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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Wenn ich alle Konfliktsituationen aufführen würde, hätte ich jeden Tag etwas zu schreiben.
 
Gestern hatte ich eine Konfliktsituation anderer Art. Ich kam von einer Ausfahrt mit schweren Beinen und guter Laune zurück in meine Stadt. Vorbildlich wartete ich an einer roten Ampel hinter einem Auto, als sich eine Radlerin so um die 40 vorbeischlängelte, um noch schnell über die Fußgängerampel zu huschen, die gerade erst 3 Sekunden rot war:rolleyes:
Eine Ampel weiter -ich hatte sie zwischenzeitlich überholt- warte ich direkt vor der Ampel, als sie rechts an mir vorbeirollt. Unsere rote Ampel war ca. 10 Sekunden vorm umspringen, und sie quetschte sich zwischen zwei linksabbiegende Linienbusse:rolleyes:
Da ist mir die Hutschnur geplatzt. Als ich grün hatte, habe ich mich neben sie gesetzt und ordentlich zur Sau gemacht:mad: Ob sie sich umbringen wolle, dass sie den Ruf aller Radler ruiniert und noch einiges in der Richtung:mad: Sie hat wohl richtig Angst bekommen, auf jeden Fall guckte sie mich ganz erschrocken an und brachte nicht ein Wort raus. "Vor mir müssen Sie keine Angst haben, sondern vor den Autos", habe ich sie noch angeschrien und habe sie hinter mir gelassen.
Ich hoffe, das ein ordentlicher Einlauf von einem Rennradfahrer in vorschriftsmäßiger Radbekleidung, also von jemandem, der aussieht, als ob er sich mit Radfahren auskennt, bei der Frau was gebracht hat:mad: Ich denke aber nicht. Die Dame wird sich als armes, kleines Opfer gefühlt haben:rolleyes:
 
Ich hoffe, das ein ordentlicher Einlauf von einem Rennradfahrer in vorschriftsmäßiger Radbekleidung, also von jemandem, der aussieht, als ob er sich mit Radfahren auskennt, bei der Frau was gebracht hat:mad: Ich denke aber nicht. Die Dame wird sich als armes, kleines Opfer gefühlt haben:rolleyes:

Das Rennradfahrer sich mit der STVO auskennen halte ich für eine Urban Legend ( vor allem wenn er so aussieht, als wenn er auskennt).
Wenn ich mich als armes kleines Opfer fühle, geht der Lerneffekt sicherlich in Richtung 0,000.

Michael
 
Das Rennradfahrer sich mit der STVO auskennen halte ich für eine Urban Legend ( vor allem wenn er so aussieht, als wenn er auskennt).

Ich denke schon, dass Rennradfahrer sich tendenziell eher an die STVO halten. Sie sind öfter unterwegs als "Normalradler", haben deswegen mehr gesehen, wissen um die Gefahren des Straßenverkehrs und kennen die Wichtigkeit von Regeln. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
 
Autofahrer (vor allem Vielfahrer wie Außendienstmitarbeiter) sind auch öfter unterwegs als "Normalradler" (was ist das?), haben aber deswegen auch nicht unbedingt Ahnung von der STVO. Und das meine ich ernst. Die häufige Teilnahme am Verkehr sagt nichts über das Wissen darüber aus. Wenn ich mir so angucke, auf welche Art viele Rennradler am Verkehr teilnehmen, kann ich mir kaum vorstellen, daß sie unbedingt Ahnung haben, was sie da eigentlich tun.
 
Z.B. müsste ich dann konsequent die Spur dichtmachen, wenn kein Radweg da ist.

Eben nicht konsequent!
§ 5​
(6) … Der Führer eines langsameren Fahrzeugs muss seine Geschwindigkeit an geeigneter Stelle ermäßigen, notfalls warten, wenn nur so mehreren unmittelbar folgenden Fahrzeugen das Überholen möglich ist. Hierzu können auch geeignete Seitenstreifen in Anspruch genommen werden ...​
 
Eben nicht konsequent!


... und das heißt wiederum, dass ich im innerstädtischen Verkehr eigentlich gar nicht fahren kann, bzw. alle paar Meter rechts anhalten müsste weil a) ständig mehrere potentiell schnellere Verkehrsteilnehmer hinter mir sind die ich vorbeilassen müsste, ich aber b) den Sicherheitsabstand zu parkenden Autos oder dem Bordstein dann nicht mehr einhalten kann. Also fahre ich wo es geht weiter rechts als ich müsste und lasse Autos enger überholen als sie dürften. Alles halb so wild aber nur mit ein bisschen Toleranz möglich.
 
Also ich bin im Stadtverkehr noch nie in die Verlegenheit gekommen mehrere hinter aufgehaltene Fahrzeuge vorbeilassen zu müssen weil es längere Zeit keine Überholmöglichkeit für sie gab!
Vielleicht wenn man wirklich sehr langsam fährt und das Straßennetz nur aus einspurigen Einbahnstraßen besteht, aber in welcher Stadt ist das schon so!?
Und da Überholverbote bei einspurigen Fahrzeugen nicht relevant sind und durchgezogene Linien offensichtlich grundsätzlich nicht beachtet werden wird es wohl auch außerorts nur äußerst selten dazu kommen, daß man als Radfahrer mal rechts ran muß.
 
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Vielleicht wenn man wirklich sehr langsam fährt und das Straßennetz nur aus einspurigen Einbahnstraßen besteht, aber in welcher Stadt ist das schon so!?
In Frankfurt in einigen Stadtteilen der Fall - da aber auch durchgehend Zone 30 - was Autos nicht davon abhält sich mit 40 vorbeizuquetschen. Allerdings auch oft für Radfahrer in Gegenrichtung freigegeben, wo ich eben auch mal Platz mache, wenn's zu eng wird wenn mal jemand blöd geparkt hat.

Vermute mal, der von dir zitierte Absatz ist eher für Agrarmaschinen und Baustellenfahrzeuge auf Landstraßen aufgenommen worden. Zumindest habe ich mich als Autofahrer schon öfter in einer solchen Schlange wiedergefunden und war dankbar als sich der Treckerfahrer an §5 Abs. 6 erinnert hat ;)
 
.... Z.B. müsste ich dann konsequent die Spur dichtmachen, wenn kein Radweg da ist.

... wie BW-72 sagt zwar nicht konsequent, aber vielleicht immer öfter. Außerdem ist es hier in Berlin egal. Du stehst sowieso neben dem Raser, der dich gerade innerorts mit 90 überholt hat an der nächsten roten Ampel.

Rechne mal aus, wie viele m/s du mit sagen wir mal 30km/h zurücklegst und ein Auto mit 60km/h (wer fährt schon 50?). Das wird wohl doppelt so schnell sein:idee: . Aber wenn du noch 15s bis zur roten Ampel brauchst, dann braucht der 7,5s, verliert also 7,5s. Frag doch mal freundlich, was er mit der "verlorenen" Zeit machen wollte, oder biete ihm an, sie ihm zu bezahlen (Nettostundenlohn und dann ausrechnen).

Interressant fand ich im Urlaub: "When a lane is too narrow for a bicycle and a car to share safely, the cyclist is entitled to the use of the entire lane. Within this lane, the cyclist usually rides on the right half to facilitate visibility for overtaking motorists, but should ride far enough left to discourage motorists from trying to squeeze past within the lane."
Quelle: http://www.floridabicycle.org/rules/bikelaw.html
... und das im Autofahrerland schlechthin.

Nanoq
 
...in London gesehen. Fand ich gut.

Nanoq
 

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Du stehst sowieso neben dem Raser, der dich gerade innerorts mit 90 überholt hat an der nächsten roten Ampel.

Als erster an der roten Ampel ist wie ein Start von der Pole Position. Beste Chancen für den emotionalen Gesamtsieg. Im Zweifel mit 1/100s Vorsprung. Oder bis zur nächsten Ampel. Totaler Quatsch aber eben Realität. Genauso wie auf der Autobahn bis zur 300 m Marke der Ausfahrt mit 200 auf dem linken Streifen fahren und dann über zwei Spuren rausziehen.


When a lane is too narrow for a bicycle and a car to share safely, the cyclist is entitled to the use of the entire lane

Schon heftig oder? Ich war auch ziemlich erstaunt. Fraglich wie gut das in der Realität umsetzbar und akzeptiert ist.
 
...in London gesehen. Fand ich gut.

Nanoq
In GB scheint sich gerade eine Menge zu tun - offenbar angeheizt durch die Times, die sich seit knapp einem Jahr mit ihrer Kampagne "Safe our cyclists" für mehr Rücksichtnahme gegenüber Radfahrern einsetzt. Leider erst nachdem im Nov '11 eine Mitarbeiterin der Times auf dem Weg zur Arbeit von einem LKW fast totgefahren wurde und immer noch wegen ihrer schweren Verletzungen in einer Klinik liegt. In der Zeit sind in GB übrigens weitere 101 Radfahrer bei Unfällen getötet worden - lese ich gerade.
 
In GB scheint sich gerade eine Menge zu tun - offenbar angeheizt durch die Times, die sich seit knapp einem Jahr mit ihrer Kampagne "Safe our cyclists" für mehr Rücksichtnahme gegenüber Radfahrern einsetzt. Leider erst nachdem im Nov '11 eine Mitarbeiterin der Times auf dem Weg zur Arbeit von einem LKW fast totgefahren wurde und immer noch wegen ihrer schweren Verletzungen in einer Klinik liegt. In der Zeit sind in GB übrigens weitere 101 Radfahrer bei Unfällen getötet worden - lese ich gerade.
das is natürlich traurig.
hier mal die zahlen aus deutschland:
Bonn, 4. April 2012 – Im vergangenen Jahr kamen 398 Radfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben, weitere 76.000 wurden verletzt. Um den Radverkehr sicherer zu gestalten, müssen die Sensibilität aller Verkehrsteilnehmer bei steigendem Radverkehrsaufkommen erhöht und wirksame Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ergriffen werden. Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat
und nun bin ich wirklich geschockt. mit sovielen toten und verletzten hätte ich nie gerechnet. aber und das möchte ich jetzt mal ausdrücklich sagen, nicht immer ist der autofahrer schuld. wenn ich mir anschaue, wie katastrophal viele radler unterwegs sind, ich wage mal zu behaupten, dass geübte rr-fahrer den kleinsten teil ausmachen. denn eins ist mal sicher, so sehr viele gegen die stvo verstoßen, so können sie doch den verkehr besser einschätzen als ungeübte freizeitradler.
 
In GB scheint sich gerade eine Menge zu tun - offenbar angeheizt durch die Times, die sich seit knapp einem Jahr mit ihrer Kampagne "Safe our cyclists" für mehr Rücksichtnahme gegenüber Radfahrern einsetzt. Leider erst nachdem im Nov '11 eine Mitarbeiterin der Times auf dem Weg zur Arbeit von einem LKW fast totgefahren wurde und immer noch wegen ihrer schweren Verletzungen in einer Klinik liegt. In der Zeit sind in GB übrigens weitere 101 Radfahrer bei Unfällen getötet worden - lese ich gerade.
Allerdings sind die überwiegend meisten PKW-Fahrer in England sehr tolerant gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.
 
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