Es wurde was. Ein Bericht mit Fotos ist dazu in Arbeit.
Sorry!
Ein alter Mann ist bekanntlich langsam... auch beim Schreiben. Hat leider etwas gedauert. Aber jetzt:
Wieder mal zu Gast bei Lurchi
Mit Kornwestheim verbinde ich viele Erinnerungen. Klar, die Stadt der Firma Salamander, deren Schuhe ich als Kind auch ab und zu trug und bei deren Kauf ich immer ein tolles Heft mit den Abenteuern von "Lurchi", dem Salamander, bekam. Und einigen ist
"Salamander Kornwestheim" auch noch ein Begriff als sehr erfolgreicher deutscher Leichtathletik-Verein.
Inzwischen ist die Verbindung nach Kornwestheim aber eher durch die dortige Skizunft geprägt - auch wenn ich immer noch nicht Ski fahren kann... Besagte Skizunft richtet nämlich alljährlich Mitte September den Triathlon aus - und DAS ist ja was für mich, den Fuchs. Zum achten Mal war ich nun schon dort.
2010 hatte ich dort sogar das Glück, bei der Siegerehrung auf's Treppchen zu dürfen - vermutlich, weil die gute AK-Konkurrenz woanders am Start war - und einen kleinen Pokal für den dritten AK-Platz mitnehmen zu dürfen. In Kornwestheim gibt es nämlich die für einen relativ kleinen Triathlon große Besonderheit, dass die jeweils 3 ersten jeder AK einen Pokal bekommen. Vielleicht ist auch deshalb der Run auf den Wettkampf in den letzten Jahren so groß geworden. Hinzu kommt, dass die einst jüngeren Athleten jetzt auch in den höheren AKn mit sehr starken Leistungen aufwarten. Ein Beispiel: Waren 2010 in der AK M55 noch 8 Athleten am Start (und 5 nach mir im Ziel), so waren es in diesem Jahr 31 Starter! Und mit der Zeit von damals hätte ich jetzt nur einen satten 12. Platz belegt.
In den Folgejahren gab es dort für mich außer Spaß, Anstrengung und einem Tombolagewinn nie etwas zu holen - zwischen Platz 4 und 11 war alles drin; dreimal in Folge musste ich demselben Athleten zum 3. Platz gratulieren. Man kennt seine "Pappenheimer" inzwischen. Aber das schafft auch Anreize...
In diesem Jahr war ich tatsächlich schon in der M65 gelandet - nicht, dass mich das überrascht hätte. Leider sind die gesundheitlichen und leistungsmäßigen Einschränkungen inzwischen nicht von der Hand zu weisen; und wenn dann das Training aus unterschiedlichsten Gründen auch eher gemäßigt ausfällt, dann darf man sich nicht wundern, wenn auch die Podestchancen schwinden.
Doch zu meiner Überraschung war das Starterfeld in meiner AK
extrem übersichtlich.
Ich hatte tatsächlich große Chancen auf einen Pokal - ich musste nur hinfahren und anständig finishen. Dass das nicht selbstverständlich ist, haben einige von euch ja mitbekommen; als ich eine Woche zuvor beim Triathlon in Sindelfingen morgens um viertel nach fünf auf dem Weg zum Bahnhof mir einen fetten Platten eingehandelt hatte, der
Schlauch und Mantel unrettbar zerstörte und mir ein völlig unerwartetes DNS bescherte.
Diesmal ging jedoch alles gut, und ich war gespannt auf die neue Radstrecke. Das Wetter war auch bestens in diesem Jahr - kein Vergleich zu letztem Jahr, wo ein ständig zunehmender Wind im Laufe des Tages die Rad- und Laufzeiten von Runde zu Runde deutlich schlechter werden ließ. Dieses Mal kam nach Morgennebel die Sonne raus, und als für mich um 13:50 Uhr im Hallenbad das Signal zur letzten Startwelle des Tages ertönte, wusste ich, dass es draußen sehr warm werden würde. Mit Temperaturen um die 30° würde es ein richtig heißer Lauf werden.
Aber zuvor wurde es ein heftiger "Tanz" im Schwimmbecken. Es war ein dicker Fehler, dass ich nicht gleich vorne weg geschwommen war; die Prügelei auf den 20 Bahnen war unerwartet lästig und unangenehm. Teilweise wurde ich von entgegen kommenden Schwimmern förmlich an der Wende gehindert... unglaublich. Bei der Rangelei verlor ich nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch meine Uhr. ?
Damit war ich im direkten Duell mit der AK-Konkurrenz gleich im Hintertreffen. Von den Zeiten anderer Wettkämpfe (z.B. in Tübingen) wusste ich, dass ich auf dem Rad besser war, er jedoch der bessere Läufer. Also musste ich beim Radfahren einen Vorsprung rausholen. Ich wollte schließlich mindestens vorletzter werden... Die Ergebnisliste gab uns später die exakt gleiche Schwimmzeit (er startete in der gleichen Welle), aber anscheinend hatte er etwas schneller gewechselt, denn erst am Ende der ersten von drei Radrunden konnte ich ihn überholen. Auf der neuen Radstrecke fiel die lästige Steigung zum Umspannwerk weg, bei der man immer sehr viele Körner verlor... Ich habe also ordentlich Gas gegeben, allerdings mich nicht komplett abgeschossen, denn da kam ja noch was.
Der zweite Wechsel lief erfreulicherweise halbwegs gut, aber ich kam nur sehr schwer ins Laufen. Puh! Und ich wusste, wer mir im Nacken saß! Bereits zu Beginn der zweiten von dreieinhalb Laufrunden durch den schönen Stadtpark zog die Nr. 536 an mir vorbei... und ich hatte keine Chance, dranzubleiben.
So wurde es dann nur der 2. Platz (oder der letzte der AK, je nachdem, wie man will), aber ich habe mich trotzdem gefreut. Immerhin war es die beste Platzierung, die ich je im Sport erreicht habe. Deshalb strahlte ich bei der Siegerehrung mit der Sonne um die Wette und genoss anschließend das Kuchenbuffet, auch wenn ich bei der abschließenden Tombola leer ausging. Aber man kann ja nicht alles haben.
Gratis gab's auf der Rückfahrt dann noch ein mittleres Bahnchaos, weil der Bahnhof Bad Cannstadt gesperrt wurde und weder S- noch andere Bahnen fuhren. Und die Ammertalbahn ab Herrenberg ist sowieso gesperrt. Egal - es war ein guter Tag im September. Und davon gab es zuletzt ja nicht so viele...