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Viel bringt nicht viel !

L

Laktat

Meine Erfahrungen mit Radsporttraining im Allgemeinen und Speziellen:

Als ich mit dem Radsport vor knapp 20 Jahren anfing, habe ich nach der Maxime trainiert, möglichst viel zu fahren. Das habe ich jahrelang so betrieben. Da ich ausschließlich ohne Trainer autodidaktisch trainiert habe, machte ich auch eine Menge Fehler. Zum Beispiel machte ich Fehler Nr.1 bei allen Hobbysportlern, viel zu große Gänge zu fahren.
Dann bildete sich eine Trainingsgruppe von bis zu vier Fahrern, die sich bis zu fünfmal in der Woche 1-2 Stunden traf und die dann 40 -60 km auf Tempo fuhren und zwar ausschließlich. Das Ziel war im allgemeinen Straßenverkehr möglichst nah an den 40er Schnitt zu kommen. Aus meiner heutigen Sicht komplett hirnverbrannt und kontraproduktiv. Ich muss aber eins sagen, ich habe dabei gelernt Tempohärte zu entwickeln, da niemand von denen auf Abgehängte gewartet hat, b.z.w. man dadurch zur Lachnummer wurde.
Als mir das alles zu blöd wurde, habe ich angefangen RTF's und Marathons zu fahren. Da lag dann der Schwerpunkt darauf, möglichst viele Kilometer zu schruppen und hinterher Bier zu saufen.
Dann fing mein Sohn an in einem Verein zu trainieren. Da habe ich gesehen, was ich all die Jahre verkehrt gemacht habe. Mir wurde durch meinen Sohn klar, dass die Bandbreite der verschiedenen Möglichkeiten Radsport zu betreiben und der ständige Wechsel zwischen den verschiedenen Möglichkeiten und Sportarten, als erstes mehr Spaß bringt und zweites mehr Leistung bringt. Auch die Vorstellung haben, man könne mit Selbstkasteiung besser werden. Von dieser Vorstellung habe ich mich gänzlich verabschiedet. Ich sehe es an meinen Sohn und da haben uns Kinder einiges voraus. Man muss nur genau hinschauen. Mein Sohn trainiert nach dem Spaßprinzip und ich unterstütze ihn dabei. Er trainiert nur dann, wenn er ein Ziel vor Augen hat und gleichzeitig Lust hat zu fahren. Er ist ehrgeizig und zielorientiert, aber gleichzeitig muss alles Spaß machen. Nebenher macht er mehrere andere Sportarten (Judo, Athletik, Laufen, Schwimmen und Fussball). Irgendwie ist er immer am Sportiven. Aber nur nach dem Spaßprinzip. Er geht nicht zum Judo, wenn er keine Lust hat. Dann spielt er eben Fussball oder er geht mit einem Freund laufen oder er fährt Rad. Er sitzt auch mal einen ganzen Nachmittag auf dem Sofa und glotzt Fernsehen.
Immer dann wenn für ihn ein wichtiges Rennen bevorsteht, fordert er mich auf, mit ihm bestimmte Dinge, von denen er meint, dass er dort Defizite hat das zu trainieren: "Papa der Sprint im letzten Rennen war Scheiße, laß uns mal sprinten üben." oder " Das nächste Rennen ist ein Bergzeitfahren. Wir müssen zum Feldberg fahren."
Alles das, was ich da mit ihm mache steht konträr zur Philosophie des Schüler und Jugendtrainings in unserem Verein. Da heißt es, mit Kindern macht man ausschließlich Grundlagentraining, auf keinen Fall spezielles Training. Das bedeutet im Klartext, es wird die immer gleiche Strecke im flachen Kreis gefahren. Training für Training, Jahr für Jahr. Die Erfolge bleiben aus. Denn die Kinder, die dort sind, haben zumeist keinen Daddy, der außerdem mit ihnen noch trainiert. Wenn die Kinder dann in der U 13 sind, unternimmt der Trainer ein bis zweimal in der Woche ein Training, wo auch fast immer die gleiche 60 km Strecke ausschließlich Grundlagenausdauer betrieben wird. Die Erfolge der Jugendlichen bleiben aus. Kein einziges Rennen hat niemand von denen dieses Jahr gewonnen. Aber laut Vereinschef macht der Trainer zu 80% alles richtig. Ich werde dafür ziemlich angefeindet, da ich es mit meinem Sohn, wie beschrieben aufziehe.
Die klassiche Lehrmeinung geht auch nach diesem Prinzip. Das heißt Erfolge sollen durch immer mehr Training erzwungen werden. So arbeiten die meisten Vereine und Radsportverbände. Das zentrale Training ist dabei das Grundlagenausdauertraining. Ich kenne einige Vereine, die diesem Prinzip ausschließlich folgen. Ich halte das für falsch und der Erfolg meines Sohnes gibt mir derzeit recht. Wobei es bei uns im Verein heißt, dass die Fahrer, die am Anfang ihrer Laufbahn Erfolge haben, später nichts mehr reißen. Auf die Frage, woran das den liegt, folgt ein knappes: "Das ist immer schon so gewesen." Deshalb ist natürlich das, was mein Sohn da an Ergebnissen einfährt nicht das Maß, sondern das was er in 5-6 Jahren so einfährt. Mich ärgert das ziemlich, denn der anfängliche Erfolg, aber spätere Mißerfolg haben Gründe, die meiner Ansicht sehr vielfältig sind. Also von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich. Es kann auch sein, dass es meinem Sohn ähnlich geht. Ist mir aber völlig schnuppe, denn für mich ist nur wichtig was ihm gefällt. Radrennen fahren und vor allem Radrennen gewinnen macht ihm tierischen Spaß.:D Jetzt und heute.
Ich meine auch nicht, dass Kinder und Jugendliche ausschließlich nach ihren Erfolgen im Sport zu beurteilen sind, sondern vielmehr an dem Spaß den sie am Sport haben und was sie eben durch den Sport für's Leben lernen. Aber zum Spaß haben, gehört eben auch manchmal wenigstens Erfolg haben. Wie auch immer man diesen Erfolg definiert. Dabei macht es einem 10-15 jährigen Kind keinen Spaß, wenn es stundelang immer die gleiche Runde mit gleichem Tempo im Kreis fährt. Dabei macht es einem Kind keinen Spaß, wenn es Rennen fahren muss, obwohl es keine Rennen fahren will, so wollen es oft nur die jeweiligen Eltern. Wenn das Kind dazu noch immer hinterher fährt ist das doppelt schlimm.
Man kann Leistungssport, ausgerechnet für Kinder, stark in Frage stellen. Wenn jemand sagt, ich will nicht, dass mein Kind an Radrennen teilnimmt, kann ich das voll und ganz akzeptieren. Aber wenn ein Kind diese Herausforderung sucht, braucht es auch Erfolge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einem Kind damit einen Gefallen tut, wenn man es jahrelang auf's Rad quält und es dann auch noch ständig im Rennen hinterher fährt. Damit hat man dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Erstens das Selbstbewußtsein des Kindes ruiniert und zweitens ihm das Radfahren komplett vergrault.

Mein Sohn ist dieses Jahr freiwillig und mit Spaß dreifacher Hessenmeister( Straße, Cross und Bergzeitfahren) geworden. Er hat 13 Rennen insgesamt von 20 Rennen gewonnen, ist 3 mal Zweiter, 2 mal Dritter und 1 mal Vierter geworden. Einmal hatte er einen Defekt, dadurch wurde er Siebter. Wer sich auskennt weis, dass diese Rennen alles andere als leicht zu fahren sind.

Ich führe diese Leistung größtenteils auf unser gemeinsames Trainingskonzept zurück. Viel bringt viel, stimmt eben nicht. Spaß machen muss es. Das bringt dann auch Erfolge, die eben auch Spaß machen.
Dieses Jahr habe ich mich selbst nicht an Trainingsplänen orientiert, sondern ich bin nur gefahren, wenn ich Lust hatte. Bestimmte Kilometerleistungen haben mich nicht interessiert. Mal schnell, mal langsam, auch möglichst abwechlungsreich.Lange Strecken, kurze Strecken, unterschiedliche Streckenprofile nach dem Lustprinzip. Siehe da, ich bin besser als letztes Jahr, als ich noch über 10 000 km teilweise genau nach Plan absolvierte.

Mein Sohn hat mich gelehrt, mehr auf mich selbst zu hören und das Quantitätsprinzip einfach aufzugeben.

L.
 
Ganz toll Laktat..toll zu lesen, und ich habe nicht einen Punkt wo man mit einem "aber" einhaken könnte..Ich habe mich auch zu sehr unter Druck gesetzt, und bin nun endlich davon ab mir selbst was beweisen zu müssen.
Ich komme gerade von einer 20km Runde rein, bei Niselregen und sehr herbstlicher Stimmung...warum ich gefahren bin ?..weil ich richtig Lust drauf hatte (gestern hatte ich keine Lust) und weils mir einen Höllenspass gemacht hat..Grüsse an Deinen Sohnemann, und Weiter so ;)
 
hallo,

yupp, viele dinge aus meiner seele gesprochen.:rolleyes:

momentan steht der spassfaktor an erster stelle. ein grund dafür, dass ich den radverein nach einem jahr verlassen habe. fahre auch nach schnauze. mag sein , dass es in einigen disziplinen defizite gibt, aber dafür bin ich nach wunsch jeden tag schnell, auch im winter :jumping:

gruss ralph
 
Hey Laktat,

kann es sein, daß ich bei der RTF in Niederdorfelden zum Ziel hin mit euch gefahren bin ? Da hatte mich ein Vater mit seinem Sohn ins Ziel gezogen und ich war restlos erstaunt, als der Vater mir sagte, daß beide die große Runde gefahren wären !

Grundsätzlich ist es richtig, wenn man nur dann etwas tut, wenn man Spaß daran hat. Ansonsten wird es zur Quälerei und damit schwer oder verleidet einem die Lust daran.
Trotzdem (um das Wort "aber" zu vermeiden ;) ) ist das nicht ganz ungefährlich, weil man sich auch mal überwinden muß, sich auch mal quälen muß. nsonsten gerät man in gefahr, durch zuviel "Unlust" den Anschluß zu verlieren... Das scheint aber bei Deinem Sohn, wenn ich mir die Ergebnisliste ansehe, nicht der Fall zu sein :)

Viel Spaß weiterhin und natürlich auch viel Erfolg, der wohl der beste Motivator ist ;)

STEFAN aka whynot
 
whynot schrieb:
Hey Laktat,

kann es sein, daß ich bei der RTF in Niederdorfelden zum Ziel hin mit euch gefahren bin ? Da hatte mich ein Vater mit seinem Sohn ins Ziel gezogen und ich war restlos erstaunt, als der Vater mir sagte, daß beide die große Runde gefahren wären !

Grundsätzlich ist es richtig, wenn man nur dann etwas tut, wenn man Spaß daran hat. Ansonsten wird es zur Quälerei und damit schwer oder verleidet einem die Lust daran.
Trotzdem (um das Wort "aber" zu vermeiden ;) ) ist das nicht ganz ungefährlich, weil man sich auch mal überwinden muß, sich auch mal quälen muß. nsonsten gerät man in gefahr, durch zuviel "Unlust" den Anschluß zu verlieren... Das scheint aber bei Deinem Sohn, wenn ich mir die Ergebnisliste ansehe, nicht der Fall zu sein :)

Viel Spaß weiterhin und natürlich auch viel Erfolg, der wohl der beste Motivator ist ;)

STEFAN aka whynot

Wir sind die RTF mal gefahren, aber das war nicht dieses Jahr, letztes Jahr.
Dieses Jahr sind wir keine einzige RTF gefahren.

L.
 
Gutes Posting, Laktat!

Wieviel Ahnung hast du von Trainingssteuerung und Trainingsplänen inzwischen? Könnte es nicht sein, dass das in deine eigene (nicht die deines Sohnes) spontane hedonistische Steuerung mehr mit einfliesst als deine Trial-and-Error Erfahrung (du vergleichst Jahreskilometer)?
 
Ich sehe das genauso wie Whynot, man muss sich manchmal einfach überwinden um dann beim nächsten mal wieder Spass zu haben.
Schön ist es natürlich wenn man immer lust hat.

Besonders jetzt im Winter, wenn die nächsten Rennen noch so weit weg liegen, sieht man nicht so ganz den Sinn, da muss man sich einfach überwinden.
Aber im großen und ganzen sollte es auf jeden Fall Spass machen.


sTa
 
Andi1978 schrieb:
Gutes Posting, Laktat!

Wieviel Ahnung hast du von Trainingssteuerung und Trainingsplänen inzwischen? Könnte es nicht sein, dass das in deine eigene (nicht die deines Sohnes) spontane hedonistische Steuerung mehr mit einfliesst als deine Trial-and-Error Erfahrung (du vergleichst Jahreskilometer)?

Diese Erkenntnis, dass Kinder ausschließlich nach dem Gefühl etwas machen, lässt sich bei ihnen auf alle Lebensbereiche übertragen. Vor allem weis man heute, wenn man Kinder frei entscheiden lässt was sie essen wollen, dass dies für sie individuell auch genau das an Nährstoffen beschert, was sie gerade brauchen. Erwachsene haben das verlernt b.z.w. verlernen müssen, weil wir zeitlebens Zwängen ausgesetzt sind. Und wir uns somit fast nur noch an unseren Verstand orientieren.

Ich meine das wörtlich. Ich versuche an der "Einstellung" meines Sohnes zu partizipieren. Dabei mache ich sicher mehr Fehler als er.

L.
 
Laktat schrieb:
Diese Erkenntnis, dass Kinder ausschließlich nach dem Gefühl etwas machen, lässt sich bei ihnen auf alle Lebensbereiche übertragen. Vor allem weis man heute, wenn man Kinder frei entscheiden lässt was sie essen wollen, dass dies für sie individuell auch genau das an Nährstoffen beschert, was sie gerade brauchen. Erwachsene haben das verlernt b.z.w. verlernen müssen, weil wir zeitlebens Zwängen ausgesetzt sind. Und wir uns somit fast nur noch an unseren Verstand orientieren.

Ich meine das wörtlich. Ich versuche an der "Einstellung" meines Sohnes zu partizipieren. Dabei mache ich sicher mehr Fehler als er.

L.
Natürlich essen die Kinder nur was sie gerade brauchen...:rolleyes:
Darum sind die meisten Kinder heute übergewichtig.
Mit dem Spielerischen hast recht,alles andere wäre unvrnünftig in dem Alter.
 
medias schrieb:
Natürlich essen die Kinder nur was sie gerade brauchen...:rolleyes:
Darum sind die meisten Kinder heute übergewichtig.
Mit dem Spielerischen hast recht,alles andere wäre unvrnünftig in dem Alter.

Die sind deshalb übergewichtig, weil sie das Essverhalten bei ihren Eltern abgucken, beziehungweise dazu die Anleitung von ihren Eltern bekommen. Ausserdem nicht nur das Essverhalten, sondern jegliches Verhalten. Wenn die Eltern nur vor dem Fernseher hocken und Chips in sich hinein fressen, muss man sich nicht wundern wenn die Kinder nicht wissen, dass es so etwas wie Sport überhaupt gibt.

L.
 
Laktat schrieb:
Die sind deshalb übergewichtig, weil sie das Essverhalten bei ihren Eltern abgucken, beziehungweise dazu die Anleitung von ihren Eltern bekommen. Ausserdem nicht nur das Essverhalten, sondern jegliches Verhalten. Wenn die Eltern nur vor dem Fernseher hocken und Chips in sich hinein fressen, muss man sich wundern wenn die Kinder nicht wissen, dass es so etwas wie Sport überhaupt gibt.

L.

moin moin

Also schließe mich den andern an gut geschrieben.

zu dicken Kindern und wie des nun kommt. Also da habe ich selber Erfahrung mit gemacht. mein BMI war mal jenseits von gut und böse.
Aber durch den Sport habe ich es doch noch geschafft ein gesundes Maas zu finden und seit diesem Jahr fahre ich auch Renrad was eine sehr gute entscheidung war.

Also wer mal sehen möchte wie meine Entwicklung war einfach mal durch meine Seite stöbern viel Spaß dabei :)

webie

PS: hier mal zwei fotos so zur probe.
_wsb_265x388_der+germane.jpg

vorher
ich.jpg

Nachher
 
Gut geschrieben Laktat.
Das erinnert mich sehr stark an meine radsportlichen Aktivitäten in den damaligen Schüler- und Jugendklassen.
Wir waren da eine Truppe innerhalb des Vereins die eigentlich nur aus purem Spaß gefahren sind. Mal hier zum Ortschild sprinten, mal den Berg raufknallen ... geil wars.
Die "Vereinschefs" fanden das nicht so toll, weil wir ihre Trainingsmethoden auf diese Art und Weise torpediert haben. Unterm Strich war unsere Truppe aber die, die Erfolge (für den Verein) eingefahren haben. Wir waren auch die, die den Radsport weiterbetrieben haben, während die anderen irgendwann die Lust verloren.
Unter diesem Gesichtspunkt habe ich den Radsport immer betrieben, bis ich eben keine Lust mehr hatte und meine Aktivitäten einstellte.
Heute, nach fast 20 Jahren Pause, mache ich es wieder genauso. Wenn ich Lust habe fahre ich, wenn ich keine habe eben nicht. Beweisen muß ich mir (und anderen) nichts mehr. Meine Erfolge habe ich eingefahren, die nimmt mir keiner mehr.
Hoffentlich bleibt dein Junior lange MIT SPASS bei der Sache.

Gruß Frank
 
Eben gerade haben wir über die Hessenmeisterschaft Cross gesprochen. Er läuft dafür seit 2 Monaten 1-2 mal in der Woche ( U11 und U13 läuft, da das Crossfahren im Wald zu gefährlich für die Kids ist). Er hat als Trainingspartner einen gemeinsamen Freund, der auch Marathons läuft. Der sagt, so etwas hätte er noch nie gesehen. Mein Sohn läuft die 10 km in gut 50 min. Die 5 km( habe ich selber gemessen ) in 23 Min 4sec. Das ist für einen 10 Jährigen mehr als fantastisch. 1500 Meter Bahn hat er im letzten Frühjahr 6 Min.15 gelaufen. Da hat er sich vorgenommen unter 6 Min.zu kommen. Das macht er nach eigener Anleitung. Er sagt an, wann er mit meinem Freund laufen will und ich fahre ihn hin.( ich kann diese Distanzen nicht laufen, weil ich sofort Knieprobleme kriege). Eine Woche vor der HM ist noch ein Crosslauf, da hat er selber gesagt, dass er den zum Test laufen will. Er hat viel trainiert und eben gerade entschieden dass er diese Woche noch einmal läuft, mehr nicht. So wird es dann auch gemacht. Ich rufe dann meinen Freund an und terminiere das. So läuft das und ich finde das fantastisch so. Demnächst, so ist es besprochen, sucht er sich selbst die anstehenden Rennen aus dem Rad net und meldet die, die er fahren will beim Verein per E-Mail. Ich will nicht mehr für ihn die Rennen aussuchen. Er kann bestimmen, welche und wieviel er fahren will. Ich schaue natürlich genau hin, dass er nicht zu viel meldet.:D Er soll höchstens 20 Wettbewerbe bestreiten, auf keinen Fall mehr.


L.
 
toller beitrag laktat!
spaß ist absolut das wichtigste! aber ich denke du bist mit deinem sohnemann ein hans im glück, weil für diese art von training schon auch das talent dazuzählt, wie z. B. beim ulle; der braucht nur spaß dran zu haben und er gewinnt
stell dir z. B. mal vor der voigt hätte den kopf vom ulle; dann würden ihn ja sogar abhängen, d.h. solche leute müssen ganz anders ans training rangehen denke ich

PS: was natürlich nicht heißen soll, dass dein kleiner nicht viel/gut trainiert ;-)
 
Wenn ich das so lese muß ich sagen, daß Dein Sohn sehr zielorientiert ist. Er suchst sich selbst Ziele und versucht sie zu erreichen. Das machen nicht viele Kinder. Ich finde, daß Du das sehr gut steuerst. leider sind ja viele Väter "über-Ehrgeizig" und wollen in ihre Kinder das legen, was sie selbst nicht geschafft haben. Umso schöner, wenn man ein Kind hat, daß den Ehrgeiz selbst in sich trägt und das man eher bremsen als antreiben muß :)

Ich denke, daß Dein Sohn da eine Sonderstellung einnimmt. Der Normalfall ist wohl eher, daß Kinder sich hängen lassen bzw. sich einfacheren Dingen zuwenden, wenn sie keinen Anspron oder Druck bekommen. Sicher hast Du Recht wenn Du sagst, Kinder imitieren das Verhalten der Eltern (es gibt ein Buch mit dem Titel "Kinder sind wie ein Spiegel". Auf jeden Fall lesenwert für alle Eltern). Allerdings sind die Einflüsse von außen größer, je älter sie werden. Schule, Freundeskreis, Verein, Medien, Internet... alles prägt die Kinder, und man sollte aufpassen, daß die Kinder "bei der Stange" bleiben...

STEFAN aka whynot
 
achilles schrieb:
toller beitrag laktat!
spaß ist absolut das wichtigste! aber ich denke du bist mit deinem sohnemann ein hans im glück, weil für diese art von training schon auch das talent dazuzählt, wie z. B. beim ulle; der braucht nur spaß dran zu haben und er gewinnt
stell dir z. B. mal vor der voigt hätte den kopf vom ulle; dann würden ihn ja sogar abhängen, d.h. solche leute müssen ganz anders ans training rangehen denke ich

PS: was natürlich nicht heißen soll, dass dein kleiner nicht viel/gut trainiert ;-)

Das mit dem Talent ist so eine Sache. Wenn ich in der Straßenbahn sitze und ich sehe so die verschiedenen Anatomien, dann denke ich öfters mal:" Junge, wenn dir einer ein Rad unter den Hintern klemmt und du hast dazu noch einen klaren Kopf. Ich wette du fährst nach einem halben Jahr Training alle aus den Strümpfen". :D
Ich glaube, dass mein Sohn keinerlei körperliche Nachteile z.Zt. hat. Dazu ist er noch ehrgeizig und willenstark. Das kann sich aber ändern, da er noch wächst. Außerdem kommt noch die Pubertät.
Also mit dem Talent, es mag ja solche Leute geben. Da bin ich vorsichtig. Was mich viel stolzer macht, das er so klar und zielorientiert handelt. Auch in der Schule und sonst im Leben. Da hoffe ich, dass das so bleibt. Vielleicht spielt er in zwei Jahren Badminton und von Radsport ist keine Rede mehr. So soll's dann auch sein.
Hauptsache er kriegt das Leben auf die Reihe.

L.
 
whynot schrieb:
Wenn ich das so lese muß ich sagen, daß Dein Sohn sehr zielorientiert ist. Er suchst sich selbst Ziele und versucht sie zu erreichen. Das machen nicht viele Kinder. Ich finde, daß Du das sehr gut steuerst. leider sind ja viele Väter "über-Ehrgeizig" und wollen in ihre Kinder das legen, was sie selbst nicht geschafft haben. Umso schöner, wenn man ein Kind hat, daß den Ehrgeiz selbst in sich trägt und das man eher bremsen als antreiben muß :)

Ich denke, daß Dein Sohn da eine Sonderstellung einnimmt. Der Normalfall ist wohl eher, daß Kinder sich hängen lassen bzw. sich einfacheren Dingen zuwenden, wenn sie keinen Anspron oder Druck bekommen. Sicher hast Du Recht wenn Du sagst, Kinder imitieren das Verhalten der Eltern (es gibt ein Buch mit dem Titel "Kinder sind wie ein Spiegel". Auf jeden Fall lesenwert für alle Eltern). Allerdings sind die Einflüsse von außen größer, je älter sie werden. Schule, Freundeskreis, Verein, Medien, Internet... alles prägt die Kinder, und man sollte aufpassen, daß die Kinder "bei der Stange" bleiben...

STEFAN aka whynot

Du bist mir zuvor gekommen.:D Übrigens auf dem Avatar, das isser. Bei einen seiner Siege.

L.
 
Ich schließe mich auch an!
Super Posting!

Ich glaube, dass dein Sohn von dir vieles ganz wichtiges mitbekommen hat!
Weil er so gut läuft und radfährt denke ich, dass er (seit er lebt) gescheit ernährt wurde und sich viel bewegt hat. Dass das bei vielen Kindern schief läuft ist einzig und allein grund schlechter erziehung!
Außerdem ist zielorientiertes Training mit sicherheit genau der richtige Weg!
Dass ihr immer nur trainiert, wenn ihr spaß habt ist im Prinzip perfekt und wenn man verschiedene sportarten nebenher betreibt ist das ein sehr guter Ausgleich!
Ein kleines Aber muss ich jez doch noch bringen:
Ich denke, dass viel fahren auch gut sein kann! Wenn dein Sohn in ein paar Jahren längere Rennen fahren will, dann muss er auch lernen eine Tour "langsam" anzugehen und nicht von Anfang an volle Kanne zu fahren.
200km kann man halt nicht mit dem gleichen schnitt fahren wie 20km!
Und man muss sich auch mal qüalen können:
Es gibt 1000 und 1 Grund heute nicht zu trainieren..... nur heute z.B. hatte ich kein großen spaß am fahren, aber wenn man sich auch mal bei strömenden Regen 3h aufs Rad sitzt, dann ist man nachher einfach Stolz auf seine Leistung und froh dass man trotz schlechtem Wetter losgefahren ist!
Dass die anderen Kinder in dem Verein nichts erreichen liegt (vorsicht ferndiagnose!) mit sicherheit an den eltern und an der von die beschriebenen immer gleichen runde!
Wenn man jeden tag die gleiche strecke fährt kann man sich nach einiger zeit nicht mehr verbessern. Wenn man sonst immer flach fährt, kann es einem durchaus weiterhelfen, wenn man 2 wochen lang flache strecken meidet und die Berge in der Umgebung in Angriff nimmt!
Das macht dein Sohn wahrscheinlich genau richtig, weil er diverse Sportarten und Disziplinen ausprobiert!
Weiterhin VIEL GLÜCK, VIEL ERFOLG und VIEL SPAß :daumen:
 
@Laktat:
schade, daß das Bild so klein ist. Stell doch mal ein paar in das (den ?) Fotoalbum ein. Vielleicht motiviert das meine Tochter, auch ein bißchen mehr mit dem Rad rumzufahren (sie hat dieses Jahr ein Mountainbike bekommen).

STEFAN aka whynot
 
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