Sicher waren Antibiotika ein gewaltiger Fortschritt in der Medizin, aber nicht immer sind sie notwendig.
Und nicht immer werden sie sinnvoll eingesetzt.
Es hat sich längst herumgesprochen, daß sie viel zu leicht und viel zu häufig verschrieben werden.
Mit dem Resultat, daß immer mehr Erreger resistent werden. Sogar soweit, daß manche Erreger multiresistent geworden und nicht mehr behandelbar sind!
Ich bin kein Arzt, aber eine AB-Behandlung über 6 Wochen halte ich für nicht sinnvoll.
Was glaubst Du, warum bei zahlreichen Medikamenten darauf hingewiesen wird, daß die Einnahme nur über einen begrenzten Zeitraum erfolgen darf?
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Danke, ich weiß um die Gefahren... Du bist kein Arzt, hältst aber eine AB Behandlung über 6 Wochen nicht für sinnvoll? Wie willst du das denn beurteilen können? Bauchgefühl?
Bist ja kein Arzt wie du schon treffend bemerkt hast.
Die Ärzte, die sich die angemessene und notwendige Zeit für den Patienten nehmen, kannst Du heute mit der Lupe suchen. Das war einmal. Wenn überhaupt.
Heute werden meist Breitbandantibiotika verschrieben.
Das ist so, als wenn man 100 verschiedene Gifte versprüht, um Stubenfliegen zu beseitigen.
Eines dieser Gifte wird dann schon in der Lage sein, die Fliegen verrecken zu lassen.
Die übrigen 99 sind halt "Kollateralschäden".....
Das ist der Knackpunkt: die wenigsten Erkrankungen, bei denen AB verschrieben werden, würden ohne AB tödlich verlaufen.....
Das klingt für manche zwar so als hättest du mächtig Ahnung, für mich hört sich das eher nach Wissen an, dass du aus ein paar Zeitungsartikeln hast.. und so ist es auch.
Unser Prof hat zwar auch gemeint, dass die zunehmende Resistenz gegen einige Antibiotika ein Problem ist, aber was willste machen: Es werden ja nicht Breitbandantibiotika verschrieben,
weil die Leute alle böse sind und zu faul, nein, das macht man, weil man nicht für jede popelige Infektion, die im schlimmsten Fall schnell verläuft, abchecken kann (und das schnell genug)
welcher exakte Keim da jetzt dahintersteckt um dann mit spezifischeren Antibiotikates darauf zu reagieren.
Das liefe bei den meisten Infektionen, solange es nicht eindeutig ist, auf eine Laboranylse und Kultivierung hinaus, eventuell noch mit komplizierter und langwieriger Nachuntersuchung. Klar
gibt man dann erstmal Breitbandantibiotika (welche übrigens auch kein wirklicher "Mix" aus einzelnen Antibiotika ist, wie bist du denn auf die verwegene Idee gekommen? Von wegen 100 verschiedene Gifte..)
bevor wer weiß was mit dem Kreislauf des Patienten geschieht.
Und sorry, aber was hast du denn für eine Vorstellung, warum Breitbandantibiotika beliebt sind? Die Gründe habe ich oben geschrieben - dein angeführter Grund, zumindest implizit, dass die Ärzte
sich keine angemessene Zeit mehr für die Patienten nehmen und deswegen "einfach mal so" Breitbandantibiotika verschreiben finde ich schon etwas billig. Die Leute sind nicht doof und es gibt für die meisten Sachen einen guten Grund.
Da lasse ich lieber die Ärzte werkeln.
Das ja alles losgelöst von was du erzählt hast, denn dass einzelne Personen schlecht auf gewisse Antibiotika anschlagen (Stichwort Allergien) ist ja auch kein Geheimnis. Mich hat bloß etwas dein "AB ist generell schlecht weils mir nicht bekommt"- Ansatz genervt, nix für ungut.