Swiss Side Aero Calf Sleeve: Rechtzeitig zum Challenge Roth präsentieren die Aero-Spezialisten von Swiss Side einen Waden-Überzieher, der durch eine spezielle Stoffstruktur bis zu 8 Watt bei einem Tempo von 45 km/h einsparen soll. Bei UCI Rennen ist das Kleidungsteil nicht erlaubt, für Triathleten dürfte die Verlockung jedoch groß sein, so viel Leistung für kleines Geld einsparen zu können. Hier sind die Informationen zum Swiss Side Aero Calf Sleeve.

Swiss Side Aero Calf Sleeve: Infos und Preise

Die Aero Calf Sleeves von Swiss Side sind Wadenüberzieher aus Stoff mit einer Rillenstruktur an der Front, die den aerodynamischen Widerstand verringern sollen. Die Schweizer geben für ihr erstes Kleidungsteil eine mögliche Ersparnis von bis zu 8 Watt bei 45 km/h an. Hier sind die Fakten:

  • Textiler Waden-Überzieher mit spezieller Rillenstruktur an der Front
  • Bis zu 8 Watt Einsparung bei 45 km/h
  • Keine Kompressions-Wirkung
  • Hohe Atmungsaktivität
  • 18-monatige Testphase mit 135 verschiedenen Versionen
  • Aufbau eines eigenen Windkanals für Textilien
  • Farben Weiß
  • Größen S, M, L
  • Material 65% Polyester / 35% Elastane, 79% Polyester / 21 % Elastane
  • Verfügbarkeit ab sofort
  • www.swissside.com
  • Preis (UVP) 95 €
Im Triathlon wird um jedes Watt Ersparnis gefeilscht
# Im Triathlon wird um jedes Watt Ersparnis gefeilscht - Swiss Side verspricht Einsparungen bis zu 8 Watt nur durch ihre neuen Waden-Überzieher.

Details

Aero-Socken sind im Radsport schon seit einigen Jahren ein Thema und wurden durch die UCI in ihrer Länge reglementiert. So sieht man hauptsächlich beim Zeitfahren auf großen Rundfahrten immer wieder Offizielle der UCI, die mit einer eigens angefertigten Lehre die korrekte Sockenlänge überprüfen. Da bei Triathlon-Rennen die UCI-Bestimmungen nicht gelten, gibt es dort wesentlich größere Freiheiten, nicht nur was die Räder betrifft, sondern auch hinsichtlich der Bekleidung.

Das haben sich die Aero-Spezialisten von Swiss Side, die unter anderem auch die aerodynamischen Formen für DT Swiss Laufräder entwickeln, zunutze gemacht und Waden-Überzieher entwickelt, die den Unterschenkel nahezu komplett abdecken und so deutliche Aero-Vorteile schaffen sollen. Das Design entstand dabei in einem 18-monatigen Entwicklungsprozess, bei dem auch ein neuer Windkanal, der speziell für Bekleidung entwickelt wurde, zum Einsatz kam.

Für die Aeromessungen hat Swiss Side eigens einen kleinen Windkanal gebaut
# Für die Aeromessungen hat Swiss Side eigens einen kleinen Windkanal gebaut - er könnte auch für die Entwicklung weiterer Bekleidungsstücke genutzt werden.
An der Vorderseite der Swiss Side Aero Calf Sleeves verlaufen horizontale Linien über das Bein.
# An der Vorderseite der Swiss Side Aero Calf Sleeves verlaufen horizontale Linien über das Bein.
Auf der Rückseite des Beins ist der Stoff glatt.
# Auf der Rückseite des Beins ist der Stoff glatt.
135 verschiedene Versionen wurden getestet, bis die endgültige Spezifikation festgelegt wurde
# 135 verschiedene Versionen wurden getestet, bis die endgültige Spezifikation festgelegt wurde - in der finalen Form sollen fast alle Träger von dem Waden-Überzieher profitieren.

Dort wurden mit 50 unterschiedlichen Materialzusammensetzungen insgesamt 135 unterschiedliche Versionen des Beinkleids getestet und anschließend mit vielen verschiedenen Personen auch im „normalen“ Windkanal und bei Feldtests im Freien verifiziert. Getestet wurde übrigens nicht nur bei 45 km/h Windgeschwindigkeit, sondern in einem breiten Spektrum von 15 bis 80 km/h. Swiss Side verspricht, dass die finale Produktversion für nahezu alle Träger, unabhängig von ihrer körperlichen Konstitution „signifikante Aero-Vorteile“ bringe. So habe man bei 92 % aller getesteten Athleten deutliche Einsparungen messen können.

Swiss Side geht dabei offensiv mit seinen Entwicklungsmethoden um und behauptet nicht einfach, dass die Überzieher sehr effektiv seien, sondern legt die Methoden der Entwicklung und Messungen in einem White Paper mit 17 Seiten offen. So kann sich jeder potenzielle Kunde seine eigene Meinung bilden. Sofern er sich gewisse Grundkenntnisse der Aerodynamik aneignen möchte.

Dass die Swiss Side Aero Calf Sleeves nur in schlichtem weiß erhältlich sind ist übrigens kein Zufall. Würde man den Stoff einfärben oder an der Front Logos aufdrucken, würde die aerodynamische Leistungsfähigkeit leiden, erklären die Schweizer.

Wenn man bedenkt, welcher Aufwand bei Rahmen und Laufrädern betrieben wird, um nur ein oder zwei Watt einzusparen, und welche Kosten dabei entstehen, wird klar, welchen Stellenwert dieses Produkt für viele Sportler einnehmen kann. Selbst bei einer Einsparung von im Schnitt „nur“ drei oder vier Watt, wäre der zu zahlende Preis von 95 Euro relativ niedrig, verglichen mit den Kosten von zum Beispiel Aero-Laufrädern.

Auch im „normalen“ Windkanal wurde getestet
# Auch im „normalen“ Windkanal wurde getestet - nus so konnten die Erkenntnisse final bestätigt werden.

Was sagt ihr zu den Aero Calf Sleeves von Swiss Side?

Text: Harald Englert / Bilder: Swiss Side
  1. benutzerbild

    dasulf

    dabei seit 04/2007

    Moinsen

    Bin hier drüber gestolpert und frage mich, ob man bei der UCI nicht mit Beinlingen fahren darf und ob es dafür keine optimierten, möglichst Wasser und Wind abweisende, wärmenden Produkte gibt. Da gibt es ja doch noch ein großen Anteil Bein, den man optimieren könnte.

    Gruß
    dasulf

  2. benutzerbild

    TT02

    dabei seit 02/2017

    Außerdem ist die benötigte Leistung bei 45 km/h bei jemandem der auch nur halbwegs aerodynamisch optimiert ist sehr viel geringer. Ich brauche dafür z.b. ungefähr 270W, und das mit einem fast zehn Jahre alten Alu-Zeitfahrrad und ohne Scheibe.
    Hallo,

    das scheint mir nun aber schon sehr wenig zu sein. Es entspricht ziemlich genau meiner AP beim TT, und über 43 km/h bin ich nur bei ungewöhnlich-günstigen Bedingungen hinaus gekommen, trotz TT-Rades, Scheibe, Aerohelms und, wie ich meine, ziemlich guter Sitzposition (bin, mit 174cm, ein, für heutige Verhältnisse, Zwergwichtel!)

    Meiner Beobachtung nach mussten Kollegen, die in diesen Geschwindigkeitsbereich hinein gefahren sind, allesamt +300w leisten, tlw. auch deutlich drüber.

    Ausschließen möchte ich es natürlich nicht , aber zumindest ungewöhnlich ist das imo schon.

    Es stellt sich mir auch stets die Frage nach der Genauigkeit des verwendeten PM.

    VG,
  3. benutzerbild

    r.j.

    dabei seit 06/2022

    Moinsen

    Bin hier drüber gestolpert und frage mich, ob man bei der UCI nicht mit Beinlingen fahren darf und ob es dafür keine optimierten, möglichst Wasser und Wind abweisende, wärmenden Produkte gibt. Da gibt es ja doch noch ein großen Anteil Bein, den man optimieren könnte.

    Gruß
    dasulf
    Hierzu gibt es von der UCI folgende Regelungen (Stand 10.01.2024, https://assets.ctfassets.net/761l7g...UCI_Technical_Regulation_-_20240110_-_ENG.pdf)

    ARTICLE 1.3.026
    “When competing, all riders shall wear a jersey with sleeves and a pair of shorts, possiblyin the form of a one-piece skinsuit. By shorts it is understood that these are shorts thatcome above the knee.Sleeveless jerseys shall be forbidden.
    However, for downhill, four-cross and Enduro mountain bike events, BMX, trials andindoor cycling, specific provisions are laid down in the part of the regulations concerningthe discipline in question.”

    ARTICLE 1.3.033
    “Items of clothing may not modify the morphology of the rider and any non-essentialelement or device, of which the purpose is not exclusively that of clothing or protection, isforbidden. This shall also apply regarding any material or substance applied onto the skin orclothing and which is not itself an item of clothing.
    Modifications to the surface roughness of clothing are authorized but may only be the resultof threading, weaving or assembling of the fabric. Surface roughness modifications shall belimited to a profile difference of 1mm at most.
    The measure of surface roughness modification shall be made without pressure or tractionon the clothing.
    All clothing must maintain the original texture of the textile and may not be adapted in amanner to integrate form constraints. Therefore, when not worn, clothing may in no casecontain any self-supporting element or rigid parts.”

    ARTICLE 1.3.033 BIS
    “Socks and overshoes used in competition may not rise above the height defined by half thedistance between the middle of the lateral malleolus and the middle of the fibula head.”
  4. benutzerbild

    TXG

    dabei seit 07/2006

    Hallo,

    das scheint mir nun aber schon sehr wenig zu sein. Es entspricht ziemlich genau meiner AP beim TT, und über 43 km/h bin ich nur bei ungewöhnlich-günstigen Bedingungen hinaus gekommen, trotz TT-Rades, Scheibe, Aerohelms und, wie ich meine, ziemlich guter Sitzposition (bin, mit 174cm, ein, für heutige Verhältnisse, Zwergwichtel!)

    Meiner Beobachtung nach mussten Kollegen, die in diesen Geschwindigkeitsbereich hinein gefahren sind, allesamt +300w leisten, tlw. auch deutlich drüber.

    Ausschließen möchte ich es natürlich nicht , aber zumindest ungewöhnlich ist das imo schon.

    Es stellt sich mir auch stets die Frage nach der Genauigkeit des verwendeten PM.

    VG,

    Es ist wenig, vielleicht auch weil ich als Ingenieur ein ganz gutes Händchen dafür habe solche Optimierungsprobleme strukturiert anzugehen und gut verstehe was wie zusammenhängt. Die erste ernsthafte Testfahrt die ich damals mit dem Rad gemacht hatte hat übrigens 35 km/h mit 200W gebracht. Indem man immer wieder an den vielen kleinen Stellschrauben dreht lässt sich da doch nochmal eine Menge rausholen. Aber man muss dafür eben strukturiert einzelne Änderungen unter halbwegs vergleichbaren Bedingungen testen.

    Und mit 1,74m/62kg passen die körperlichen Voraussetzungen bei mir auch ganz gut. Es hakt dann viel eher daran, die 270w über einen angemessen Zeitraum zu halten ;)

    Es ist aber auch nicht superwenig. Hier im Forum gibt es Leute die nochmal merklich schneller sind.

    Am Powermeter liegt es bestimmt nicht, das ist ein Power2Max Spider.
  5. benutzerbild

    TT02

    dabei seit 02/2017

    Es ist wenig, vielleicht auch weil ich als Ingenieur ein ganz gutes Händchen dafür habe solche Optimierungsprobleme strukturiert anzugehen und gut verstehe was wie zusammenhängt. Die erste ernsthafte Testfahrt die ich damals mit dem Rad gemacht hatte hat übrigens 35 km/h mit 200W gebracht. Indem man immer wieder an den vielen kleinen Stellschrauben dreht lässt sich da doch nochmal eine Menge rausholen. Aber man muss dafür eben strukturiert einzelne Änderungen unter halbwegs vergleichbaren Bedingungen testen.

    Und mit 1,74m/62kg passen die körperlichen Voraussetzungen bei mir auch ganz gut. Es hakt dann viel eher daran, die 270w über einen angemessen Zeitraum zu halten ;)

    Es ist aber auch nicht superwenig. Hier im Forum gibt es Leute die nochmal merklich schneller sind.

    Am Powermeter liegt es bestimmt nicht, das ist ein Power2Max Spider.
    Unsere Grundvoraussetzungen, Größe, Gewicht, Powermeter, sind witzigerweise identisch! :-)

    Eine anständige Ingenieursausbildung hilft, die habe ich zwar nicht, aber viele Kollegen in meinem Verein, die in der Tat in punkto "Aerodynamik" sehr viel rausholen, einzelne sogar mit Zugang zum Windkanal.

    Interessant, finde ich, wie dein Fall wieder mal bestätigt, dass, um schnell zu sein, das eingesetzte Material bei weitem nicht der "latest shit" sein muss, , wie es uns viele Hersteller ja glauben machen wollen, sondern viel entscheidender ein optimal eingestelltes Rad und eine günstige Körperhaltung sind.

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