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Stevens Cyclocrosscup 2021/2022

- zu den übrigen Schwierigkeiten des Tages stelle ich dann meinen Rennbericht hier auch noch rein, sobald er fertig ist.
Sonntagfrüh, wache auf, fühle mich wie tot – alles tut weh: Muskeln, Sehnen, Knochen, Knorpel und der traurige Rest.
Spürt man als Toter noch Schmerz? Mir doch egal.

Da kommt mir eine alte Radsport-Phrase in den Sinn: „Wo Schmerz ist, da ist noch Leben.“ Bin also doch noch am Leben oder zumindest untot. [Memo an mich: 5 € ins Phrasenschwein stecken.]

Dann musst du also aufstehen: Der Hund wartet auf´s Gassigehen. Eine Dreiviertelstunde später sind einige Knochen schon etwas gängiger als zuvor.

2 Wildlachs-Brötchen, 1 gekochtes Ei und viel zu viel Kaffee später bin ich sogar ansprechbar – gut, da im Liegen ja auch alles weh tat, kann ich mich dann doch auch ins Auto setzen und nach Kaltenkirchen fahren.

Kaltenkirchen hieß übrigens ursprünglich mal „Kalter Regen“. Um aber arglose Menschen hierhin zu locken wurde der zweite Namensteil durch etwas geistlich-erbauliches ersetzt. [Memo 2 an mich: Bei Gelegenheit damit an die Öffentlichkeit gehen und diesen Betrug anprangern.]

Besichtigungsrunde: Nicht all zu viel verändert gegenüber dem Vorjahr – vom tiefnassen und an ausgewählten Stellen schlammigen Boden einmal abgesehen. Die "Medium-Bereifung" des Vortags hinterließ aber kein vertrauenserweckendes Gefühl, daher musste der 2. Laufradsatz mit den Challenge Limus ran - damit war ich zumindest materialmäßig perfekt unterwegs.

Mit Sonja zusammen ein paar Warmfahr-Runden im ovalen Plaudermodus. Alles anderen die auch gestern dabei waren wirken auch ein wenig untot – tröstet ein bisschen. Wer fehlt ist "der Kanarienvogel" Lars: Wollte angeblich spätestens hier auftauchen. [Memo 3 an mich: Der steckt auch in der Kaltenregen-Verschwörung mit drin – trau ihm nicht!]

Wieder aus der 2. Startreihe ging es los:
In der ersten 180° Kehre einige Plätze gutgemacht, auf der folgenden Geraden auch noch - nur noch Jeremy vor mir, den ich in der zweiten Kehre überhole. Ich liege in Führung – zwar nur ~50 Meter bis Jeremy wieder vorbeizieht, aber nicht schlecht für untot.
[Memo 4: Wenn angefangene Kilometer zählen, war das mein erster Führungskilometer im Stevens-Cup.]

Schikane und ab den Berg hinauf: Noch an 2 liegend geht es fahrend hinauf – es hilft ungemein , wenn man hier nicht im Verkehr steckt.

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Allerdings ging das wirklich nur in der ersten Runde, später fehlte mir einfach die Kraft und ich habe mir an gleicher Stelle gern mal die Füße vertreten.

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Oben auf dem Sandweg zieht wie erwartet Thomas vorbei und auch Jörg heftet sich an seine Fersen. In der ersten Schlamm-Kehre bei Schützenhaus überhole ich Jeremy und es geht in die Kehren des grünen Hügels Richtung Sandkästen: Welch ein Bild, hinter dem Führenden die beiden CTHler auf 2 und 3, allerdings dicht gefolgt von einer ganzen Herde und mir war schon klar, dass das kein gutes Ende nehmen würde.

Über die erste Runde konnte ich mich noch halbwegs gut auf Platz 4 behaupten, allerdings lag ich heute in Mario´s Fadenkreuz – durchgeladen und entsichert hatte er auch schon und ließ mich noch bis zur ersten Zieldurchfahrt zappeln, zog dann aber auf und davon.

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Später im Rennen sollte auch noch sein „Cyclocross-Hamburg“-Teamkamerad Stephan „das Uhrwerk“ folgen und letztlich vor mir über die Linie fahren: Nach dem ich gestern das bessere Ende für mich hatte, schlug nun also das Imperium zurück!

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Kräftezehrender Boden und müde Beine, so gingen mit jeder Runde weitere Plätze flöten, bis auf Rang 12 wurde ich durchgereicht: Allerdings konnte ich gegen Rennende sogar noch 2 Plätze zurückergattern, so dass sich mich alle Mühen immerhin noch in die Top 10 getragen haben. Jörg war „wie immer“ als Zweiter ins Ziel gekommen.

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Eine kalte Dusche gab´s zum Zieleinlauf übrigens noch gratis – ich glaube Jörg ahnte auch, dass Kaltenkirchen ursprünglich mal …

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Bilder von Michael Richter (aka. Mike667), https://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/2021/11/09/bilder-vom-stevens-ccc-in-kaltenkirchen-07-11-2021/
 
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Sehr schöner Bericht, gut geschrieben - und tolle Fotos!

Zwar ist der Clip aus Kaltenkirchen in Mache und wird hoffentlich morgen fertig und hochgeladen, aber ich sehe, dass das nächste Event in Mölln schon an diesem Wochenende ist.

Könnt Ihr mich bitte aufklären: sowohl am Samstag als auch am Sonntag wird die gleiche Strecke gefahren in gleicher Reihenfolge? Oder wird etwas verändert?
 
Es war toll mit einigen Fahrern / Fahrerinnen zu sprechen, ich hätte am liebsten länger mit Euch geplaudert - aber es stehen schon die nächsten Gruppen bereit und so habe ich am 2. Tag einen Start verpasst.

Der Samstag aus Mölln ist eben fertig geworden. Viel Vergnügen ;)
 
Es war toll mit einigen Fahrern / Fahrerinnen zu sprechen, ich hätte am liebsten länger mit Euch geplaudert ... Viel Vergnügen ;)
Dankeschön für´s Video.

Hätte auch gern noch geplaudert, war aber etwas unrund wegen meines verlorenen Schlüssels ... :(
 
Erster Tag in Mölln: DOPPELWOCHENENDEN – wie ich sie doch „liebe“. Aber egal, heute ging es mit frischen Kräften ans Werk.

Jörg und Julia waren schon da und Julia hatte dank „Armin-Raible-Training“ am Vorabend einiges über die Strecke zu berichten.
Also auf zur ersten Inspektionsrunde: Nicht ganz ohne Flow, aber natürlich nicht so schön leichtgängig wie zuletzt vor zwei Jahren, als es staubtrocken war.

Wirklich eklig fand ich nach der Schnecke und dem Tunnel den zäh-klebenden Boden auf der breiten Geraden und die daran anknüpfende Waldpassage: hoppelig, kräftezehrend und schier endlos.

Als frische Kräfte gesellten sich zu uns noch Jan für die U40 und die beiden kleinen Dirks für die Ü50 dazu – absoluter Teilnehmer-Rekord für das noch junge CTH im Stevens-Cup, außerdem noch Michael und Björn als Supporter auf der Tribüne.

Startaufstellung: Durch fleißige Punktesammelei habe ich mich bis in die erste Reihe gedient. Der Gesamt-Führende Thomas steht nur als Nachmelder in der Liste und muss sich hinten einreihen – kleiner Vorteil für Jörg.

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Mein Start läuft gut und auch Jörg kommt zur Abwechslung gut aus den Startblöcken. Unten in der ersten Kurve sehe ich den alten Haudegen Tex aus dem Augenwinkel: Nachdem es vergangenes Wochenende nicht so lief, scheint er zu alter Stärke zurückgefunden zu haben.

Oben kurz hinter den Hürde geht Jörg vorbei und heftet sich an die Fersen des führenden Jeremy, den ich bald darauf aber auch noch überholen kann. Der kurze Zwischenstand ist also ein Bild für die Ewigkeit: Das CTH auf den ersten beiden Plätzen – schade nur, dass ich so etwas nicht lange verteidigen kann.

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Bis zur Zufahrt der Schnecke konnte ich den Platz noch behaupten, hier rauschten aber Jeremy und Thomas an mir vorbei – gut, Vierter, dieser Platz blieb mir noch bis zur ersten Zielpassage erhalten.
In der zweiten Runde musste ich mehr Federn lassen: Erst zogen die Piraten Kay und Arne an mir vorbei.

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Wenig später folgten der Kieler Kay, RV Trave-Stefan und Sven, so ging es als Neuntplatzierter weiter. Eine Weile konnte ich noch auf Tuchfühlung bleiben, aber nach und nach zogen die Jungs davon – speziell oben im Wald habe ich unendlich viele Meter verloren.

Von hinter kam Uhrwerk-Stefan peu a peu näher – allerdings nicht mehr dicht genug heran, so dass ich den 9. Platz ins Ziel bringen konnte.

Apropos Stefan: Wo war Mario? Wie ich später erfuhr, hatte er schon kurz nach der Startphase einen Plattfuß. Er hatte zwar Glück im Unglück, dass er auf ein anderes (fremdes) Rad wechseln konnte, aber der entstandene Rückstand ließ sich auf dem etwas zu hoch eingestellten Rad nicht mehr wettmachen. Damit fiel also das M&M-Battle am heutigen Tage aus.

Und ganz vorne? Jörg konnte das Ding nach Hause fahren: Erstmals „verkehrte Welt“ auf dem Podium und Thomas „nur“ auf 2, Jeremy wie mehrmals zuvor auf 3.

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Unsere beiden Dirks landeten auf den Plätzen 21 und 22, Jan bei den U40 auf Platz 14 und Julia schnüffelte mit ihrem 11. Platz bei den Damen schon einmal an den TOP10.

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Schön, dass es Julia zum Ende hin zumindest ein bisschen warm wurde und die Armlinge runterruntschen durften ...

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Was gab es sonst noch unwichtiges? Der Soundtrack für die Anreise muss für Mölln ja zweiteilig ausfallen. So fiel die Wahl für Tag auf „Changes One Bowie“. Ist natürlich nicht schwer zu erraten, was morgen dran ist.

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Apropos Bowie, Stichwort „Fashion“: Da hatte ich bei Socken & Mütze heute das zumindest optisch schnellste Setup gesetzt.

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Zuhause angekommen gab es erst einmal eine heiße Dusche und als Anschauungsmaterial die Live-Übertragung von Ethias-Cross in Leuven. Danach noch das Rad für morgen schön machen und nach dem Abendessen wurde die Äugelein schon ganz schwer - also ging es mit gespannter Vorfreude auf den zweiten Tag in die Ruheposition.



Bilder von Michael Richter (aka. Mike667), Bilder vom Stevens CCC in Mölln - 13.11.2021 - Helmuts-Fahrrad-Seiten.de
 
2. Tag in Mölln: DOPPELWOCHENENDEN – wie ich sie doch „liebe“. Zum Glück fühlte ich mich heute aber nicht ganz so zerstört wie am vergangenen Sonntag, von daher lief der ganze Tag wesentlich leichter an.

Jörg und Julia sind schon da, bestens präpariert und informiert, was die heutige Strecke (gleicher Kurs wie gestern, nur in entgegengesetzter Fahrtrichtung) betrifft.

Ich fahre rum und bin erleichtert: Der Parcours hat heute einen spürbar besseren Flow, speziell die Waldpassage ist zwar hoppelig, aber nicht kräftezehrend so wie gestern. Im Grunde sind nur der „Pumptrack“ etwas unrythmischer als am Vortag und die lange Passage an der Außenseite hatte Gegenwind und scheint in der heutigen Richtung zäher zu laufen.

Neben uns Dreien als „Stammkunden“ gesellen sich noch Jan für die U40 und Dittmar, Frank & Wolfgang für die Ü50 dazu – also ist unser CTH gut auf der Strecke vertreten, hinzu kommen die Fans, Supporters und Groupies auf der Tribüne.

Startaufstellung wie gestern: Erste Reihe und der Gesamt-Führende Thomas muss wg. seiner verspäteten Meldung wieder von hinten losfahren.

Mein Start läuft wieder prächtig: Unten in der ersten Kurve fädele ich hinter Jeremy und Jörg als Dritter ein. So geht es auch durch die nächste Kurve, bergauf in den hinteren Teil der Strecke und um die nächste Kurve.

Die hier zum Kurs gehörenden „Schikanen“ (erst links am Hang, dann noch einmal rechts, direkt vor dem „Mölln-Schriftzug“)
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wurden bzw. sollten wegen der engen Startphase in der ersten Runde nicht gefahren werden. An der links liegenden Schikane waren wir schon vorbei, da schlug Jeremy den Weg rechts in die –eigentlich nicht zu fahrende- Schikane ein und, strauchelte dabei etwas und schmiss dabei wohl einen der Absperrpfosten um. Jörg hatte direkt hinter ihm auch den falschen Weg gewählt, bekam es mit dem fliegenden Pfosten zu tun und stürzte im Vorwärtssalto zu Boden.

Ich war „auf dem Pfad der Tugend“ geblieben, sprich geradeaus durch den Erstrunden-Bypass durch und lag nun ganz kurz in Führung (Memo: Der zweite Führungs“kilometer“.), wurde jedoch kurz vor der Einfahrt in den Wald-Trail wieder von Jeremy überholt.
Hinterm Wäldchen überholte Paulianer René und vor der Schnecke kam auch schon Thomas vorbeigeflogen.

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Später dann auf der langen Außenbahn zogen Mario und die Piraten Arne und Kay vorbei: Der M&M-Battle war insofern nur eine kurze Vorbeifahrt (ICE vs. Güterzug); gegen die Mehr-PS konnte ich nichts ausrichten. Auf Platz 6 fuhr ich also das erste Mal über die Ziellinie, von hinten drückte Tex dabei mächtig.

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Hinter dem Wäldchen auf der breiten Sandbahn konnte ich gegen Pirat Arne (immerhin Gesamtdritter) wieder einen Platz gut machen – das passiert mir ja auch nicht alle Tage. Tex konnte ich weiterhin hinter mir halten, dafür kam der Kieler Kay bald vorbei und zog nach und nach auch auf und davon.

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Arne konnte ich noch bis in die frühe 4. Runde hinter mir halten, aber der hatte sich für die Schlussrunde noch einen Brikett aufgespart: Turbo gezündet und hinter der Erdkrümmung verschwunden!

Gemütlich die Runde zu Ende fahren ging leider auch nicht: Tex hatte zwar etwas an Boden verloren, dafür saß mir ein Dreier-Paket aus RV Trave-Stefan, RG Uni-Jörg und P19Veloclub-Daniel im Nacken: Also hieß es: Vor allem technisch sauber fahren, überall wo es ging viel Schwung mitnehmen und dazwischen treten, treten, treten. Das klappte auch besser als erwartet: Mit mehr als nur `ner Handbreit Wasser unter´m Kiel ging es als 8. ins Ziel.

Jörg konnte nach seinem Sturz zwar zunächst weiterfahren, musste aber noch einmal „an die Pits“ und den losen Bremshebel richten lassen: Der drohte sich zu lösen und so kam er letztlich nur als 16. ins Ziel.

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Die nicht so Cross-affinen Dittmar, Wolfgang und Frank schlugen sich auch wacker und kamen als 18., 28. Und 32. Über die Linie. In der U40-Klasse fuhr Jan auf Platz 21 und bei den Damen hatte sich Julia richtig „eingegrooved“, luchste zum Ende hin Sonja noch einen Platz ab und holte so den „zweiten Achter des Tages“.

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Dass der Frank am Sonntagmittag gern jungen Damen auf das Hinterteil guckt, verheimlichen wir dann einmal an dieser Stelle.

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Was gab es sonst noch unwichtiges? Der Soundtrack war ja leicht zu erraten, „Changes Two Bowie“.

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Und was war in Don Vito´s Modestübchen los? Socken & Mütze gab es heute passend zum Rad.

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Bilder von Michael Richter (aka. Mike667), Bilder vom Stevens CCC in Mölln - 14.11.2021 - Helmuts-Fahrrad-Seiten.de
 
Tolle Berichte Don Vito! Du kannst ja nicht nur radfahren, sondern auch schreiben :)

Wie die Kids Ihre Väter anfeuern, das ist echt klasse - in der Zuschauermenge hört man oft, wie die Väter nach der Fahrt zu ihren Kids sagen "Ohne Euch wäre ich 5 Minuten langsamer" usw. Also ich Stand beim Pump-Track und hörte alle Zuschauer die am Start Lärm machten. Wie ist es als Fahrer wenn man den Wind in den Ohren hat? Hört man da was?

So langsam taste ich mich auch an den zweiten Tag in Mölln ran - wie für Euch Fahrer ist ein Doppelwochenende für mich auch anstrengend. Ich Denke morgen ganz spät oder übermorgen ganz früh wird der Clip fertig werden.
 
Tolle Berichte Don Vito! Du kannst ja nicht nur radfahren, sondern auch schreiben :)
Das Schreiben ist allerdings der leichtere Part: Da kann man ganz relaxed mit ´nem Käffchen und Kuschelsocken mit Ruhepuls vor´m Rechner hocken und über das zuvor mühsam Erlebte berichten.🍵🧦💻
 
... Also ich Stand beim Pump-Track und hörte alle Zuschauer die am Start Lärm machten. Wie ist es als Fahrer wenn man den Wind in den Ohren hat? Hört man da was?
...
Der Wind ist weniger das Problem, eher das Rauschen des eigenen Blutes. Nee, im Ernst: Da hinten bekomme ich zumindest von dem Lärm nix mit - vielleicht ist dein Kamera-Mikrofon empfindlicher als meine Ohren...


Und ich fürchte auf dem kommenden Video wird "schwere Atmung" zu hören sein ... :eek:
 
Platz 3! Was habe ich mich für Dich gefreut! Ich wäre gern noch bei der Siegerehrung, aber diese stand so weit weg vom Geschehen... Gratulation!!!

... laut Ergebnissliste Platz 4, dann hatte ich mich wohl verzählt :(
 
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STEVENS-CycloCross-Cup 2021/22: 7. Lauf, Bad Oldesloe

Premiere: Der RV Trave zum allerersten Mal im SCC dabei mit einem Rennen auf dem Travering – neben Mölln mein zweites „Heimatrennen“.

Dieses Wochenende stand für mich dabei ganz im Zeichen des legendären M&M-Battle™. Anfangs der Saison sah es sofort nach einer sehr klaren und damit langweiligen Angelegenheit aus:

Hannover: 1:0 für Mario. Norderstedt: 2:0 für Mario. Neu Duvenstedt: Hoppla, ein Lebenszeichen, nur noch 2:1. KaltenRegen: 3:1.
Mölln I würde ich für´s Battle mal als „Streichergebnis“ verbuchen: Der blöde Plattfuß hat ja unfair dazwischen gegrätscht: 3:1 (0). Mölln II: 4:1 (0) für Mario.

Das heißt: Der Ball lag auf dem Elfmeterpunkt. Oder es gibt 4 Matchbälle. Allerhöchste Eisenbahn. Es pressiert. Oder welche Metapher man auch immer bemühen mag: Ich war und bin ganz schön in Rücklage, ab jetzt geht´s um die Wurst. Ist doch schon schlimm genug, dass ganz vorn der Kampf um die Gesamtwertung quasi entschieden ist – da können wir dahinter doch nicht auch noch die gleiche Langeweile bieten – DRAMA BABY, wir müssen die Spannung aufrecht erhalten und wenn möglich sogar noch zuspitzen. Ich musste mir also was einfallen lassen, quasi „den Nagel auf den Kopf treffen“. ;)

Nein: Bloß nicht anfangen ernsthaft trainieren – Training ist ein Zeichen von Schwäche, außerdem hochgradig anstrengend.

Um göttlichen Beistand bitten? Ich bin Agnostiker, die Sache fliegt also auf wenn ich jetzt plötzlich religiös werde. Aber im Grunde war das schon keine ganz schlechte Idee, dann hole mir halt Beistand von „ganz oben“, nämlich vom Cross-Olymp:

Als Erstes Maßnahme den Beistand des Masters-Welt-, Europa- und Deutschen Meister holen, dafür habe ich mich am Sonnabend bei Armin Raible´s Fahrtechniktraining eingeklinkt: Streckenbesichtigung, besonderes Augenmerk auf neuralgische Punkte mit ein paar Tipps vom Könner. Für eine ruhige Nacht sorgte diese Preview nicht, denn der Kurs ging wahlweise bergauf, bergauf, bergauf, bergauf oder bergauf. Alles auf nasser, moosiger Wiese. Okay, hier und da ging es auch ein paar Meter bergab oder über Asphalt, aber das bedeutete nichts – alles deutete darauf hin, dass spätestens in der 2. Runde die Laktatvergiftung droht. Immerhin gab es weder Sand noch Treppen oder echte Hürden, dafür war der Kurs an mindestens 2 Dutzend Gelegenheit so gesteckt, dass man sich da ganz böse verdaddeln kann.

Als Zweites erschlich ich mir den Beistand des mehrmaligen Welt- und belgischen Meisters WvA: Dafür mussten Käppie und Socken aus Beständen seines ehemaligen Teams herhalten.

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Ganz unaufgefordert gab es während des Warmfahren am Sonntag noch ein Zeichen: Ein wunderbarer Regenbogen tauchte über der Trave auf – jawoll, das muss heute klappen!

Ja, der Sonntag: Nachts hatte es kräftig geschüttet und die ersten Rennen hatten an vielen Stellen das Unterste des Bodens nach oben gekehrt und was sich gestern noch halbwegs fluffig fahren ließ, das war heute nur noch Geschiebe und Gerutsche.

Unser WAV Manfred tat dann so, als würde er uns etwas Gutes tun als er sagte, dass es „nur 4 Runden“ werden würden. Erst während der Fahrt dämmerte es mir, dass es wegen der speziellen Starteinleitung ja in Wirklichkeit 4 ½ Runden sind – so kann man sich täuschen (lassen). Als weiteres Einlull-Manöver steckte Manfred ganz Lizenzler-like auch bei uns Hobbyletten in der ersten Startreihe noch einmal die Reifenbreiten-Schablone über die Pneus – wusste er etwa etwas von meinem weltmeisterlichen Beistand?

Der Start selbst ein echter Uphill-Sprint: Ich verfehle mein linkes Pedal und hole mir erst einmal eine blutige Schramme am Knöchel anstatt gut loszufahren. Da Startfoto sagt, dass ich wohl so etwa als Neunter vom Fleck komme.

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Halblinks rein auf die Wellen-Wiese, immer noch bergauf: Zwei Plätze kann ich hier schon gutmachen. Kurz auf den Asphalt (hier habe ich Jörg „kassiert“) und dann rein ins „Stilfser Joch“:

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Unten noch hinter Mario

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oben neben ihm und dabei schon an Tex vorbei.

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Rauf auf den Sattel und vor der nächsten Schikane vorbei an Mario.

Dann das schönste Stück der Strecke: Gut bergab über den Asphalt, laufen lassen – und vorbei an Pirat Arne – Platz 3 und direkt am Hinterrad von Jeremy. Ab jetzt wird es aber richtig anstrengend – gefühlt „Wiese uphill only“.

Die ersten Schlängel und Huckel kommen

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an den Bauwagen noch einmal kurz durchschnaufen – denn danach wird nur noch laut geschnauft: Die Auffahrt rüber in die alte BMX-Bahn ist der von mir am meisten gehasste Abschnitt – gefühlt zieht er die meisten Körner aus den Beinen.

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Im Infield der Bahn dann der Team-interne Platztausch: Jörg jetzt auf 3 mit freier Fahrt nach vorn, ich auf Platz 4.

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So weit, so gut, das ist in der Frühphase eines Rennens nicht mehr so ungewöhnlich. Aber was jetzt kam – das war ungewöhnlich: Der weltmeisterliche Beistand fing an zu wirken. Anstatt nun leistungsmäßig abzusacken und Platz um Platz hergeben zu müssen, passierte … nichts. Naja, nicht ganz „nichts“, aber an meiner Platzierung sollte sich nichts ändern.

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Mario war hinter mir, aber mit etwas Abstand der sich auch nicht nennenswert änderte. Selbst als ich hier auf den Wiesen-Kehren einmal zu Boden musste (zu zackig in die Kurve, erst ging das Vorderrad weg, dann knickte ich im Fallen gleich einen Pfahl der Streckenmarkierung um) änderte sich unsere Distanz kaum: Ich kam augenblicklich wieder auf die Füße und mangels Schwung auf dem tiefen Geläuf rannte ich hier einmal die Hügel hinauf bis zur nächsten Kehre.

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Hinter Mario kam RG Uni-Jörg immer näher und überholte ihn schließlich – er war nun mein direkter Verfolger, ohne mir aber kaum näher zu kommen als zuvor Mario.

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Es lief also und ich ließ das Rad laufen wo immer es ging, bis endlich das lang ersehnte Ziel da war:„Holzmedaille“, Platz 4 – meine beste Platzierung aller Zeiten im SCC.
Viel wichtiger aber: The Battle™ steht nun 4:2 (0), also ein echtes Lebenszeichen gesendet und den erste Matchball abgewehrt.
Jörg kam „wie fast immer“ auf Platz 2 ins Ziel.

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Julia war als Neunte abermals in den Top 10 der Damen

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und Jan bei den jungen Männern auf Platz 14 – er robbt sich also auch so langsam aber sicher an die TOP 10 heran und hat dabei noch Zeit mit der Kamera zu flirten:

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Fazit: Das Wochenende auf dem Travering hat einen riesigen Spaß gemacht. Vom Giro Stormarn oder Straßen-Landesmeisterschaften weiß man ja, dass der RV Trave Veranstaltungen sehr gut organisieren kann. Aber als Erstlingswerk im SCC solch ein tip-top organisiertes Cross-Event auf die Beine zu stellen – davor ziehe ich die weltmeisterlich unterstütze Renn-Kappe; die Socken lassen ich mal lieber dort, wo sie hingehören. Einen besonderen Dank an den Streckenchef als "Master of Desaster":

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Was fehlt noch? Richtig: Der Soundtrack des Tages. Da ich nur 11 Minuten Anfahrt hatte, musste es also etwas sein, was sofort und ohne Umschweife etwas „auf die Zwölf“ gibt. Manch einer sagt, die Foxboro Hot Tubs würde ein bisschen wie Green Day klingen – aber nein, das kann doch nicht sein, das würde doch drauf stehen …

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Bilder von Michael Richter (aka. Mike667, https://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/2021/11/22/bilder-vom-stevens-ccc-in-bad-oldesloe-21-11-2021/) und Alexander vom RV Trave, https://drive.google.com/drive/folders/1gTN4BngK6VeWGyN0itvPVXBaeVjU8lVf )
 
Dieser Bericht ist wunderbar zu lesen - ich kann mich so richtig in das Geschehen hineinversetzen, vor allem, weil ich dort war. Wie habt Ihr das alle überlebt?!

So langsam wird auch das Video fertig und ich weiß warum ich mich verzählt hatte: bei den Damen fuhr eine starke Fahrerin, sie war glaub ich hinter dem erstplatzierten Mann - ich war abgelenkt und verpasste den zweitplatzierten aber sah noch Jeremy (dachte er wäre zweiter) - und dann kamst Du, so bin ich auf die 3 gekommen.

Von Dir habe ich noch eine tolle Aufnahme - aber ich verrate nichts, das musst Du dann morgen anschauen :)
 
Suuuuuper: Erst noch ganz lässig das Trikot vor der Ziellinie geschlossen (von wegen Sponsorenverpflichtungen und so ;) ) und dann mit Schnappatmung am Boden - so lässt sich aber am besten feststellen, ob noch alle Wirbel am richtigen Platz und in der originalen Reihenfolge sitzen...
 
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