AW: Unfall "...eine Warnung an alle Radfahrer!"
Was macht denn ein "normaler" Radfahrer, wenn er merkt, dass der LKW abbiegt?
Er bleibt stehen.
Und genau das kann ihm zum Verhängnis werden, wenn er an der falschen Stelle steht.
Denn selbst wenn der vordere Teil des LKW an ihm vorbeifährt, kann ihn der hintere Teil dann überfahren - Stichwort Schleppkurve.
Schleppkurve bedeutet, dass die hinteren Räder einen wesentlich engeren Kurvenradius fahren als die vorderen Räder, siehe dieses Beispiel:
http://www.schulalltage.de/schleppkurve.swf
Man muss Radfahrern also nicht nur beibringen, garnicht erst in den toten Winkel zu fahren, sondern auch, dass wenn sie sich neben einem LKW befinden, der abbiegt (nicht geblinkt, etc.) sofort die Flucht antreten und nicht stehenbleiben...
Richtig
Das mit der Schleppkurve habe ich auch schon gesucht.
Das ist in solchen Situationen auch von erheblicher Bedeutung. Bei solchen Abbiegeunfällen werden die meisten Fußgänger / Radfahrer nämlich erst vom nachlaufenden Anhänger / Sattelauflieger erwischt, weil sie den engeren Kurvenradius nicht bedenken.
Was in einer solchen Situation noch verschärfend hinzukommt: Durch das Einknicken des Anhängerzuges / Sattelzuges im Moment des Einlenkens, sieht der Fahrer in den Rückspiegeln nur noch die Seite seines Fahrzeugs, aber nicht mehr die Umgebung wie bei einem geradeauslaufenden Fahrzeug. Dies erhöht den Toten Winkel, je nach Straßen- / Kurvenverlauf auf fast
100% - d. h. die Spiegel rechts zeigen nichts mehr.
Daher auch das "Phänomen", dass vom LKW erfasste Fußgänger / Radfahrer erst noch ein Stück mitgeschleift werden, bevor der Fahrer merkt, was passiert ist. Er sieht es nämlich im Rückspiegel erst, wenn der Zug wieder eine nahezu gerade Stellung erreicht hat. Ein leichtes "Ruckeln" beim um die Kurve fahren kann ja auch eine Berührung der Anhänger-Räder am inneren Randstein sein
Außerdem fährt ein langer LKW bei solch engen Abbiegemanövern, wie sie im innerstädtischen Bereich üblich sind, zunächst einen Moment länger geradeaus, um genügend Platz für die innen nachlaufenden Hinterräder zu bekommen, und biegt dann verhältnismäßig ruckartig rechts ab, um die Fuhre auch vorne einigermaßen sauber um die Ecke zu kommen.
Dieses Abbiegeverhalten unterscheidet sich grundlegend von dem von PKW gewohnten Verhalten, und sorgt damit ebenfalls für eine potenzielle Erhöhung der Gefahr an sich, und des Fehlverhaltens der Fußgänger / Radfahrer ("...ach, der fährt doch geradea... ....oohh Sch.... - doch nicht
").
@die "Beschleunigungsstreifen-Fetischisten":
Der Mißbrauch dieses, meiner Meinung nach, wichtigen Threads für Radfahrer, um hier rein PKW-lastige Themen auszudiskutieren, lässt doch tief blicken: Das Thema "Beschleunigungsstreifen - rechter Fuß gasgeben - links rüberziehen - und Vollgas" scheint einigen doch näher zu liegen, als Radfahrer-spezifische Gefahrensituationen des innerstädtischen komplexen Verkehrsgeschehen zu betrachten.
Für reine Auto-Themen gibt es entsprechende Foren, das sollte hier nicht ausdiskutiert werden.
Zumindest habe ich bis jetzt noch nicht bewusst von einem Radunfall auf Autobahnbeschleunigungsstreifen gehört, bei dem es um die Frage der Vorfahrt gegangen ist
Gruß
Matze