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Shimano Hollowtech-Kurbel Rückruf: US-Sammelklage gegen Shimano, Trek & Specialized

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Da ich selbst in der Automobilindustrie für die Herstellung von sicherheitsrelevanten Bauteilen bin, möchte ich meinen Senf hierzu auch abgeben. Für die Herstellung unserer Bauteile für Bremssysteme verschiedener Hersteller müssen wir alle unsere Protokolle 15 Jahre aufheben, um bei einer Rückrufaktion unseren Anteil davon lückenlos aufklären zu können UND zu müssen. Diese Dokumentation haben wir von jeder Maschine, jedem Tag, zu jedem Werkzeug welches benutzt wurde, usw.

Wenn wie in diesem Fall eine Rückrufaktion über einen so langen Zeitraum erfolgt, muß schon arg etwas nicht in Ordnung sein. Wenn fehlerhafter Kleber nur teilweise in verschiedenen Produktionslinien eingesetzt wurde, ist es klar dass nicht alle Kurbeln dieses Zeitraums davon betroffen sein können. Denn würden alle davon betroffen sein, hätte man auch eine viel höhere Anzahl an Kurbelausfällen gehabt.

Eigentlich sollten alle Bauteile auch in der Fahrradindustrie eine Codierung besitzen, damit man ihre Geschichte zumindest soweit rückverfolgen kann, um zu sagen was wann wo im Herstellungsprozess passiert ist. Und ich denke die Japaner sind auch so gewissenhaft und tun das. Ich kann mir auch vorstellen das der Kleber einer Prüfung unterzogen wird und man mit den Kurbeln "lebenslange" Belastungen simuliert hat. Was ich mir daher vorstellen kann, ist, dass eine Maschine, welche den Kleber aufträgt oder eine Verunreinigung der Klebeoberflächen zeitweilig dafür verantwortlich ist, dass nun über Jahre einzelne Kurbeln ausfallen. Dementsprechend müsste man nun defekte Kurbeln sammeln, analysieren, um sie evtl. einem bestimmten Produktionsprozess zuzuordnen und folglich den ursächlichen Fehler auf den Grund gehen zu können.
 

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Re: Shimano Hollowtech-Kurbel Rückruf: US-Sammelklage gegen Shimano, Trek & Specialized
Schalt mal ein paar Gänge runter. Kann Deine Erwartungshaltung nicht nachvollziehen.

Es geht hier immer noch um Risikobewertung und nicht um ein allgemeines Ausschließen von Risiko. Eine nach und nach delaminierende Fahrradkurbel halte ich für sehr überschaubar hinsichtlich der Gefahr für Leib und Leben. Diese Gefahr wird durch die aktuellen Maßnahmen seitens Shimano noch weiter minimiert. Ich habe eine betroffene Kurbel und fühle mich damit völlig ausreichend seitens Shimano informiert und fahre diese Kurbel weiter ohne jegliche Sorgen.
Was geht denn hier ab? An welcher Stelle habe ich denn irgendwo einen Risikobewertung vorgenommen? Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass jemand an einer delaminierten Kurbel stirbt. Ich hab lediglich den Ablauf des Verfahrens mit einem in der Vergangenheit liegenden Fall aus der Automobilbranche verglichen. Nicht mehr, nicht weniger. Und dabei sogar noch explizit darauf hingewiesen, dass ich diese natürlich auch nicht gleichsetze. Worte im Mund herumdrehen ist ja eines, aber jetzt wird ja schon dazugedichtet.
 
Ich sehe gerade auf meinen letzten Punkt sollte ich genauer eingehen. Verklebungen solcher Art werden durch viele Faktoren beeinflusst. Wenn die Oberfläche z.B ölig oder verschmutzt ist oder der Kleber zu dünn oder unvollständig aufgetragen wurde, kann dies die Klebekraft über kurz oder lang beeinträchtigen.
 
Meine Kurbel gehört übrigens auch"dazu", ist völlig einwandfrei, für mich abgehakt.
Ab wann Ausfälle auf ein grundsätzliches Problem hinweisen ist im Nachhinein immer deutlich leichter zu sagen als wenn die ersten Fälle auftreten (it's not that easy). So gesehen, der Austausch von bis zu 10 Jahre alten Teilen ist recht umfangreich und wirst du bei Automobilindustrie nur in groben Fällen finden.
Meine FC 9000 ist auch betroffen, völlig i.O. laut Selbstcheck (bin vom Fach). Trotzdem fällt das Abhaken noch nicht sooo leicht, werde es weiter regelmäßig checken.
Hätte jetzt aber bei so alten Kurbeln auch nicht das Anspruchsdenken, das Shimano mir die zwingend ersetzen muss.
Bei Autos fallen mir auf die Schnelle nur die Airbags ein, die vor wenigen Jahren bei sehr vielen Autos getauscht wurden. Scheint gerade in den USA wieder los zu gehen...
 
Meine FC 9000 ist auch betroffen, völlig i.O. laut Selbstcheck (bin vom Fach). Trotzdem fällt das Abhaken noch nicht sooo leicht, werde es weiter regelmäßig checken.
Hätte jetzt aber bei so alten Kurbeln auch nicht das Anspruchsdenken, das Shimano mir die zwingend ersetzen muss.
Bei Autos fallen mir auf die Schnelle nur die Airbags ein, die vor wenigen Jahren bei sehr vielen Autos getauscht wurden. Scheint gerade in den USA wieder los zu gehen...
Und die betreffende Firma ist daran kaputt gegangen.... ein Trauerspiel, hat man wohl bei den Tauschteilen wieder einen ähnlichen Fehler eingebaut.

Ich werde auch regelmäßig einen schnellen Blick darauf werfen. Mit abhaken meine ich den ersten Aufruhr des "Whoot?!" Nachdem keine Elektronik betroffen ist, die relativ plötzlich sterben kann, bin ich mental beruhigt. (Schön ist das ganze natürlich trotzdem nicht!)
@CaptainNuke : schön beschrieben, danke!
 
Eigentlich sollten alle Bauteile auch in der Fahrradindustrie eine Codierung besitzen, damit man ihre Geschichte zumindest soweit rückverfolgen kann, um zu sagen was wann wo im Herstellungsprozess passiert ist.

Ähm ???

Zitat: "Die betroffenen Modelle wurden vor Juli 2019 produziert und sind an den folgenden zweistelligen Produktionscodes auf der Rückseite des Kurbelarms zu erkennen:" Quelle: https://www.rennrad-news.de/news/shimano-rueckruf-dura-ace-ultegra-kurbeln/
 
Ich denke damit ist mehr gemeint.. hinter den reinen Fertigungsdaten müssten weitere Infos stecken. Welche Linie, welche Maschinen, die dort hinterlegten Prozesse/Materialbatches...
Bei Automotive ist das so aber in der Fahrradindustrie? Vor >10 Jahren? Denke, wenn das so wäre, könnte Shimano den Fehler besser eingrenzen.
 
Bei Automotive ist das so aber in der Fahrradindustrie? Vor >10 Jahren? Denke, wenn das so wäre, könnte Shimano den Fehler besser eingrenzen.
Glaub ich auch nicht, dass das so lang und so ausgiebig dokumentiert wird, aber nur mit dem Fertigungsdatum lässt sich vermutlich nicht viel anfangen zur tieferen Ursachensuche.🫤
 
Und selbst wenn man weiß, dass die defekten Verbindungen alle (oder größtenteils) aus einer Maschine / Linie / Standort stammen, hat man immer noch nicht die tatsächliche Ursache. Das kann dann so Zufallssachen sein, wie das mal ein Mitarbeiter eine andere Handcreme verwendet hat oder was weiß ich. Das findet man dann uU nie...
 
Ich verstehe das Theater ehrlich gesagt auch nicht. Und es steht ja immernoch im Raum, wodurch die Probleme bestehen. Es halten sich hartnäckig die Vermutungen, dass die Kurbeln nur dann betroffen sind, wenn es eben Stoss oder Krafteinwirkungen gab, die zu kleinen mechanische Schäden in der Klebe-Verbindung führen, die dann aber dank Oxidation verschlimmern. Ein Produktionsfehler muss es deshalb nicht sein.
Kurbeln sind aber nun einfach exponiert und ein Kratzer an der Bordsteinkante & Co ist bei vielen oft normal. Ich persönlich freue mich sogar, dass ich bei Bedarf mein Kurbel ersetzt bekomme.
 
Bei der Benzinpumpe kann das Auto abfackeln, bei der Wasserpumpe gibt es nen Motorschaden und wenn das Fenster klemmt, besteht Diebstahlgefahr (alles bewußt etwas übertrieben ausgedrückt). Was stimmt ist die mögliche Unfallgefahr bei Shimano. Aber auch da ist nichts bekannt.

Was ist jetzt richtig und falsch ?
Falsch ist zum Beispiel, dass aufgrund einer fehlerhaften Nickelbeschichtung/Benzinpumpe ein Auto "abfackeln" kann. ;)
 
Zu den technischen Hintergründne ist das Video ganz net:
youtube: Rj__lexd_BI
 
Ja ist auch egal, nur ist mir eine Rückrufaktion wegen defekter Kraftstoffpumpen bekannt und keiner zur HDP.
Kläre mich bitte auf.

Genau, keine Rückrufaktion der HDP. So wie bei Shimano, obwohl das Problem bekannt ist. Um mehr ging es nicht.
 
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