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Unfall mit Motorradfahrer: Rechtsfrage

Stillson

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moin,
grad 2te ausfahrt mitm nagelneuen triathlon-bike gehabt und natürlich der erste unfall der saison...

ich habe die suche bemüht aber für meinen speziellen fall natürlich keine antwort gefunden.

ablauf des unfalls:
abendverkehr, ziemlich dicht. ampel wird grün, ich fahr hinter 2 motorradfahrern her und beschleunige, die motorradfahrer auch. plötzlich bremst einer ohne zu schauen oder ohne zu blinken ab und lenkt nach rechts um in eine tanke einzubiegen. ich reagiere auf das bremsen des motorradfahrers mit bremsen und nach rechts ausweichen, dann lenkt er selber nach rechts um abzubiegen und ich muss so hart bremsen dass es mich übern lenker haut. kein kontakt mit motorradfahrer.


schaden:
aufleger (carbon) abgeschrammt, schaltung (vorne am aufleger) u. linkes pedal verschrammt, windstopper am linken ellbogen ein loch. schürfwunde am linken ellbogen, rechte schulter schmerzt weil ich dort draufgefallen bin (vermutlich physio)


frage
es wurde keine polizei verständigt. er hat sich entschuldigt und mir seine daten geschickt, dann ist er weitergefahren. es gibt keine zeugen.

aus meiner sicht ist der motorradfahrer schuld und es wär nett wenn er mir den schaden ersetzen würde. da es aber keine zeugen gibt, wie stehen da die chancen dass ich recht bekomme und nicht auf anwaltskosten etc sitzenbleibe? ich mein ich weiß nicht genau wieviel abstand ich zu ihm hatte, er könnte sagen dass ich rechts überholen wollte, dass er eh geblinkt hat, dass ich zu schnell war. im endeffekt steht aussage gegen aussage.

ich hab keine lust auf ein monatelanges verfahren, ich kann mir auch keine anwaltskosten leisten. was wäre der beste nächste schritt? den kerl anrufen und fragen ob man das auch außergerichtlich regeln könnte? evtl ist er ja einsichtig. oder entstehen mir dadurch dann nachteile falls er nicht einsichtig ist?
vielleicht hat hier ja wer erfahrungen diesbezüglich.
 
Wenn Du eine zuverlässig richtige Antwort haben willst: Gehe zum Anwalt.
Als Rechtskundiger, der den Fall jetzt nicht genau kennt, frage ich mich allerdings,
wieso der Motorradfahrer an irgendetwas Schuld sein soll, wenn Du hinter ihm fährst.
Du hast so viel Abstand zu halten, daß Du - egal was vorn passiert - sicher zum Stehen kommen kannst.
Daher die alte Weisheit: "Wenns hinten kracht, gibts vorne Geld." :)
Vielleicht hilft Dir die verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung aus dem StVG.
Aber das kann nur ein Anwalt sicher sagen, weil diese Dinge im Detail komplizierter sein
können, als der Laie sich das vorzustellen vermag.
Am besten wäre hier sicher eine schnelle Einigung ohne Gericht + Anwalt,
weil der Schaden ja überschaubar ist.
 
Ich hatte man einen ähnlichen Fall, da ging es aber um einen Linksabbieger, der ohne zu blinken und Schulterblick mich abräumte als ich ihn links mit 30km/h überholen wollte, weil ich dachte er bleibt nur stehen, weil er einen Parkplatz sucht. Mir wurde vorgeworfen, dass ich in dieser unübersichtlichen Situation nicht einfach mit der Geschwindigkeit überholen durfte.
Zu guter letzt hat jeder seinen Schaden selbst getragen.
 
Stillson
Liest sich, als hätte Dein Abstand nicht zur gefahrenen Geschwindigkeit gepasst.
Dass ein anderer Verkehrsteilnehmer vor Dir bremst, ohne zu blinken oder sich umzuschauen, kann immer vorkommen. Wegen Fußgängern, den Fahrzeugen vor ihn, oder aus technischen Gründen.
Zähl Deine Schäden zusammen (Schramme am Pedal? Naja...), sag ihm die Zahl und dass Du mit der Hälfte einverstanden wärst.
 
Ein guter Standpunkt wäre in der Situation, wenn du dich fragst,welche Teile du jetzt austauschen würdest, wenn du einfach so gestürzt wärst. Klar ist es ärgerlich, dass das neue Rad gleich Kratzer hat, aber letzten Endes ist nichts wirklich kaputt und du bist durch deinen eigenen Fahrfehler gestürzt.
 
danke schonmal für die antworten. finde es ja interessant dass belo sich anscheinend so gut auskennt, dass er mir ohne dabei gewesen zu sein den fahrfehler unterstellen kann.

ich will von dem unfall eh nicht profitieren und ich muss am rad wenn überhaupt nur den rechten aufleger austauschen weil dort die schraube nur noch locker rumhängt und das carbon einige schichten abgetragen wurde. es geht mir eher darum, nachher die nicht ganz so günstige physio zu zahlen um meine schulter wieder in gang zu bringen, aber es wird sich erst zeigen wie ungut der sturz für die schulter war. (hatte vor 2 jahren schonmal einen unfall direkt auf die schulter, allerdings schwerer, und da hat es ein jahr gedauert bis die wieder schmerzfrei war)

und @ ruhrbiker: es ist ein sehr teures pedal ;)
 
Nach Deiner Schilderung würde ich allerdings auch den Fehler bei Dir suchen.
Wie heißt es so treffend: "Wer auffährt, hat schuld".
Wenn Du Glück hast, kommt Dir der Motorradfahrer entgegen.
Rechtlich vermute ich da keine echte Chance.
 
wieso Fahrfehler unterstellen ?

da bremst der pööse pööse Motorradfahrer doch glatt ab und biegt rechts ohne zu blinken ab,
und sein Bremslicht war mit Sicherheit auch defekt o_O


wer keinen Abstand hält und dann auf die Schnauze fällt ist selber schuld,
aber es ist natürlich immer der andere die Schuld :rolleyes:
 
Du hast die Situation falsch eingeschätzt und hast dann so stark gebremst, dass du dadurch gestürzt bist. Ja, der hätte blinken müssen. Und du hättest gleich bremsen müssen, wolltest aber rechts überholen. Für die Versicherung des Motorradfahrers gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, Kosten zu übernehmen. Schau lieber erstmal, was deine eigene Versicherung bei Sportunfällen abdeckt, bevor du Therapiekosten oder so einforderst.
 
Meine Liebste ist auch mal einem hinten draufgefahren. Der hatte auf freier vierspuriger Straße eine grundlose Vollbremsung hingelegt. Sie wurde daraufhin auch kostenpflichtig belehrt, dass man jederzeit anhalten können müsse. Vom Vordermann gab's kein Geld.
 
Ich denke die eigene Unfallversicherung (sofern vorhanden) ist da der richtige Ansprechpartner. Dem Motorradfahrer kann man wohl keine Schuld an deinem Unfall geben, auch wenn er sich nicht vorbildlich verhalten hat. Mit so etwas muss man aber leider immer rechnen.
 
Stell dir einfach die folgende (nicht unwahrscheinliche) Situation vor: vor dem Fahrzeug vor dir läuft auf einmal ein Kind auf die Straße und das Auto muss plötzlich stark verzögern. Wenn du es nicht schaffst ohne Kollision (und ohne das Kind rechts oder links vom Auto zu überfahren) zu bremsen, dann warst du zu schnell unterwegs, bzw. mit zu wenig Abstand. Wenn du es jetzt schaffst der gegnerischen Versicherung oder dem Richter zu erklären, warum die Kollision unvermeidbar war, dann hast du auch eine Chance auf Geld.

Du hast einfach einen ärgerlichen Fehler gemacht, der eben mal schnell passiert. Und das mal jemand den Blinker vergisst oder mal daneben greift, dass kann immer passieren. Mit so etwas muss man im Straßenverkehr rechnen.
 
Wenn der Motorradfahrer es seiner Versicherung meldet wird es vermutlich keinen Cent geben.
Warum auch?!
Haken dran machen und nicht mehr ärgern!
 
Ich denke die eigene Unfallversicherung (sofern vorhanden) ist da der richtige Ansprechpartner...
Die zahlt nur für unfallbedingte dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigungen, jedoch nicht für die Heilbehandlung akuter, ausheilender Verletzungen und schon gar nicht für Sachschäden.
 
Die zahlt nur für unfallbedingte dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigungen, jedoch nicht für die Heilbehandlung akuter, ausheilender Verletzungen und schon gar nicht für Sachschäden.

Die Unfallversicherung zahlt ein Krankenhaustagegeld, wenn auf Grund eines Unfalls eine stationäre Behandlung notwendig ist. Nach Entlassung zahlt sie ein Genesungsgeld, dessen Dauer unterschiedlich ist. Bei meiner entspricht das Genesungsgeld zu 100 % dem KTG, für die Anzahl der Tage, die ich auch im Krankenhaus war. Danach nimmt der Tagessatz für jede weiter Woche um den Faktor X bis 0 ab, bis alles verheilt ist.
Dies ist unabhängig davon, ob der körperliche und/oder geistige Schaden dauerhaft ist.

Stillson
Dafür das Du einem anderen die Schuld zuschieben willst, sind die Kommentare sehr zurückhaltend.
 
Wenn Du den erforderlichen Abstand nicht einhälst und auffährst hast Du Schuld. Würde mich wundern wenn ein Gericht das anders sähe. Und die Physio kann Dir, wie RuhrBiker schon sagt, ein Arzt verschreiben.
 
danke schonmal für die antworten. finde es ja interessant dass belo sich anscheinend so gut auskennt, dass er mir ohne dabei gewesen zu sein den fahrfehler unterstellen kann.

ich will von dem unfall eh nicht profitieren und ich muss am rad wenn überhaupt nur den rechten aufleger austauschen weil dort die schraube nur noch locker rumhängt und das carbon einige schichten abgetragen wurde. es geht mir eher darum, nachher die nicht ganz so günstige physio zu zahlen um meine schulter wieder in gang zu bringen, aber es wird sich erst zeigen wie ungut der sturz für die schulter war. (hatte vor 2 jahren schonmal einen unfall direkt auf die schulter, allerdings schwerer, und da hat es ein jahr gedauert bis die wieder schmerzfrei war)

und @ ruhrbiker: es ist ein sehr teures pedal ;)

Die Physio zahlt doch die Krankenversicherung?! Da brauchst du nur einen Orthopäden, der die verordnet. Also geh mal am besten gleich zum Doc, damit der den Unfall/Sturz zeitnah dokumentieren kann (auch im Verlauf).
 
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