Gimv übernimmt Lupine
Neue Dynamik im Beleuchtungsmarkt: Die belgische Investmentgesellschaft Gimv, spezialisiert auf Wachstumsunternehmen, hat sich eine Mehrheitsbeteiligung an Lupine Lighting Systems gesichert. Das 1993 gegründete deutsche Unternehmen produziert seit über zwei Jahrzehnten LED-Lampen „Made in Germany“ und ist vor allem für seine robusten, modular aufgebauten Lichtsysteme für (E-)Bikes und Outdoor-Aktivitäten bekannt. Die Transaktion wurde am 5. Dezember 2024 bekanntgegeben, steht aber noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen.
Lupine zählt zu den Pionieren wasserdichter LED-Technologie und setzt stark auf Nachhaltigkeit: Die Lampen sind reparaturfreundlich konstruiert und werden am Standort Neumarkt gefertigt. Über ein globales Händlernetzwerk, Direktvertrieb und Partnerschaften beliefert das Unternehmen Kundinnen und Kunden in über 50 Ländern. Gimv, das ein Portfolio von rund 60 Firmen mit einem Gesamtumsatz von vier Milliarden Euro verwaltet, sieht in Lupine laut Mitteilung „hohes organisches Wachstumspotenzial“.
Trotz des Eigentümerwechsels betont Gimv die Kontinuität: Wolf D. Koch, Gründer und langjähriger CEO, reinvestiert einen Teil des Verkaufserlöses und bleibt als Technologievorstand für Produktinnovationen verantwortlich. Gemeinsam mit Gimv wird er einen neuen CEO suchen, der die Internationalisierungsstrategie vorantreiben soll. „Unser Ziel ist es, Lupine als globale Premiummarke zu positionieren“, erklärt Koch in der Pressemeldung. Geplant sind unter anderem die Erweiterung des D2C-Geschäfts und die Erschließung neuer Märkte in Nordamerika und Asien.
Das Gimv-Consumer-Team um Ferdinand Becker und Maximilian von den Hoff hebt die Alleinstellungsmerkmale von Lupine hervor: „Lupine ist ein Pionier seiner Branche und überzeugt seit Jahrzehnten durch Qualitätsführerschaft, die von seinem großen Kundenstamm untermauert wird. Wir glauben fest an die organischen Wachstumschancen von Lupine und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft mit Wolf und dem gesamten Lupine-Team.“ Die Beteiligung fügt sich in Gimvs Strategie ein, zukunftsorientierte Unternehmen im Sport- und Freizeitsektor zu fördern.
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47 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumNatürlich dauert die Ersatzbeschaffung eines Gerätes länger, wenn es länger hält bzw. durch guten Service länger am Leben erhalten wird - aber erstens sorgt diese Nachhaltigkeit auch für Neukunden (die vom guten Service = gutes Image) angezogen werden und außerdem werden Neuanschaffungen der bestehenden Kundenbasis vermutlich eher bei diesem Unternehmen erfolgen als bei der Konkurrenz.
Über den Preis "ärgert" man sich einmal, über schlechte Qualität öfter! 😉
(Kontraproduktiv wäre sowas nur, wenn keine Umsätze mehr reinkämen, weil die existierenden Kunden nichts mehr brauchen/kaufen UND keine Neukunden dazu kommen - dem ist aber eher nicht so.)
Enshittification setzt zwar eher bei Online-Diensten an, wird man durch den Investor im erweiterten Sinne aber nun auch bei Lupine erleben.
Im Prinzip gibt's drei Wege:
A - Alles bleibt so wie bisher, damit wird man aber langfristig auf dem Markt nicht bestehen (da stimme ich dir zu).
B - Die Marke nutzen, um möglichst viel Gewinn in möglichst kurzer Zeit herauszupressen - ohne groß Geld in die Firma zu stecken. Damit wird man aber langfristig auf dem Markt nicht bestehen.
C - Risiken eingehen, Innovationen, Herzblut für die Marke, Loyalität, Geld investieren - Damit gibt es eine Chance auf dem Markt zu bestehen.
Lupine war immer C und stand nun am Scheideweg, da vieles mit dem Firmengründer verbunden ist. C funktioniert hier eigentlich nur, wenn es als Familienunternehmen weitergeführt wird, oder der Firmengründer sich einen "Ziehsohn/tochter" aufgebaut hat, dem/der er alles übergeben kann.
Ansonsten bleibt nur noch A oder B. Und wir sehen nun B.
Ist Schade, aber nachvollziehbar. Aber dieses "BWL-Gequatsche" (sorry) wie "Gehälter, Miete, Lager, Material, etc. kostet alles regelmäßig Geld" ist der Tod eines jeden vernünftigen Unternehmen, weil es immer zu kurzsichtigen, quasi "konträren Entscheidungen, die dem Notwendigen entgegenstehen", kommt. Damit sind Unternehmenskrisen und -Katastrophen vorprogrammiert.
(Viele Grüße an das Ressort Politik!)
Natürlich sind da auch etwas blumige Worte dabei, aber wenn man sich vor Augen hält, dass nun auch ein neuer CEO mit an Board ist, der im Umgang mit dem Aufbau bzw. Wertsteigerung einer Marke viel Erfahrung hat (https://shoez.biz/benedikt-boehm-verlaesst-oberalp/), dann wird man das Gesagte nicht ganz von der Hand weisen können.
Ob die Rechnung letzten Endes aufgehen wird, werden wir sehen.
Lupine sucht aktuell Leute für die Transformation.....

https://www.lupine.de/ueber_lupine/jobs
Ob das in die erhoffte Richtung geht?
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