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Tour de France 2021

Jetzt, wo ich die letzten beiden Seiten in diesem Thread gelesen habe, wird mir auch bewußt, warum man beim Thema Streckenführung und Sicherheit auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. :rolleyes:
 
Ich will nicht sagen, dass ich ein Fan von Sagan bin, aber ich mag ihn eigentlich ganz gerne. Nur hätte ich mir gerade in der Situation mit Ewan einfach gewünscht, er hätte sich gekümmert bis Hilfe kommt, zumal Ewan längere Zeit ganz alleine auf der Straße lag. Dass Sagan kein Sanitäter oder Notarzt ist, ist mir vollkommen bewusst. Und trotzdem kann man helfen oder Ewan einfach Schutz vor den nachfolgenden Fahrern geben bzw. diese warnen. Im schlimmsten Fall bekommt jemand keine Luft oder weiß der Teufel was es alles gibt, und da kann man auch als Wurstfachverkäufer vielleicht irgendwas tun. Womöglich tue ich Sagan auch Unrecht, und er hat sich bei Ewan in irgendeiner Weise abgesichert, dass es kein kritischer Zustand ist.

Irgendwie fehlt mir einfach die Menschlichkeit in solchen Situationen, auch wenn es sich um einen Profiradrennen handelt. Und nochmal, es war aufgrund der 3km-Regelung doch sowieso für die Wertung furzegal, ob Sagan sein Rad ins Ziel schleppt oder in die Büsche wirft, oder nicht?

Es gibt in anderen Sportarten viele positive Beispiele, die ich hier zitieren könnte, jedoch im Radsport bei längerer Betrachtung vermisse.
Wenn dich der andere gerade abgeräumt hat? Im "normalen" Straßenverkehr würden 70% und mehr erst mal auf den Verursacher losgehen... schau dir doch mal ein F1 Rennen an, da wären wüste Beschimpfungen das mindeste was passiert.
Wenn Sagan Caleb von den Straße gefegt hätte, wäre viel mehr los gewesen. Hier im Forum und auch vom Team Soudal Lotto. Die hätten ein Faß aufgemacht.
Mich wunderte es ehr das PS so ruhig geblieben ist ( benommen? ) - auch der Presse gegenüber.
Quick Step hätte da ne monatelange Fehde draus gestrickt um seine Fahrer zu motivieren.
 
Mich wunderte es ehr das PS so ruhig geblieben ist ( benommen? ) - auch der Presse gegenüber.
Quick Step hätte da ne monatelange Fehde draus gestrickt um seine Fahrer zu motivieren.
Vielleicht, weil Sagan lange genug dabei ist, selbst oft genug im entsprechenden Fokus stand udn Anfeindungen ausgesetzt war. Vermutlich ist ihm klar, dass sowas meist ohne Absicht oder Vorsatz passiert. Hobel und Spähne und son Kram. So absurd die Massensprinterei (für mich) sein mag, da wird halt gerangelt.

Alternativ könnte man ab 300m vor dem Ziel Linien auf den Boden zeichnen, und jeder bleibt in seiner Spur wie bei den Kurzstrecken in der Leichtathletik. Das kommt bestimmt gut an. 🤣
 
Haben die Teams überhaupt genug Räder?

Bei dem was jetzt in den ersten paar Tagen schon zu Bruch gegangen ist, und wie die derzeitige Verfügbarkeit der Komponenten und so weiter aussieht, müssen bald die ersten raus weil der Kapitän eben noch ein Rad braucht . :D :D :D :D
 
Was wäre mit der Idee, bei Flachetappen allen immer die Zeit des Siegers zu geben, die innerhalb einer Karenzzeit reinkommen? Wer will, kann sich dann wegen der Punkte weiterhin die Köppe einhauen, auch Fluchten wären möglich, aber die GC-Fahrer könnte man aus dem Gemetzel raushalten.. 🤔

Ach ja, bissl Spaß darf sein:

https://www.der-postillon.com/2021/06/tour-entschuldigung.html
 
..davon gibt's übrigens auch immer mehr mittlerweile, ich sag ja, wird n Running Gag.. 🙈

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Ob die Fahrer mit gebrochenen Knochen darüber lachen können bezweifel ich. Aber so gerät " die Gute " nicht in Vergessenheit, so als abschreckendes Beispiel für gnadenlose Dummheit.
Naja, man muss schon zugeben, dass die Fahrer das mit dem Knochenbrechen auch ganz alleine prima hinbekommen. Wollen sich wohl nicht von der Schildhalterin vorführen lassen. 🤷‍♂️
 
Naja, man muss schon zugeben, dass die Fahrer das mit dem Knochenbrechen auch ganz alleine prima hinbekommen. Wollen sich wohl nicht von der Schildhalterin vorführen lassen. 🤷‍♂️
Das mit den selbst Knochen brechen ist schon klar, umso weniger brauchen sie " Hilfe " von aussen !

Von mir aus können sie die blöde Kuh dazu verdonnern, die Verletzten der Tour zu umsorgen ( ... natürlich nicht medizinisch ). Aber wahrscheinlich fällt ihr der kochende Kaffee vom Tablet und sie verbrüht noch jemanden.
 
Naja, man muss schon zugeben, dass die Fahrer das mit dem Knochenbrechen auch ganz alleine prima hinbekommen. Wollen sich wohl nicht von der Schildhalterin vorführen lassen. 🤷‍♂️
Der Radsport gibt in diesen Tagen wieder mal ein klägliches Bild ab. Erst entpuppen sich Zuschauer als Volldeppen, dann zeigt der größte und wirtschaftlich stärkste Rennveranstalter, dass ihm Sicherheit bei der Streeckenplanung am Arsch vorbeigeht und schließlich sorgen Fahrer und ihre Teams mit dafür, dass das Rennen im Sturzchaos endet.
Kein Ruhmesblatt für die Branche und sicher alles keine Argumente, um Sponsoren zu gewinnen.
 
Der Radsport gibt in diesen Tagen wieder mal ein klägliches Bild ab. Erst entpuppen sich Zuschauer als Volldeppen, dann zeigt der größte und wirtschaftlich stärkste Rennveranstalter, dass ihm Sicherheit bei der Streeckenplanung am Arsch vorbeigeht und schließlich sorgen Fahrer und ihre Teams mit dafür, dass das Rennen im Sturzchaos endet.
Kein Ruhmesblatt für die Branche und sicher alles keine Argumente, um Sponsoren zu gewinnen.
Der erste Teil stimmt, bei den Sponsoren gehe ich nicht unbedingt mit. Ich kann die Marktlage nicht einschätzen, aber Stürze sorgen für mehr Medienpräsenz, und damit mehr Sichtbarkeit, auch für die Sponsoren. Und wenn das alte Credo, es gäbe keine schlechte Publicity außer keiner Publicity noch gilt, dann ist doch alles fein. Für die Sponsoren. Und mit dem Effekt den Doping medial hatte lässt sich das sicherlich nicht vergleichen.

Der Fendrich hats doch auch schon besungen (ich weiß... aber ich war jung und mein Vater steht halt drauf).
 
Der Fendrich hats doch auch schon besungen (ich weiß... aber ich war jung und mein Vater steht halt drauf).
"Wenn eam dabei irgendwas erregt
Dann nur, wenn's einen ordentlich zerlegt
Ein Sturz bei 120 km/h
Entlockt ihm ein erfreutes "Hoppala"
Und liegt ein Körper regungslos im Schnee
Schmeckt erst so richtig der Kaffee
.......
Wenn einer bei der Zwischenzeit
Sich zwanglos von am Schi befreit
Und es ihn in die Landschaft steckt
Dass jeder seine Ohr'n anlegt
Wenn er es überleben tut
Dann wird er nachher interviewt"


Ich kenn's immer noch auswendig.
 
Der erste Teil stimmt, bei den Sponsoren gehe ich nicht unbedingt mit. Ich kann die Marktlage nicht einschätzen, aber Stürze sorgen für mehr Medienpräsenz, und damit mehr Sichtbarkeit, auch für die Sponsoren. Und wenn das alte Credo, es gäbe keine schlechte Publicity außer keiner Publicity noch gilt, dann ist doch alles fein. Für die Sponsoren. Und mit dem Effekt den Doping medial hatte lässt sich das sicherlich nicht vergleichen.

Der Fendrich hats doch auch schon besungen (ich weiß... aber ich war jung und mein Vater steht halt drauf).
Fendrichs Song ist jahrzehnte alt. Das jede Publicity gute Publicity ist, gilt schon lange nicht mehr. das kann man bei vielen Sportarten beobachten - etwa an der Dikussion um volle Stadien oder den "Regenbogen-Eklat" bei der UEFA EM, die Debatte um die WM in Qatar, die Verlegung der Eishockey WM etc. Der Sport muss sich an veränderte gesellschaftliche Verhältnisse anpassen Tut er das nicht, sinken die Einschaltquoten, siehe EM! Da wirken Bilder von Radprofis, die sich mit zerdepperten Knochen ins Ziel schleppen, um am nächsten Tag wieder starten zu können, aus der Zeit gefallen.
Die Gesellschaft hat sich längst sehr gewandelt und das schlägt sich auch im Sport nieder. Andere Sportarten haben darauf reagiert - auch der von Fendrich herausgestellt Ski-Sport. Da sind als besonders sichtbares Zeichen in den letzten Jahrzehnten die Fangnetze immer mehr und immer höher geworden.
Sport-Sponsoring funktioniert nicht mehr primär über reine Aufmerksamkeit und Medienpräsenz, sondern im Besonderen über Image-Transfer. Jedes größeres Sponsoring ist Teil der Kommunikationsstrategien von Unternehmen. Und da passen Bilder des eigenen Markenlogos in Verbindung mit sich vor Schmerzen windenden, blutüberströmten Radfahrern schlecht rein.

Hinzu kommt, dass gerade der Radsport nicht nur von Zuwendungen großer Unternehmen abhängig ist, sondern auch von der Politik, insb. Kommunalpolitik. Ohne die ist kein Radrennen machbar und auch in Frankreich ist die Tour auf kommunalpolitischer Ebene längst nicht mehr so unumstritten, wie sie das mal war ( vor allem aus ökologischen Gründen.) Kommunalpolitiker holen die Tour nicht zuletzt auch wegen des Imagestransfers und der Wirkung auf den Tourismus in ihre Städte. Wenn dann aber in der öffentlichen Wahrnehmung nur hängen bleibt, dass die Tour um diesen oder jenen Ort doch besser einen Boigen gemacht hätte, weil die Infrastruktur für ein Radrennen gar nicht geeignet ist, fördert das weder den Tourismus noch erleichtert es die zukünftige Suche nach Etappenorten.
 
Ich habe denn Eindruck, dass hier die Shitstorm-Eskalation aber ausbleibt. (bin aber auch nicht bei Insta, Twitter & Co., kann das also nicht diretk bewerten). Klar, der von mit verwendete Spruch mag in vielen Bereichen anachronistisch und über einen gewissen Punkt hinaus nicht mehr anwendbar sein, aber sind wir da jetzt schon? Und gerade im Radsport sind ja auch noch eine Menge, alter, harter Hunde unterwegs. Gibt ja auch hier im Forum immer wieder passende Kommentare. Ich glaube, der Radsport ist schlichtweg nicht modern genug. Was einem im Hinblick auf den Ski-Zirkus tatsächlich Sorgen bereiten sollte.

Und ich kann mit nicht vorstellen (was nicht heisst, dass es nicht so sein kann), dass Stürze bei der Tour das Tourismusaufkommen negativ beeinflussen. Den meisten wird der Radsport herzlich egal sein, und der Rest wird vermutlich nicht so traumatisiert sein, dass der nächste Urlaub entsprechend geplant wird.
 
Der Radsport gibt in diesen Tagen wieder mal ein klägliches Bild ab. Erst entpuppen sich Zuschauer als Volldeppen, dann zeigt der größte und wirtschaftlich stärkste Rennveranstalter, dass ihm Sicherheit bei der Streeckenplanung am Arsch vorbeigeht und schließlich sorgen Fahrer und ihre Teams mit dafür, dass das Rennen im Sturzchaos endet.
Kein Ruhmesblatt für die Branche und sicher alles keine Argumente, um Sponsoren zu gewinnen.
Ich finde eher, dass bei dem Sturz am ersten Tag die restlichen Zuschauer und auch die Fahrer ein sehr positives Bild abgegeben haben.
In anderen Sportarten hätte die Verursacherin wohl den Ort des Geschehens nicht unerkannt und unversehrt verlassen können.
 
Besonderen über Image-Transfer. Jedes größeres Sponsoring ist Teil der Kommunikationsstrategien von Unternehmen. Und da passen Bilder des eigenen Markenlogos in Verbindung mit sich vor Schmerzen windenden, blutüberströmten Radfahrern schlecht rein.
Eigentlich voll die gute Idee.
Nächstes großes World Tour Team: "CSU -- Krauss-Maffei Wegmann".
 
Ich beginne mich zu fragen, ob die nicht optimale Streckenführung ein Stück weit auch Pandemiepech ist. Geplant war der Parcours ja zunächst mit drei (?) Etappen in Dänemark. Keine Ahnung, wie knapp bemessen die Zeit für die neuen Pläne war (Bekanntgabe war ja August 2020, glaube ich). Aber vielleicht mag es ja eine Rolle gespielt haben? Zumal wenn es stimmt, was @pjotr schrieb, nämlich dass die Regionen sich durchaus nicht mehr um die Austragung der Tour schlagen.
 
Die Pandemie spielt bei der Streckenführung durchaus eine Rolle. Wie Du erwähntest musste man kurzfristig einen Ersatz für den Grand Depart in Dänemark finden und das können (und wollten vermutlich) nicht alle Regionen in Frankreich - auch aus Kostengründen. Die Bretagne drängte sich da auf, sie gilt als Hochburg des Radsports in Frankreich und hat u.a. die meisten Rennlizenzen je Einwohner aller franz. Regionen. (Sie ist letztes Jahr auch schon als Ausrichter der franz. Meisterschaften und der Rad-Europameisterschaft eingesprungen!) In den Bretagne sind die Straßen oft schmal, aber es gibt natürlich auch breitere Straßen als das, was wir gestern im Finale gesehen haben. Man darf dabei aber natürlich nicht vergessen, dass nicht alle Straßen auch vom Rennen genutzt werden können, z.B. weil öffentliche Einrichtungen wie Altenheime und Krankenhäuser zugänglich bleiben müssen.
Gegenwind bekommt die Tour auf kommunalpolitischer Ebene offenbar nicht zuletzt, seit die Grünen an Einfluss gewonnen haben. Bekanntlich haben die Grünen bei der Kommunalwahl im letzten Jahr große Erfolge erzielt (https://www.dw.com/de/kommunalwahl-grüne-welle-in-frankreich/a-53980816 ) und auch bei der Regionalwahl, die letztes Wochenende abgeschlossen wurde, waren sie erfolgreich. Sie stellen zwar in keiner Region den Präsidenten, aber haben erheblich an Stimmen gewonnen. Es gab in Frankreich schon immer auch kritische Stimmen zur Tour (Zur Hochzeit der Festina Affäre kam das nach meiner Wahrnehmung insb. aus konservativen Medien-Kreisen wie dem "Le Monde".) Vor dem Hintergrund der Klimakrise ist aber natürlich vor allem der gigantische CO2-Abdruck der Tour mit ihrem ganzen Tross in den Mittelpunkt der Kritik gerückt.

Wer sich für solche Hintergründe interessiert, dem kann ich btw. nur noch einmal den exzellenten Blog INRNG.com ans Herz legen. Da lohnt sich - anders als in vielen anderen Medien - nicht nur die Lektüre der Blog-Artikel, sondern auch die der Kommentare.
 
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