AW: Vom Auto gestreift...
Das ganze mit dem/der Fahrer/in reden zu wollen, bringt nichts. Die Ausnahmen bestätigen die Regel. Mir ist erst vor einiger Zeit klar geworden, dass sich nichts, aber auch gar nichts am Verhalten dieser Leute ändert, wenn ich sie anschreie, anpöble, belehre oder auch nur mit Ihnen diskutiere.
Ich fahre mittlerweile offensiv, will heißen ich betrachte mich als den Verkehr, zu dem es in §1 StVO heißt:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Das heißt, ich fahre mit 80-100 cm Abstand zum rechten Fahrbahnrand. Zusätzlich dazu kommt die Lenkerbreite und eine Schwankungsbreite von 20 cm. Bei einigen schmalen Landstrassen bin ich damit praktisch in der Mitte des Fahrbahnstreifens unterwegs. An Kreuzungen fahre ich auf die Mitte meiner Fahrbahn und suche beim Losfahren den Blickkontakt mit dem Linksabbiegeverkehr, dass die mir nicht rein rauschen, wenn ich geradeaus fahre.
Es ist wesentlich ruhiger geworden ist. Die von hinten kommenden Autofahrer
bremsen kurz ab oder warten, um dann klar und deutlich zu überholen. Die paar, die zu eng überholen sind oft in der Kategorie "Rheumadeckenbesatzung" anzusiedeln. Ich ärgere mich oft nur darüber, dass ich doch wieder zu nahe an den rechten Rand gefahren bin und damit die Gelegenheit bot, zwischen mir und dem Gegenverkehr durchzufahren.
Und noch eines, ab Tempo 40 innerorts fahre ich in der Mitte der Fahrbahn. Motorroller sind mit dem Tempo genauso unterwegs. Jeder Trecker ist ein größeres, weil langsameres und breiteres, Hindernis als ich.
Bisher bin ich gut damit gefahren. Was nicht heißen soll, dass ich mich ein um's andere Mal über irgendwelche Bekloppte ärgere, die trotz allem mit der Brechstange durchgehen. Aber dann tritt wieder das oben gesagte mit dem "es ändert sich ja doch nichts" ein.
Ach ja, Strafantrag nur über die Staatsanwaltschaft stellen, bei der Polizei ist man sowieso nicht direkt willkommen, mangels Zeugen wird man meistens gleich abgewimmelt. Andererseits ist es ein Heidenaufwand so ein Schriftstück an den Staatsanwalt zu verfassen, mit einer recht zweifelhaften Erfolgs-, sprich Verfolgungsaussicht.
Ernsthaft, das ist die Mühe eh nicht wert und für den bearbeitenden Polizisten ein Aktenzeichen mehr nicht und ein Aktenzeichen, das verdammt viel Arbeit macht und unbequem ist, zu bearbeiten.
