Nachdem ich bisherigen Canyon-Schauermärchen selbst nicht recht Glauben schenken wollte, kommt nun meine Leidensgeschichte. Bei einer lockeren Ausfahrt in gemütlicher Runde wurde die Ruhe durch ein Krachen an meinem Hinterrad gestört. Sekundenbruchteile später brachte ich das Bike bei blockiertem Hinterrad zum stehen. Was war passiert? Aus mir unerklärlichen Gründen wurde das Schaltwerk ausgerissen (Schaltauge gebrochen), gegen die antriebsseitige Sitzstrebe geschleudert und hat sich dann zwischen Speichen und Kettenstreben verklemmt. Schäden: Gebrochener Käfig, gebrochenes Schaltauge, tiefe Schrammen und Lackabplatzer am Rahmen, zerkratzte und verbogene Speichen. Ohne einen einzigen Bodenkontakt wurde nach ca. 9 Monaten in Sekundenbruchteilen mein Rahmen vermutlich irreparabel zerstört! Gestern gingen zwei Mails mit Fotos an Canyon.
Die Antwortlatenz hat mich positiv überrascht, der Inhalt eher weniger:
Nette Einleitung (wir freuen uns, dass sie sich für ein Canyon Ultimate CF entschieden haben ...), großzügige Auszüge aus den FAQs der Homepage, ein paar gut gemeinte Belehrungen zu Transport, Pflege und Wartung und die Feststellung, dass das Schaltauge vorgeschädigt gewesen sein muss. Danach der Hinweis, dass das Schaltauge getauscht werden muss, nicht unter Gewährleistung/Garantie fällt und der freundliche Abschluss in der Hoffnung, mir geholfen zu haben.
D.h. ich tausche das Schaltauge gegen meine Reserveschaltauge, klebe den Käfig des Schaltwerks mit Isolierband und versorge die Schrammen des Rahmens mit Spucke und Pflaster und alles ist gut?
Zur Sicherheit habe ich mich - nicht in diesem Ton - nochmals an Canyon gewendet.
Heute hat sich um ca. 13:00 ein weiterer, durchaus sympathisch und kompetent klingender Mitarbeiter bei mir gemeldet. Zufällig zu jener Zeit, zu der der Biorhythmus der meisten Mitteleuropäer am Zenit ist. Er hat sich für die Form der Mitteilung seines Kollegen entschuldigt. Inhaltlich hat er ihn bestätigt und mir vorgeschlagen, dass Canyon das Unfallrad prüft, ob es sich um Gewährleistung handelt (vermutlich jedoch nicht) und andernfalls könnte der Rahmen per Crash Replacement getauscht werden. Eine Prüfung durch Dritte würde ja Kosten verursachen. Jaja, als Hersteller hätte ich das auch gerne so geregelt.
Das kleine 1x1 des Beschwerdemanagements scheint man bei Canyon also zu beherrschen. Mag es Zufall sein oder nicht, aber irgendwie haben mich manche Muster an ein Callcenter erinnert, das ich im Rahmen einer Umstrukturierung ein wenig genauer kennenlernen durfte.
Koblenz und Kulanz haben zwar ein paar Buchstaben gemeinsam, das wars dann aber auch schon. Vor ein paar Monaten wäre die Sache noch klar gewesen, jetzt werdens wohl Dritte klären müssen. Sollten dabei Ungereimtheiten zutage treten, gibts jedenfalls mächtig Ärger.
Die Begeisterung für Rahmen und Design rücken bei mir jedenfalls immer mehr in den Hintergrund und werden übertüncht von einem sauren Beigeschmack, wenn ich an meine bisherige Kontakte mit dem Service von Canyon denke.
Für übereifrige Verteidiger von Canyon gleich vorweg:
- Ich weiß wie man schaltet
- Das Rad wurde stets hobbymäßig und gesittet auf der Straße gefahren und nicht Martyn-Ashton-like missbraucht. Es ist bis heute sturzfrei (aber dennoch zerstört)
- Die Kette befand sich zum Unfallzeitpunkt auf dem dritten oder vierten Ritzel von innen und sollte damit ausreichend Spiel zu den Speichen gehabt haben
- Ich habe selbst bereits mehrere Räder selbst aufgebaut, und diese mehrere Jahre gefahren. Ich weiß, wie man Werkzeug bedient. Die involvierten Komponenten bzw. Bauteile waren original von Canyon montiert.
- Die Aufbewahrung erfolgte in der Wohnung bzw. im versperrten Keller. Das Rad war nie unbeaufsichtigt Dritten zugänglich
- das Rad wurde 3x bei eingebautem Hinterrad stehend im Innenraum eines Kombis unter Fixierung der Gabel transportiert. Fehler beim Transport sind auszuschließen.
Nachdem ich per Google ein paar andere ältere, interessante Erfahrungen zu Schaltaugen bei Canyon gefunden habe, würde mich interessieren, ob hier im Forum ähnliche Vorfälle bekannt sind. Meine Fragen an Canyon, ob ähnliche Vorfälle bekannt sind und wie die Qualitätssicherung von Canyon damit umgeht, wurden in beiden Kontakten umschifft.
An alle, die bis hierher gekommen sind:
Herzlichen Dank für den langen Atem beim Lesen - ich bin Neo-Canyon-Frustraiker. Jetzt bin ich aber gespannt auf eure Statements!
Die Antwortlatenz hat mich positiv überrascht, der Inhalt eher weniger:
Nette Einleitung (wir freuen uns, dass sie sich für ein Canyon Ultimate CF entschieden haben ...), großzügige Auszüge aus den FAQs der Homepage, ein paar gut gemeinte Belehrungen zu Transport, Pflege und Wartung und die Feststellung, dass das Schaltauge vorgeschädigt gewesen sein muss. Danach der Hinweis, dass das Schaltauge getauscht werden muss, nicht unter Gewährleistung/Garantie fällt und der freundliche Abschluss in der Hoffnung, mir geholfen zu haben.
D.h. ich tausche das Schaltauge gegen meine Reserveschaltauge, klebe den Käfig des Schaltwerks mit Isolierband und versorge die Schrammen des Rahmens mit Spucke und Pflaster und alles ist gut?
Zur Sicherheit habe ich mich - nicht in diesem Ton - nochmals an Canyon gewendet.
Heute hat sich um ca. 13:00 ein weiterer, durchaus sympathisch und kompetent klingender Mitarbeiter bei mir gemeldet. Zufällig zu jener Zeit, zu der der Biorhythmus der meisten Mitteleuropäer am Zenit ist. Er hat sich für die Form der Mitteilung seines Kollegen entschuldigt. Inhaltlich hat er ihn bestätigt und mir vorgeschlagen, dass Canyon das Unfallrad prüft, ob es sich um Gewährleistung handelt (vermutlich jedoch nicht) und andernfalls könnte der Rahmen per Crash Replacement getauscht werden. Eine Prüfung durch Dritte würde ja Kosten verursachen. Jaja, als Hersteller hätte ich das auch gerne so geregelt.
Das kleine 1x1 des Beschwerdemanagements scheint man bei Canyon also zu beherrschen. Mag es Zufall sein oder nicht, aber irgendwie haben mich manche Muster an ein Callcenter erinnert, das ich im Rahmen einer Umstrukturierung ein wenig genauer kennenlernen durfte.
Koblenz und Kulanz haben zwar ein paar Buchstaben gemeinsam, das wars dann aber auch schon. Vor ein paar Monaten wäre die Sache noch klar gewesen, jetzt werdens wohl Dritte klären müssen. Sollten dabei Ungereimtheiten zutage treten, gibts jedenfalls mächtig Ärger.
Die Begeisterung für Rahmen und Design rücken bei mir jedenfalls immer mehr in den Hintergrund und werden übertüncht von einem sauren Beigeschmack, wenn ich an meine bisherige Kontakte mit dem Service von Canyon denke.
Für übereifrige Verteidiger von Canyon gleich vorweg:
- Ich weiß wie man schaltet
- Das Rad wurde stets hobbymäßig und gesittet auf der Straße gefahren und nicht Martyn-Ashton-like missbraucht. Es ist bis heute sturzfrei (aber dennoch zerstört)
- Die Kette befand sich zum Unfallzeitpunkt auf dem dritten oder vierten Ritzel von innen und sollte damit ausreichend Spiel zu den Speichen gehabt haben
- Ich habe selbst bereits mehrere Räder selbst aufgebaut, und diese mehrere Jahre gefahren. Ich weiß, wie man Werkzeug bedient. Die involvierten Komponenten bzw. Bauteile waren original von Canyon montiert.
- Die Aufbewahrung erfolgte in der Wohnung bzw. im versperrten Keller. Das Rad war nie unbeaufsichtigt Dritten zugänglich
- das Rad wurde 3x bei eingebautem Hinterrad stehend im Innenraum eines Kombis unter Fixierung der Gabel transportiert. Fehler beim Transport sind auszuschließen.
Nachdem ich per Google ein paar andere ältere, interessante Erfahrungen zu Schaltaugen bei Canyon gefunden habe, würde mich interessieren, ob hier im Forum ähnliche Vorfälle bekannt sind. Meine Fragen an Canyon, ob ähnliche Vorfälle bekannt sind und wie die Qualitätssicherung von Canyon damit umgeht, wurden in beiden Kontakten umschifft.
An alle, die bis hierher gekommen sind:
Herzlichen Dank für den langen Atem beim Lesen - ich bin Neo-Canyon-Frustraiker. Jetzt bin ich aber gespannt auf eure Statements!