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Wie kann ich mein Training sicherer gestalten und die Wahrscheinlichkeit steigern, zu überleben?

Hh20

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Angeregt durch einen anderen Thread hier mal einige "Regeln zum sichereren Überleben", Liste ist unvollständig, kann jederzeit erweitert werden:
  1. Training ist Training: Keine Bestzeit auf der Hausrunde, keine "Corona-Chalange", kein Strava-Segment rechtfertigt es, daß wir unsere Gesundheit oder die unserer Trainingskumpels oder anderer Menschen aufs Spiel setzen. Abgesehen davon, daß diese "Trainings-Weltmeister"-Leistungen eh höchst fragwürdig sind...
  2. Defensiv fahren ist gut, "je nachdem" offensiv fahren oder defensiv fahren oder "medium" fahren ist besser. Besser natürlich in dem Sinne und dann, wenn es eher zu unserer Sicherheit beiträgt. Beispiel: "Verkehrsberuhigende" Mittelinseln auf inner-, außer- und zwischenstädtischen Straßen. Wer da "Rücksicht nimmt" und weit rechts fährt, spielt mit seinem Leben. Besser: So weit zur Mitte rübergehen, daß kein KFZ durchkommt und damit niemanden "in Versuchung führen".
  3. Wir bestimmen, wo es langgeht. Wir tun das nicht aus irgendeiner "Herschsucht" o.ä., sondern aus purem Überlebenswillen. KFZ-Lenker wissen im Zweifelsfalle nicht nur nicht, was richtig ist, sondern sie wissen auch nicht, was sie wollen, was die Regeln sind, wie man Situationen in den Griff kriegt usw. usf.
  4. Im Zweifelsfalle gilt immer: Lieber ein lebendiger Feigling als ein toter Held. Das steht scheinbar tw. im Gegensatz zu 1. - 3., aber wer's versteht, versteht's!
  5. Bei Gruppenfahrten sollte es immer einen "Chef" geben, der bestimmt, wann soz. "neutralisiert" gefahren wird, der ansagt, wann Einer-Reihe und wann Doppel-Reihe gefahren wird usw. usf.
  6. Generell ist die Zweier-Reihe weniger gefährlich.
  7. Es geht nicht darum, wie sauer die Autofahrer auf uns sind, es geht ausschließlich ums überleben. (Da bin ich echt mal gespannt, wer die Regel wirklich versteht...)
  8. (23.8. ergänzt) Fahre nicht zu dicht am rechten Fahrbahnrand! Vor allem, wenn man nach rechts nicht ausweichen kann, weil es dort sofort abschüssig in den Graben geht, eine Bordsteinkante existiert (da reicht auch eine 5 cm Kante, denn in bedränter Situation kannst du nicht für einen ausreichend stumpfen Anfahrwinkel sorgen!) oder eine Mauer usw. mußt du dir den erforderlichen "Ausweichraum" selbst schaffen. Auf Landstraßen hat sich bei mir ein Abstand zur (gedachten) weißen Fahrbahnbegrenzung von ca. 50 cm herausgebildet. In innerstädtischen Bereichen muß man noch den Sicherheitsabstand zu parkenden PKWs (plötzlich sich öffnende Türen!) hinzuaddieren. Da ist es im Endeffekt sicherer, einen ganzen Fahrstreifen zu beanspruchen, um nicht Autofahrer in Versuchung zu führen, sich vorbeizuquetschen.
 
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Zu zwei Punkten eine Ergänzung:
  • Zu 6.: Die Zweierreihe ist deshalb weniger gefährlich, weil
    • sie die Autofahrer eher zwingt, hinter der Gruppe zu bremsen, als bei der Einer-Reihe - die führt ihn "in Versuchung", zu überholen, auch wenn es nicht geht
    • sie bei gleich Gruppengröße nur ca. halb so lang ist, Gefährdungen am Ende des Überholvorgangs werden dadurch tendenziell entschärft
    • sie einen "dünneren" Ablöse-Rhythmus ermöglicht: statt alle 300 - 400 m lösen wir nach 1 bis 3 km ab
    • durch "schlaue Ablöse"-Techniken die Reihe bei der Ablösung nicht "wesentlich breiter" wird: So kann man bspw. folgendermaßen ablösen (Fahrer 1 ist der Linke von den beiden Führenden, 2 der rechte, 3 fährt hinter 1, 4 hinter 2): 2 zieht um ca. drei Radlängen vor - 1 geht an sein Hinterrad - anschließend fährt die gesamte Gruppe, beginnend mit 3 und 4, an den beiden vorbei, die nun geschützt durch die kompakte Gruppe zurückfallen und nicht "vereinzelt" auf der Linken Seite.
  • Zu 7.: Viele denken: Wenn wir die Autofahrer nicht so stark durch weniger defensives, eher offensives, selbstbewußtes bis tendenziell aggressives Verhalten "reizen", fahren sie uns nicht so schnell um oder tot. Das ist ein Denkfehler! Die KfZ-Lenker, von denen wir hier reden, sind generell gegen Radfahrer, insbesondere Radsportler. Ein "Wohlverhalten" unsererseits ändert daran nichts, weder im Guten noch im Schlechten! Folgerung: Selbstbewußt fahren, auch mal offensiv bis aggressiv, aber immer an Regel 4 denken:
    Im Zweifelsfalle gilt immer: Lieber ein lebendiger Feigling als ein toter Held. Das steht scheinbar tw. im Gegensatz zu 1. - 3., aber wer's versteht, versteht's!

 
Vielleicht sollte man einen achten Punkt hinzufügen:

Fahre nicht zu dicht am rechten Fahrbahnrand! Vor allem, wenn man nach rechts nicht ausweichen kann, weil es dort sofort abschüssig in den Graben geht, eine Bordsteinkante existiert (da reicht auch eine 5 cm Kante, denn in bedränter Situation kannst du nicht für einen ausreichend stumpfen Anfahrwinkel sorgen!) oder eine Mauer usw. mußt du dir den erforderlichen "Ausweichraum" selbst schaffen. Auf Landstraßen hat sich bei mir ein Abstand zur (gedachten) weißen Fahrbahnbegrenzung von ca. 50 cm herausgebildet. In innerstädtischen Bereichen muß man noch den Sicherheitsabstand zu parkenden PKWs (plötzlich sich öffnende Türen!) hinzuaddieren. Da ist es im Endeffekt sicherer, einen ganzen Fahrstreifen zu beanspruchen, um nicht Autofahrer in Versuchung zu führen, sich vorbeizuquetschen.
 
In diesem Zusammenhang (Punkt 8) sollte man auch noch den vielfach anzutreffenden, erbarmungswürdigen Zustand von Straßenrändern (vor allem in Ortschaften) erwähnen. Wenn man dort zu weit rechts fährt, kann man unvermittelt in einem dieser Asphaltaufbrüche landen. Vor allem wenn man bei Gegenverkehr gerade überholt wird und keine Chance besteht dem Hindernis vor einem auszuweichen. Im günstigsten Fall kann es nur einen Platten geben, im ungünstigen Fall zu einem Sturz. Deshalb empfiehlt es sich, bei schadhaften Fahrbahnrändern stets genügend Abstand zu diesen zu halten.
 
Zu Punkt 4: Niemand wird zum Helden weil er über eine rote Ampel donnert. Er stirbt dann als Idiot aber nicht als Held. Um ein Held zu sein muss man schon mehr leisten.
 
Zu Punkt 4: Niemand wird zum Helden weil er über eine rote Ampel donnert. Er stirbt dann als Idiot aber nicht als Held. Um ein Held zu sein muss man schon mehr leisten.
Bei Rot über die Ampel "donnern" war eh nicht gemeint. Ich hatte dabei eher Situationen im Auge, wo man sich um Vorfahrt und andere "Rechte" streitet oder Ähnliches. Wichtig ist auch dann, daß man selbstbewußt fährt, wer Angst hat, wird plattgefahren, nicht aus Berechnung, zum eigenen Vorteil oder aus Mordlust, sondern aus Unfähigkeit, die dann zum Tragen kommt, wenn man einen KFZ-Lenker durch zuviel Defensivität in Versuchung führt. Aber die Offensivität sollte immer da enden, wo man Gefahr läuft, den Kürzeren zu ziehen, evtl. auch schon ein "bisschen" eher.

Was den Ausdruck "Held" betrifft, hast du in jeder Situation recht. Aber der Spruch ist ja so, wie er ist. Und letzten Endes meint er doch implizit genau das, was du zum Ausdruck bringen möchtest. Oder nicht, was meinst du?
 
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(23.8. ergänzt) Fahre nicht zu dicht am rechten Fahrbahnrand! Vor allem, wenn man nach rechts nicht ausweichen kann, weil es dort sofort abschüssig in den Graben geht, eine Bordsteinkante existiert (da reicht auch eine 5 cm Kante, denn in bedrängter Situation kannst du nicht für einen ausreichend stumpfen Anfahrwinkel sorgen!) oder eine Mauer usw. mußt du dir den erforderlichen "Ausweichraum" selbst schaffen. Auf Landstraßen hat sich bei mir ein Abstand zur (gedachten) weißen Fahrbahnbegrenzung von ca. 50 cm herausgebildet. In innerstädtischen Bereichen muß man noch den Sicherheitsabstand zu parkenden PKWs (plötzlich sich öffnende Türen!) hinzuaddieren. Da ist es im Endeffekt sicherer, einen ganzen Fahrstreifen zu beanspruchen, um nicht Autofahrer in Versuchung zu führen, sich vorbeizuquetschen.

Das kann so pauschal nicht sehen, das hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Ich fahre (eigentlich schon immer) relativ dicht am Fahrbahnrand, um zu signalisieren "Ich lasse Dir Platz, lass' du mir auch Platz (beim Überholen)". Und seit über zwanzig Jahren klappt das. Dann passt es auf gut ausgebauten Straßen, dass (zumindest für meine bescheidenen Bedürfnisse) genug Platz ist, wenn das Auto bis zur weißen Mittellinie ausweicht. Mit 50cm Abstand zur weißen Linie fährt man fast in der Fahrbahnmitte in zweiter Reihe neben einem imaginäern Radkollegen her. Damit läuft man eher Gefahr, neutrale KFZler (die ansonsten eher entspannt, wenn auch nicht mit 1,5 Meter vorbeifahren) auf die Palme zu bringen und erst recht zu einem knappen Überholmanöver zu provozieren-eben erst dann, wenn die Straße frei ist. An parkenden Autos fahre ich natürlich auch mit Abstand vorbei, da man ja meines Wissens schuld hat, wenn man in eine sich öffnende Tür fährt.
Außerdem halte ich mich von LKW fern. Wie man allen Ernstes auf die Idee kommt, sich daneben zu stellen und dann noch erwartet, dass das gutgeht, werde ich nie begreifen. Wenn an einer Ampel hinter mir so ein mehrachsiges Gefährt auftaucht, winke ich den immer vorbei. Der hat Termine, ich nicht, außerdem braucht der wesentlich länger und mehr Platz, um mich zu überholen, als ein Pkw.Das wird fast immer mit einem kurzen "Dankeschön"-Hupen quittiert.

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, eine öffentliche Strasse sei ein Trainingsgelände für eine Sportart?

Das ist doch hoffentlich ironisch gemeint. Falls nein: wo soll man denn sonst fahren, in der Luft?
 
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