Die Formel lautet richtig "Vintage-Renner behalten UND aktuelles Rad kaufen"
Hmm, ich würde ja eher vorhandenen Vintage-Renner verkaufen, dann erstmal einen hochwertigen Vintage-Renner kaufen und über ein Carbon-Rad erstmal weiter nachdenken.
Das oben Gezeigte ist ein Peugeot PH-10 mit Carbolite 103 Rohren; das war damals Einsteigerklasse.
Ja, so ein Carbon-Renner ist leichter und hat mehr Gänge, die aber auch keine wirklich größere Spreizung über Alles sondern eher nur enger gestuft sind. Meint, daß man auf dem Alten größere Sprünge zwischen den Gängen hat. Auch ließen sich die alten Schaltungen nicht (zerstörungsfrei - speziell bei den franz. Plasteschaltwerken und wenn diese in die Jahre gekommen sind; alle anderen können das mögen das aber nicht sonderlich) unter Last schalten und man muß erstmal das vorausschauende Fahren erlernen, was dem heutigen Material eher (fast) egal ist. Auch machte man sich früher evtl. mehr Gedanken über die richtige Übersetzung oder erlernte, daß man am Berg nicht mehr schalten "durfte" und es dann halt einfach in den Beinen hat haben müssen.
Geschadet hat das Alles damals nichts - eher im Gegenteil.
Dann wurde früher am Unterrohr oder Unterlenker geschaltet, heute am Lenker an den Bremsschalthebeln. Das geht heute also bzw. spätestens seit den 90ern komfortabler und auch "schneller".
Dann ist da noch das Gewicht; will man bei den alten Stahlrennern einen Leichtbau, dann wird´s schnell teuer und kompliziert. Dafür erkauft man sich bei Carbon halt auch eine gewisse Anfälligkeit gegen Stürze und Stöße. Meint Stahl hält eigentlich ewig, Carbon ist (deutlich mehr) anfällig.
Das Fahrverhalten mußt Du Dir selbst erarbeiten. Nur so viel. Carbon ist eher bretthart und fährt nicht so gut geradeaus (schau Dir mal entspr. Videos an, die fahren eher Schlangenlinien), Stahl ist komfortabler und fährt geradeaus.
Gewicht, Fahrverhalten, Schaltperformance läßt sich aber mit einem Upgrade des Vintage-Renners auch noch optimieren - dafür braucht´s kein Carbon. Und das geht mit einem Stahlrenner aus vergangenen Tagen preiswerter als mit einem neumodischen Carbon-Renner.
Hier ist es also wohl eher wichtiger, daß Du für Dich entschiedest, was Dir letztendlich wichtiger ist?
Ist es der Spaß, das Vergnügen und das Erlebnis mit einem Klassiker die Landschaft zu erkunden und die Interaktion mit Deiner Umwelt, wenn diese das klassiche Radl schön finden, Dich fragen, warum Du damit genau diesen Berg hochgekraxelt bist oder mit der "ollen Kamelle" den Berg wieder runter willst oder geht es Dir um die letzte Millisekunde auf Deiner Hausrunde oder gar die vorderen Plätze beim nächsten Jedermann-Rennen?