AW: wedderauer jeantex log
Tag 3. Guten Morgen in Ischgl. Wir sind beid sehr entspannt - entspanntes frühstücken (leider kein Müsli mehr), alle sind schon in Radmontour, wir noch locker in jeans. Die Sonne scheint. Wir holen unsere Räder, umzihen, Taschen weg. Noch 1,5 Stunden bis zum Start. Warmfahren? Ok, wir fahren mal in den Ort. Hektik am Start. Beim Hotel von Rinna und Dr.S tanken wir Luft. Dann beschliessen wir, in der Morgensonne noch einen Espresso und Kaffe zu trinken .... offensichtlich sind wir beide gerade im Urlaub angekommen
Tour Cafe
Startaufsetllung. Die Sonne wird warm. Wir sind in Block C. Wir ziehen unsere Beinlinge aus, Regenjacken runter. Los gehts. Heute ist Teamfahren angesagt .... obwohl neutralisiert drängeln wir uns vor bis an ds Führungsmotorrad. Es geht lange abwärts durch ein enges Tal. Unterwegs treffe ich meinen Exkollegen - wir unterhalten uns gemütlich (insofern das in einem neutralisierten Block mit einigen hunder Leuten möglich ist). Dann kommt die erste Rampe, die Neutralisation wird aufgehoben. Wir steigen gleich ein, drücken den ersten berg hoch - bei mir läuft es gut heute. Keine dicken Beine. Rü zieht weg, aber ich bleibe in Sichtweite. Dann kommt eine kurze Abfahrt und es geht flach weiter. Ich rolle von hinten an Rü, sammel ihn auf und nehme ihn mit in eine schnelle Gruppe. Ein "Kollege" vom MTB Klub Wehrheim ist auch dabei .... ich drücke auf Tempo und es wird ein schneller Express durch sonnige Täler, vorbei an schönen Seen. Irgendwann geht es hoch, ich verliere Rü schon wieder. Dafür geht es oben lange gerade .... wir treffen uns wieder und nehmen den letzten Anstieg, entlang an einem tollen hang mit einer wunderschönen Aussicht. Aber ich muss es wieder abreissen lassen - Rü ist am Berg einfach zu schnell. Es folgt eine krasse abfahrt, bei der ich irgendwann alleine bin, nachdem ich Dutzende Mitfahrer überholt habe. Dann treffe ich den Wehrheimer wieder in einer sehr schnellen Gruppe in der wir einen Express durch Obtsplantagen machen .... am Ende gibt es nochmal einen kleinen, fiesen Anstieg. Erst ziehen alle davon, bis oben habe ich alle wieder eingesammelt. Als ich oben einsteige, sehe ich in der Ferne kurz Rü fahren - die gelben trikots tuen ihren Zweck. Wieder eine schnelle Abfahrt durch die Gärten - ich bin wieder alleine. Irgendwie bin ich nach jeder Abfahrt alleine ... keine Ahnung warum. Dann geht es noch ein paar Kilometer gegen den Wind - plötzlich ist ein anderer von hinten da und wir machen eine schöne Teamarbeit, sammeln noch zwei weitere Kollegen auf und am Ende erreichen wir zu viert nach toller Teamarbeit gegen den Wind die Zeitnahme. Nach Naturns rein lockeres Ausrollen für ca. 2 Kilometer. Rüdiger wartet diesmal nicht - er hatte nur knapp 2 Minuten Vorsprung im Ziel und scheint total fertig zu sein .... wir geben die Räder am Ende des Dorfes ab, laufen barfuss über heisse Strassen ans andere Ende des Dorfes ins Camp. Am Ende haben wir Brandblassen an den Füssen. Statt duschen gehen wir ins Schwimmbad, ich in die Sauna. Bei der Pastaparty will man mich mit 100 Gramm Nocchi abspeisen ... ich nörgel rum und frage nach 4 weiteren Löffeln. Am Ende kommt der Küchenscheff und motzt rum, das wären 5 Potionen .... diese Nase hat wohl keine Ahnung, was wir so abliefern den ganzen tag ?!?!
Abends sitzen Rü und ich gemütlich in der warmen Alpenlanschaft, lesen Bücher und reflektieren die Etappe, legen die Strategie für den kommenden tag fest. Morgen wird es hart. Fast 4000hm, 30km bergauf. Ich werde mich durchlutschen, um danach nochmal Vollgas geben zu können. nach den ersten drei Tagen stelle ich fest, dass ich - möglicherweise wegen zu grosser Übersetzung - nicht gerade der Held am Berg bin. Dafür aber bergab und auf der Geraden
Deswegen werde ich das Stilfserjoch (vor dem die meisten im feld Angts zu haben scheinen) locker angehen. Rü hingegen ist ganz heiss. Er will es wissen und wird sich den zahn ziehen. Meine vorsichtigen Worte von wegen "wir sind erst an tag 3" verschallen in der dunkel werdenden Alpenlandschaft.....