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Trainingstagebuch: Dicker Mann auf dünnen Reifen

schön geschrieben:daumen:. Lavesum ist schön.

Das einzige Problem ist, dass meine automatische Info über Neuigkeiten des Threads aktuell immer bei dem Lammbraten und der Pilzpfanne anfängt. Egal ob ich vom Abendessen komme krieg ich sofort wieder Hunger!!!
 

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Re: Trainingstagebuch: Dicker Mann auf dünnen Reifen
Sieh's mal so: Wenn Du immer beim Foto meiner aufgeplatzten Fontanelle landen würdest, würde Dir jedesmal das Abendessen direkt wieder hochkommen. So hat doch alles sein Gutes! :D

Was mir zu Lavesum jetzt noch einfällt, und was eigentlich unbedingt in meinem Bericht erwähnt werden sollte: Man scheint dort echt (wie man in meiner friesischen Heimat Friesland sagt) die Ruhe weg zu haben. Da hingen überall die Plakate für das Maibaumsetzen rum. Termin: 4.5. :bier: So kannte ich das noch gar nicht.
 
Was mir zu Lavesum jetzt noch einfällt, und was eigentlich unbedingt in meinem Bericht erwähnt werden sollte: Man scheint dort echt (wie man in meiner friesischen Heimat Friesland sagt) die Ruhe weg zu haben. Da hingen überall die Plakate für das Maibaumsetzen rum. Termin: 4.5. :bier: So kannte ich das noch gar nicht.
Kann in Westfalen gut sein, dass man am 4. anfängt und sich noch ein paar Tage Zeit läßt mit dem fertigwerden, weil es dann länger schön ist.
 
Da ist was dran. Vielleicht sollte ich unserem Dorfschulzen auch mal vorschlagen, das so zu machen.

Dienstag, 06.05.2014
Hatte mittags wieder Gelegenheit zu einer kurzen ("Aber diesmal wirklich nur kurz!" hat K. gesagt) Runde, also habe ich mich aufs MTB gesetzt, um mich eine Dreiviertelstunde lang auszupowern. Hat gut geklappt. War mindestens genau so fertig wie nach dem Haltern-Törn. Gefällt mir immer besser, zwischendurch mal über Feld- und Waldwege zu brettern. Schön ist das. Allerdings geht mir jetzt auch wieder eine Ausrede stiften, nämlich die, dass ich ja gerne öfter mal..., aber dass ich ja nie Zeit...usw. usf.


Heute habe ich aber wirklich keine Zeit zum Radeln, außer meinen Wegen auf dem Trekker, die ich gleich und heute Abend zwischen hier und der Bushaltestelle in Nottuln (je 4 km) im Regen(!)erationstempo abspulen werde.
Zum Kochen ist indes immer Zeit, die Familie braucht ja was zwischen die Kiemen. Das war gestern der Sportlersnack schlechthin: Currywurst! Für's Gewissen gab es dazu Salat (allerdings mit Dressing auf Crème-Fraîche-Basis) und Ofenkartoffeln. Das geht beides ganz leicht:

Für das Dressing (für 4 Portionen) einen halben Becher Crème Fraîche mit dem Saft einer halben Zitrone, einem EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Schnittlauch und einer Prise Zucker verquirlen. Fertig. Lecker zu Blattsalaten.

Auch nicht schwieriger: Ofenkartoffeln. Dazu Kartoffeln schälen, falls nötig, z.B. wenn sie einen ankucken, und vierteln. Dann mit Thymian, Pfeffer, Salz, etwas Olivenöl und, wenn man mag, ein paar ungeschälten, angequetschten Knoblauchzehen in einer Schüssel vermengen und auf ein Backblech geben.
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In den Backofen bei 160° Umluft schieben, nach 20 Minuten einmal wenden und nach weiteren 20 Minuten servieren. Eine Anleitung, wie man Bratwurst brät und Ketchup darüberkippt, schenke ich uns mal.

Im Ernährungstagebuch sieht Gestern so aus:

Unbenannt.PNG


Und heute stand ich auch schon wieder in der Küche, um ein Lieblingsessen meiner Familie zu zaubern: Feta aus dem Ofen.

Dazu brauche ich pro Portion

1 Zwiebel
1 Tomate (jeweils mittelgroß; bloß nicht diese geschmacksneutralen Kawentsmänner namens Gemüsezwiebel bzw. Fleischtomate)
1 Stück Feta (250 g)
1-2 EL Olivenöl
je nach Geschmack:
Knoblauchzehen (ich nehme für 4 Personen eine ganze Knolle)
Oliven (sehr geeignet sind Kalamata-Oliven)
Chilischoten (stehen die Kinder nicht so drauf; ich umso mehr)
Kräuter (eher mediterrane wie Thymian, Rosmarin, Salbei etc.)

Das ist ein ziemlich rustikales Essen. Will sagen, man muss sich beim Zubereiten nicht verkünsteln. Mit ein bisschen Übung sollte man das Ganze in einer guten Viertelstunde zubereiten können, und selbst, wenn man zum ersten Mal in der Küche steht, dauert es vermutlich nicht länger als 30 Minuten. Dazu kommt dann noch die Garzeit von ca. 45 bis 60 Minuten.

Ich bereite mir gerne alles vor. Wenn ich jemanden beeindrucken will, sage ich immer, ich arbeite mit einem Mise-en-place. Klappt aber nie. Das mit dem Beeindrucken, meine ich. Das Kochen klappt viel besser, deswegen mache ich es ja.
Also erstmal Tomaten und Zwiebeln in nicht zu dünne Scheiben schneiden, Fetastücke in der Mitte teilen (muss aber nicht). Knoblauch pellen und mit dem Handballen oder Küchenmesser etwas plattdrücken, Kräuter abrupfen, Oliven aus dem Glas fischen. Olivenöl, Pfeffer und Salz bereitstellen. Auflaufform aus dem Schrank nehmen. Alufolie und Backpinsel suchen. Fertig ist das Mise-en-place. Hm, ist wirklich nicht beeindruckend.

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Die Auflaufform muss so groß sein, dass alle Fetastücke nebeneinander hineinpassen und noch etwas Luft bleibt. Also besser etwas größer als die auf dem Foto unten.
Die Form wird mit 2 EL Olivenöl ausgepinselt. Dann kommen die Zwiebelringe hinein und darauf die Fetastücke. Die Lücken fülle ich mit Knoblauchzehen und Oliven und belege das Ganze mit den Tomatenscheiben.
Salzen, pfeffern, Chili und Kräuter (im Ganzen, die muss man nicht mitessen) drauf, mit dem restlichen Olivenöl beträufeln. Das war's.

Zum Garen bedecke ich die Form mit Alufolie und schreibe K. einen Zettel, dass sie heute Abend den Ofen nur noch für eine gute Dreiviertelstunde bei 180° Umluft (alternativ 200° Ober-/Unterhitze) anschalten muss, und wenn sie 8 Minuten vor Schluss noch ein Aufbackbaguette mitbackt, ist die ganze Familie glücklich. Und pappsatt.

2014-05-07_1.JPG


An Nährwerten spuckt fddb zu dem Gericht das hier aus:

Unbenannt.PNG


Kalorienarm ist das also nicht gerade. Aber lecker! Und Proteine kann man ja auch immer gut gebrauchen.
 
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Es wird wohl tatsächlich ein Kochbuch. Freue mich darauf. Das Dressin war sehr lecker, wäre nie auf die Idee gekommen, Honig als Zutat zu verwenden...
 
Sieh's mal so: Wenn Du immer beim Foto meiner aufgeplatzten Fontanelle landen würdest, würde Dir jedesmal das Abendessen direkt wieder hochkommen. So hat doch alles sein Gutes! :D
...

Ach, da bin ich belastbar.:D Solange das Blut nicht auf den Teller tropft,...
 
Die 1, 5 kg Plus vom Wochende haben sich bis Mittwoch früh wieder aufgelöst. War doch viel Flüssigkeit dabei :bier:.
Dienstag Abend auch eine kurze, aber intensive Runde mit dem MTB gedreht. Hätte aber dann um 20:00 doch nicht die drei Marillenknödel essen sollen. Kurze, intensive Einheiten mache ich auch schon fast lieber mit dem MTB als mit dem RR. Dafür haben wir bei uns in der Gegend ein paar knackige Kurzanstiege die man ungestört zu Intervall Trainingseinheiten nützen kann und nicht weit weg muss. Gewicht daher leider gleich wie letzte Woche :mad:
 
Donnerstag, 08.05.2014
Gestern und heute kein Sport, weil Dreckswetter und Maloche bis 8 Uhr abends. Habe heute morgen beschlossen, bei der Arbeit den Fahrstuhl nicht mehr zu benutzen. Beim Treppensteigen hoch ins 8. OG pfiffigen Plan entwickelt:
Wechsele ab sofort wöchentlich zwischen der 6. und 8. Etage, steigere also in jeder zweiten Woche den Trainingsumfang um 2 Stockwerke, also 33%. Verliere in den anderen Wochen zwar 25% (2 von 8 Etagen), gewinne aber netto alle zwei Wochen 8% und also pro Monat 16% dazu. Wahnsinn! Das wären ja bis Ende August 64%!

Ach nee, ich habe mich vertan: In der Mittagspause gehe ich ja auch immer nochmal runter und muss wieder hochlaufen. Dann sind das ja 128%! Irre! Dass ich da nicht eher drauf gekommen bin! Oder ich wechsele zwischen der 6 und der 10, dann sind das pro Monat 54% und bis August 216%, ach was: 432%. Boah, Prozentrechnung rockt! Muss man nur beherrschen, den Shit! Ich bin ja sowas von genial! Memo an mich: Gleich morgen Chef fragen, ob das mit dem Wechseln klar geht.
 
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Donnerstag, 08.05.2014
Gestern und heute kein Sport, weil Dreckswetter und Maloche bis 8 Uhr abends. Habe heute morgen beschlossen, bei der Arbeit den Fahrstuhl nicht mehr zu benutzen. Beim Treppensteigen hoch ins 8. OG pfiffigen Plan entwickelt:
Wechsele ab sofort wöchentlich zwischen der 6. und 8. Etage, steigere also in jeder zweiten Woche den Trainingsumfang um 2 Stockwerke, also 33%. Verliere in den anderen Wochen zwar 25% (2 von 8 Etagen), gewinne aber netto alle zwei Wochen 8% und also pro Monat 16% dazu. Wahnsinn! Das wären ja bis Ende August 64%!

Ach nee, ich habe mich vertan: In der Mittagspause gehe ich ja auch immer nochmal runter und muss wieder hochlaufen. Dann sind das ja 128%! Irre! Dass ich da nicht eher drauf gekommen bin! Oder ich wechsele zwischen der 6 und der 10, dann sind das pro Monat 54% und bis August 216%, ach was: 432%. Boah, Prozentrechnung rockt! Muss man nur beherrschen, den Shit! Ich bin ja sowas von genial! Memo an mich: Gleich morgen Chef fragen, ob das mit dem Wechseln klar geht.

@EdHot, schön wieder von dir zu lesen. Die Stürze hätteste dir auch sparen können! Lesen deine Kinder mit? Wegen Mathe nicht wegen Kochen ;-)
 
@ EdHot
Schön das Du wieder in "Dein Tagebuch" einträgst => werde mit großen Genuß mitlesen!
Herzliche Grüße aus dem LIPPERLAND,
Kenianer
Danke, das freut mich. Würde mich geehrt fühlen, hin und wieder einen Kommentar von Dir zu lesen! :)
Jau! Aber ich möchte wetten, dass mindestens 40% der Leser die Rechnung nicht kapiert haben - also wenn hier ca. 70 Leute mitlesen, ist das mehr als die Hälfte! :cool:
40%? Meinst Du wirklich? Naja, wenn man die Ergebnisse der Pisa-Studien anschaut, kann das schon sein. Erschreckend!

Aber zum Glück lesen hier täglich im Schnitt ca. 400 Leute mit, da ist das ja gerade mal ein Zehntel.
@EdHot, schön wieder von dir zu lesen. Die Stürze hätteste dir auch sparen können! Lesen deine Kinder mit? Wegen Mathe nicht wegen Kochen ;-)
Moin Knut, schön, dass Du auch noch dabei bist! Sparen konnte ich noch nie gut. Um die Kinder mach Dir keine Sorgen. Lesen kann einstweilen nur die Große, und die ist in Mathe besser als ich je gewesen bin. Die interessiert das alles hier aber auch nicht die Bohne. Das hat sie wohl beides von K. :rolleyes:

Sonnabend, 10.05.2014
Nach dem Frühstück unverhofft so etwas Ähnliches wie gutes Wetter gesichtet, also schnell aufs MTB gesetzt. Musste allerdings nach einer dreiviertel Stunde schon wieder heimkehren, weil es doch wieder anfing zu meimeln. Ist früh dran, der Herbst in diesem Jahr! Bzw. eigentlich ist es ja genau wie im vergangenen Januar, nur grüner. Aber ich will nicht meckern, denn besser kurz gefahren als gar nicht, woll? Habe auch wieder einen neuen Weg entdeckt. Der führte direkt in ein kleines Wäldchen und schrumpfte dort zu einem schmalen Trampelpfad. Bin diesem einige hundert Meter gefolgt, bis es plötzlich im Gebüsch direkt vor mir knackte, ein kapitaler Rehbock aus dem Unterholz brach und wenige Meter vor mir auf besagtem Pfad floh. Festgestellt, dass es sich nicht um einen Wander-, geschweige denn einen Radweg von und für Zweibeiner handelte, sondern offenbar um die Hauptverkehrsader des tierischen Waldverkehrs, ich dort ergo nichts zu suchen hatte. Also den Forst auf der Direttissima verlassen. Durch morastigen Acker jäh eingebremst und zum Schieben querfeldein gezwungen worden. Nach glücklichem Erreichen der Straße mit nassen Füßen fröstelnd nach Hause geradelt, dabei noch nasser geworden, und Pläne für das Essen am Wochenende geschmiedet.


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(Für den Ass-Saver kann ich übrigens keinen Kauftipp abgegeben. Der rettet gar nix, außer vielleicht die Geschäftsbilanz des Herstellers.)

Also aus der Dusche direkt in die Küche! Halt stopp, ich schau noch kurz im Schlafzimmer vorbei und ziehe mir was an. Aber jetzt:

Wie sagt der Dichter? Es tut zuweilen eine heiße Suppe gut! Genauer: Eine Gurkensuppe. Preiswert, leicht in Herstellung und Verdaulichkeit und dank der Einlage aus Lachs ein geradezu edler Gaumen- und Augenschmaus (wobei mein Foto Letzteren nicht vollständig wiedergibt).

Die Zutaten für 6 bis 8 Teller:

3 Salatgurken
3 Zwiebeln
2 Kartoffeln
1/2 Zitrone
1 1/4 Liter Hühnerbrühe
250 g Lachsfilet
1 Becher Crème Fraîche
Salz
Pfeffer
Dill

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Die Gurken werden längs geviertelt und die Kerne grob entfernt, die Kartoffeln und Zwiebeln geschält. Dann wird alles Vorgenannte in Würfel geschnitten. Das kann grob geschehen, denn später wird die Suppe püriert. Damit es dabei nicht so spritzt, stelle ich einen hohen Topf auf den Herd und schwitze darin die Zwiebeln mit wenig Öl glasig. Dann kommen die Gurkenstücke dazu und schmurgeln ebenfalls ein bisschen vor sich hin. Dann gieße ich die Hühnerbrühe in den Topf. Ich habe glücklicherweise noch selbstgemachte Bouillon da, aber mit gekörnter aus dem Glas geht's auch. Kartoffelwürfel dazu, Deckel auf den Topf und bei milder Hitze mindestens 20 Minuten leise köcheln lassen, bis alles schön weichgekocht ist. Währenddessen schneide ich das Lachsfilet in Würfel von etwas weniger als einem Zentimeter Kantenlänge.

Herd ausschalten, Suppe fein pürieren, Crème Fraîche einrühren. Nicht mehr kochen lassen, sonst flockt's!

Abgeschmeckt wird mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft. Das war's im Groben.

Und der Lachs? Der kommt jetzt. Wichtig ist, dass die Suppe noch sehr heiß ist, sonst klappt der nächste Schritt nicht, und der ist erst der Clou an dem Süppchen. Vor dem Anrichten gebe ich einen guten EL Lachswürfel in jeden Teller und gieße dann die heiße Suppe darüber. Die zwei Minuten, die es dauert, einen Schwung gehackten Dill über die Suppe zu streuen und die Teller zu Tisch zu bringen, reichen aus, den Fisch zu garen, wobei er butterweich bleibt.

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Höchst delikat! Auch sehr schön als erster Gang eines Menüs.

Und falls es draußen nochmal so richtig heiß wird, ist die Suppe eiskalt serviert ein Hochgenuss. Nur den rohen Lachs sollte man dann ersetzen durch Räucherlachsstreifen. Oder einen anderen geräucherten Fisch. Oder Krabben. Oder feine, knusprige Speckstreifen. Oder Croutons. Oder...

Details Gurkensuppe.PNG
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. Aber selbst wenn ich wollte, könnte ich hier keine krummen Gurken auftreiben, fürchte ich. Die Auswahl an gut sortierten Gemüsehändlern ist in Nottuln doch etwas eingeschränkt.:(

Vom Spocht gibt es heute nichts zu berichten, weil das Wetter nach wie vor für Aktivitäten im Freien eher suboptimal ist. Habe mir aber ohnehin heute verordnet, die Füße hochzulegen. das klappt allerdings nur minutenweise. Die Kinder wollen bespaßt werden, weil K. den Muttertag nutzt, um ihre Unpässlichkeit nach dem gestrigen Besuch des Billerbecker Schützenfests mit ihren Freundinnen auszukurieren. Sie murmelte, ein gewisser "kleiner Feigling" sei Schuld an ihrem beklagenswerten Zustand. Mistkerl, elendiger!

Selbstredend habe ich außerdem in der Küche zu tun, weil Punkt 18 Uhr das Sonntagsessen auf dem Tisch stehen soll. Also erfülle ich freudestrahlend meinen Auftrag, einen Schmorbraten vom Rind und als Beilage Ratatouille zu servieren.
Mit dem Braten geht es los. Ich benötige:

1-1,5 kg Rindfleisch zum Schmoren (hier: aus der Kugel)
1 Bund Suppengrün (Möhren, Sellerie, Lauch, Petersilie)
1 Flasche trockenen Rotwein
2 Lorbeerblätter
10 Wacholderbeeren
2-3 Zwiebeln
2 Tomaten
3 Knoblauchzehen
Salz
Pfeffer

Ich habe da schon mal was vorbereitet (wollte ich schon immer mal schreiben): Bereits gestern habe ich das Gemüse gesäubert, mit Schalen, Stumpf und Stiel grob kleingehackt, die Wacholderbeeren und Knoblauchzehen plattgedrückt, das Fleisch mit Salz und Pfeffer eingerieben, dieses in einen Bräter und jenes drumherum gelegt und alles mit dem Rotwein übergossen.

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So konnten sich die Zutaten schon mal über Nacht kennenlernen. Heute nehme ich das Fleisch heraus und kippe den Rest in ein Sieb mit einer Schüssel darunter. Dann brate ich erst das Fleisch und dann den Siebinhalt im Bräter kräftig an. Wenn das geschehen ist, schiebe ich das Gemüse an den Rand des Bräters, lege das Fleisch in die Mitte und lösche mit dem durchgesiebten Rotwein (der nicht mehr wie Rotwein aussieht) ab. Dann den Deckel drauf und ab in den Ofen bei 120° Umluft für, sagen wir mal: 2 Stunden.

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Dann ist die Ratatouille dran. Die besteht aus folgenden Zutaten:

3 Paprikaschoten
3 kleine Zucchini
1 Aubergine
2 Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
800 g Tomaten und -saft (aus der Dose; alternativ 500g frische, 2 EL Tomatenmark und etwas Wasser)
Pfeffer
Salz
Thymian (u.ä. mediterrane Kräuter, falls vorhanden)
2 EL Olivenöl

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Die Zubereitung ist denkbar einfach: Die Zwiebeln werden nicht allzu fein gewürfelt, der Knoblauch geschält und angequetscht und das restliche Gemüse in mundgerechte Stücke zerteilt. Die Dosentomaten gieße ich dazu ab und fange den Saft auf. Das Olivenöl erhitze ich in einem schweren Topf und schwitze alle Zutaten außer den Kräutern und dem Tomatensaft darin an. Dann salzen und pfeffern und den Tomatensaft angießen. Deckel drauf, Hitze zurückdrehen.

Weil ich mir Zeit gelassen habe, ist eine halbe Stunde vergangen, seit ich den Braten in den Ofen geschoben habe. In den stelle ich jetzt auch den Topf mit dem Gemüse. Wenn der Platz nicht reicht, kann die Ratatouille auch auf dem Herd bei niedriger Hitze (so, dass sie nur gelegentlich mal "Blubb" sagt) fertig garen. Egal wie, braucht sie dazu knapp anderthalb Stunden. Dann ist das Gemüse sehr weich und die Konsistenz ziemlich flüssig.

Eigentlich bräuchte man also gar keine extra Sauce, aber wie heißt es beim Skat so schön? Wenn man kann, dann soll man! Und wer will schon Braten ohne Sauce? Eben.

Dazu nehme ich am Ende der Garzeit das Fleisch aus dem Bräter und wickle es in Alufolie ein. Den Ofen schalte ich aus und lege das Päckchen hinein. Dann kippe ich das, was noch im Bräter ist, durch ein Sieb in eine Kasserolle. Den Inhalt des Siebs wiederum quetsche ich mit einer Suppenkelle kräftig aus. Dann drehe ich die Flamme unter der Kasserolle hoch, bis meine Sauce kräftig zu köcheln beginnt, und reduziere sie ein paar Minuten. Der Geschmack wird dabei intensiver, und wenn er mir gefällt, schalte ich die Hitze niedriger. Falls sie noch zu dünnflüssig ist, binde ich sie notfalls mit ein bisschen Speisestärke. Wenn die Konsistenz stimmt, schalte ich die Flamme ganz aus und rühre mit dem Schneebesen etwas Butter in die nicht mehr kochende Sauce.

Fertig ist das Sonntagsessen. Baguette passt gut dazu, Rotwein auch.

Bin leider vor dem Essen nicht mehr zum Fotografieren gekommen, und jetzt sind die Reste nicht mehr sehr fotogen :oops: daher hier nur die langweiligen Fakten:

Details Schmorbraten.PNG

Details Ratatouille.PNG
 
A.war heute zwar nicht unpässlich habe aber heute trotzdem aufgrund des Muttertages mit den Söhnen T. und T. Den Kochlöffel geschwungen.
Nachdem das passende Kochgerät gefunden war haben wir eine recht ansehnliche Lasgagne gezaubert. Einzig bei der Bechamel Sauce musste A. mit Kartoffelstärke einschreiten da die Sauce sonst zu dünn geworden wäre.

 
Donnerstag, 15.05.2014
Die Auguren sind sich einig und sagen endlich mal keinen Regen voraus! Also mit dem Rad zur Arbeit. Aufstehen um 5, los um 6 Uhr. Draußen wenig Wind, aber grau und kalt. Und: leichter Sprühregen. Macht nix, ich freu mich trotzdem, wieder auf dem Rad zu sitzen. Die ersten Kilometer ein bisschen schwerfällig, dann rollt es immer besser. Bin auch ein kleines bisschen beflügelt vom morgendlichen Wiegen. 106 Kilo. Fliege nach Schapdetten hoch, dass Bahamontes neidisch wäre. Der Adler von Darup, mindestens.
Im Flachen ein bisschen rausgenommen, um a) nicht wieder total verschwitzt bei der Arbeit zu erscheinen und b) ein bisschen Kraft für den Rückweg übrig zu haben.
Denselben um 15.45 Uhr angetreten. Es muss schnell gehen, weil K. mich zwecks Kinderbewachablösung spätestens um 16.45 Uhr erwartet. Vorher noch höchst professionell ein paar Kohlenhydrate zugeführt und eine zünftige Schinkenstulle verputzt. Scheint zu wirken. Fühle mich irrsinnig schnell, lache höhnisch dem Gegenwind in seine hässliche Fratze und werde erst einen Kilometer vor der Haustür von dem Bus eingeholt, mit dem ich sonst gefahren bin.
Steige in der Gewissheit vom Rad, dass K. mir in wenigen Augenblicken voller Dankbarkeit und Bewunderung für meine Stärke und Manneskraft um den Hals fallen wird. K. spielt stattdessen Candy Crush (ca. 873. Level) und teilt kurz aufblickend mit, sie habe noch ein bisschen Zeit. Warum ich denn schon wieder so fertig aussähe? Ich solle es doch nicht immer so übertreiben in meinem Alter. Bestimmt sei ich morgen wieder krank! Und auf dem Herd stehe was zu essen für mich, die Kinder seien auswärts untergebracht.
Wenig später ist K. bei der Arbeit. Sitze frisch geduscht mit "was zu essen" am Tisch. Kartoffeln, Schinken und Unmengen Spargel! Bin glücklich.
 
Moin EdHot,
schön das Du dich wieder zum Schreiben entschlossen hast! Deinen Neuanfang habe ich wegen Abwesenheit verpasst und durfte mich durch die letzten drei Seiten lesen. Dein Stil bleibt unverkennbar, einfach Klasse:D. Viel Spaß beim Radfahren mit RR und MTB, die Sturzserie muss jetzt vorbei sein, Aus Ende Schluss. Ich drücke Dir die Daumen für sturzfrei, 95 kg und Giro.

PS. Der Fahrstuhl nennt sich Aufzug.;)
 
Hallo Adler von Darup,

auch ich freue mich, dass Du wieder Deine Schwingen ausbreitest und damit auf weiteren köstlichen Lesegenuss. Egal ob Kochrezept oder Trainingsbericht.

Viele Grüße vom Berghammer
(schwer ist leicht was!)
 
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