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Zentrierständer selber bauen - Einfach und billig Edition

Interessant, auch mit Versandkosten nicht teurer als Bauhaus.
Zentriers du mit Reifen? Der Höhenschlag ist dann doch nicht ersichtlich.
Beim Laufradbau natürlich ohne Reifen, aber zum schnellen Nachzentrieren zwischendurch möchte ich gern die Möglichkeit haben, den Reifen drauf zu lassen. Höhenschläge fährst man sich im Alltag ja eher selten rein, und sie stören auch nicht so sehr wie Seitenschläge bei Felgenbremsen.
 
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5) Exkurs - Fehlstellen im Holz ausbessern

Bei meiner Holzplatte fehlten an einigen Stellen Teile der Zwischenschichten. Diese habe ich zugespachtelt. Wer keine Spachtelmasse zur Hand hat, wie ich, kann einfach Sägespäne mit Holzleim mischen.
Weiterhin wurde die Laufradöffnung noch etwas vergrößert.
11_loecher_stopfen_gesamt.JPG

6) Winkelprofil, Episode III - Die Lasche mit Biss

Werkzeug:
  • Lineal, Geodreieck, Bleistift
  • Stichsäge mit Metallsägeblatt
  • Feile zum Entgraten
  • Körner + Hammer
  • Bohrmaschine mit Bohrern 4,2 mm / 6 mm / 3 mm Holz / Senker (/ 20 mm Forstner)
  • Schraubendreher

Material:
  • Alu Flachstücke 3 mm (aus Resten des Profils)
  • 2 Holzschrauben, ca. 15 mm
  • Schlossschraube M6x30
  • Flügelmutter M6
  • Unterlegscheibe M6

Endlich wurde das lange Winkelprofil auf die richtige Länge geschnitten.
Nun galt es, eine Veschraubungsmöglichkeit auf der Nabenseite zu schaffen. Da das Profil zur Aufnahme verschieden breiter Naben weit verschwenkbar ist, war das nicht trivial durch ein Langloch im Profil möglich. Auf ein Langloch in der Grundplatte wollte ich verzichten, da dies große Einbußen in der Steifigkeit bedeutet hätte.
Das Ende des Profils schwenkt wegen des zusätzlichen Hebels um 50 mm zwischen den Positionen für 100 mm Naben und 140 mm Naben, wenn diese in der Position für 28"/622er Felgen eingespannt werden.
Meine Lösung ist eine ebenfalls drehbare Lasche, die auf dem Profil aufliegt und an der Grundplatte verschraubt wird.
Zunächst wurden aus Profilresten die Lasche sowie eine Auflage gesägt und die benötigten Bohrungen gesetzt, wie bekannt anzeichnen, ankörnen und durch. 6 mm mittig der Lasche, und 2x 4,2 mm in die Auflage. Die Bohrungen der Auflage wurden gewissenhaft eingesenkt, damit die Schraubenköpfe nicht hervorstehen.
Die Grundplatte wurde wieder, wie gehabt, bebohrt: fertige Aluplatten positionieren, Lochpositionen anzeichnen, und 6 mm durchgehend für die Lasche, 2x 3 mm halb durch für die Auflageplatte. Das 6 mm-Loch wurde wieder von unten mit dem Forstnerbohrer angesenkt, damit der Kopf der Schlossschraube drin verschwinden kann. Optional.
12_arretierung.JPG
Dann noch alles glatt schleifen und montieren.
14_detail.JPG

7) Messuhr

Eine im Haushalt rumfliegende Messuhr bot sich für den Zentrierständer an. Aus einem Rest des Winkelprofils wurde eine Halterung gebaut und so auf der Grundplatte positioniert, dass sie möglichst nicht im Weg ist, wenn sie nicht gebraucht wird, und ansonsten wichtige Stellen gut erreichen kann.
13_fertig.JPG
Eine Messuhr ist für einen Zentrierständer natürlich optional, mit einfachen Messfühlern, beispielsweise einem aufgeklebten Lineal, sieht man auch genug.

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Jetzt fehlen nur noch Messfühler für die Benutzung ohne Messuhr. Ich überlege noch, wie ich sie ausführe, so dass sie möglichst variabel, gut zu benutzen und wenig im Weg sind.
Und Farbe wär vielleciht noch was.
 
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Billiger ging es nicht! Alter Hinterbau und alte Gabel in Verbindung mit je einem alten Lampenhalter:daumen:
 

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Billiger ging es nicht!
Ein verunfallter Rahmen liegt bei mir auch noch rum, wäre also eine Option gewesen..
Preislich hast Du natürlich gewonnen, aber gerade für den Laufradbau wollte ich dann doch lieber was Festes haben, wo ich bequem vorsitzen kann. Zum Nachzentrieren aber allemal ausreichend.
 
8) Lackiert

Mittlerweile ist die Grundplatte lackiert und alles montiert. Rallystreifen für extra schnelles Zentrieren mit verbesserten Drifteigenschaften.
Habe eben auch das erste Laufrad nachzentriert. Es lässt sich sehr gemütlich arbeiten, da man bequem davorsitzen und die Hände im Arbeitsbereich auflegen kann.
Das Zündapp-Schild habe ich auf dem Rückweg vom Baumarkt auf der Straße gefunden und in die Grundplatte eingelegt.
Nun müssen noch die "Flügelmuttern" gegen Flügelmuttern ausgetauscht werden, und einen Höhenfühler gibt es auch noch nicht, aber eine zweite Messuhr habe ich bereits anvisiert.
16_lackiert_1.JPG 17_lackiert_2.JPG 18_lackiert_3.JPG 19_lackiert_4_zuendapp.JPG
 
Anbei die techn. Zeichnungen.

Bauzeit: ca. 2 1/2 h ohne Lackieren
Kosten: ca. 25€

Materialliste:
  • Multiplexplatte 1000x300x15 mm
  • Alu-Winkelprofil 50x30, 3 mm stark, 1 Meter (Abschnitte 158 mm / 608 mm / Flachstücke 120x25 mm / 80x25 mm)
  • 6 Stk Holzschraube, 15 mm
  • 2 Stk Schlossschraube, M6x25
  • 2 Stk Unterlegscheibe, M6
  • 2 Stk Flügelmutter, M6
Nach Bedarf:
  • Messuhren
  • Farbe
  • Schraubzwingen zur Befestigung am Tisch

Copyright:
Copyright © 2018 Procyon Iotor
This work is free. You can redistribute it and/or modify it under the
terms of the Do What The Fuck You Want To Public License, Version 2,
as published by Sam Hocevar. See http://www.wtfpl.net/ for more details.
00_Zentrierstaender.png 01_Grundplatte.png 02_Winkel_rechts.png 03_Winkel_links.png 04_Auflage.png 05_Lasche.png
 
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Ich habe auch das Rose Ding und das ist schon nicht schlecht. Es hat das gleiche pronzipielle Problem aller Zentrierständer mit dieser Scherentechnik, aber auch den Vorteil automatisch mittig ausgerichtet zu sein.

Robert Musson hat in seinem Buch mal einen Eigenbau vorgestellt, der mir sehr gut gefallen hat und den ich irgendwann mal nachbauen werde.
Offenbar ist der schon mehrfach nachgebaut worden, so auch hier:
http://sbseven-shaun-canada-2010.blogspot.com/2010/01/wheel-truing-stand.html
 
Billiger ging es nicht! Alter Hinterbau und alte Gabel in Verbindung mit je einem alten Lampenhalter:daumen:

Doch, geht billiger! Man nehme das vorhandene Rad, beziehungsweise einen Bremsklotz für die Seitenschlagerkennung, und eine in den Bremsklotz gepiekste Stecknadel für den Höhenschlag (geht vorne und hinten, zur Kontrolle der Mittigkeit das Laufrad am Ende umdrehen). So habe ich ein Shamal-HPW Hinterrad mit einer Ersatzfelge aufgebaut (die originale durch Schusseligkeit selbst zerdeppert), aber auch bereits früher zu noch 32-Speichen-Zeiten die Laufräder nachzentriert.
 
das vorhandene Rad, beziehungsweise einen Bremsklotz für die Seitenschlagerkennung, und eine in den Bremsklotz gepiekste Stecknadel für den Höhenschlag
Ich habe meine ersten Laufräder auch im Rahmen zentriert, allerdings mit quer aufgeklebtem Holzstab mit aufgemalten Strichen als "Schlaganzeiger". Der Zwischenraum zwischen Bremsklotz und Felge lässt sich meiner Erfahrung nach nur schwer einschätzen wegen Reflexionen und Schatten.
Im Rahmen habe ich pro Laufrad inclusive Speichenflechten etwa zwei Stunden gebraucht, im Zentrierständer mit Messuhr nur noch eine Stunde, und angenehmeres Arbeiten war es auch. Hab also zumindest die reine Bauzeit schon fast wieder raus nach dem ersten LRS.
 
Ich habe meine ersten Laufräder auch im Rahmen zentriert, allerdings mit quer aufgeklebtem Holzstab mit aufgemalten Strichen als "Schlaganzeiger". Der Zwischenraum zwischen Bremsklotz und Felge lässt sich meiner Erfahrung nach nur schwer einschätzen wegen Reflexionen und Schatten.
Im Rahmen habe ich pro Laufrad inclusive Speichenflechten etwa zwei Stunden gebraucht, im Zentrierständer mit Messuhr nur noch eine Stunde, und angenehmeres Arbeiten war es auch. Hab also zumindest die reine Bauzeit schon fast wieder raus nach dem ersten LRS.

Da hast Du sicher recht, wenn man das öfter machen muss oder will, lohnt sich so ein extra Zentrierständer. Mein Tip eignet sich eher für gelegentliches "Wartungszentrieren", oder wenn sich ein neuer Systemlaufradsatz nach den ersten Kilometern gesetzt hat, und nur geringfügiges Nachzentrieren angesagt ist. Oder bei ansonsten unkaputtbaren Laufrädern wie die besagten Shamal-/Vento-Hochprofilern, bei denen sich bedingt durch die hohen Speichenspannungen nichts verstellt oder löst, nur die Messerspeichen sind gelegentlich vereinzelt neu auszurichten.
 
Ich habe im Dezember zum ersten Mal einen LRS selbst aufgebaut (genauer: Alte gegen baugleiche neue Felgen getauscht, also je 32 Speichen einfach "rübermontiert"). Ich habe damit extra früh vor der Saison angefangen, weil ich keine Ahnung hatte, ob ich damit zurande komme und ob ich das G'lump im Misserfolgsfall nicht dann doch einem Profi würde überlassen müssen. Bis auf den Speichenschlüssel hatte ich keinerlei Spezialausrüstung, weil ich zu geizig und zu faul war, mir welches anzuschaffen oder zu bauen. Für das endgültige Zentrieren habe ich mich dann einfach vor meinen umgedrehten Rahmen gehockt und die Bremsklötze angepeilt. Alles, was dazu in diesem Thread gesagt wurde, stimmt, aber ich bin inzwischen der Überzeugung, dass es definitiv gut genug ist für den gelegentlichen Eigenbau. Natürlich ist so'n Ding mit Messuhr geil, aber im Ernst: Eine mit bloßem Auge unsichtbare Acht ist keine. Das Wichtigste ist, dass die Speichenlänge (Knie bis Nippelschulter) von Anfang an so "genau gleich" wie möglich ist, dann wird das Rad automatisch fast perfekt rund und man braucht kaum noch Zeit im Zentrierständer. Ich war überrascht, wie leicht das geht.

Wie gesagt: Gelegentlicher Selbstbau. Würde ich mit sowas ernsthaft Zeit verbringen, würde ich mir ordentliches Equipment holen statt eines Bandscheinebvorfalls beim Kauern vor dem Rahmen.
 
Ahoi zusammen,
auf der Suche nach einer günstigen Alternative zu einem "echten" Zentrierständer, dem Weg zur Selbsthilfewerkstatt oder "zentrieren an der Bremse" bin ich auf diesen Thread gestoßen und hab mir nach @Procyon Iotor 's Vorbild selbst was gedengelt. Ist ziemlich russisch geworden, war aber sehr kostengünstig und funktioniert. Und am wichtigsten: ist ruckzuck am Schreibtisch montiert und danach wieder unterm Bett verschwunden. Bei 16m² als Wohn-, Schlaf-, Arbeits- und seit kurzem auch Werkstattszimmer sehr willkommen. :) Anbei noch ein paar Fotos.
 

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Da gleich ein paar Räder von mir deutliche Unwuchten aufweisen habe ich gedacht, dass meine bisherige Methode (Kabelbinder und oder mit den Bremsen) um Räder +- zu zentrieren mir zu mühsam wird. Also habe ich mir Inspirationen für einen DIY Zentrierständer gesucht und bin hier gelandet. Habe mir auch eine absolute Lowcost Lösung in ca. 30min zusammengezimmert und bin sehr happy! Klappt alles super. Kurz zu Erklärung: der eine Winkel ist starr, der andere abnehmbar mit verschiedenen Löcher für 110/135mm Räder. Als Zentrierhilfen verwende ich variable Winkel (Balkonkistenbefestigung), auch mit Löcher für 26/28" Räder. So komme ich wohl nicht auf 1/10mm, für +-0.5mm reicht es aber alle male. Und falls mehr Präzision gefragt wäre: ich würde Vierkantholz aufkleben, Bohrungen durchführen, Gewinde schneiden und eine Gewindestange durchführen -> damit könnte man dann sehr präzise auch noch kleinste Abweichungen erfassen.

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Ich denke: Mit Licht von unten oder jedenfalls schön hellem Hintergrund funktioniert Dein Zentrierrahmen eher noch etwas genauer als handelsübliche Ständer & besser, als es die meisten Felgen hergeben. Viel Spaß damit!
 
Vielen Dank für die Anregungen, ich bin auch gerade dabei einen ähnlichen Zentrierständer zu bauen. Ich werde mal Bilder einstellen wenn er fertig ist.
 
Gerade das erste Rad damit zentriert. Das mit dem Pinsel ist noch provisorisch ging aber erstaunlich gut.
 
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