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wedderauer jeantex log

AW: wedderauer jeantex log

Als wir dann in Einerreihe durch einen Tunnel schossen und 110km/h auf dem Tacho stand

DER TUNNEL. ich weiss gar nicht, ob der am ersten oder zweiten Tag war .... jedenfalls schreibt der Typ hier Scheisse - oder wie liesst der im dunklen Tunnel seinen Tacho ab? ich hatte am Tunnelausgang (wieder im Licht) 88 und war vorher (im Tunnel) schneller unterwegs.

Der Tunnel war gesperrt und ich bin links an der Einerreihe vorbei, Seitenwind gab es auch keinen .... warum es nicht also rollen lassen? :D
 
AW: wedderauer jeantex log

2.Etappe:
136. Team Mountain Tigers
Zeit: 5:48.30,1
Schnitt: 25,480 km/h
Gesamtzeit :47.05,3
125. Kategorie
242. Gesamt
Rückstand (tag): +1:08.41,5 -----
Rückstand (ges): +1:59.55

Tag 2 - hektischer Futterneid ab 6. Um 7 stehen wir gemütlich am Frühstück, geben zu spät unsere Taschen ab und haben dann noch über eine Stunde zum Start. Nachts hat es geregnet, aber die Sonne scheint. Wir liegen noch ein wenig rum und witzeln .... Rü meint, ich soll mal schneller fahren - ich sage, er soll mal langsamer fahren. Rad holen, in den Startblock. Rumsitzen - START. Wieder geballere. Nach ein paar Kilometern hinter Rü - der sich nach vorne absetzen will (ich dachte, das war ein Witz ???) lasse ich es ein wenig abreissen .... hänge mich an zwei englische Mädels und fahre mit einer kleineren Gruppe dahin. Nach der srsten Setigung und DEM TUNNEL treffe ich Rü wieder. Das Wetter wird dunkel, die Sonne verschwindet. Wir machen einen Express durch die Ebene bei Schruns - sammeln eine grosse Gruppe auf und treiben diese bis an den Einstieg Bielerhöhe - ein Tal, ein Ende und an einer steilen Wand ein Haufen von Serpentinen - aber eine tolle Aussicht! Rü zieht davon, ich gehe in den Energiesparmodus .... da ich noch ein wenig überleben will und keine dicken Beine haben will, suche ich mir mein Tempo und fahre das Teil an der anaeroben Schwelle ;) hoch. Es zieht sich ewig - fast langweilig. Die Sonne ist weg, es wird kalt. Die Bäume verschwinden, die Landschaft wird kahl. ich will weg! Endlich oben, das Feld komplett zerpflückt. ich ziehe die Regenjacke an und roille abwärts ... nach ein paar Metern sind alle anderen nach hinten weg - irgend wie sind die alle beim Abfahren ziemlich langsam.... (wie ich noch oft mereken werde). Aber es wird flacher, alleine fährt man sich tot. Also warte ich auf eine Gruppe von hinten (da vorne nicts zu sehen ist). Plötzlich donnern die Engländerinnen und zwei Kerle vorbei - ich hinterher. Auf den letzten 10 Kilometern machen wir einen super Express - immer schön durchwechseln. Die Mädels fahren wie die Hölle .... wir kommen ins Ziel - alle freuen sich und bdeanken sich fürs Ziehen. Rü wartet schon seit Minuten .... wir sitzen müde in der Ecke und essen Melone. Ein Accenture Kollege labert uns an ... verschwindet aber schnell als er wohl merkt, dass wir keinen Bock auf Firmengelaber haben - die Typen trifft man auch überall ;)

Wir fahren in die Turnhalle - keine Fenster aber feucht und kalt. Toll! Die Räder müssen am anderen Ende des Ortes in eine Tiefgarage. Toll, auf Klicks zurück zum Camp. Abends Nudelparty und Briefing. Futterneid. Abschliessend gehen wir nochwas trinken - treffen Corinna und haben noch eine nette Stunde. Dann in die Turnhalle - müde, Licht aus, schlafen! Ach ne, vorher noch Etappenbesprechung: wir (ich) war(en) heute sehr langsam. Ich habe mich - im Gegensatz zu vielen anderen - geschont. Rü nörgelt, schneller zu fahren. Die morgige Etappe ist sehr flach, also beschliessen wir, morgen Tempo zu machen: neutralisierter Start aus Block C - dann vorschieben bis zur Freigabe. Und dann GAS. Nur in einer schnellen Startgruppe kommen wir gut weg und können Plätze gut machen .

Ok, schauen wir mal. So richtig toll finde ich es nicht, lasse mich aber von Rü mitreissen. Beschlossene Sache - mogen Tempo. Etwas nervös schlafe ich ein ....
 
AW: wedderauer jeantex log

Tag 3. Guten Morgen in Ischgl. Wir sind beid sehr entspannt - entspanntes frühstücken (leider kein Müsli mehr), alle sind schon in Radmontour, wir noch locker in jeans. Die Sonne scheint. Wir holen unsere Räder, umzihen, Taschen weg. Noch 1,5 Stunden bis zum Start. Warmfahren? Ok, wir fahren mal in den Ort. Hektik am Start. Beim Hotel von Rinna und Dr.S tanken wir Luft. Dann beschliessen wir, in der Morgensonne noch einen Espresso und Kaffe zu trinken .... offensichtlich sind wir beide gerade im Urlaub angekommen ;)

Tour Cafe

Startaufsetllung. Die Sonne wird warm. Wir sind in Block C. Wir ziehen unsere Beinlinge aus, Regenjacken runter. Los gehts. Heute ist Teamfahren angesagt .... obwohl neutralisiert drängeln wir uns vor bis an ds Führungsmotorrad. Es geht lange abwärts durch ein enges Tal. Unterwegs treffe ich meinen Exkollegen - wir unterhalten uns gemütlich (insofern das in einem neutralisierten Block mit einigen hunder Leuten möglich ist). Dann kommt die erste Rampe, die Neutralisation wird aufgehoben. Wir steigen gleich ein, drücken den ersten berg hoch - bei mir läuft es gut heute. Keine dicken Beine. Rü zieht weg, aber ich bleibe in Sichtweite. Dann kommt eine kurze Abfahrt und es geht flach weiter. Ich rolle von hinten an Rü, sammel ihn auf und nehme ihn mit in eine schnelle Gruppe. Ein "Kollege" vom MTB Klub Wehrheim ist auch dabei .... ich drücke auf Tempo und es wird ein schneller Express durch sonnige Täler, vorbei an schönen Seen. Irgendwann geht es hoch, ich verliere Rü schon wieder. Dafür geht es oben lange gerade .... wir treffen uns wieder und nehmen den letzten Anstieg, entlang an einem tollen hang mit einer wunderschönen Aussicht. Aber ich muss es wieder abreissen lassen - Rü ist am Berg einfach zu schnell. Es folgt eine krasse abfahrt, bei der ich irgendwann alleine bin, nachdem ich Dutzende Mitfahrer überholt habe. Dann treffe ich den Wehrheimer wieder in einer sehr schnellen Gruppe in der wir einen Express durch Obtsplantagen machen .... am Ende gibt es nochmal einen kleinen, fiesen Anstieg. Erst ziehen alle davon, bis oben habe ich alle wieder eingesammelt. Als ich oben einsteige, sehe ich in der Ferne kurz Rü fahren - die gelben trikots tuen ihren Zweck. Wieder eine schnelle Abfahrt durch die Gärten - ich bin wieder alleine. Irgendwie bin ich nach jeder Abfahrt alleine ... keine Ahnung warum. Dann geht es noch ein paar Kilometer gegen den Wind - plötzlich ist ein anderer von hinten da und wir machen eine schöne Teamarbeit, sammeln noch zwei weitere Kollegen auf und am Ende erreichen wir zu viert nach toller Teamarbeit gegen den Wind die Zeitnahme. Nach Naturns rein lockeres Ausrollen für ca. 2 Kilometer. Rüdiger wartet diesmal nicht - er hatte nur knapp 2 Minuten Vorsprung im Ziel und scheint total fertig zu sein .... wir geben die Räder am Ende des Dorfes ab, laufen barfuss über heisse Strassen ans andere Ende des Dorfes ins Camp. Am Ende haben wir Brandblassen an den Füssen. Statt duschen gehen wir ins Schwimmbad, ich in die Sauna. Bei der Pastaparty will man mich mit 100 Gramm Nocchi abspeisen ... ich nörgel rum und frage nach 4 weiteren Löffeln. Am Ende kommt der Küchenscheff und motzt rum, das wären 5 Potionen .... diese Nase hat wohl keine Ahnung, was wir so abliefern den ganzen tag ?!?!

Abends sitzen Rü und ich gemütlich in der warmen Alpenlanschaft, lesen Bücher und reflektieren die Etappe, legen die Strategie für den kommenden tag fest. Morgen wird es hart. Fast 4000hm, 30km bergauf. Ich werde mich durchlutschen, um danach nochmal Vollgas geben zu können. nach den ersten drei Tagen stelle ich fest, dass ich - möglicherweise wegen zu grosser Übersetzung - nicht gerade der Held am Berg bin. Dafür aber bergab und auf der Geraden :) Deswegen werde ich das Stilfserjoch (vor dem die meisten im feld Angts zu haben scheinen) locker angehen. Rü hingegen ist ganz heiss. Er will es wissen und wird sich den zahn ziehen. Meine vorsichtigen Worte von wegen "wir sind erst an tag 3" verschallen in der dunkel werdenden Alpenlandschaft.....
 
AW: wedderauer jeantex log

mal abwarten, erfahrungsgemäss hat man da andere Sorgen ... :D


So ist es. Am Anfang war es nur Fahren, Essen, Schlafen, Ka***. Keinen Bock auf Internet und Rapport. Am Ende wurde es dann schon relaxter - der Körper scheint sich zu adaptieren. Zitat Rü "der Motor kann mehr leisten als man denkt!". Ok, stimmt ;)

Ansonsten hatte ich - wieder erwarten - keine Rückenprobleme. Das Einzige was ab und an und vor allem am Ende Probleme bereitete war mein Sitzfleisch. Aber diverse Salben und Hosenwechsel helfen .... ausserdem habe ich mich in den letzten Tagen insbesondere von blonden Frauenhänden im Nackenbereich massieren lassen (Beinmassage nach dem Rennen ist für mich nicht kompatibel - musste eine der Damen schmerzlich feststellen, als sie versuchte meinen hinteren Oberschenkel leicht zu massieren und darauf einen heftigen Tritt abbekam ....).
 
AW: wedderauer jeantex log

Zu Tag 4 kann ich nicht viel sagen. Stilfserjoch. Es beginnt entspannt und flach und geht dann in rund 50 Kehren 30km hoch. Ich bin 3 mal gestorben, 2 mal wollte ich absteigen, habe am Ende dann aber doch weiter getreteten. 34/27 ist nicht kompatibel zu einer solchen Nummer, am Ende bin ich mit <50 gekurbelt, was doppelt ins Kontor schlägt. Viele, viele, veiel ahben mich überholt. Rü war schon im Einstieg weg. Die Aussicht war erst schön, dann trist, am Ende deprimierend (der Abschluss ist eine "Wand" mit ca. 15 kurzen Kehren). Oben angekommen in die Regenjacke - es schneit leicht. Und dann eine sehr krasse Abfahrt, in Teilen durch UNBELEUCHTETE, enge und nasse Tunnels. Aber am Ende habe ich viele, viele wieder überholt beim Abfahren. Mein Vorderrad macht Geräusche. Knacken aus dem Lager. Unten angekommen bei der Verpflegung baue ich das Rad aus und ein .... wäre ich mal lieber weitergefahren - die verschwendete Zeit wird noch weh tun (s.u.). Dann geht es nochmal 15km hoch. ich bin fertig, meine Beine leer. Immer dasselbe Spiel - anfsangs werde ich überholt und überholt, ab 2/3 dreht sich das Spiel um und ich sammle wieder ein. Endlich oben. Es nieselt. Eklig kalt. Kurze Abfahrt, dann nochmal hoch. ich bin ganz alleine. In dem moment kotzt es mich an, dass Rü immer weg ist! Die letzte Abfahrt, der letzte Einsatz bis ins Ziel. Rü ist schon 30 Minuten da. Am Ende des Tages haben wir aber doch 2 Plätze gut gemacht. Offensichtlich waren andere noch beschissenere als ich (na ja, ich kam im ersten drittel an, andere erreichtsn das Ziel 4 Stunden nach mir ....). Wohnen in der Sporthalle, aber diesmal mit tollen, vielen, warmen Duschen. Wir duchen 30 minuten, zusammen mit dem Wehrheimer .... philosophieren über den Unterschied zwischen Sandplacken-->feldberg und dem Stilfserjoch .... nun ja.

Wir gehen Essen- Keine Lust auf immergleiche Pastaparty und eige Schlangen. Erst quängelt Rü, weil ihm das restaurant nicht gefällt. Am Ende ist es richtig lecker und entspannend. Für mich nicht lange - die Firma telefoniert stundenlang mit mir, es gibt Stress. Während für andere um 10 das Licht ausgeht, stehe ich draussen und telefoniere. Gegen 11 bin ich fertig und so aufgedreht, dass ich nicht schlafen kann. Aber irgendwann ist auch dieser Tag in meinem Schlafsack, auf der Isomatte mit den Stopfen im Ohr zu Ende ...... an diesem Abend schmerzen meine Oberschenkel nur schon vom Ablegen auf die Isomatte .... Scheisse, denke ich mir. Aber ich habe die krasseste Etappe hinter mir. Ab jetzt - so hoffe ich - kann ich tempo fahren und von meiner Vorbereitung profitieren. Ich gehe mal davon aus, dass die breite Masse jetzt abfallen wird .... Gute Nacht!
 
AW: wedderauer jeantex log

Thema Strategie.

Seit dem zweiten tag haben wir allabendliche Gespräche über die Herangehensweise an ein solches rennen. Tonus: Start mit einer schnellen Gruppe. Am Start und am Berg werden die Plätze gemacht.

Ok, toll das ich jemand bin der morgens ne Stunde braucht bis er angefahren ist und die schnelle Gruppe bis dahin schon bald im Ziel ist .... Rü meint, ich muss mehr powern am Berg. Das seien nur 80% die ich liefern würde - gut möglich, aber auch die tun weh. In der tat ist er da anders. Er gibt alles und noch mehr, geht am Berg ran wie ein Kranker und kann - obwohl total fertig - noch Tempo machen und strategisch fahren. Da ist er wohl, der Unterschied zu seinem Werdegang und meinem .......

Nach dem scharfen tempo am 3ten Tag starten wir in aus Block B - ein echter Vorteil, weil man nicht erst am Feld vorbei muss. Dafür geht es aber schon vom Start an zur Sache. Rü zieht das jeden morgen krass durch, ich versuche mitzufahren. Manchmal gehts, manchmal auch nicht ..... aber dennoch: es macht Sinn, sich am Ende des Tage zu überlegen, wo man heute verloren hat und wo man morgen gewinnen kann. Ich kann es jedem empfehlen, wie man an der Bewegung unserer Position erkennen kann.

Und dann der 5te tag....
 
AW: wedderauer jeantex log

Danke für diesen super tollen Bericht ... :)
Ich/man kann richtig mitfiebern ...
ein Zweier-Team ist natürlich nicht "ohne" ...

Super klasse und Respekt an dich :love:

cu Tub :cool:
 
AW: wedderauer jeantex log

OK, dann will ich mal ran. Der 5te Tag ist ein Unwichtigtag. Der Tag beginnt mit sehr netten sanitären Anlagen. Nach einem sehr späten frühstück holen wir die Räder aus der Tiefgarage und stellen uns im BBlock auf. Anfangs habe ich noch Armlinge und Beinlinge an. Ein kleiner Schwätz mit meinem Exkollegen im Startblock. Losfahren. Dicke Beine! Es geht neutralisiert eine Runde durch den Ort - wie spannend. Rü ist gleich weg und dann ersteinmal in eine eklig lange, gut einsehbare Steigung. Ich merke schnell, dass heute nur Gummi in den Beinen steckt. Viele ziehen am Fuss dieser Steigung an mir vorbei. Irgendwie platzt aber nach 5km seichten Bergauf bei mir der Knoten. Ich hänge mich an meinen Exkollegen und sammle wieder ein paar Leute auf - dann die erste Abfahrt. Die Regenjacke an und dann fast 35km abwärts. Wahnsinn! Die Strasse ist schnell, griffig und die Kurven saube und schnell. Während dieser Abfahrt entwickle ich die Theorie, dass man mit Abfahrten fast mehr Plätze gut machen kann als mit schnellen Bergauf! Ich sammle DUTZENDE an Fahrern auf.... nicht einer kommt von hinten. Irgendwie macht sich meine Motorrad-Rennstreckenerfahrung, meine Vorsicht und mein offensichtlich dafür sehr gut geeigneter Rahmen bemerkbar! Am Ende geht es in ein langes gerades Stück. Tempo machen. Dann wieder mal 10km bergauf, meine Gummibeine holen mich ein. Rü ist weit nach vorne verloren .... irgendwann bin ich ganz alleine im Berg. Oben angekommen geht es sehr lange flach. Nach einigen Kilometern alleine, ich geniesse die Sonne und die Aussicht, fgarge ich mich ob ich wohl ein Scild übersehen habe? Doch dann irgendwann kommen zwei von hinten. Ich hänge mich dran und es kommt nocheinmal eine brachiale Abfhart - und dasselbe Spiel wie am vormittag: ich sammle plötzlich wieder Dutzende von Leuten auf. Anschliessend geht es lang und leicht bergauf ins Ziel - und an den Abend erinnere ich mich schon gar nicht mehr ...... was war denn da? War da was?
 
AW: wedderauer jeantex log

So, ich glaube ich werde das mal mit dem JTT 2008 Trainingsblog fortsetzen?! Was meint Ihr?

Stefan
 
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