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Rabeneick Lackierung

Philmachine

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Hallo allerseits,

ich hatte das Glück, einen Rabeneick-Rahmen für kleines Geld kaufen zu können. Die Rahmennummer zeigt, dass er aus der Mitte der 50er stammt. Für das Alter ist er sogar (gefühlt) recht leicht, über die Qualität weiß ich jedoch nicht viel, bis auf dass ein Sugino Innenlager und eine Stronglight-Kurbel verbaut waren. Wisst ihr zufällig näheres zu dem Rahmen?

Naja, ich lasse erst mal die Bilder sprechen:





Weitere Bilder gibt es in meinem Album...



Jetzt aber zu meiner Frage: Was mache ich mit dem Lack? Ich finde die Farbkombi total schön und würde am liebsten den alten Lack drauflassen, zumal ich plane eine relativ neue 105er-Gruppe sowie neuere Laufräder anzubauen. Zusammen mit dem alten Rahmen erhoffe ich mir ein Rad mit richtig viel Spannung :) Andererseits ist der Lack besonders am "mittleren" Rohr ziemlich stark beschädigt:



Auch ist der Lack ziemlich dunkel geworden. Ich habe mal eine Stelle abfotografiert, an der mal die Befestigung für die Züge am Rahmen gesessen haben muss:



Gibt es eine Möglichkeit, den Lack wieder aufzupolieren, sodass er seine ursprüngliche Helligkeit ansatzweise erreicht und ist der Lack so hinüber, dass man ihn nicht mehr ausgebessert bekommt?

Ach ja und Hartwachs habe ich schon ausprobiert, das bringt den Lack zum Glänzen aber hellt ihn leider nicht auf.

Danke schon mal für eure Tips/Kommentare!
 
AW: Rabeneick Lackierung

Nun, zuerst solltest Du mal schauen, ob der Hinterbau noch in der Mitte und parallel zur Fahrtrichtung steht, und welche Einbaubreite er hat. Auf Bild 3 sieht er jedenfalls gewaltig verbogen aus.
Ist aber kein Grund zur Panik, bekommt man mit Schraubstock, Gefühl und einem geraden Rohr/Stab problemlos in den Griff. Such Dir ein nicht zu weiches Rohr aus was-auch-immer, zur Not tut es auch ein wirklich gerader Besenstiel (in Längsrichtung peilen). Dieses Ding legst Du dann rechts am Sitzrohr und links am Steuerrohr an, also schräg durch das Rahmendreieck, und misst den Abstand zum rechten Ausfallende. Anschließend andersrum, die Abstände sollten natürlich gleich sein und die Hinterbaubreite insgesamt bei 124, 126 oder 130 mm liegen, je nach vorgesehener Nabe. Falls krumm, Rahmen am Tretlagergehäuse in den Schraubstock spannen (Schutzbacken/Alubleche zwischenlegen) und den Hinterbau von Hand passend hinbiegen.
Anschließend lohnt es sich natürlich, die Stellung des Schaltungsauges zu überprüfen und ggf. zu korrigieren: Dazu einfach ein Hinterrad einbauen und ein zweites mit seinem Achsgewinde ins Schaltauge schrauben, dann die Abstände zwischen beiden messen (sollten rundum gleich sein) und ggf. das Schaltauge nachbiegen.


Aber nun zu Deiner eigentlichen Frage.
Eine Lackierung in diesem Zustand wirst Du nicht restaurieren können, das sieht anschließend schlimmer aus als vorher.

Ich würde vorschlagen, die ganze Sache sehr vorsichtig anzurauhen ("Schleifpad" aus dem Lackierbedarf) und mit einer Schicht Klarlack zu versiegeln, falls Du die "Rattenoptik" magst. Hat ja auch was. Aber bitte keinen Sprühdosenlack verwenden!

Oder eben den Lack komplett runterzuschrubben (am besten mit Lötlampe und Handdrahtbürste) und ordentlich neu aufzubauen (Epoxygrundierung, Basislack rot & grün, Zierlinien, Klarlack). Wenn die Fotos farblich einigermaßen stimmen, würde ich sagen: VW Marsrot (Polo 2 & Golf 2), vielleicht auch BMW Hennarot (kräftiger) oder BMW Phoenix (mehr orange) und Honda Arcadiagreen (Accord Bj. 90-92). Schwarz, Blau und Gold in kleinen Döschen aus dem Modellbauladen, dazu noch Zierlinienband zum Abkleben und einen feinen Pinsel.

Kannst Du selbst Lackieren?


Hier mal die Farben, wobei Phoenix in echt etwas heller ist:
 

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AW: Rabeneick Lackierung

Von den Details her sieht der Rahmen aus wie ein Rabeneick Modell Campagnolo (Sattelklemmung, Muffen).

Hier zum Vergleich der Rabe von martl:

http://www.wooljersey.com/gallery/v/martl/rabeneick/

Allerdings hatten bisher alle "Campagnolos", die ich gesehen habe, Verchromungen. Vielleicht der Vorgänger?

Jedenfalls fänd ich es Schade, wenn du es neu lackieren würdest, Rost ist ja nicht viel dran.
Im Übrigen würde ich auch vom Aufbau mit neuere Komponenten absehen, das hat der Rahmen nicht verdient. Aber das ist nur meine Meinung.

Grüße

Klaus
 
AW: Rabeneick Lackierung

Von den Details her sieht der Rahmen aus wie ein Rabeneick Modell Campagnolo (Sattelklemmung, Muffen).

Allerdings hatten bisher alle "Campagnolos", die ich gesehen habe, Verchromungen. Vielleicht der Vorgänger?

Jedenfalls fänd ich es Schade, wenn du es neu lackieren würdest, Rost ist ja nicht viel dran.
Na ja - aber es ist ja nun eindeutig nicht der originale Lack, und auch von der Farbkombination nicht sooo umwerfend schön (das Orange deutet für mich eher auf die 1970er Jahre hin), insofern fände ich es kein wirklich Drama, wenn der Rahmen neu lackiert werden würde. Vielleicht steckt ja der Chrom, den Du vermißt, in Wirklichkeit unter dieser Lackschicht ? :dope:
 
AW: Rabeneick Lackierung

Na ja - aber es ist ja nun eindeutig nicht der originale Lack, und auch von der Farbkombination nicht sooo umwerfend schön (das Orange deutet für mich eher auf die 1970er Jahre hin), insofern fände ich es kein wirklich Drama, wenn der Rahmen neu lackiert werden würde. Vielleicht steckt ja der Chrom, den Du vermißt, in Wirklichkeit unter dieser Lackschicht ? :dope:

Chrom wird da wohl nicht zum Vorschein kommen, denke ich, müsste man eigentlich im Bereich der Ausfallenden sehen können. Aber wer weiß…

Neulack fände ich jetzt auch nicht so schlimm wie ne 105 Gruppe dranzuschrauben, was auch sicherlich zu Schwierigkeiten führt (Kettenlinie, Einbaubreiten, Schenkellänge der Bremsen etc.). Aber das muss jeder selber wissen

Klaus
 
AW: Rabeneick Lackierung

Hübscher Rahmen.
Hab' lackmässig gerade ein ähnliches Problem -falls du den alten Lack retten möchtest könntest du an ein paar unauffälligen Stellen erstmal ausprobieren, wie stark die Ausbesserung auffällt und schauen ob's dir gefällt. Werde ich in Kürze bei mir auch versuchen.

Viele Grüße!
vent
 
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Hmm, die Bremse der 105 SC gab es auch mit langen Schenkeln, falls das hier überhaupt nötig ist. Und deren seltsames "Champagnerbeige" würde zur absurden Farbkombination durchaus passen.
Hinterbau verbreitern wäre ggf. auch kein großes Problem. Nur eine allzu moderne Kurbel würde mich an diesem Rahmen irgendwie stören.

Wie kommt Ihr drauf, dass der Lack nicht original ist? Er scheint recht dünn drauf zu sein, die Arbeit mit den Zierlinien und Streifen bekommt auch nicht jeder Hobbybastler hin und die Nieten am Steuerkopfschild sehen ziemlich original aus.
 
AW: Rabeneick Lackierung

Wie kommt Ihr drauf, dass der Lack nicht original ist? Er scheint recht dünn drauf zu sein, die Arbeit mit den Zierlinien und Streifen bekommt auch nicht jeder Hobbybastler hin und die Nieten am Steuerkopfschild sehen ziemlich original aus.


Die Farbe ist halt ein bisserl ungewöhnlich und auch, dass keine Spuren der Aufkleber zu sehen sind. Ansonsten stimme ich dir zu, dass der Lack von der Verarbeitung und vom Zustand her schon original aussieht.
 
AW: Rabeneick Lackierung

Servus,

könnte ein nachlackiertes Modell 100 sein

CIMG9408.JPG


Ob es das aber optional auch schon mit mit Campa-Ausfallenden gegeben hat?

PS:

Und Shimpanso an einem Raben geht gar nicht ... finde ich ... wenn dann eine Record oder Gran Sport
 
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Dieses hier hat eine andere Sattelklemmung, eine andere Anlegung der Hinterbaustreben dort und keine Anlötteile für Bremszugführung und Pumpenhalter.
Kommen unsere Experten vielleicht anhand der Rahmennummer weiter?

Campa wird meiner Meinung nach allgemein überschätzt, denn vermutlich soll das Rad in der heutigen Zeit ohne allzu großen Ärger funktionieren und bei den Aussagen "für kleines Geld" und "105-Gruppe" vermute ich eindeutig ein beschränktes Budget. Mich stört so etwas gar nicht, aber ich bin ja auch ein Fan von modernen Motoren in alten Autos.

Edit: Mach mal ein Foto der kompletten Gabel genau von der Seite. Vielleicht täusche ich mich da aber auch.
 
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ich fände ne moderne gruppe lustig. aber wennschon, dann auch samt sti/ergos
 
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Servus,

könnte ein nachlackiertes Modell 100 sein

Ob es das aber optional auch schon mit mit Campa-Ausfallenden gegeben hat?

PS:

Und Shimpanso an einem Raben geht gar nicht ... finde ich ... wenn dann eine Record oder Gran Sport

Also ein Modell 100 ist es garantiert nicht. Hat ganz andere Muffen und eine doppelte Gabelbrücke, außerdem noch Blechausfaller.
Außergewöhnlich ist aber die Befestigung des Hängers für die Hinterbremse. Habe ich bei den Campagnolos so noch nie gesehen, was aber natürlich auch nix heißen muss. Vermutlich waren da Mafacs montiert.
Die Rahmennummer haben wir nicht, oder?
 
AW: Rabeneick Lackierung

Servus,

welche Rahmenhöhe hat denn das gute Stück?

Bevor für neuere 105er Bremsen am Rahmen rumgebohrt wird, biete ich lieber etwas im Tausch aus meinem Fundus an ... das hätte der Rabe nämlich nicht verdient.
 
AW: Rabeneick Lackierung

warum rumbohren. gibts auch mit langer achse, die bremsen.

ich verstehe das gewese um den rahmen nicht, von wegen "das hat der nicht verdient". ist ein rahmen mit mieserabel erhaltenem lack in obendrein hässlichen farben, der auch noch verbogen aussieht. der heilige gral der rennrad-historie stellt rabeneick auch wirklich nicht dar.

da kann man doch mit machen was man will, sushi-qualität ist definitiv was anderes
 
AW: Rabeneick Lackierung

... 105er werden wegen des Schenkelmaßes eh nicht passen ...

... und ... ja, für den Einen ist das nur ein Rabeneick und kein Moser, Olmo, Nishiki, Colnago, Bianchi oder Merckx ...

... für den Anderen wäre es dagegen aber durchaus verschmerzbar, wenn ein Colnago, Merckx, Bianchi, Nishiki, Olmo oder Moser zum Fixie gecleaned oder gar vollkommen uninteressant wenn es nicht original aufgebaut werden würde. Dafür aber wäre es für Diejenigen fast essentiell, wenn eben jenes Rabeneick irgendwann wieder im Originalzustand erstrahlen würde.

Das ist halt auch das schöne an unserem Hobby ... nämlich das unterschiedliche Sammelgebiet bzw. die Vorliebe für irgendeine Epoche beim Altmetall ... die Einen kümmern sich um Radln der Achtziger und die Anderen um Radln bis zu den Siebzigern. :bier:
 
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Essentiell, verschmerzbar... oh je.
Wir leben nicht in einem Museum und sollten den Dingen, die zum Gebrauch bestimmt sind und auch tatsächlich benutzt werden, grundsätzlich nicht solche ideellen Werte zuschreiben.
Natürlich darf und muss es unterschiedliche Meinungen dazu geben, eine Meinung kann sowieso nie "falsch oder richtig" sein und es spricht auch nichts gegen den absolut stinkeoriginalen Erhalt einiger Fahrzeuge - im dafür vorgesehenen Museum. Und natürlich ist es auch manchmal reizvoll, so ein Ding als "Zeitmaschine" in unserer heutigen Umgebung zu betrachten bzw. zu benutzen. Sinnvoll, vor allem täglich, ist es hingegen nicht.

Wenn etwas was taugt, wird es halten, überleben und darf selbstverständlich auch verändert werden. Auch solche Dinge erzählen ihre Geschichte und Modifikationen waren bei allerlei technischem Gerät schon immer an der Tagesordnung.

Man denke nur an ihn hier:
http://www.indianmotorbikes.com/features/munro/munro.htm
http://www.indianmotorbikes.com/features/munro/index2.htm
- oder in unserem Bereich an Leute wie Christian Smolik.

Mal ein anderer Ansatz:
Warum waren damals an vielen hochwertigen Rädern Campa-Teile verbaut?
Vielleicht, weil es Suntour und Shimano einfach noch nicht gab?
Das ist wie mit Zinn und Kunststoffspachtel beim Karosseriebau. Zinn haben sie damals nur genommen, weil sie noch kein Plastik hatten.

Und jetzt dürft Ihr mich schlagen ;)
 
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Die absurden Farben finde ich übrigens irgendwie cool, gerade WEIL die Kombination so hässlich ist. Ich stelle mir das gerade mit grünen Pillar-Speichen vor.
 

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Servus,

welche Rahmenhöhe hat denn das gute Stück?

Bevor für neuere 105er Bremsen am Rahmen rumgebohrt wird, biete ich lieber etwas im Tausch aus meinem Fundus an ... das hätte der Rabe nämlich nicht verdient.

Ich schätze, es wäre dir mal wieder zu klein…
Und ja, das Radl hätte es verdient, aber du?;)

Mein Modell 100 sah mal so aus und wie das beim ersten Projekt ist, war die Arbeit vorher nicht abzuschätzen und zuviel bezahlt habe ich auch.

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Aber das Ergebnis gefällt mir immer noch gut und es hat Spaß gemacht zu basteln. Dabei habe ich auch keinen Wert auf den Auslieferungszustand gelegt, z.B. gefallen mir die blauen Altenburger Naben sehr gut dazu, obwohl sie wohl 15 Jahre jünger sind. Ich fahre auch viel und gerne mit dem Ding, gerade um diese alte Technik mal zu erleben.

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Klaus
 

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Dafür aber wäre es für Diejenigen fast essentiell, wenn eben jenes Rabeneick irgendwann wieder im Originalzustand erstrahlen würde.

dann scheint es uns anderen ja echt besser zu gehen. wir schauen nen moser, olmo, nishiki ... in dem zustand kaum mit dem ar*** an :lol:

@knobi. die speichen sind geil, dann aber auch orange-rote-deep-v felgen:cool:
 
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Danke für die vielen Hinweise!

Also es kommt definitiv eine 105er dran, auch mit STIs, aber mit anderen Bremsen, nämlich Weinmännern. Deren Schenkelmaß passt und die selbe Kombi benutze ich auch an meinem anderen Rad, es bremst sich wunderbar. Dass ich für die Bremsen den Rahmen nicht anbohren werde, versteht sich von selbst! Ich habe aber durchaus keine Hemmungen, eine neue Gruppe an alte Räder zu schrauben, mir gefällt es und praktisch ist es eben auch noch. Aber das ist eben mein Geschmack. Und weil es mein Rad ist werde ich nach meinem Geschmack vorgehen :-D.

Was den verbogenen Hinterbau angeht: Da hat sich schon jemand dran gearbeitet, ein Testaufbau hat ergeben, dass das Rad gerade läuft. Trotzdem werde ich das natürlich noch richten.

Ich liebäugele im Moment mit dem Gedanken, das Rad so wie es ist zu versiegeln und den Lack so zu lassen. Die Farbkombi ist zwar wirklich eigenwillig, aber durchaus schön, auch wenn das auf den Bildern vielleicht nicht so rüberkommt. Ich hätte vorher auch nie gedacht, dass orange und grün zueinander passen können.^^

Nachdem ich durchaus abfällige Bemerkungen über Rabeneick gehört habe: Haben die qualitativ schlechte Fahrräder produziert oder wo liegt das Problem? Ich finde den Rahmen eigentlich wunderschön verarbeitet, vor allem mit den schönen Muffen!
 
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