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Sich als Abfahrer verbessern?

Nordsau

Alpencrossie unterwegs!
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Servus!
Ein klarer "Begrenzer" ist bei mir das Abfahren. Wie könnte ich dieses verbessern?
Gibt es Trainingsmethoden hierfür??? Wäre toll wenn ich den ein oder anderen Rat bekommen könnte.

Kurz zum Problem, fahrtechnisch passt bei mir soweit fast alles!
Das Problem ist eher Mental. Ich fahre sobald es nicht mehr ganz so steil ist wie im Hochgebirge recht flott, und kann es auch mal richtig laufen lassen... Allerdings, sobald es steil wird und die Abfahrt lang ist, werde ich zunehmend langsam -ziehe ich die Bremse :rolleyes: ist der Belag noch dazu schlecht wird es immer schlimmer. Rappelst dann mal richtig habe ich das Gefühl mir fliegt der Lenker aus der Hand und verkrampfe sehr stark - ist ja bekannt das das natürlich zulasten der Fahrtechnik geht. Dazu muss ich auch noch sagen das mir mal der Lenker und der Vorbau bei Abfahrten mit dem MTB gebrochen sind. Die Unfälle waren recht abartig :eek: Davor lieft es Abfahrtstechnisch bei mir normal, also ich habe mir keine großen Gedanken gemacht und es lief...

Kleine Verbesserungen haben sich schon eingestellt, aber immer den Vorsprung am Berg für die Abfahrt herausfahren nervt! Und Rennen wie der Ötztaler und die Tranzalp kannst Du so vergessen...
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Hallo,

mir gehts genauso. Bei meiner ersten "richtigen" Abfahrt nach zig Jahren Rennrad- und Fahrradabstinenz hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl. Hab dann fest den Lenker umgriffen so dass ich fast Angst hatte, das ich Beulen hineingedrückt hätte... Hab die Bremse immer dauerbetrieb betätigt - meine Höchstgeschwindigkeit habe ich in der Ebene erielt. Früher hat mir das nichts ausgemacht, bin viel im bergigen Sieger- und Sauerland gefahren und hatte nie ein Problem damit. Heutzutage habe ich kurz vor und während der Abfahrt das Gefühl, das Rad nicht unter Kontrolle zu haben. Wenn ich dann noch links abbiegen muss wirds noch schlimmer.... Was kann man da machen??
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Kurvenprobleme habe ich eigentlich nicht, eher Angst vor Kontrollverlust wenns zu schnell bergab geht. Ist aber nur auf wirklich steilen und langen Bergabfahrten der Fall.
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Ich kann's auch nicht. Wobei es bei mir nur an der Kurventechnik bzw. Angst, die Kurve nicht zu bekommen, wegzurutschen etc. hapert. Dagegen macht es mir nichts aus, mit 80km/h eine Gerade herunterzudonnern, sofern ich nur sehe, wo die Reise hingeht, am Kühtai hatte ich mal 90km/h drauf.

Im übrigen zeigt sich im Laufe meines jährlichen Hochgebirgsurlaubs immer wieder, dass ich mich während des Urlaubs langsam, aber stetig verbessere. Allein langgezogene, sehr schnelle Kurven geht gar nicht.

Am wichtigsten für mich ist, dass ich richtig gucke. Nicht auf den Boden 10 oder 20m vor einem, sondern richtig in die Kurve herein, war durchaus auch mal 50m voraus sein können. Wohin man guckt, fährt man. Ansonsten gewinnt man vor Serpentinen viel, indem man spät, aber dafür umso heftiger bremst. Das muss man natürlich üben und sich langsam heran tasten an die kritische Grenze.

Eines sollte man sich ohnehin klar machen: In der Abfahrt werden keine Rennen gewonnen. Selbst ein sehr schlechter Abfahrer wie ich (oder wohl auch du) wird auf langen Passabfahrten auf gute Abfahrer vielleicht 5 Minuten verlieren.

Beim Ötzi beispielsweise überholen mich bergab Hunderte (ist nicht gelogen) und ich selbst niemanden (naja, vielleicht mal einen oder zwei). Endzeit letztes Jahr war trotzdem 9:43 - na klar, das Rennen gewinnen kann man mit meiner Abfahrtechnik nicht, aber mehr als eine 9:30 wenn überhaupt wäre auch mit besserer Technik nicht drin gewesen, das sollte man sich immer wieder klar machen.
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Ich denke, am meisten wirst du dich verbessern, indem du lernst die Strasse zu lesen. Also, die Ideallinie der Abfahrt zu finden. Das kriegste wohl am besten hin, indem du dich mal an das Hinterrad eines guten Abfahrer heftest und versuchst seiner Linie zu folgen.

Von der Theorie solltest du die Kurven kurz und hart anbremsen. Vor allem nur soweit runterbremsen, dass du auch noch flott ohne weiterzubremsen durch die Kurve kommst - dein Rad also nicht rumträgst. Nach der Kurve dann flott beschleunigen.

Ansonsten hat wohl jeder bergab sein *Wohlfühltempo* und bevor du auf der Fresse liegst, weil du die Nerven verlierst oder unsicher wirst, würde ich an deiner Stelle lieber auf die 2-3 Minuten bergab verzichten - denn viel mehr wirst du kaum verlieren.

Ich selber würde mich als recht guten Abfahrer mit meinen gut 60kg sehen. Zumindest hatte ich beim Ötzi schon deutlich über 100 Sachen das Kühtai runter drauf ohne mich dabei unsicher zu fühlen.
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Vor 6 Jahren bin ich mit 20 km/h den berg runter, damals war ich noch 12 und hatte erst einen sehr bösen Sturz überstanden (mit 60 Sachen, Wachstumsfuge in der Schulter gebrochen + Schulter ausgerenkt). Hab mich zwar jetzt wieder langsam rangetastet an höhre Geschwindigkeiten aber im Hinterkopf hat man sowas halt noch :rolleyes:.

Hab mir im Herbst 2006 ein MTB zugelegt, mit dem Hintergedanken meine Fahrtechnik zu verbessern, mit Erfolg ;). Mittlerweile machen mir Hochgebirgsabfahrten sogar Spaß. Gut hier im Bayerischen Wald kann man viel an seiner Technik üben, viele kurvenreiche Abfahrten, egal ob mit RR oder MTB ;). Aber das wichtigste ist bergab den Kopf auszuschalten, wenn man anfängt zu denken verliert man viel Zeit, auch das kann man üben ;).
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Hi Nordsau,

also erstmal ist ein geweisser Respekt vor den Abfahrten ja nicht schlecht;
so bist du dir schon mal der Risiken bewusst, und so wohl gut vor dem "Totalausfall" sicher, den manche Spinner wohl bei den Abfahrten haben... wahnsinn, was manche machen.

Es ist m.E. nach möglich, einen sinnvollen "Kompromiss" zwischen weniger Zeitverlust und Erhalt von Sicherheit und einem guten Gefühl dabei zu erhalten.

Erst mal müsstest du dich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass ein höheres Tempe bei der Abfahrt nicht unbedingt auch ein höheres Risiko sein muss; es kommt eben darauf an... manche kriechen, und straucheln trotzdem, andere "flitzen" vorbei, ohne große Unsicherheiten...

Dass dir Vorbau und Lenker brechen, wie bei dem MTB passiert ist beim RR weniger warscheinlich wie beim MTB, ich denke du solltest deinem Material vertrauen.

Später und stärker bremsen bringts; da werden deine Bremsen weniger warm und deine Beläge halten länger und vor allem bist du länger schnell,
dann solltest du stark genug bremsen, um den Rest der Kurve ohne weiteres Bremsen durchziehen zu können.
Ich denke, dass Bremsen in der Kurve viel unsicherheit reinbringt; wobei im Zweifel lieber nochmal bremsen...

Früher hat man gesagt, das Knie auf der Kurveninnenseite raus; zieht dich um die Kurve, ich persönlich fiinde das totalen quatsch, ist man heute auch von abgekommen. Ich persönlich lege die Knie fast ans Oberrohr, das Pedal der Kurvenaussenseite nach vorne (3 Uhr) erwas vom Sattel weg ... einfach mal probieren, wie es sich am sichersten anfühlt... das braucht Zeit ... und Übung, so hats bei mir geklappt, nur meine Meinung. Jeder hat wohl anders zu seiner Technik gefunden.
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Ich finde, dein Problem liegt ganz klar auf der Hand:

Schuld sind deine "abartigen" Unfälle. Deshalb vertraust du deinem Material nicht, hast Angst, es könne etwas brechen / sich lösen. Bei jedem Knacken hast du Angst, dein Bike könnte sich in alle Einzelteile auflösen... Wird der Untergrund etwas nasser, bildest du dir ein dir könnten die Laufräder wegrutschen... Liegt Sand oder Schotter auf der Piste bist du kurz vorm Kollaps --> du wirst auf jeden Fall dort verunfallen.

Kurzum: du bist traumatisiert. Deine vergangenen Erfahrungen können daran Schuld sein.

Hab in einer alten Tour mal von einem Profi gelesen, der sich auch übelst bei einer Abfahrt gelegt hat. Konnte seitdem nicht mehr angemessen abfahren. Der Pro begab sich dann in professionelle psychologische Betreuung und es wurde besser - wenn auch nie mehr so wie früher.

Mein Tip wäre somit klar!
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Hallo Nordsau,

ich kann meinen Vorrednern in vielen Punkten uneingeschränkt zustimmen ...
Kopf freimachen und nicht daran denken, was alles passieren könnte, sonst ist ein "Verkrampfen" schon fast vorprogrammiert, Knie ans Oberrohr und Blick dahin, wo die "Reise" langgehen soll. Bremsen ... beherzt und kräftig und nicht die "Felge heißfahren" :p

Wenn der Fahrbahnbelag mal so richtig "grottig" ist, fasse ich persönlich den Lenker eher etwas "lockerer", als das ich versuche ihn krampfhaft festzuhalten.

Waren gestern zum Balinea-RTF im Schwarzwald unterwegs und es waren zwei schöne Abfahrten drin. Natürlich nicht so lang und gerade, wie in den Alpen, aber es lief ganz gut. Kommentar meiner Mitstreiter: "Wir wissen warum du Crashbiker heißt ..." ;)

Muss gestehen, dass ich noch keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht habe und damit sind bei mir auch keine negativ Erlebnisse zu verarbeiten. Ich denke, dass ist vom Kopf her nicht einfach ...
Das "Schlimmste" aus eigenem Erleben war ein hinter der Kurve stehendes Auto, welchem ich dank nicht vorhandenem Gegenverkehr ausweichen konnte und zwei "Hinterradrutscher" in einer zu schnell gefahrenen Kurve mit Kopsteinpflaster, welche ich aber noch vorm "Supergau" abfangen konnte. :eek:

Außerdem sind die Abfahrten an meinem Hausberg, dem Blauen im Schwarzwald, recht eng, kurvenreich und nicht gut einsehbar. Die Geschwindigkeiten liegen hier bei max. 70 km/h, weil man ständig auf der Hut sein muss.

Den meisten Respekt habe ich aber vor plötzlich "zuziehenden" Kurven und irgendwelchen Hindernissen mit gleichzeitigem Gegenverkehr.
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Ganz wichtig mit der Kurventechnik auseinandersetzen (Die Kurve aussen anbremsen und wirklich erst beim Kurvenanfang mit dem reinziehen beginnen, dabei den Blick zum Kurvenausgang richten)! Ab Scheitelpunkt langsam wieder raustragen lassen!
Lernen die Linie durch die Kurve zu sehen! Dazu immer lehrreich nen Motorradrennen im TV anschauen!
Angewöhnen den Blick vom Asphalt unmittelbar vorm Vorderrad (Karnickel-starrt-auf-Schlange) lösen. Da rast man dann nämlich auch wirklich hin!!! Daher wichtig, wenn man schon auf den vermeintlichen Einschlagpunkt schielt, schlägt man da auch mit Sicherheit ein! Also nur wenn man den Blick davon löst, kommt man dran vorbei!
Mal richtiges Abbremsen üben. Durch die dynamische Radlastverteilung während des Bremsens rutscht das Vorderrad nicht weg! Das passiert bei nassen Verhältnissen eigentlich nur dann, wenn man beim Abwinkeln das Bremsen nicht beendet hat!
In der Abfahrt bei Serpentinen den Flow (Rythmus) zwischen Antritt, Bremsen, Abwinkeln und Aufrichten suchen.

Wenn man das beherrscht, ist auch das Überholenen von Autos kein Problem. Die müssen aufgrund Ihrer Masse nämlich viel früher bremsen!:D

Beim RR-Fahren gewinnt man "Rennen" aber am Berg! Natürlich sollte man die Abfahrt davor oder danach überleben!:D

Scheibe, dem als ehemaliger Motorradraser in Abfahrten eher langweilig ist!
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

wo mir schon mal beim Thema Abfahrt sind, hätt ich mal ne frage

ich hab einen kleinen Seitenschlag im Vorderrad von etwa 4-5mm, damit bin ich schon öfters mal 75 gefahren, ohne irgendwelche probleme. Könnte dieser Seitenschlag bei solchen Geschwindigkeiten ein Problem darstellen?
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

@All

Ich merk schon ich "denke" zu viel, und stresse mich da durch schon im Vorfeld.
Also ich werde mich mal weiter ran tasten.

Allerdings finde ich den Kopf ausschalten recht einfach gesagt oder geschrieben,
wie man das genau machen soll -keine Ahnung!?

Und wie gesagt beim Abfahren überkommt es mich vorwiegend in sehr steilem Gelände, wenn ich mich durch dieses dann aber mal durch gelullt habe, und nach Hause komme fahre ich in den Voralpenen bei den etwas moderaten Abfahren schon deutlich schneller als sonst, und lege mich schon mal rein. Es gibt also Fortschritte, die mir auch bewusst sind. Ihr werdet aber lachen bevor ich in die Abfahrt gehe schaue ich immer noch mal auf die Schnellspanner ob sie zu sind:eek::D, bei einem Sprint in der Ebene wo ich auch schon mal auf 60 Stundenkilometer komme interessiert mich das überhaupt nicht...
Der Kopf halt:crash:
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

ich fahre eigentlich immer so, das ich mich vor kurven frühzeitig etwas aufrichte, somit dem windwiderstand vergrößere.. das bringt je nach timing vor der kurve 5 bis 10 km/h , die ich weniger mit den bremsen verzögern muss
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Allerdings finde ich den Kopf ausschalten recht einfach gesagt oder geschrieben,
wie man das genau machen soll -keine Ahnung!?

Ich weiss, das Berühmte: "Das ist leichter gesagt, als getan." ;)

Wenn du mit langsamen "Rantasten" dann irgendwann nicht weiterkommst ...
vielleicht doch mal professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Ich weiss, das Berühmte: "Das ist leichter gesagt, als getan." ;)

Wenn du mit langsamen "Rantasten" dann irgendwann nicht weiterkommst ...
vielleicht doch mal professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Gibt es dafür Fachleute aus dem Rennradsport? Personal-Training in Kombination Kopftraining?
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Alle haben zu Anfang das Problem Schräglage aufzubauen, da der Körper ab ner gewissen "Auslenkung" aus der Senkrechten den Reflex hat, einen vermeintlichen Sturz verhindern zu wollen!

Das überwindet man mit Gewöhnung! Der beste Tipp ist daher tatsächlich sich nen Kurvenfaher suchen und fahren, fahren, fahren!
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Gibt es dafür Fachleute aus dem Rennradsport? Personal-Training in Kombination Kopftraining?

Ob es da spezielle Angebote für Rennradsportler gibt weiß ich nicht.

Entscheidend ist, ob du mit einer "Selbsttherapie" weiterkommst. Ich würde es versuchen, wie hier schon vorgeschlagen ... fahren, fahren, fahren und langsam das Vetrauen wieder aufbauen.

Merkst du aber, dass du irgendwann "auf der Stelle trittst" musst du entscheiden, wie sehr dich deine Angst (und nichts Anderes ist es) beeinträchtigt. Diese Entscheidung kannst aber nur du treffen und keiner hier von den "tollkühnen" Jungs und Mädels im Forum. ;)

Was allerdings deine Krankenkasse sagt, wenn du einen Psychotherapeuten möchtest, um deine Erlebnisse auf dem Rennrad zu verarbeiten, weiss ich nicht ... :confused:
 
AW: Sich als Abfahrer verbessern?

Merkst du aber, dass du irgendwann "auf der Stelle trittst" musst du entscheiden, wie sehr dich deine Angst (und nichts Anderes ist es) beeinträchtigt. Diese Entscheidung kannst aber nur du treffen und keiner hier von den "tollkühnen" Jungs und Mädels im Forum. ;)

Was allerdings deine Krankenkasse sagt, wenn du einen Psychotherapeuten möchtest, um deine Erlebnisse auf dem Rennrad zu verarbeiten, weiss ich nicht ... :confused:

Na, die Kasse, frage ich dann lieber erst gar nicht :D aber ich versuche es erst mal ohne...

Danke Euch!
 
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