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Stahlrahmen Pro/Contra

RRkampffisch

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Hallo zusammen!

Ich bin momentan am Neuaufbau meines alten mittlerweile heruntergekommenen Trekkingrades. Ich habe vor an den Stahlrahmen die neue SLX Gruppe von Shimano zu montieren. Die Laufräder sind noch in Ordnung, die werden behalten. Löcher zum Montieren von Scheibenbremsen sind in meiner Stahlgabel nicht vorhanden, deswegen werde ich auf die Bremsen von der Deore Gruppe aus dem Hause Shimano zurückgreifen müssen.
Hier meine Fragen:

1) Sind die Schrauben genormt, sodass ich ohne Bedenken die SLX Gruppe bestellen kann (habe bis jetzt eine komplette und alte Shimano Deore DX Gruppe drangehabt) ?

2) Was haltet ihr von dem Projekt?

3) Habt ihr schon besonders positive / negative Erfahrung mit dem Stahlrahmen eures RR gemacht?

4) Hat ihr jmd. Pro bzw. Contra-Argumente zum Stahlrahmen in petto?

Ich hoffe auf möglichst viele und KONSTRUKTIVE Antworten !

Noch einen schönen Abend zusammen !:)
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Ach genau hier noch ein Bild von dem Teil.
Und bevor sich jmd. lächerlich drüber macht:
Ich baue mein Stahlross wieder auf, da einfach sehr viele Emotionen an dem Teil hängen! Es ist seit bald 16 Jahren ein sehr treuer Gefährte, früher noch von meinem Vater. Der Rahmen schaut noch sehr gut aus.
 

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AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Da kann man jetzt schnell wieder einen Glaubenskreig losttreten......
Fakt ist, dass man sicher mit allem fahren kann.
Ich liebe meine Stahlrahmen, sehr grazil und .....komfortabel.
Wobei das eben auch auf den Rahmen ankommt, die Komponenten, den Luftdruck etc....

Ein hartes Argument pro Stahl ist die Gabel (Jawohl!). Schau dir mal die Messwerte von Gabeln in Tour an. Carbonagbeln sind alle so ausgelegt, dass die Gabel längs recht hart ist (Komfort), seitlich aber eher weich. Diese Auslegung macht keinen Sinn, ist aber absolut der Standard.
Der Grund ist wohl, dass heute Gabelscheiden meist recht aerodynamisch geformt sind, was zum ungünstigen Verhältnis Komfort zu Seitensteifigkeit maßgelbich beitragen dürfte.
Eine typische Carbongabel ist ENTWEDER seitensteif ODER komfortabel.
Stahlgabeln KANN man zumindest in einer Auslegung bekommen, die quadratisch ausgelegt ist, d.h. seitlich und längs gleiche Steifigkeit.
Leider ist auch nicht JEDE Stahlgabel so konstruiert.

Typische Beispiel für Stahlgabeln:
längs und quer ca. 63 N/mm (Bendixen Reiserad aus dem Tour-Test)
längs und quer ca. 48 N/mm (Marschall-Edel-Rennrad Stahlgabel)

Typische Beispiel für Carbongabeln:
längs 90 N/mm , quer 45 N/mm
längs 90 N/mm , quer 60 N/mm
längs 70 N/mm , quer 42 N/mm
längs 65 N/mm , quer 32 N/mm
In Tour gibt es in jedem Heft zig Beispiel dafür, einfach mal irgendein Heft aufschlagen.

Ein schönes Beispiel ist gerade in Tour bei einer Titangabel zu sehen (Kocmo Crossrad) vs. die anderen Crossräder. Für diese Gabel gilt das gleiche wie für Stahlgabeln.

Letztlich ist das wohl keine reine Materialfrage, aber wem nützt es was, dass man es anders machen könnte, wenn es keiner macht..... Ich kann mir nur ans Rad bauen, was es zu kaufen gibt.

Contra ist klar das Gewicht, mit Stahl kommt man nie auf das Gewicht einer Carbongabel.
Pro wiederum ist, dass man sich keinen Kopf um mechanischer Empfindlichkeit machen muß (zerquetschte Schäfte z.B.) Die hält...
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

1) Sind die Schrauben genormt, sodass ich ohne Bedenken die SLX Gruppe bestellen kann (habe bis jetzt eine komplette und alte Shimano Deore DX Gruppe drangehabt) ?


???????
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Welche Schrauben meinst du denn?

Schaltauge ist identisch, Bremssockel ebenso (maximal muß eine Schraube gekürzt werden, gibts manchmal), Innenlager geht bei SLX vermutlich nur BSA Gewinde, hat deine Kiste vermutlich auch, Lenker sollte auch dem heutigen Stand entsprechen. Je nach Tretlagergehäusebreite musst du verschieden viele Spacer vor die Lagerschalen beim Einschrauben setzen, bei 68mm sind 2 rechts und eine links normal. Bei 73mm geht glaub ich ganz ohne. Die Spacer sind bei der Kurbel dabei!!
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Seit Shimano die Weltherrschaft übernommen hat, sind Schrauben und Anschlussmaße sehr einheitlich geworden. Da würde ich mir keine Gedanken machen, eine V-Bremse passt auf Cantisockel und umgekehrt. Beim Steuersatz musst du sehen, dass du einen für deine Gabel bekommst, nicht nur vom Durchmesser her, sondern auch von der Stapelhöhe her, denn der neue Steuersatz (wenn du einen neuen einbauen willst) darf nicht höher bauen als der alte.
Evtl. problematisch wird es beim Einmaumaß der Hinterrades, neue HR-Naben haben 135 mm und alte 7-fache dürften 126 oder 130 mm haben. Wenn du die alten Räder weiter nutzen willst, dann musst du auch die alten Schalthebel weiternutzen, weil die älteren Deore ja 7-fach sind und die STX hat mehr Gänge hinten hat (ich weiß jetzt nicht, wieviele). Der Freilauf ist auch etwas breiter geworden, also wirst du eine neue Kassette nicht draufkriegen.
Allgemein ist die Idee, einen noch gut intakten Stahlrahmen zu modernisieren, keine schlechte. Die Frage ist nur, ob das Ergebnis wirklich besser ist als vorher.
Stahlrahmen sind berühmt für ihre Langzeithaltbarkeit und ihre Gutmütgkeit im Versagensfall, also die brechen nicht abrubt durch, sondern reißen lanxam und erlauben erstmal die Weiterfahrt. Dann kann sie auch fast jeder Dorfschmied reparieren.
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Ich habe mal auf ähnliche Weise mein altes Wheeler-Trekkingrad geupgraded.
Prinzipiell erst mal sinnvoll, weil als Alltags-Büro-Kino-Kneipenrad so ein Stahltrekker einfach ideal ist.

Wie schon geschrieben, Schaltwerk und Bremsen (V-Brakes auf Cantisockel) sind kein Problem. Allerdings musst Du bei Austausch der Bremsen auch V-Brake Bremshebel verwenden. (Aber Du willst ja eh Di ganze Gruppe tauschen.)

Aufbiegen des Stahl-Hinterbaus auf breitere Nabe war auch kein Problem - nur sitzt das äußere Ritzel ganz dicht an der Strebe, so dass ich dort wohl keine Schrauben für einen Gepäckträger mehr reindrehen könnte. (Aber wer braucht den schon?)

Ach ja, vergiss die neuen Bowdenzüge und -Zughüllen nicht, wenn Du schon die Gruppe tauschst. Das bringt ne ganze Menge was die Schalt- und Bremsperformance angeht...
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Okay, jetzt mal ein kleines Update.
Ach noch eine Frage:

da ich ja jetzt 7fach habe ... kann ich da nicht einfach ein 8fach Ritzel + SLX Schaltwerk draufhauen? Ich werde das Rad jetzt erstmal abkärchern ;)

Bis dann, hab es ja jetzt weiter zerlegt, hier die Bilder!
 

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AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Okay, jetzt mal ein kleines Update.
Ach noch eine Frage:

da ich ja jetzt 7fach habe ... kann ich da nicht einfach ein 8fach Ritzel + SLX Schaltwerk draufhauen? Ich werde das Rad jetzt erstmal abkärchern ;)

Bis dann, hab es ja jetzt weiter zerlegt, hier die Bilder!

Ist es ein Schauff?
 
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Okay, jetzt mal ein kleines Update.
Ach noch eine Frage:

da ich ja jetzt 7fach habe ... kann ich da nicht einfach ein 8fach Ritzel + SLX Schaltwerk draufhauen? Ich werde das Rad jetzt erstmal abkärchern ;)

Bis dann, hab es ja jetzt weiter zerlegt, hier die Bilder!

Njet, das 8-fach Ritzel ist ein Ritzel breiter, braucht also einen neuen Freilaufkörper und damit ne andere Nabe.
Außerdem muss der Schalthebel 8 Stufen schalten können.
Da die Kette gleich breit wie eine 7er ist, kann das Tretlager etc. aber bleiben.
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Jaggenau. Hast du getrennte Schalt- und Bremshebel? Dann hast du Glück, denn so kannst du die Schalthebel lassen. Die Kinematik des Schaltwerx sollte sich nicht geändert haben,. so dass du mit den alten Hebeln ein SLX-Schaltwerk ansteuern kannst, das die 7 Gänge bedient.
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

hallo,
so einfach ist das mit den shadow schaltwerken nicht.
diese sind sehr viel mimosenhafter was die ausfallendengeometrie und das weitere einbauumfeld (spricht die kombination mit anderen teilen angeht).
Ich bin da ehrlich gesagt überhaupt kein freund von.
das slx schaltwerk funktioniert nur anständig wenn das schaltauge 7mm dicke hat und die obere leitrolle sich auf einen abstand zwischen 5 und 7mm zum großen ritzel jusiteren lässt.
es ist auch nur kompatibel mit kassetten die entweder 32 oder 34 zähne als größtes ritzel haben.
ein großer deutscher fahrradhersteller aus hamburg beispielsweise hat ein stadtradmodell des jahres 09 mit einem alivio (8fach 28 oder 30 als größtes ritzel) slx mix ausgestattet und liefert nun den händlern lx schaltwerke nach, weil das ganze fast nicht zum laufen zu kriegen ist.
schaltwerke herkömmlicher bauart sind unvergleichlich tolerant und funktionieren sehr viel besser bei komponentenmixen, als die shadow dinger.
lass lieber die finger davon.
grüße
 
AW: Stahlrahmen Pro/Contra

Das Carbongabel pauschal längs steif und quer weich sind stimmt so nicht. Wenn das Profil sehr länglich aerodynamisch und womöglich Schaft und Gabelkrone noch aus Alu sind stimmt das schon. An meinem Bianchi sieht das so aus, die Gabel ist recht hart, aber auch befriedigend seitensteif. An meinem Stahlrad fahre ich eine Mizuno aus Vollcarbon mit 5 mm weniger Durchmesser in der Krone und deutlich runderen Gabelbeinen. Diese Gabel hat in Längsrichtung gut 15 mm Federweg und ist seitlich steif genug, da bekomme ich die Gabel nicht spürbar verbogen. Diese Gabel fährt sich traumhaft komfortabel und macht mein Stahlrad sicher deutlich komfortabler als es der Werkstoff Stahl bedingen könnte.

Prinzipiell lassen sich mit modernen Stahlrohrsätzen heute Rennräder auf dem Gewichtsniveau von Alurädern aufbauen. Mein Rad wiegt fahrfertig 8,3 kg, ohne Oberklassegruppe oder besonders leichte Laufräder. Dafür muss man halt ca 500 € Aufpreis in Kauf nehmen, hat dann aber einen Rahmen der passend gebaut wird und viele Jahre Freude bereitet.
 
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