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Trainingsansätze Zeitfahren

vanBMC24

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Hallo,

wollte mal Fragen wie euer Training fürs Zeitfahren aussieht?

Ich fahre zurzeit eigentlich nur auf meinem neuen TT und hab jetzt eigentlich immer SST oder so trainiert.
FTP am TT ist aber 10% niedriger als am RR..

Wie gestaltet ihr euer Training ?


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FTP am TT ist aber 10% niedriger als am RR..
Das die Leistung auf den TT niedriger ist, ist nicht ungewöhnlich. Ist bei mir auch immer noch so, aber die Lücke wird mit der Zeit kleiner. Der Vergleich hinkt aber meist sowieso, da man den FTP Test mit den RR wohl nicht Unterlenkerhaltung fährt sondern so das man eine möglichst hohe Leistung erbringen kann. Die meisten also vermutlich auf den Bremsen oder gar in Oberlenkerhaltung den Berg hoch.

Wie gestaltet ihr euer Training ?
Einfach einen Teil meines normalen Trainings auf dem TT. Sowohl Grundlage als auch Intervalle. Intervalle fahre ich 8 min und in Zeitfahrhaltung, auch denn da bei mir so 4-6% weniger raus kommt als auch dem RR. Wobei ich zum Wettkampf hin spezifischer werde, Die Wochen vorher daher ich auch viel Intervalle auf den RR oder gar mit dem CX, einfach weil da die Leistung höher ist.

SST und Schwelle fahre ich aus Prinzip nicht, bzw nur sehr selten. Das liegt aber an meiner Trainingsphilosophie und hat nix mit dem TT zu tun. Aber es gibt auch viele die erfolgreich SST und Schwelle trainieren. Denke entscheidend ist das man das spezifisch auf dem TT trainiert.
 
Zwei Mal wöchentlich von 8- oder 10-min-Intevallen beginnend mit erst 5 min Pause, dann schrittweise weniger Pausendauer (4 min, 3,5 min, 3 min, 2,5 min, 2 min, ...) die Renndistanz "zusammenbauen" und dabei möglichst wenig Leistungsreduktion hinnehmen. Im Training würde ich zunächst eine leichte (ca. 25% Reduktion) Unterdistanz fahren.

Beispiel: liegt die erwartete Renndauer bei 40 min, dann mit 4 x 8 min oder 3 x 10 min anfangen, dann weiter wie oben beschrieben, bis 32 min bzw. 30 min "auf Zug" funktionieren.

Die Leistungsdifferenz RR vs. TT-Rad wird sich mit zunehmendem Training auf dem TT-Rad verringern. Ggf. nochmal die Position checken (lassen).
 
SST ist mit Sicherheit nicht verkehrt für den langsamen Aufbau. Vor dem Wettkampf kann man sich näher an die Wettkampfbelastung ran tasten, so wie Oben beschrieben. Ich lege die TT Einheiten mit dem TT-Rad regelmäßig in den Wochenplan um die Position und das fahren mit TF 100 zu stabilisieren. Wenn man sich den Zielwettkampf mal genauer angeschaut hat kann man je nach Profil noch ein paar Entscheidungen zum Pacing treffen und das genauer simulieren.
1. Wenn Du z.B. einen kurzen Kurs mit einigen Rampen drin hast, dann lohnt es sich die Anstiege hart zu fahren und in den Abfahrten etwas auszuruhen (wenn man z.B über 55 km/h hat). Das erhöht die Geschwindigkeit und verbessert Deine Zielzeit.
2. Dann geht es auch darum rauszubekommen mit wieviel Watt man z.B. vom Start weg anfahren kann ohne zu platzen auch wenn der Kurs direkt mit einer Rampe beginnt.
3. Eine andere Idee, die ich regelmäßig mache ist z.B. bei 16km Pendelkurs einfach "half split" zu fahren. Das heißt in der ersten Hälfte langsamer reinfahren und dann die 2. 8km genau mit Schwellen HF (Schwellen Leistung). Und den letzten KM noch schneller.
Da reichen dann 2 Serien je 25 Minuten mit ca 3 Min Pause dazwischen. Die 3. ist meistens schon langsamer. Man kann dabei dann auch Material und Position real testen.
 
Ich fahre die SST Einheiten zurzeit hauptsächlich da ich einen kleinen Grundlagenblock einschiebe. Mein Saisonhöhepunkt ist erst Ende September und da ich auf dem RR in letzter Zeit nur kurz und sehr intensiv trainiert habe, kommt mir so vor als hätte ich die Fähigkeit verloren lange hohe Leistung zu fahren bzw. nach 30-40min noch länger durch zu halten.

Die TTs wonach fahre sin zwischen 35 und 45 km lang.

Du machst also 3mal Intervalle mit negativ Split? Also 12,5min low/12,5min high/3 min Pause?


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Ne, ich fahre einfach die Strecke. Hin und her und steigere auf dem ersten Teil langsam und fahre dann den 2. Teil im Bereich der Schwelle und den letzten km maximal. dann Wende mit kurzer Pause bis 3 Min und wieder los. Zeit ist immer etwas unterschiedlich zwischen 12 und 15 Minuten je nach Wind und Streckenteil. Die Strecke besteht aus Segmenten (z.B. Gesamt, Hin, Her usw.) Das kann man dann auf Strava über Monate verfolgen und auswerten.
Nach Zeiten zu trainieren ist ja auch nicht schlecht aber das mache ich schon den ganzen Winter und es wird dann irgendwann öde.
 
da ich auf dem RR in letzter Zeit nur kurz und sehr intensiv trainiert habe, kommt mir so vor als hätte ich die Fähigkeit verloren lange hohe Leistung zu fahren bzw. nach 30-40min noch länger durch zu halten.
Was heißt letzter Zeit ? Und wenn du viel SST gefahren bist dann müsste doch 30-40 min sehr gut gehen. Wie lange fährst du den die SST Einheiten und mit welcher Intensität ?

Du machst also 3mal Intervalle mit negativ Split? Also 12,5min low/12,5min high/3 min Pause?
Ich mache es nicht so kompliziert, bin nicht davon überzeugt das so elaborierte einen speziellen Nutzen haben. Fahre das was nach Lage der Studien/Experimente die ich kenne am erfolgversprechenden sind. Das ist hat 8 min oder intermittierende Protokolle, Mache ich ganz unabhängig von der Wettkampfdauer. Ich variiere da eher das Verhältnis von HIIT zu GA und die Häufigkeit der HIIT's nicht die Art.
Daneben allerdings noch CX Fahrtspiele mit unterschiedlich langen Anstiegen.
 
Was heißt letzter Zeit ? Und wenn du viel SST gefahren bist dann müsste doch 30-40 min sehr gut gehen. Wie lange fährst du den die SST Einheiten und mit welcher Intensität ?


Ich mache es nicht so kompliziert, bin nicht davon überzeugt das so elaborierte einen speziellen Nutzen haben. Fahre das was nach Lage der Studien/Experimente die ich kenne am erfolgversprechenden sind. Das ist hat 8 min oder intermittierende Protokolle, Mache ich ganz unabhängig von der Wettkampfdauer. Ich variiere da eher das Verhältnis von HIIT zu GA und die Häufigkeit der HIIT's nicht die Art.
Daneben allerdings noch CX Fahrtspiele mit unterschiedlich langen Anstiegen.

Die 30-40min sind dann nicht SST sondern ca.100%FTP
Hat sich wie noch mehr SST gemacht habe einfach leichter angefühlt.
SST um die 90-95% gehn auch eine Stunde lang gut


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Ich mache eigentlich gar kein gezieltes Zeitfahrtraining in Form von Intervallen auf dem TT. Für mich macht es eigentlich keinen Unterschied ob ich auf dem TT oder RR fahre. Fahre einfach gelegentlich mein normales Training auf dem Zeitfahrrad, meist im Grundlagen oder Rekom Bereich, da man sich hier am besten nur auf die Position konzentrieren kann. Wenn man nur Intervalle auf dem TT fährt, lernt man das Positionfahren nicht gut, da man nur auf die Watt fixiert ist und unsauber sitzt bei höherer Intensität.

Das Training sieht dann beispielsweise so aus: https://www.strava.com/activities/1056927812

Deutlich wichtiger als irgendwelche Intervalle auf dem TT, ist außerdem das Training ohne Bike fürs Zeitfahren. Also viel Stabi bzw. Rumpftraining und Dehnung. Sonst kann man noch so viel treten und wird nie schnell fahren.
 
Problem ist ja auch das man meist auf die Stunde nicht die gleichen Bedingungen hat, wie auch die 20 min. Mag in Österreich anders sein, weil man da vielleicht einen passenden Anstieg findet ?

Aber generell fahren aber wohl die wenigsten. @pjotr hatte meine ich mal ne Statistik dazu gepostet. Das man den mit mehr GA sicher die Leistung länger halten kann wird stimmen, aber sollte den Effekt auch nicht überschätzen.
Hab dieses Jahr mein GA Training deutlich(auf Kosten vom Laufen) erhöht und das hatte im ersten 28km Zeitfahren einen minimalen Effekt. Erst im zweiten 51km langen schien sich das deutlicher ausgezahlt zu haben

Krafttraining mache ich übrigens auch, aber das ich das schon lange mache kann ich den Effekt auf Zeitfahren aus eigener Anschauung nicht beurteilen
 
Ich mache eigentlich gar kein gezieltes Zeitfahrtraining in Form von Intervallen auf dem TT. Für mich macht es eigentlich keinen Unterschied ob ich auf dem TT oder RR fahre. Fahre einfach gelegentlich mein normales Training auf dem Zeitfahrrad, meist im Grundlagen oder Rekom Bereich, da man sich hier am besten nur auf die Position konzentrieren kann. Wenn man nur Intervalle auf dem TT fährt, lernt man das Positionfahren nicht gut, da man nur auf die Watt fixiert ist und unsauber sitzt bei höherer Intensität.

Das Training sieht dann beispielsweise so aus: https://www.strava.com/activities/1056927812

Deutlich wichtiger als irgendwelche Intervalle auf dem TT, ist außerdem das Training ohne Bike fürs Zeitfahren. Also viel Stabi bzw. Rumpftraining und Dehnung. Sonst kann man noch so viel treten und wird nie schnell fahren.
Solche Aussagen sind natürlich noch schlimmer von Glaubenssätzen triefend als ich sie von den Rentnern hier lese. Das ist ja eigentlich ne ganze Liste von Dogmen, die evtl. Deine momentanen Problemzonen gut verbessern helfen. Aber mehr ist es auch nicht. Hoffe, Du kommst damit in 5 Jahren auch noch weiter. Eine Technik im Grundlagenbereich zu entwickeln und sie dann im Wettkampf bei hoher Leistung funktionell beibehalten zu können ist eine Vorstellung, die oft nicht hinhaut. Vielleicht im Anfängerbereich. Auf der anderen Seite ist das Zeitfahren wahrscheinlich technisch so einfach, das Dein Ansatz mit gegebenem konditionellen Talent erfolgreich ist.
 
Hi

*Mitlesekommentar*

Ich les hier mal mit, da ich mich für September auch langsam vorbereiten will.
24km EZF komplett flach. Letztes Jahr bin ich viel SST 15-30min. und L4-(etwa) Intervalle 5-12min. gefahren.
Vorm Rennen war ich 2 Wochen in Italien, dort hatte ich wegen der Berge nur das normale Rennrad dabei. Dieses Jahr nehme ich aber das TT mit, und versuche spezifischer zu trainieren, denke das kommt besser:)

Stabiübung muss ich auch definitiv nachholen, nach Bergintervallen hab ich oft Rückenschmerzen da im Rumpf wohl recht wenig Stabilität herrscht:/

Wie gestaltet ihr die Woche vor dem EZF?

Viele Grüsse


Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk
 
Das eigentliche Training ist dann ja vorbei. Gibt da ja unterschiedliche Tapering Strategien. Ich reduziere den Umfang, aber nicht die Intensität. @ronde2009 nimmt aber auch die Intensität raus
 
Solche Aussagen sind natürlich noch schlimmer von Glaubenssätzen triefend als ich sie von den Rentnern hier lese. Das ist ja eigentlich ne ganze Liste von Dogmen, die evtl. Deine momentanen Problemzonen gut verbessern helfen. Aber mehr ist es auch nicht. Hoffe, Du kommst damit in 5 Jahren auch noch weiter. Eine Technik im Grundlagenbereich zu entwickeln und sie dann im Wettkampf bei hoher Leistung funktionell beibehalten zu können ist eine Vorstellung, die oft nicht hinhaut. Vielleicht im Anfängerbereich. Auf der anderen Seite ist das Zeitfahren wahrscheinlich technisch so einfach, das Dein Ansatz mit gegebenem konditionellen Talent erfolgreich ist.

Wo ist denn Zeitfahren technisch einfach? Richtig sauber Zeitfahren ist eine Kunst für sich. Aerodynamik und Sitzposition ist alles im Zeitfahren.
Und dafür helfen keine harten Intervalle. Den Trainingsreiz kannst du dir eben genauso auf dem RR holen. Und bei niedriger Intensität auf dem TT kannst du an sehr vielen kleinen Schrauben drehen.
 
Ist glaub auch einfach typenbedingt wie die Geschichte "Leistung in der Ebene vs. Leistung am Berg". Einige können ohne Leistungsverluste aufm TT treten und andere verlieren ewig viel Watt, weil die Anforderungen an Muskulatur und Körper leicht anders sind. Grundsätzlich entscheidet aber natürlich schlicht die Fitness aufm Rad. Höhere Schwelle -> bessere TT Leistung.
 
Wo ist denn Zeitfahren technisch einfach? Richtig sauber Zeitfahren ist eine Kunst für sich. Aerodynamik und Sitzposition ist alles im Zeitfahren.
Und dafür helfen keine harten Intervalle. Den Trainingsreiz kannst du dir eben genauso auf dem RR holen. Und bei niedriger Intensität auf dem TT kannst du an sehr vielen kleinen Schrauben drehen.
tut mir leid, aber in keiner technisch anspruchsvollen Stimmen die Ausführungen unter submaximalen Wettkampfbedingungen mit denen im Wettkampf überein. Es sei denn es ist technisch nicht anspruchsvoll. Wenn es aber anspruchsvoll ist, dann ist wettkampfnahes Techniktraining zielführender. Es sei denn Du bist talentiert und konditionell eh überragend.
Dann merkt man erst mal keinen Unterschied trotz Leistungszuwachs.
Deshalb meine ich auch, das Dein Ansatz ein ganz normaler naiver Ansatz ist und Du einfach nur überragend talentiert bist.
Ist ja nicht schlecht.
Aber es gibt keinerlei Evidenz in der Sportwissenschaft, soweit ich dass sehe, die deine drei Behauptungen belegt. Oder?
Würde mich schon interessieren. Das waren: Techniktraining unter erleichterten GA1 Bedingungen bringt mehr oder genauso viel wie sportartspezisches Techniktraining unter realen Bedingungen. Dehnen und Stabitraining bringt Leistungszuwachs.
Wobei der Letztere noch am ehesten akzeptiert ist.
 
Aber Towa. So wichtig ist das auch nicht. Hauptsache es klappt bei Dir und ich meine das kann man dieses Jahr gut sehen.
 
Wenn es aber anspruchsvoll ist, dann ist wettkampfnahes Techniktraining zielführender
Ist ein bisschen die Frage was man unter technisch anspruchsvoll versteht. Was sicher eine Herausforderung ist, ist eine möglichst aggressive aerodynamische Postion auf dem rad zu finden die mit möglichst geringen Leistungseinbußen (relativ zum RR) verbunden ist. Das ist zumindest nicht trivial. Ob man da auf den richtigen Weg ist kann man letztlich nur bei den wettkampfnahen Intensitäten testen, aber sicher schon im GA Bereich vorbereiten.

Eine andere Sache ist Kurven schnell in Zeitfahrhaltung zu fahren. Finde ich technisch auch nicht ohne (auf den RR allerdings auch nicht). Das kann man sicher auch im GA Bereich trainieren. Man braucht ja nur den Speed und der kann auch durch Wind oder Gefälle zustande kommen
 
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