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Tour de France 2020

Wer mir von dem Jumbo-Helfern (abgesehen von van Aert, der ist eh vom anderen Stern ;) ) gestern sehr gut gefallen hat war TD. So ruhig und souverän wie er nach der Attacke von Yates das Loch zugefahren hat. Ich liebe diesen Fahrstil. Muss da immer an Indurain denken.
 
Ich bin jetzt schon gespannt darauf, wer bei Team Ineos die Verantwortung für Teamauswahl, Training von Bernal im Vorfeld und das Debakel übernehmen wird. Bzw. Wem das zugeschrieben wird.
Vielleicht gibt Brailsford das "Sir" zurück? :D

Spass bei Seite: In dem Team ist in diesem Jahr nichts mehr wie es war, mit dem verstorbenen Portal, Thomas und Froome sind drei Schlüsselfiguren, die bei allen Tour de France-Teilnahmen seit 2012 dabei waren, nicht mehr im Team, wichtige Helfer nicht mehr auf der Höhe oder über den Zenith (Kwiato), Dass Bernal alleine der GT-Kapitän sein sollte ohne dass ein Froome oder Thomas, einen Teil der Verantwortung auf sich ziehen, bedeutete viele Vorschußlorbeeren und enormem Druck für den noch recht jungen Fahrer.

Da wird es nicht damit getan sein, dass irgendwer öffentlich die Verantwortung für irgendwas übernimmt.

Ironie des Schicksals: Der für die Tour nicht berücksichtigte Thomas, ist plötzlich die einzige verbliebene Chance für Ineos, mit einem GT-Sieg die Saison noch zu retten.
 
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Nach diesem Debakel wird es für Bernal schwer bei Ineos der Kapitän für künftige große Rundfahrten zu bleiben.
JV hat zwar das Rennen schwer gemacht, aber es sind genug andere GC-Fahrer dran geblieben. Uran, Porte, Yates, Lopez.... Landa hatte sogar fast bis zum Ende Bilbao dabei, Movistar war mit Mas und Valverde auch mit zwei Fahrern vertreten. Wenn der Ineos-Kapitän da nicht mitgehen kann und kein Ersatzkapitän da ist (wo war eigentlich Carapaz?) dann hat man in der Teamauswahl was falsch gemacht. Ob das mit Nicolas Portal auch so gekommen wäre?

Bernal wäre auch nicht der erste vielversprechende Jungprofi, dem jahrelange Top-Ergebnisse bei GTs prognostiziert werden, der aber nach einem ersten Erfolg daran nicht anknüpfen kann. Die Liste der enttäuschten GT-Hoffnungen ist um Welten länger als die der GT-Sieger. Wenn man sich ansieht, wieviele Fahrer allein in den letzten Jahren "hochgejubelt" wurden und dann aus ganz unteschiedlichen Gründen hinter den Erwartungen blieben, kann einem schwindelig werden: Quintana, Bardet, Mas, Pinot, Porte, (Simom) Yates, um nur einige zu nennen.
 
mehr im Team, wichtige Helfer nicht mehr auf der Höhe oder über den Zenith (Kwiato), Dass Bernal alleine der

ich weiß nicht ob die Helfer wirklich über den Zenit sind. Die haben doch alle viel gearbeitet.
Eher habe ich den Eindruck, dass die Truppe von JV einfach verdammt gut drauf ist und auch das Team homogen zusammengestellt wurde.
 
Dafür dass jetzt einige JV mit US Postal und Pogacar mit Rico vergleichen war die Ausbeute gestern aber bescheiden. Die slowenischen Überflieger haben es gerade mal geschafft, Richie Porte 5 Sec. abzunehmen.
[...]
Denke auch, dass es mehr die Schwäche der Gegner ist, weniger die Slowenische Dominanz.

Die meisten Fahrer hatten dieses Jahr große Einschränkungen in der Vorbereitungen, den Fahrern fehlen die Renntage.
Die Kolumbianer, Spanier u.a. durften fast zwei Monate gar nicht draussen trainieren.
In Slowenien dagegen durften sie sogar im Juni ihre Meisterschaften abhalten.
Auch wenn das nur zwei Termine waren, war das bestimmt ein wertvoller Anreiz, sich im Training nochmal ein paar Prozent mehr zu quälen.
Landa finde ich bemerkenswert, der ist mit 2:16 auch noch halbwegs in Schlagdistanz, obwohl er zwei Monate nur auf der Rolle trainieren konnte

Dazu kommen noch die Verletzungen von Pinot, Buchmann, Mollema, der bis zu seinem Ausscheiden auch nur 2:30 Minuten zurück war und einen guten Eindruck gemacht hat.
 
Denke auch, dass es mehr die Schwäche der Gegner ist, weniger die Slowenische Dominanz.

Die meisten Fahrer hatten dieses Jahr große Einschränkungen in der Vorbereitungen, den Fahrern fehlen die Renntage.
Die Kolumbianer, Spanier u.a. durften fast zwei Monate gar nicht draussen trainieren.
In Slowenien dagegen durften sie sogar im Juni ihre Meisterschaften abhalten.
Auch wenn das nur zwei Termine waren, war das bestimmt ein wertvoller Anreiz, sich im Training nochmal ein paar Prozent mehr zu quälen.
Landa finde ich bemerkenswert, der ist mit 2:16 auch noch halbwegs in Schlagdistanz, obwohl er zwei Monate nur auf der Rolle trainieren konnte

Dazu kommen noch die Verletzungen von Pinot, Buchmann, Mollema, der bis zu seinem Ausscheiden auch nur 2:30 Minuten zurück war und einen guten Eindruck gemacht hat.
Nachvollziehbare Argumentation. Der Theorie, dass einige Fahrer durch die Corona-Maßnahmen nicht richtig trainieren konnten und deshalb nicht zu 100% auf der Höhe ihrerer Leitungsfähigkeit sind steht aber entgegen, dass diese Tour immer wieder auch als besonders hart und schnell beschrieben wird. Carlos Verona twitterte auch, dass ihm die erste Tourwoche einen neuen Rekord beim Trainingsstresscore TSS beschert habe, der TSS ist das Produkt aus gewichteter Leistung und Belastungsdauer. Der war nach seinen Angaben in der ersten Tourwoche höher, als bei der nur einwöchigen Dauphine. Hinzu kommt, dass einige der eher kürzeren Berge in der ersten Tour-Hälfte in einem hohen Tempo hochgefahren wurden, dass je nach Annahmen punktuell nur mit Wattwerten um die 6,8 W/kg fahren lässt. Man könnte daraus auch folgern, dass die Einschränkungen und Rennabsagen im Frühjahr dazu geführt haben, dass viele Fahrer anders als in normalem Jahren, wo sie bereits eine halbe Saison hinter sich haben, besonders ausgeruht und frisch zur Tour antreten konnten.
 
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https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_121709.htm
Dampfplauderer Wiggins weiß es mal wieder besser. :rolleyes:

Ich weiß nicht, ob das alles so einfach ist. Bei Ineos werden die Analyse-Köpfe rauchen.

Dass das Fehlen der "Stammführung" des Teams (Thomas, Froome, Portal) nicht spurlos an so einem Team vorrübergeht, kann ich mir schon sehr gut vorstellen. Da fehlen z.B. die eingeübten Kommunikationskanäle und der eine oder andere Helfer holt vielleicht auch mehr aus Sich heraus, wenn der langjährige DS oder Kapitän danach fragt, als wenn andere bzw. neue Personen diese Rollen wahrnehmen.
Am Ende ist das aber spekulativ, warum Portal tragischerweise nicht mehr dabei ist, wissen wir, Thomas wollte offensichtlich nicht die zweite Geige spielen und Froome ist Lichtjahre von Tour-Form entfernt und es ist realistischerweise auch nicht zu erwarten, dass er überhaupt jemals auch nur annähernd zu alter Stärke findet.
 
Dass das Fehlen der "Stammführung" des Teams (Thomas, Froome, Portal) nicht spurlos an so einem Team vorrübergeht, kann ich mir schon sehr gut vorstellen. Da fehlen z.B. die eingeübten Kommunikationskanäle und der eine oder andere Helfer holt vielleicht auch mehr aus Sich heraus, wenn der langjährige DS oder Kapitän danach fragt, als wenn andere bzw. neue Personen diese Rollen wahrnehmen.
Am Ende ist das aber spekulativ, warum Portal tragischerweise nicht mehr dabei ist, wissen wir, Thomas wollte offensichtlich nicht die zweite Geige spielen und Froome ist Lichtjahre von Tour-Form entfernt und es ist realistischerweise auch nicht zu erwarten, dass er überhaupt jemals auch nur annähernd zu alter Stärke findet.
Und weil das eben komplex ist, habe ich grundsätzlich was gegen einfache Antworten, wie die eines Wiggins.
 
Bernal wäre auch nicht der erste vielversprechende Jungprofi, dem jahrelange Top-Ergebnisse bei GTs prognostiziert werden, der aber nach einem ersten Erfolg daran nicht anknüpfen kann. Die Liste der enttäuschten GT-Hoffnungen ist um Welten länger als die der GT-Sieger. Wenn man sich ansieht, wieviele Fahrer allein in den letzten Jahren "hochgejubelt" wurden und dann aus ganz unteschiedlichen Gründen hinter den Erwartungen blieben, kann einem schwindelig werden: Quintana, Bardet, Mas, Pinot, Porte, (Simom) Yates, um nur einige zu nennen.
Ist mir gestern auch durch den Kopf gegangen. Vor einem Jahr war der allgemeine Tenor, dass Bernal nun die Tour für 10 Jahre dominieren würde. Ganz schön zu sehen, dass dem nicht so ist.
Man sollte auch nicht vergessen, dass 2019 während den ersten zwei Wochen Thomas die Nummer 1 bei Ineos war, zumindest in der Aussenwahrnehmung. Bernal hatte im Zeitfahren einen ordentlichen Rückstand kassiert, und die Augen waren dann nicht auf ihn gerichtet. Dementsprechend einfacher war es für ihn, und Ineos konnte von der Doppelspitze gut Gebrauch machen.
 
Man sollte aber bei den ganzen Spekulationen a la "Wer könnte die Tour für die nächsten Jahre dominieren, wer nicht, wohin zeigt der generelle Trend" nicht vergessen, dass diese Tour und dieses Jahr im Allgemeinen ein absolutes Ausnahmejahr ist. Ich würde da tatsächlich garnichts ableiten wollen, ist halt ein "kaputtes" (Radsport-) Jahr.
Wer weiss wie es nächstes Jahr aussehen wird, wenn (hoffentlich) wieder alle ganz normal trainieren und Rennen fahren können und ihren gewöhnlichen Jahres-Rythums wiederfinden.
 
Ich würde nicht drauf wetten, dass nächstes Jahr wieder alles ganz Normal ist mit der Radsaison. Die Corona-Geschichte wird uns noch ein bis eineinhalb Jahre beschäftigen - selbst mit Impfstoff!
In jedem Fall wird es aber interessant sein zu sehen, welche Schlussfolgerungen Die Teams aus diesem Jahr ziehen. Allem Anschein nach werden praktisch alle Rennen schneller gefahren als in früheren Jahren. Die Spitze ist z. B. den Grand Colombier rund zwei Minuten schneller hochgefahren als der bisherige Rekord. Das dürfte einige Teams dazu verleiten, ihr Top-Personal wesentlich seltener einzusetzen als bisher um es länger zu schonen.
 
Armstrong, Contador, Froome, jetzt Roglic fuhren/fahren die Berge mit auffallend höherer Trittfrequenz als der große Rest des Feldes bei gleicher Geschwindigkeit. So ist zumindest mein Eindruck.
 
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