Da hier ja mal wieder die Emotionen hochkochen, vor allem bezüglich SUVs, hilft ein Blick in die Zahlen.
Auch wenn SUVs kein gutes Image haben, verursachen sie weniger Haftpflichtschäden als andere Autofahrer, ihre Fahrer schädigen also seltener andere Verkehrsteilnehmer. Sie sind auch nicht systematisch auffällig im "Punktekonto". Zudem sind SUVs keine Autos für junge Wilde, sondern viel eher typisch für schon etwas gesetzte Herrschaften.
https://www.t-online.de/finanzen/ge...uv-fahrer-sind-sie-wirklich-wilde-raser-.html
Das vorwiegend ältere Autofahrer SUVs fahren liegt u.a. daran, dass SUVs teuer sind - man muss sie sich leisten können - nichts für junge Leute. Ein weiterer Grund für die Auswahl eines SUVs ist, dass sie eine bequeme Sitzpostion für ihre meist älteren Passagiere bieten. Mit 30 kommt man noch gut in einen tiefer gelegten Sportwagen. Mit 50 geht das bei vielen schon nicht mehr so gut und vielen wollen dann ohnehin "gemütlicher" fahren. Da kommt ein höher gelegtes Fahrzeug mit einer aufrechter Sitzpostion sehr gelegen und damit ist dann auch die u.a. von
@börndout aufgeworfen Frage nach dem Sinn von SUVs beantwortet. Die machen natürlich keinen Sinn, weil man mit ihnen ins Gelände könnte (macht eh keiner) oder so große Transportkapazitäten hat (die meisten Kombis die auf der gleichen Plattform wie ein SUV aufgebaut werden, haben mehr Laderaum), sondern weil sie für ihre meist ältliche Klientel angenehmes Fahren ermöglichen.
Ob SUVs im Fall eines Unfalls tatsächlich gefährlicher für nicht motorisierte Unfallgegener sind, ist entgegen landläufiger Vorurteile auch nicht völlig sicher:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/...rklich-das-sagen-unfallforscher/25003278.html
Was den Unfall von Bora angeht. Viel ist ja noch nicht bekannt, deswegen sollte man sich mit Bewertungen zurückhalten. Ob höhere Strafen solche Unfälle vermeiden, ist daher offen. Ich glaube aber, dass man einige Unfälle und viele Mißverständnisse im Verkehr vermeiden könnte, wenn man die Verkehrsteilnehmer dazu zwingt, sich öfter aktiv mit der Situation anderer Gruppen auseinanderzusetzen - z.B. in dem man Fahrschüler nicht nur mit Kfz schult, sondern dazu zwingt, eine Fahrstunde als Radfahrer im Stadtverkehr zu absolvieren. Auch häufige Polizeikontrollen mit Belehrungen könnten da helfen, z.B. wäre es dringend geboten, die Einhaltung der seit letztem Jahr geltenden verschärften Regeln für den Seitenabstand beim Überholen von Radfahrern durchzusetzen.