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Straßenrennen mittlerweile zu unsicher??

Ich weis ja nicht wieviel User sich schon in Peletons bewegt haben, aber ein Schlagloch wird immer angezeigt und sei es mit nem Brüller. Es glaubt doch keiner das ich extra knapp an einem Schlagloch vorbei fahre um den Hintermann da rein rasseln zu lassen? Auch wenn die Strasse mal ganz schlecht wird solltet ihr wissen das sich dann das Feld in die Breite und Länge streckt um den Löchern ausweichen zu können. Die Fahrer sind keine Gegner die sich gegenseitig vernichten wollen ,sondern eine Gemeinschaft auf Zeit. Wann die Zeit abläuft ist unterschiedlich. Manchmal erst kurz vorm Sprint , manchmal 10Km davor. Das ich mich bei einer Abfahrt auf den Vordermann verlasse ist doch logisch. Wenn ich weis der kann es, versuch ich dran zu bleiben. Was der kann , kann ich auch. Manchmal auch nicht. Aber da setzt manchmal der Verstand ein und man zieht zurück. Mit der Konsequenz zu verlieren :D.
Übrigens, Fehler passieren überall! Kann mich an einen Sprint erinnern wo wir uns durch eine Fehlleitung auf der Zielgeraden entgegen kamen. Wir um 1-5 und die Entgegenkommenden 6-?????
Nix passiert, nach der ersten Aufregung haben wir drüber Witze gerissen und gelacht:bier:
War übrigens beim Kirschblütenrennen in Everding.
Hattest nicht Du vor kurzem eine entgegenkommende 'Begegnung' mit anschließendem Blackout?!
Fand ich nicht witzig - Du im Nachgang schon?!

Wenn ich heute daran denke, was ich vor 30 Jahren für Stunts gemacht habe, bleibt mir oft das Lachen im Halse stecken, wenn die Geschichten auch allemal für Heldenstorys taugen würden. :oops:
 
Meiner Meinung nach ist das Kernproblem, dass RR-Fahrer schlicht zu wenig bzw. sogar garnicht geschützt sind, und das resultiert darin, dass so ziemlich jeder Sturz eine Verletzung verursacht (Stichwort "Schlüsselbeinbruch").

In anderen Renn-Sportarten (Motorsport, Mountainbiking etc) sind "schwierige" Kurse ja durchaus reizvoll und gehören eben dazu, um den Fahrern eben auch entsprechend "Skills" abzuverlangen. Jedoch sind die Fahrer hier auch geschützt, also immer nach dem Motto "Schwierige Strecke, Stürze/Unfälle sind somit durchaus einkalkuliert, dann aber bitte auch mit entsprechenden und bestmöglichen Schutzmaßnahmen für die Fahrer".

Und genau das fehlt beim RR-Sport.

Einfaches Beispiel Buchmann: Hätte er einen einfachn Rückenprotektor getragen, wäre ihm wahrscheinlich absolut garnichts passiert bei seinem Crash bei der Dauphine.

Jetzt die Frage: Sollen/wollen wir RR-Fahrer vollgepackt mit Protektoren durch die gegen düsen?
Wenn nein, dann bitte auch keine (absichtlich?) spektakulär-gefährlichen Abfahrten o.ä.

Die Kombination aus "spektakulär schwierige Strecke" und "völlig ungeschützte Fahrer" geht meiner Meinung nach garnicht und ist ein Relikt aus den 60er-Jahren (wo ungeschützte Rennsportler aller couleur noch zu Hauf zu Tode verunglückt sind, das hat man zu der Zeit enfach so hingenommen).

So sehe ich das zumindest und kann somit die diversen Proteste der Fahrer absolut verstehen.
 
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Meiner Meinung nach ist das Kernproblem, dass RR-Fahrer schlicht zu wenig bzw. sogar garnicht geschützt sind, und das resultiert darin, dass so ziemlich jeder Sturz eine Verletzung verursacht (Stichwort "Schlüsselbeinbruch").

In anderen Renn-Sportarten (Motorsport, Mountainbiking etc) sind "schwierige" Kurse ja durchaus reizvoll und gehören eben dazu, um den Fahrern eben auch entsprechend "Skills" abzuverlangen. Jedoch sind die Fahrer hier auch geschützt, also immer nach dem Motto "Schwierige Strecke, Stürze/Unfälle sind somit durchaus einkalkuliert, dann aber bitte auch mit entsprechenden und bestmöglichen Schutzmaßnahmen für die Fahrer".

Und genau das fehlt beim RR-Sport.

Einfaches Beispiel Buchmann: Hätte er einen einfachn Rückenprotektor getragen, wäre ihm wahrscheinlich absolut garnichts passiert bei seinem Crash bei der Dauphine.

Jetzt die Frage: Sollen/wollen wir RR-Fahrer vollgepackt mit Protektoren durch die gegen düsen?
Wenn nein, dann bitte auch keine (absichtlich?) spektakulär-gefährlichen Abfahrten o.ä.

Die Kombination aus "spektakulär schwierige Strecke" und "völlig ungeschützte Fahrer" geht meiner Meinung nach garnicht und ist ein Relikt aus den 60er-Jahren (wo ungeschützte Rennsportler aller couleur noch zu Hauf zu Tode verunglückt sind, das hat man zu der Zeit enfach so hingenommen).

So sehe ich das zumindest und kann somit die diversen Proteste der Fahrer absolut verstehen.


Siehst Du, da kommen wir uns nahe. Allerdings liest es sich so, als wäre Deine Entscheidung gegen Protektoren schon gefallen, was quasi automatisch entschärfte Strecken bedeutet, was am Ende irgendwo bei 8-spurigen, schnurgeraden Highways auf der Tour of Oman endet. Etwas polemisiert.

Die Frage die ich mir aber stelle ist: weshalb rüsten zB die Fahrer nicht auf, in Sachen Protektoren? In die Kerbe sollte auch mein Hinweis zur Einführung der Helmpflicht schlagen, bei der die Fahrer die Protektoren sogar aktiv verweigert haben.
Wer hindert also die sich nun beklagenden Fahrer daran, sich zu schützen? Durch Protektoren, zB. Auch etwas polemisch. Oder durch: rausnehmen, wenn es ihnen zu riskant scheint. Gar nicht polemisch.


Nehmen wir doch Evenepoel: da schießt eine Gruppe von fünf Fahrern hinter einem der besten Abfahrer des Peloton her, von denen vier die Kurve bekommen, und einer rausfliegt - war es die unverantwortlich gewählte Kurve, oder war es am Ende doch das Unvermögen des einen Fahrers, sie für sich (!) richtig einzuschätzen? Nicht despektierlich gemeint und anerkennend, dass Evenepoel sicher besser abfährt als ich.
Aber: ich hätte deshalb auch schon früher rausgenommen und wäre nicht hinter den anderen her. Aber: ich komme ja eh nicht in die Bedrängnis, das in die Tat umsetzen zu müssen, weil ich eben so viel schlechter fahre als er. Deshalb verdiene ich damit auch nicht mein Geld. Also, unter Anderem mit dem richtigen einschätzen von Kurven bei Abfahrten.

Wir können uns also, mMn, höchstens darüber unterhalten, ob die Stelle nicht besser gesichert hätte sein müssen. In dem Fall wohl eindeutig: ja. Nur konnte der Veranstalter diesen Fall im Vorfeld ja gar nicht kennen, und wenn er in Zukunft an allen Brücken(Köpfen) Fangnetze installieren wollte, die der kinetischen Energie von Fahrer und Rad auf einer Abfahrt Stand halten...Willkommen im Oman, in der flachen Wüste.


Es gibt sicherlich Grenzen dessen, was in meinen Augen guten Gewissens als Strecke für Radrennen genutzt werden sollte. Davon sind wir aber, vielleicht abgesehen vom Zielsprint in Kattowitz, für mich noch entfernt. Wobei ich mich im Gegenzug manchmal frage, ob es nicht doch sinnvoller wäre, die aktuellen Strecken etwas weniger "feurig" zu fahren. "Früher" waren Angriffe auf Abfahrten zB mal unter den Fahrern verpönt. Dass das heute nicht mehr so eng gesehen wird, liegt wohl weniger an den Veranstaltern als den Fahrern selbst. Und spricht eher nicht dafür, dass sie sich in ihrer Gesamtheit unsicher fühlen.
 
Sehe ich anders. Die Strecke steckt den Rahmen, innerhalb dessen sich die Fahrer möglichst schnell bewegen. Heißt: die gefahrene Geschwindigkeit ist durch die Fahrer der im Vorfeld bekannten Strecke anzupassen, nicht anders herum.
Entsprechend lässt sich das „wird schon gut gehen“ also auch auf die Fahrer ummünzen. Die können sich eben nicht das einfach annehmend die Abfahrt herunter stürzen, weil der Veranstalter sich ihnen im Vorfeld angepasst haben muss.
Salopp gesagt: Lenken und bremsen bleibt deren Verantwortung.

Sicherlich ein Punkt. Allerdings ist es ein ausgeschriebenes Radsportrennen. D.h. der Streckenplaner und Veranstalter hat eine hohe Geschwindigkeit der Teilnehmer zu erwarten. Wenn er also bei Abfahrten für diese zu erwartenden Geschwindigkeiten (die er einfach aus der Vergangenheit und anderen Rennen ableiten kann bzw. muss) Schotterstrecken oder Strassenbeläge mit Schlaglöchern einplant, die das befahren mit hohen Geschwindigkeiten auch für Profis unzumutbar und gar höchstgefährlich macht, sehe ich das weiterhin als fahrlässig an.
Formel und andere Hochgeschwindigkeits-Motorsportrennen, um ein prominentes Beispiel zu nennen, verlaufen schließlich auch auf den zu erwartenden Geschwindigkeiten.

@laplace77
Ich möchte mal die Diskussion sehen, wenn der Wagen dort auch nur 2 weitere Sekunden länger steht um eine Hilfeleistung zu initiieren und von hinten weitere Fahrer in das Auto krachen oder den Hang hinunter segeln.

Es ist schon etwas erschreckend zu lesen, wievielen Leuten hier im Forum der Begriff Hilfe in Not offenbar völlig fremd sind.
Der Beifahrer hatte Zeit das Rad aus dem Weg zu räumen. Er hätte gleich danach die Böschung hinunter schauen müssen um die verletzte Person zu checken & ggfls. zu versorgen. Das Auto hätte dann den Weg wieder frei machen können um anschließend schnellstmöglich die Unfallstelle zu sichern. Das sind die erste Schritte, die man bei jeder Unfallübung lernt. Aber vielleicht sind auch diese Notfall- und Unfallprotokolle der UCI/der Veranstalter einfach völlig Mangelhaft...
 
Sicherlich ein Punkt. Allerdings ist es ein ausgeschriebenes Radsportrennen. D.h. der Streckenplaner und Veranstalter hat eine hohe Geschwindigkeit der Teilnehmer zu erwarten. Wenn er also bei Abfahrten für diese zu erwartenden Geschwindigkeiten (die er einfach aus der Vergangenheit und anderen Rennen ableiten kann bzw. muss) Schotterstrecken oder Strassenbeläge mit Schlaglöchern einplant, die das befahren mit hohen Geschwindigkeiten auch für Profis unzumutbar und gar höchstgefährlich macht, sehe ich das weiterhin als fahrlässig an.
Formel und andere Hochgeschwindigkeits-Motorsportrennen, um ein prominentes Beispiel zu nennen, verlaufen schließlich auch auf den zu erwartenden Geschwindigkeiten.

Da fehlt dann der Vollständigkeit halber aber noch etwas, denn es sind nicht Radsportrennen, sondern Profi-Radsportrennen. Diejenigen die an ihnen teilnehmen haben also quasi die Profession, möglichst schnell vom Start ins Ziel zu kommen, indem sie die Strecke so schnell sie können zurücklegen. So schnell sie können - zB wegen des Wetters, wegen folkloristischer Bahnübergänge oder eben auch wegen der Fahrbahnbeschaffenheit oder der schwierigen Abfahrt.

Die Fahrer werden nicht dafür bezahlt, stumpf die größte Leistung zu treten und dabei aerodynamisch auf dem Bock zu sitzen, sondern auch dafür zu wissen, wann sie den Hahn wie stark aufdrehen können. Anderenfalls hat die TdF schon auf Zwift stattgefunden.
Dass das so ist, da sind die, auch teils sehr anspruchsvollen, Strecken der Realität vor.


Aber, der Vollständigkeit halber explizit noch einmal: ich verstehe, wenn einzelnen oder auch vielen Fahrern das zu gefährlich anmutet. Ich verstehe allerdings nicht, weshalb sie sich dann dennoch daran beteiligen, und sogar so weit gehend, dass sie trotz des ihnen offenbar bewussten Risikos der Überforderung voll in die Attacke gehen.

Ps: fällt mir gerade ein Zitat von Dumolin über Reichenbach ein: „Der fährt ab wie (m)eine Oma!“ - ja, hey, vielleicht war der damals nur risikobewusst unterwegs? War da halt doof für Dumolin.
Zwei Seiten, eine Medaille: Nibali hab ich nie über zu kurvige Abfahrten motzen hören. Martin nie über zu lange Zeitfahren, Boonen oder Sagan nie über schlechte Straßenbeschaffenheit und Valverde hat sich mWn nie über zu heftige Rampen beklagt. Nur Sprinter haben sich öfter über andere Sprinter beklagt - aber da kann der Veranstalter ja nix dran machen...
 
Was dann auch noch dazukommt sind die Genehmigungsbehörden. Wer glaubt das Veranstalter von Radrennen ihre Strecke nach eigenem Gusto wählen möge sich mal mit Leuten unterhalten die da Erfahrungen haben. Sogar die ASO bekommt nicht alles genehmigt. Die Rennen unterhalb der Top Events wie Tour u.s.w. müssen öfters Strecken nehmen die halt genehmigungsfähig sind. Das läuft nach dem Motto "Fahrt gefälligst da wo der Autoverkehr nicht gestört wird." In Frankreich, Belgien und Italien ist das zwar längst nicht so extrem wie in Deutschland. Aber wenn man sich Streckenpläne anschaut kann man oft recht deutlich erkennen wie zum Beispiel verwinkelte Durchfahrten durch Ortschaften entstehen weil bestimmte Kreuzungen vermieden werden müssen.
 
Wie seht ihr das? Gerade vermehrt durch die letzten Stürze werden die Streckenplanungen und deren Sicherheit oftmals, seitens der Fahrer, in Frage gestellt. Hier immer wieder T. Martin zu hören der sehr oft und das schon seit geraumer Zeit, Kritik übt.

Ganz einfach: Überdruck und mangelnde Übung durch Corona, erwartbar.

Kann zu!

Im Ernst. Alles was sinnvollerweise für die Sicherheit getan werden kann, ohne das Wesen des Radrennens zu verändern, sollte getan werden. Vernünftige Absperrungen, Schutzmatten oder ggf. sogar Fangnetze wie bei der Skiabfahrt kann ich mir vorstellen. Auch abschüssige Sprints oder Sprints auf Kopfsteinpflaster und dergleichen müssen sicher nicht sein.
Radrennen sind verdammt nochmal gefährlich. Jeder der da an den Start geht weiß das und nimmt das Risiko in Kauf. Manch einer riskiert eben noch einmal eine Schippe mehr, wenn er im Sprint oder auf der Abfahrt voll reinhält.
Bei meinem allerersten Radrennen (Jugendklasse) war die weiße Hose meiner Mutter die hinter der Absperrung in einer Kurve Stand nach dem Rennen rot gesprenkelt. Das war direkt mal eine Einstimmung auf die Realität.

C
 
Da fehlt dann der Vollständigkeit halber aber noch etwas, denn es sind nicht Radsportrennen, sondern Profi-Radsportrennen. Diejenigen die an ihnen teilnehmen haben also quasi die Profession, möglichst schnell vom Start ins Ziel zu kommen, indem sie die Strecke so schnell sie können zurücklegen. So schnell sie können - zB wegen des Wetters, wegen folkloristischer Bahnübergänge oder eben auch wegen der Fahrbahnbeschaffenheit oder der schwierigen Abfahrt.

Die Fahrer werden nicht dafür bezahlt, stumpf die größte Leistung zu treten und dabei aerodynamisch auf dem Bock zu sitzen, sondern auch dafür zu wissen, wann sie den Hahn wie stark aufdrehen können. Anderenfalls hat die TdF schon auf Zwift stattgefunden.
Dass das so ist, da sind die, auch teils sehr anspruchsvollen, Strecken der Realität vor.

Dieser Punkt deiner Argumentation ist ja auch korrekt, keine Frage. Der Fahrer und vor allem professionelle Fahrer hat eine gewisse Intuition und auch Erfahrung zu wissen, wie er eine schwierige Kurve, eine steile Abfahrt oder schlechte Straßenverhältnisse am schnellsten zu befahren hat.

Nur, der Fahrer weiß meist überhaupt nicht, was für Straßenverhältnisse im Einzelnen auf ihn zu kommen. Beim Autorallye sitzt ein Beifahrer und zählt detailliert die Kurven und Straßenverhältnisse auf und der Fahrer weiß dann ziemlich genau, was ihn erwartet und wie schnell er die kommende Kurve nehmen kann.

Der professionelle Radrennfahrer fährt quasi blind in die Kurve. Und da sehe ich es weiterhin als eine Verpflichtung der Veranstalter auf unvorhersehbare Streckenverhältnisse (Untergrund, Verengungen, etc.) hinzuweisen. Nur weil der Radrennfahrer Profi ist, heißt das doch nicht, dass er auf eigenes Risiko fährt oder höheres Risiko in Kauf nehmen muss?!
 
Auch da wieder eine Relativierung: kein Profi fährt blind irgendwelche Strecken oder Kurven.

Die Strecken werden lange im Vorfeld bekanntgegeben, im Roadbook dargestellt und von den Teams ausgewertet und für die Fahrer aufbereitet; heißt: abgefahren und gefilmt. Einige Etappen werden auch von den Fahrern selbst vorher abgefahren.
Vor jedem Rennen/jeder Etappe wird den Fahrern schließlich in einem Briefing noch einmal die Essenz aus dieser Auswertung nebst Bildern/Videos der Schlüsselstellen durch die Teamleitung bzw. den DS vorgestellt, um eben genau das "blind fahren" zu vermeiden.
Im Rennen selbst werden Fahrer außerdem durch den DS per Funk über bevorstehende "Hindernisse" gewarnt, wenn sie sich in einer kleinen Fluchtgruppe oder allein auf der Straße befinden. Fahren sie im Peloton, orientieren sie sich ohnehin am Feld um sich herum.
Da ist also gar nichts "blind", wenn man von Steinschlag oder dergleichen absieht.

Der einzig wirklich unvorhersehbare Unfall war mEn deshalb Schachmanns Crash mit dem Auto, das eindeutig nicht auf eine abgesperrte Strecke gehört. Aber auch da fragt sich, wie der VA das hätte vermeiden können/sollen. Selbst mit persönlichem Begleitmotorrad vor jedem Fahrer wäre es nicht unmöglich (oder unwahrscheinlich) gewesen, dass es so läuft - persönliche Anekdote jenseits des Radsports: ein damaliger Kollege baute mal einen Unfall unter Sonderrechten, weil eine alte Frau von der Linksabbieger-Spur über zwei geradeaus-Spuren auf die für Rechtsabbieger zog und ihn beim geradeausfahren auf sonst leerer Straße abschoss, weil sie meinte, für Fahrzeuge unter Sonderrechten immer rechts ran fahren zu müssen.
Kalkuliert man die Beschränktheit mancher Menschen, auch mit Führerschein, ein, ist es eher ein Wunder dass solche Sachen wie mit Schachmann nicht häufiger passieren.
 
Wir hatten als Streckenhelfer bei Triathlon-Veranstaltungen oft das Problem, daß einige Autofahrer auf die mit unübersehbarem Flatterband oder Absperrgitter abgesperrten Straßen müssen und sich auch gewaltsam Zugang verschaffen. Das war schon in den 80-90ern so. Wenn bei einem Radrennen einfach jemand aus seiner Privatausfahrt auf die Strecke fährt, kann der Veranstalter nichts machen, außer die Strecke komplett mit Absperrgittern versehen.
 
Auch da wieder eine Relativierung: kein Profi fährt blind irgendwelche Strecken oder Kurven.

Die Strecken werden lange im Vorfeld bekanntgegeben, im Roadbook dargestellt und von den Teams ausgewertet und für die Fahrer aufbereitet; heißt: abgefahren und gefilmt. Einige Etappen werden auch von den Fahrern selbst vorher abgefahren.
Vor jedem Rennen/jeder Etappe wird den Fahrern schließlich in einem Briefing noch einmal die Essenz aus dieser Auswertung nebst Bildern/Videos der Schlüsselstellen durch die Teamleitung bzw. den DS vorgestellt, um eben genau das "blind fahren" zu vermeiden.
Im Rennen selbst werden Fahrer außerdem durch den DS per Funk über bevorstehende "Hindernisse" gewarnt, wenn sie sich in einer kleinen Fluchtgruppe oder allein auf der Straße befinden. Fahren sie im Peloton, orientieren sie sich ohnehin am Feld um sich herum.
Da ist also gar nichts "blind", wenn man von Steinschlag oder dergleichen absieht.

Das Prozedere ist mir bekannt. Ich kenne allerdings tatsächlich nicht den Funk, ob und wie der Teamwagen jede gefährliche Kurve nochmal vor dem Fahrer ansagt, der die gefährliche Stelle passiert. Das wird glaub ich auch etwas schwierig.
"Blind" ist sicherlich auch eine Übertreibung, aber ich hoffe Du versteht, was ich grundsätzlich meine. Letztlich kann ich es auch dabei belassen, dass wir bei der Sache etwas anderer Meinung sind :)

Ein Veranstalter ist auch nicht dazu verpflichtet, jede fernliegende Gefahr verkehrssicher zu gestalten. Das ist für einen Veranstalter auch nicht zu handeln, er kann sich durchaus (zumindest in D) auf umsichtige und verständigen, in vernünftigen Grenzen vorsichtigen Menschen vertrauen.

Beim Beispiel Schachmann weiß ich nicht, wie die Stelle gesichert war, wo das Fahrzeug auf die Strecke gelangte.
Üblicherweise ist an jeder Kreuzung eine abgesperrte Sicherung, an größeren privaten Ein- und Ausfahrten (Hof, Tiefgarage, Parkplatz, etc.) ein Posten (für eine Laufveranstaltung mussten wir dafür Verkehrskadetten aufstellen, da auch nur diese befähigt sind, Fahrzeuge auf- und anzuhalten, üblicher Veranstaltungshelfer nicht) und einfache Ausfahrten und Haushalte können mit Flugblättern informiert werden und ggfls. mit Hütchen zumindest optisch an die noch stattfindende Veranstaltung erinnert werden.
 
vll. hängt es damit zusammen:
Deshalb gab es zuletzt so viele Stürze

Dass sich in der jüngsten Zeit die schweren Stürze häufen, ist laut Fritz auf mehrere Faktoren zurückzuführen. "Bedingt durch die Coronapause besitzen die Fahrer ja keinerlei Rennerfahrung mehr", sagte er: "Das hat auch damit zu tun, dass sich gerade die schweren Radrennen ballen, seit Anfang August. Die kleineren Rennen zum "Einrollen", wie bei einem normalen Saisonverlauf, gab es dieses Jahr nicht. Zudem müssen die Fahrer in Zeiten von aufgrund der Coronakrise reduzierten Budgets um ihre Plätze für nächstes Jahr kämpfen. All das spielt eine Rolle." (Zitat: SWR Radsportexperte Uli Fritz)
Das ist halt der übliche Unfug von einem Radsportkommentator der Öffentlich-Rechtlichen.
 
paßt auch:
https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_121268.htm"Es schien so, als würden nun die Sterne gut für mich stehen. Doch dann wurde durch Corona ein Veranstaltungsverbot für mehrere Monate ausgesprochen. Das Aus für nationale und internationale Radrennen. Mir wurde schnell klar, dass ich nun eine Entscheidung zu treffen habe, eine Entscheidung für meine berufliche Zukunft"
 
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