In ca. 55% der Radfahrer -Todesfälle ist eine Kopfverletzung die alleinige Todesursache (
Destatis, Todesursachenstatistik 2023, Tabelle 23211-07). Diese Quote hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten übrigens trotz heute massiv größerem Helmgebrauch überraschenderweise nicht vermindert. Bei Fußgängern beträgt der Wert für Kopfverletzungen 42%. Das ist zwar etwas niedriger als bei Radfahrern, aber Fußgänger habe einen wesentlich größeren Anteil an Polytrauma als Todesursache als Radfahrer (30% gegenüber nur 11% bei Radfahrern, wobei schwere Kopfverletzungen sicherlich auch beim Polytrauma die Überlebenschancen wesentlich schmälern dürften). Die Summe aus Kopf und Polytrauma beträgt für beide Verkehrsarten um die 65%. Anteile der Kopfverletzungen als Todesursache in Abhängigkeit vom Alter löst die Todesursachenstatistik leider nicht auf. Es ist aber ziemlich unplausibel, dass Senioren seltener an Kopfverletzungen sterbe als Jüngere. IOW: wir können die Getötetenzahlen in der Abschätzung als repräsentativ für das Kopfrisiko verwenden.
Beachte die Relation zwischen kopfverletzten Verkehrsunfallopfern (zB 252 Radfahrer) und tödlich am Kopf verletzten Sturzopfern außerhalb des Fahrzeugverkehrs (8.196). Der Hinweis ist kein Whataboutismus, sondern umgekehrt die stetige Fixierung auf den Radverkehr dämliches Cherrypicking.
Beachte auch, dass Motorradfahrer trotz Vollvisierhelm zu 39% an Kopfverletzungen sterben, und dass 192 Motorrad-Kopftote bei nur 1/4 der km-Leistung des Radverkehrs trotz Vollvisierhelm ein
deutlich größeres Kopfrisiko beim Motorrad bedeuten!
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Irgendwo muss man ja die Grenze ziehen. Wenn dir eine andere aber lieber ist, rechne den Rad-Fuß-Vergleich mit anderen Altersgruppen selber nochmal. Die Zahlen stehen ja in der Abbildung.