• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Schlauchreifen und Tofu-Band … lebensmüde?

Warum sollte sich auch der Reifen verschieben, wenn die Felgen die Führungsarbeit am Bordstein leisten?
Die Reifen sind breiter als die Felgen und es ist davon aus zu gehen, dass sie auch beteiligt waren.
Und was hat das jetzt mit dem Tufo-Band zu tun?

Oder willst Du sagen, dass das der Beweis ist, das das Band hält, wenn dabei selbst Dein Arm gebrochen ist?
Naja ich hätte zumindest vermutet, dass der Schlauchreifen bei dieser seitlichen Krafteinwirkung etwas hätte verrutschen können. Ist er aber nicht. Das finde ich im Rahmen einer Diskussion, die sich über die Haltbarbeit und Sicherheit dieses Klebebandes dreht durchaus erwähnenswert. Schließlich hätte es noch schlimmer für mich ausgehen können, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.
 
...
Naja ich hätte zumindest vermutet, dass der Schlauchreifen bei dieser seitlichen Krafteinwirkung etwas hätte verrutschen können. Ist er aber nicht. Das finde ich im Rahmen einer Diskussion, die sich über die Haltbarbeit und Sicherheit dieses Klebebandes dreht durchaus erwähnenswert. Schließlich hätte es noch schlimmer für mich ausgehen können, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.
Achso.

Dass ein Reifen, es sei denn, man zieht ihn bewusst ab, in allen Situationen auf der Felge beliebt, sollte der Normalfall sein...
 
Bei Straßenreifen braucht es mehr Kraft um sie von der Felge zu bekommen. Der Luftdruck ist viel höher als bei CX.
Gibt es Unterschiede zwischen Band und Kleber bei höherer Temperatur? Löst sich etwas früher oder ist es egal?
Beloki wird wohl bei seinem Sturz (da wo Armstrong über das Feld abgekürzt hat) kaum mit Band gefahren sein. Trotzdem ist der Reifen durch Umgebungstemperatur und erhöhte Temperatur von den Bremsen abgesprungen.
Indirekt sind die Klebstoffe wasserlöslich. Man kann beim ausrichten des Reifens vorher Wasser auf Reifen und Felge machen. Dann geht es leichter.
 
...
Beloki wird wohl bei seinem Sturz (da wo Armstrong über das Feld abgekürzt hat) kaum mit Band gefahren sein. ...
Was da los war, weiß wohl nur der Mechaniker (und das Team).

...
Indirekt sind die Klebstoffe wasserlöslich. Man kann beim ausrichten des Reifens vorher Wasser auf Reifen und Felge machen. Dann geht es leichter.
Was meinst Du mit "indirekt"?

Das mit dem Wasser auf den Kitt hat nichts mit einer "Wasserlöslichkeit" zu tun.

Der Sinn den Wassers ist es, eine Trennschicht zwischen Reifen und Kitt zu bekommen, die sich dann durch Verdunstung verflüchtigt.
Ich hab das aber selbst noch nie praktiziert, da ich es auch ohne Wasser genau genug hinbekomme.
 
Habe die TdF damals verfolgt, hatte zu dem Zeitpunkt auch noch genug Zeit dafür :).
Der Grund war zu hohe Temperatur durch Asphalt, Bremsen und die Kurven. Das hat den Reifen ausgehebelt.
Vielleicht war er auch nicht überall geklebt.
Um ihn leichter wieder von der Felge zu bekommen, hat man eine handbreit frei gelassen. Ich selbst habe das nie gemacht. Zu unsicher. War ein Tip eines älteren Herrn.
 
Die Reifen sind breiter als die Felgen und es ist davon aus zu gehen, dass sie auch beteiligt waren.

Naja ich hätte zumindest vermutet, dass der Schlauchreifen bei dieser seitlichen Krafteinwirkung etwas hätte verrutschen können. Ist er aber nicht.
Wenn er nicht aus vollem Material geschnitzt oder mit 100 bar aufgepumpt ist: So ein Reifen ist elastisch und gibt ein wenig nach ...



"Verrutschen" tut ein Reifen allenfalls unter Hitzeeinwirkung: Da ist es egal ob mit Band oder Kitt geklebt: z.B. eine Dauerbrems-Abfahrt, dann wird die Verklebung weich und ein Reifen fängt an zu wandern.


Die "Nichthaltbarkeit" unter bestimmten Umständen, z.B. Cross (siehe oben verlinktes Bild. Übrigens nicht der einzige Vorfall dieser Art den ich in dieser Saison beobachten konnte - aber die Spezialisten, die im Cross auf Klebeband setzen sterben irgendwie nicht aus...) ist dann eher das komplette "von der Felge ziehen".

Dafür braucht es dann i.d.R. eine kräftige Verzahnung zwischen Reifen und Untergrund, niedrigen Luftdruck und seitliche Kräfte durch starken Lenkeinschlag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch gut aufgeklebte Reifen können durch seitliche Krafteinwirkung von der Felge gezogen werden.
Beloki hatte scheinbar durch weichen Asphalt ein seitliches Wegrutschen (+verbremst?) leicht querstehend... und dann auf wieder griffiger Piste den Reifen abgezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch gut aufgeklebte Reifen können durch seitliche Krafteinwirkung von der Felge gezogen werden.
Beloki hatte scheinbar durch weichen Asphalt ein seitliches Wegrutschen (+verbremst?) leicht querstehend... und dann auf grffiger Piste dann den Reifen abgezogen.

Soweit ich das bisher sehe, war Belokis Fall wohl so einzigartig, dass wir selbst heute, also 20 Jahre danach, immer noch davon sprechen.

Hitze gab es bei der TDF, und vor allem bei der Vuelta, mehr als genug. Verbremser auch.
Wäre das so, wie Du sagst, hätten wir das mehr als einmal gesehen.

Ein gut geklebter Reifen springt davon nicht einfach so von der Felge, das ist einfach Unsinn...
 
Von der Straße habe ich auch nie wieder von so einem Sturz gehört oder gab es da noch was Ähnliches in der jüngeren Radsportgeschichte, was ich verpasst habe?
 
Hier hat zumindest der Reifen gehalten....hilft aber auch nicht immer 🤷🏾‍♂️
sui10st04-sprint.jpg
 
Wie hier auch schon gesagt wurde: Im Gelände sollte man die Finger vom Band lassen. Auf der Straße hält es problemlos, ich musste noch jeden Reifen mit sehr viel Gewalt runterreißen. Entscheidend ist, dass man bei der Montage sauber arbeitet. Also nicht einfach über die Reste vom alten Band (oder gar vom Kleber) drüber, sondern die Felge wirklich mit Spiritus, Waschbenzin oder dergleichen putzen. Und dann bitte wie in der Anleitung geschrieben tatsächlich gleich danach eine kleine Runde fahren- zwei oder drei Kilometer reichen da eigentlich schon. Aber nicht aufziehen und dann erst einmal über den Winter in den Keller stellen.
 
Was mich erstaunt ist, dass hier immer noch ziemlich viel los ist. Eigentlich ist es Alte-Männer-Technik.
 
Was da los war, weiß wohl nur der Mechaniker (und das Team).
Mutmaßen kann man. Wenn man sich die Aufzeichung ansieht:
  • Es war an dem Tag sagenhaft heiß, das hat die berüchtigten Teerflicken super seifig gemacht. Es gab bereits vor diesem Sturz etliche Rutschereien
  • Die Kollegen waren in einem Risikobereich unterwegs, den unsereiner eher nicht erreicht
  • Beloki verlor auf so einem Teerfleck das Hinterrad und das Rad war so ungefähr 30° quer zur Bewegungsrichtung
  • als das Hinterrad wieder Grip bekam, weil der Teerfleck zu Ende war, war der Sturz bereits beschlossene Sache. Klassischer Highsider, kennt jeder Mopedfahrer. Dass der Hinterreifen auch noch absprang, war nicht mehr ursächlich
  • die Querkraft, die auf die Klebestelle einwirkte, war durch die hohe Geschwindigkeit, die Querstellung und den plötzlichen Grip enorm. Ob das Rückschlüsse zuläßt auf die Qualität der Klebung, lasse ich mal dahingestellt. Irgendwann gibt jeder Kleber auf.

Eigene Erfahrung: Ich hatte auch mal nen Sturz wegen SR Klebers, allerdings nnicht, weil der Reifen absprang.

Auf der Abfahrt vom Gampen steckte ich im Autoverkehr fest und war zu Dauerbremsen gezwungen. Das baute in der Carbonfelge so viel Hitze auf, dass der Kleber des Nahtschutzbandes - das war so eine Gummipampe wie zb Vittoria Mastix- weich wurde und das Band die Naht freigab. Durch die jetzt frei liegende Naht kam der Schlauch der heißen Felge zu nah und platzte. Als ich gerade im Wiegetritt an so einem Drecks Campervan vorbei wollte.... ging sturzfrei ab. Ich habe danach Radhose und Reifenmarke gewechselt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mich erstaunt ist, dass hier immer noch ziemlich viel los ist. Eigentlich ist es Alte-Männer-Technik.
Foren wie dieses oder auch das verblichene Tour-Forum sind da nicht repräsentativ. Da treiben sich überwiegend Leute rum, die selber zumindest ein bisschen schrauben. Wer für den Wechsel von Bremsbelägen oder gar Schlauch oder für das Einstellen der Schaltung zur Werkstatt geht, dürfte hier ziemlich in der Minderheit sein. Bezogen auf alle Rennradler werden aber vermutlich die wenigsten z.B. die Kette selber wechseln. Mantel mit Schlauch ist halt nach wie vor das unkomplizierteste System. Einmal montiert, muss man sich nicht mehr drum kümmern und die Luft hält es auch gut. Austausch bzw. Reparatur unterwegs ist auch einem unterdurchschnittlich Begabten in kurzer Zeit beizubringen. Solche Leute wagen sich kaum an Schlauchreifen, sofern die überhaupt an ihrem Horizont auftauchen (welcher Händler hat solche Felgen und Reifen denn schon groß auf Lager, zumal seit es Tubeless gibt). Wer sich hingegen für die Materie interessiert, Lager selber wartet/tauscht, ganze Fahrräder oder sogar Laufräder aufbaut, der weiß natürlich, dass es Schlauchreifen gibt und wird auch kaum Angst haben, damit nicht umgehen zu können. Ich wage deshalb zu behaupten, dass es sich hier um eine Verzerrung handelt. Draußen auf der Straße dürften von den Fahrern unter 50 kaum mehr als 5% schon einmal Schlauchreifen gefahren sein.
 
Zurück
Oben Unten