moomn09
ContreLeMont
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Zunächst einmal, sein Satz, dass er "seinen eigenen Wattwerten nicht getraut habe", sagt bzgl. der statistischen Analyse rein gar nichts aus. Aber das weisst du selber sicher genauso gut.Ich habe mir die Daten auch angesehen und ausgewertet. Dazu verschiedene Verteilungen an die Daten gefittet (Lognormal laut Anderson-Darling Statistic am besten, aber auch Normalverteilung noch ziemlich gut).
Vingegaard war 5 Standardabweichungen über dem Mittelwert der Durchschnittsgeschwindigkeit!!!
Pogacar immer noch 3.6 Sigma, auch extrem aber 5 Sigma sind ein krasser Ausreisser mMn. Seine Aussage, er habe geglaubt seine Watt Werte wären falsch reichen mir da nicht als Erklärung.
Zur Analyse ansich: Was 5 Standardabweichungen bedeuten, hängt stark vom Zusammenhang ab. Ich komme aus dem Risikomanagement, da rauft man sich schon deutlich vorher die Haare...

Bei diesem konkreten Beispiel gibt es tatsächlich einen Grund, warum die Abweichung (nach oben) deutlich höher als bei anderen Zeitfahren ist. Es handelt sich um ein sehr unrhythmisches, bergiges Zeitfahren in der dritten Woche einer Tour, welche, insbesondere in den Tagen vor dem Zeitfahren / Ruhetag, hart wie noch selten/nie gefahren wurde. Die Konsequenz war, dass von den 156 Fahrern ca. 20 voll gefahren sind, was man am Klassement gut ablesen kann. Für fast alle anderen war es ein zweiter Ruhetag mit kurzer Belastung. Ergo fehlen ausreichend Vergleichswerte, vermutlich hat es ein annähernd vergleichbares Rennen noch gar nie gegeben. Das mal als qualitative Ergänzung. Bedeutet selbstverständlich nicht, dass Vingegaards Leistung nicht aussergewöhnlich war, relativiert aber die quantitative Analyse.