, jedenfalls im Volkssportbereich, den Anteil der Fettverbrennung an der Energiebilanz des Körpers so zu optimieren, dass die Glykogenspeicher bis zum Ziel reichen. Ob übrigens die Zufuhr von Kohlenhydraten während eines Marathons überhaupt einen Effekt hat, war damals durchaus umstritten (natürlich nicht unter den Gel-Verkäufern). Bei einem Ironman ist das sicher was anderes, der dauert ja einen Hauch länger als so ein Wald- und Wiesenmarathon.

Insofern ist die Aussage
Der Körper "mixt" sich sein "Gemisch" wie er es braucht.
jedenfalls mit meinem 15 Jahre alten Hobbyistenwissen unvereinbar.
 
Du solltest dich entscheiden, ob du mit mir diskutieren möchtest oder die gleiche Masche abziehen, wie einige andere hier.

Aber im Zweifel... - ich gehe erstmal von ersterem aus:
Das ist jetzt irgendwie nicht hilfreich. Du müsstest dann schon sagen, "wo es ausgehakt hat". Sonst kann man mit einer solche Aussage nichts anfangen.
Außerdem argumentierst du ja dann auf der Grundlage der korrekten Interpretation. Hat für mich ein wenig ein "G'schmäckle".
Ich würde sagen, im Video wird die Aussage "Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate" ausdrücklich als Vereinfachung klassifiziert. Natürlich kann man sie so verstehen, dass Kohlenhydratstoffwechsel eine Voraussetzung sei für Fettverbrennung. Es wird aber so nicht gesagt. Insofern sehe ich hier einen Streit um des Kaisers Bart. ...
Warum es nicht nur falsch, sondern auch irreführend und deshalb schädlich ist, führst du selbst vor:
... Voraussetzung oder nicht, Fettverbrennung und KH-Verbrennung passieren jedenfalls gleichzeitig, und ohne KH-Verbrennung geht nix. Sind die KH-Speicher leer, ist Ende Gelände.
Soweit richtig. Aber genau jetzt kommt der springend Punkt: Warum ist "Ende Gelände", warum ist KH-Verbrennung von Anfang an wichtig? Das ist die entscheidende Frage. Statt das zu begründen, gibst du die falsche und mittlerweile widerlegte "Theorie" wieder:
Beim Marathon passiert das typischerweise bei km 30, wo die aufgeben, die ihren Fettstoffwechsel nicht ausreichend trainiert haben und sich darauf verlassen, dass der Körper sich schon "das richtige Gemisch mixt". Dreh- und Angelpunkt eines Marathontrainings ist es deshalb, jedenfalls im Volkssportbereich, den Anteil der Fettverbrennung an der Energiebilanz des Körpers so zu optimieren, dass die Glykogenspeicher bis zum Ziel reichen. Ob übrigens die Zufuhr von Kohlenhydraten während eines Marathons überhaupt einen Effekt hat, war damals durchaus umstritten (natürlich nicht unter den Gel-Verkäufern). Bei einem Ironman ist das sicher was anderes, der dauert ja einen Hauch länger als so ein Wald- und Wiesenmarathon.

Insofern ist die Aussage jedenfalls mit meinem 15 Jahre alten Hobbyistenwissen unvereinbar.
Ok, das mag sein. Aber die Aussage (nehme an, du meinst meine), die du oben nicht verstanden haben willst, aber anschließend zutreffend wiedergegeben hast, ist jedenfalls mit dem aktuellen Stand der Sport-Physiologie vereinbar.

Oben schriebst du ja, es sei ein Streit um des Kaisers Bart. Und ich schrieb: Nein, es ist eine Aussage mit schädlichen Folgen.

Das gilt es jetzt nachzuweisen.

Erstmal vorweg: Der Körper kann auch während einer 2-Std.-Veranstaltung Kohlenhydrate aufnehmen. Du schreibst ja oben schon, es sei "damals durchaus umstritten" gewesen. Mittlerweile ist es das nicht mehr. Du hättest dir das ja auch ableiten können, denn wenn es bei einem Ironman gehen soll, warum soll es bei einem Marathon nicht gehen?!

Der entscheidende Schaden, der durch den "Die Fette müssen im Feuer..."-Satz entstanden ist, ist, daß massenhaft Sportler auf Dinge wie "Nüchtern-Training", "Low-Carb-Diät" usw. usf getrimmt worden sind. Das hat im Zweifel ihre Leistungsentwicklung eher gehemmt als befördert.

Es gibt eine Zusammenfassungsstudie die das deutlich bewiesen hat: Außer im "Abnehmbereich" von Hobby-Sportlern hat das alles keinen meßbaren positiven Effekt.

Entscheidend ist nämlich, ob diese Trainingsformen lang- und mittelfristig die sog. Fettflußrate erhöhen. Und damit und ihrer Bedeutung sind wir jetzt auch bei dem Punkt, warum nach "KH-Speicher leer" der Bart ab ist (nicht der vom Kaiser).

Ich schrieb bereits, daß der Fettstoffwechsel sehr langsam ist. Er ist selbst für eine lange Trainingsfahrt im GA1-Bereich zu langsam. Zwar nimmt er im Laufe einer solchen Trainingsfahrt zu, aber er reicht nie aus. Deshalb ist auch bei solchen Fahrten irgendwann "Ende Gelände", nur später.

Das einzige, was jetzt helfen könnte, um diesen angeblichen Effekt der "Schonung der Glykogenspeicher" zu erzielen, wäre eben die Erhöhung der Fettflußrate. Und genau die findet nicht statt, die ganze Theorie bricht in sich zusammen wie ein Kartenhaus.

Jetzt sind wir aber ganz nah dran, warum "Ende Gelände" ist, ab z.B. 30 km: Die KH-Reserven sind noch nicht am, aber sie sind sehr knapp. Und da unser Nervensystem mit fett nichts anfangen kann (bzw. im Falle des Gehirns erst nach ca. 2 Tagen nach der Umstellung auf Keton-Körper), fängt es an zu zicken. Das ist der berühmte "Hungerast", "The Wall" oder wie auch immer es bezeichnet wird.
 
denn wenn es bei einem Ironman gehen soll, warum soll es bei einem Marathon nicht gehen?!
Weil ein Ironman einfach länger dauert als ein Marathon. Da ist natürlich mehr Zeit, dass die aufgenommenen Kohlenhydrate auch im Blut ankommen. So war mein Verständnis. Ich selbst bin jedenfalls mit 'ner halben Banane über die 42km gekommen. Allerdings recht gemächlich :)
daß massenhaft Sportler auf Dinge wie "Nüchtern-Training", "Low-Carb-Diät" usw. usf getrimmt worden sind.
Oh, wurden sie das? Keine Ahnung. Ich habe noch gelernt, dass Fettstoffwechsel und Glykogenspeicher trainiert werden sollen, und dass man letztere dazu gezielt entleeren, aber auch wieder befüllen muss. Low Carb Diet im Ausdauertraining kenne ich als Konzept nicht, aber ich hab das lange nicht verfolgt. Nüchterntraining ist was anderes, da geht es ja nicht darum, dauerhaft auf Kohlenhydrate zu verzichten, sondern darum, eine spezifische Fettverbrennungs-Trainingseinheit zu optimieren, indem man dem Körper für diese Einheit die Chance nimmt, mal eben Kohlenhydrate zu verbrennen. Klang für mich erstmal ziemlich plausibel.

Im übrigen muss man natürlich aufpassen, dass man nicht Volksport (mit dem vornehmlichen Ziel der Gewichtskontrolle oder Marathonzeiten von über 3 Stunden) mit (semi-)professionellem Leistungssport vermischt, und vor allem soll man nicht Trainingskonzepte an dem messen, was fitforfun und Frauenmagazine daraus machen (so was wie "schön langsam walken, um Fett zu verbrennen").
Erhöhung der Fettflußrate. Und genau die findet nicht statt,
Warum findet die Erhöhung der Fettflussrate nicht statt. Ich dachte, das sei gerade das Ziel eines GA1-Trainings?
Ich schrieb bereits, daß der Fettstoffwechsel sehr langsam ist. Er ist selbst für eine lange Trainingsfahrt im GA1-Bereich zu langsam.
Mein Kenntnisstand war, dass er erst nach 30 Minuten oder so ordentlich in Gang kommt. Deshalb reden wir auch von Trainingseinheiten von 2h und länger (Lauftraining: gerne 3h).
Und da unser Nervensystem mit fett nichts anfangen kann (bzw. im Falle des Gehirns erst nach ca. 2 Tagen nach der Umstellung auf Keton-Körper), fängt es an zu zicken.
Das ist mir neu, aber es ist mal 'ne plausible Erklärung von den Hammermann. Danke dafür.
 
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