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Wissenschaftliche Arbeiten & Artikel zu Training und Physiologie etc.

HIT sei wohl eher für höhere Umfänge und Profis laut den Autoren.
Danke für die Info zur Studie! Sie argumentieren das damit, dass die aerobe Leistungsfähigkeit bei Profis am Limit ist und somit nur noch Zone 3 für Verbesserungen sorgen kann, während dies bei anderen Athleten nicht der Fall ist. Man könnte daraus folgern, dass HIT also nur dann eingesetzt wird (werden muss), wenn alles andere bereits ausgereizt ist.
 

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Re: Wissenschaftliche Arbeiten & Artikel zu Training und Physiologie etc.
Danke für die Info zur Studie! Sie argumentieren das damit, dass die aerobe Leistungsfähigkeit bei Profis am Limit ist und somit nur noch Zone 3 für Verbesserungen sorgen kann, während dies bei anderen Athleten nicht der Fall ist. Man könnte daraus folgern, dass HIT also nur dann eingesetzt wird (werden muss), wenn alles andere bereits ausgereizt ist.
Nur leider wurden Profis in dieser Studie gar nicht getestet. Ich würde es darum eher etwas anders formulieren: HIT kann wahrscheinlich vor allem dann Plateaus durchbrechen, wenn diese durch aerobes Training überhaupt erreicht sind.

Im Plot oben sind ja auf der Y-Achse immer dieselben Leute auf gleicher Höhe zu finden. Da scheint es niemanden zu geben, der auf HIT verzichtet hat. Die zwei deutlichsten Ausreißer nach unten liegen einmal bei etwa 15% Leistungssteigerung (4. von oben) einer mit insgesamt hohem Volumen in allen drei Bereichen (womöglich Übertraining oder von Haus aus stärker?) und dann - vor allem - der ganz unten, der sehr HIT-lastig und bei insgesamt wenig Volumen gemacht hat.
Meine steile These wäre: das sieht eher wie dieses "LIT ist mir zu langweilig, ich will nur ballern und schnell wieder nach Hause"-Syndrom aus: unregelmäßig, wenig Volumen, aber wenn dann trotzdem bis zum Anschlag. Wie ein Bergsteiger, der einmal im Jahr mit dem Lift bis zum Klettersteig fährt, weil ihm der Aufstieg sonst zu "langweilig" ist und dann von der Bergwacht runtergebracht werden muss. So jemanden findet man halt auch nicht in einer Studie über Profis. Insofern schon ein Glücksfall, dass er die 16 Wochen bis zum Ende mitgemacht hat. ;-) Dennoch hat er trotz 7% Leistungszuwachs R^2 für HIT ziemlich versaut.
 
Zufällig über eine Studie von 2024 gestolpert, die den Zusammenhang zwischen VO2max/FTP sowie Kraft und Beweglichkeit bei Radfahrerinnen überprüft hat. Interessant sind vor allem zwei Korrelationen:
  • Je stärker die Rückenmuskulatur(!), desto höher VO2max und FTP.
  • Je beweglicher, desto schlechter VO2max und FTP (siehe Bild).
Beinkraft korreliert weniger mit FTP als Rückenkraft.
Verstehen tu ich das aber nicht, weil Kraft und (Hüft-)Beweglichkeit für mich bisher beides wichtige Ziele beim Gewichtheben waren, um länger, bequemer und vielleicht sogar aerodynamischer auf dem Rad sitzen zu können. Hat da jemand eine Idee dazu, warum Flexibilität negativ mit VO2max und FTP korrelieren könnte? In der Studie selber wird das nicht erklärt bzw. hab ich es nicht gefunden.
https://ijor.co.uk/ijor/article/view/3628
The study found a moderate positive correlation between VO2max and back strength and a strong negative correlation with flexibility. Additionally, a strong positive relationship was observed between VO2max workload value and body muscle mass, as well as right- and left-hand grip strength. No relationship was found between VO2max HR, AnT VO2, AnT HR, and AnT workload. Furthermore, the study found a moderate positive correlation between FTP value and body muscle mass and a very strong positive correlation with calendar age. The study also found significant correlations between mean FTP cadence and body muscle mass, as well as between mean FTP workload and body muscle mass. Additionally, a very strong positive correlation was observed between mean FTP workload and calendar age. Finally, a strong negative correlation was found between FTP relative strength and flexibility. The study concluded that as the strength of the back muscles in the group increased, so did their VO2max and FTP values, along with an increase in body muscle mass. The results suggest that back strength and body muscle mass are important variables for the participants in the study.
hier noch ein Bild vom Flex-Test:

Bildschirmfoto 2024-12-17 um 09.36.52.png
 
Zufällig über eine Studie von 2024 gestolpert, die den Zusammenhang zwischen VO2max/FTP sowie Kraft und Beweglichkeit bei Radfahrerinnen überprüft hat. Interessant sind vor allem zwei Korrelationen:
  • Je stärker die Rückenmuskulatur(!), desto höher VO2max und FTP.
  • Je beweglicher, desto schlechter VO2max und FTP (siehe Bild).
Beinkraft korreliert weniger mit FTP als Rückenkraft.
Verstehen tu ich das aber nicht, weil Kraft und (Hüft-)Beweglichkeit für mich bisher beides wichtige Ziele beim Gewichtheben waren, um länger, bequemer und vielleicht sogar aerodynamischer auf dem Rad sitzen zu können. Hat da jemand eine Idee dazu, warum Flexibilität negativ mit VO2max und FTP korrelieren könnte? In der Studie selber wird das nicht erklärt bzw. hab ich es nicht gefunden.
https://ijor.co.uk/ijor/article/view/3628

hier noch ein Bild vom Flex-Test:

Anhang anzeigen 1546978
Ich glaube, das geht in Richtung Scheinkorrelation, wo man also versucht, Zusammenhänge zu erkennen, wo es keine gibt. "Im Amateurbereich haben Kombifahrer eine höhere FTP". Weil sie einen Kombi fahren, oder weil sie engagierte Radsportler sind, und sich deswegen einen gekauft haben? Profis dann wieder außen vor, wer da mit dem Kombi mit Rad zum Rennen kommt, wird nicht zu den Besten gehören.

Bezogen auf die Gelenkigkeit, könnte es daran liegen, dass die Gelenkigen oft erst eine andere Sportart gemacht haben, Quer- oder Späteinsteiger sind, und von daher schon eine höhere Gelenkigkeit mitbringen. Aber eben nicht die Lebenskilometer und -training, wie die, die nie etwas anderes als Radport gemacht haben. Rückenmuskeln (zumindest die Statischen, Haltenden) bilden sich wiederum auch allein durch den Radsport.
 
Dass Flexibilität sich gar nicht oder sogar negativ auf die Performance auswirkt ist keine neue Hypothese und wird für Laufen schon länger diskutiert:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11774065/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8784761/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16230980/
Die Erklärung, dass die steifen Muskeln besser "federn", hat mich irgendwie nicht so ganz zufrieden gestellt, weil man als Radfahrer ja weniger "federt". Hab noch was gefunden, wonach die Beweglichkeit in der Lendenwirbelsäule negativ mit VO2max korreliert, Hamstring- und Hüftbeweglichkeit allerdings positiv mit der Performance. Der "gerade Rücken" wäre demnach also gut, die steifen Hamstrings aber nicht.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S144024402030774X
There was a significant correlation between performance and hamstring flexibility, handlebar drop, saddle setback and ankle plantarflexion. An increased lumbar flexibility demonstrated an inverse relationship with relative VO2max. A more anteriorly rotated pelvis correlated with improved hamstring flexibility, hip flexion angle and an increased handlebar drop.
Und hier noch was zu jungen Sportler*innen verschiedener Sportarten.
https://podium.upr.edu.cu/index.php/podium/article/download/1409/html_1?inline=1
The flexibility of the sports disciplines had a moderate direct relationship (p=<0.00) with strength and a moderate inverse relationship (p=<0.01/ rho =-0.4) with VO2max. Flexibility was directly proportional to strength, that is, if flexibility increased, strength also increased; however, flexibility was inversely proportional to VO2max, that is, flexibility decreased and VO2max increased.
 
Zufällig über eine Studie von 2024 gestolpert, die den Zusammenhang zwischen VO2max/FTP sowie Kraft und Beweglichkeit bei Radfahrerinnen überprüft hat. Interessant sind vor allem zwei Korrelationen:
International Journal of Religion ???
 
Ja, genau. Die haben jetzt auch einen Windkanal, um aerodynamische Glaubenssätze zu bestätigen. FTP und VO2max waren ja eigentlich nur eine spirituelle Aufwärmübung.Man kann den Wind und Material dort auch segnen lassen.
 
Hab mir das Journal mal angesehen. Ein Gemischtwarenladen von Themen, ohne klaren Fokus. Die Veröffentlichung erfolgt als Open Access-Journal, die Autoren müssen dafür bezahlen, dass die Artikel dort erscheinen. Es finden sich Kommentare im Netz, dass bei den veröffentlichen Artikel keine Peer-Review stattgefunden hat und das Journal bzw. der Verlag auch kaum etwas dafür tue, die Reichweite des Journals zu erhöhen.
Unter Strich sieht es ein bisschen nach Abzocke von unerfahrenen Autoren, Nachwuchswissenschaftlern etc. aus, die auf Veröffentlichungen angewiesen sind.
 
Hab mir das Journal mal angesehen. ...
Klare Fall eines "predatory journal" - also definitiv Abzocke. Diesen Journalen, die gerne mal im Wochenrhythmus gegründet und wieder eingestampft werden, kommt man leider nur ungenügend bei. Die "Beall´s list" (https://beallslist.net/) war ein erster ehrenvoller Versuch, dies zu tun, aber man kommt mit dem "Negativ-Listen" gar nicht schnell genug hinterher, so auch in https://predatoryjournals.org/the-list. Ganze Verlage zu bannen, ist noch eine Möglichkeit, aber selbst diese können sich schnell bilden und wieder auflösen.

Als Wissenschaftler sollte man bei open access-Journalen mindestens darauf achten, dass die Journale im DOAJ-Index gelistet sind, besser auch zusätzlich in Scopus, Pubmed oder/und Resurchify auftauchen.

Um es noch etwas kompizierter zu machen: nicht jede Veröffentlichung, die in einem solchen "Abzock-Journal" auftaucht ist schlecht oder falsch ... und umgekehrt, nicht jede Veröffentlichung, die in einem renommierten Journal erschien, ist notwendigerweise gut oder richtig. Da muss man auch als Wissenschafts-Profi mit sehr wachem Auge lesen und manchmal sogar selber nachprüfen, ob das Geschriebene überhaupt belastbar ist.
 
Hier mal ein Randthema zu Kraftzuwachs und dem Aufbau von Sehnen. Es geht hier um die Finger und eine submaximale Methode der Abrahamson Brüder. Interessant ist, das die Stimulierung der Sehnen durch 10 *10s Belastung erfiolgt und man davon ausgeht, das der Körper dann 6h Ruhe benötigt. Das bedeutet, das man tatsächlich 3 mal am Tag submaximal stimulieren kann u den den Sehenapparat aufzubauen. Es wurden in der Folge auch maximale Belastungen mit den submaximallen (Abrahams) Belastungen verglichen und das Thema wird noch weiter betrachtet. Man kann sich für rehabilitative Ziele überlegen, was das bedeutet. Das Video ist hier
und die Publikation zu dem Thema ist hier:
 

Anhänge

Zwei Fallstudien (gleicher Proband) zum Detraining im Alter:

Effect of 12 weeks of detraining and retraining on the cardiorespiratory fitness in a competitive master athlete: a case study

Cardiovascular and muscular plasticity in an endurance-master athlete following 12 weeks of detraining and retraining: a case study

Interessant, weil Athleten normalerweise nicht 12 Wochen am Stück pausieren (wollen). Die Effekte des Detrainings sind wenig überraschend - VO2max sinkt, Verlust an Muskelmasse etc , aber "After retraining, almost all variables returned to baseline or even slightly increased, [...]".

Populäres write-up von Hutchinson: Why Taking a Long Training Break Is Good For You
 
Metrik "BMI" solll durch verbesserte Methode abgelöst werden

https://www.sueddeutsche.de/gesundh...ewicht-studie-infarkt-diabetes-bmi-li.3181683

Für mich als Typ mit Radsportlerfigur (mittelgroß, schmal gebaut, Leichtgewicht) ein Segen, wenn auch zu spät. In meinen aktiven Zeiten hatte ich, je nach Saisonzeitpunkt, 59-62kg bei 1,75, lag damit gem. BMI-Metrik am Rande vom "untergewichtig" und der Krankenkasse als Risiko.
Heute bin ich auch nicht größer, habe 8kg Fett mehr auf der Hüfte und statt 4+W/kg und Kondition für wilde schnelle Radfahrten zu haben, keuche ich ab Treppe 3...oder km70.. und gelte als pumperlgesund :D
 
Ich stell mal meine Frage kurz hier rein, in der Hoffnung dass jemand hier etwas darüber berichten kann 👀

Ich habe vor einiger Zeit nen Podcast gehört, bei dem ein Sportwissenschaftler der sich mit Thema Glykogenspeicher beschäftigt erzählt hat, dass die niedrigsten Werte die er gemessen hatte bei 50% der KH Speicher lagen. Und das bei trainierten Personen! Sprich, der Körper war da schon so weit runtergefahren dass an ein Training nicht mehr zu denken bzw. man längst in der Hungerrast war. Untrainierte brechen da schon viel früher ab.

Die Toleranzschwelle und absolute Menge lässt sich zwar trainieren, aber die Rechnung mit den 400-600gr. in den Muskeln müsste man dann bei seinen Planungen u.U. überdenken.

Der Podcast war auf englisch und ich am Steuer, kann auch sein dass ich was falsch verstanden habe 🤔 🤷🏻‍♂️

Gibt es Studien bzw. Untersuchungen auf wie viel Glykogen der (trainierte und unteainierte) Körper tatsächlich zugreifen kann bevor man einbricht?

Kann der Körper Glykogen aus anderen - nicht oder nur ganz wenig beteiligten - Muskelgrupen das Glykogen Auslagern und dann zu "den Beinen" transportieren (z.B. aus dem Bizeps in die Quads)?!?

Danke schon mal 😉
 
Nichts für ungut, aber den BMI interessiert heute schon niemand mehr ausser die sportlosen Couchliebhaber und die $$$ orientierten Zeitschriften und Influencer die mit irgendwelchen Schrottaussagen die sportlosen Couchliebhaber aufhorchen lassen.
 
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