• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

runder tritt

...und noch was zum gespenst des runden tritts: er existiert eigentlich nur in der theorie. die besagt ja (stark vereinfacht ausgedrückt), dass sich der drückende und der ziehende fuß ergänzen, sich also deren kräfte addieren anstatt sich aufzuheben. in der praxis schafft das nicht mal ein profi in dem maß, wie es sinnvoll wäre. man kann schon froh sein, wenn der eine fuß nicht mit einigen watt die leistung, die der andere produziert, bremst.
habe mal einem experiment mit einem "rundtritt-indikator" beigewohnt. das war ein spezielles rollentrainer-rad mit einer hr-nabe mit zwei getrennt voneinander gelagerten freiläufen/ritzeln und je einer kette links und rechts. hat man den runden tritt, sind beide ketten stets auf zug und das hinterrad wird gleichmäßig bewegt. hat man ihn nicht, klackert's und ruckelt's – das hinterrad läuft unrund. bei fast allen testpersonen war letzteres der fall. selbst erfahrene renner (zu denen ich mich selbst auch zähle), haben den runden tritt – also die harmonische verbindung von zug- und druckkräften – nur mit größter konzentration hinbekommen. das war ernüchternd, aber – wie uns der experiment-leiter versicherte – sogar bei profis die regel. trotzdem schadet es sicher nix, sich über drücken und ziehen gedanken zu machen :D
ahoi
die wade
 
Ich kenne die Beschreibung des runden Trittes so:

Der Fuss beginnt mit hoch gestellter Spitze schon vor dem Oberen Totpunkt das Pedal zu schieben, tritt dann nach unten, wobei auch die Stellung der Fussspitze gleichmässig mit nach unten wandert um dann beim Unteren Totpunkt nach unten zu zeigen, so dass noch nach hinten gezogen werden kann.
Effekt:
1. Man bringt über einen Bereich von ca. 240° Kraft auf die Kurbel, statt über 120° beim Nur-Runter-Treten.
2. Die wirksamen Bereiche auf beiden Seiten überschneiden sich, wodurch ein gleichmässigerer Übergang beim Lastwechsel zwischen den Pedalen entsteht.

-->> Der Tritt wird rund.

Man kann das mit wenig Last auf der Rolle trainieren, das Rollgeräusch sollte möglichst unverändert bleiben und erst recht nicht hacken. Auch Spinning hilft, da dort mit starrer Achse gefahren wird.

Henning
 
Erstmal ein Hallo in die Runde !

Der "runde Tritt" wäre biomechanisch natürlich sinnvoll.
Nur die allerwenigsten schaffen es mit der Zugphase einen positiven Effekt zum Vortrieb beizutragen.

Stellt sich die Frage ob es körperlich sinnvoll ist.
Studien haben gezeigt : Aktives ziehen in der Zugphase muß nicht zu einer Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades beitragen, kann sogar zu einer Verschlechterung führen.

Meiner Meinung sollte nicht aktiv gezogen werden sondern das Pedal entlastet werden.

Meine Quelle ist von 1996.
Muß also nicht der Weißheit letzter Schluß sein.

Zum Thema runder Tritt üben : Neue Bewegungsabläufe lernt man am besten langsam mit vielen Wiederholungen.
Bei welcher Frequenz dies am besten geschieht weiß ich nicht.
Ich schätze bei 1 bis 50 Upm.
 
Habe gerade erst diesen Thread gelesen und bin doch sehr erstaunt, daß nur Henning/schrauber28 eine logische Erklärung bringt. Beim runden Tritt kann es ja wohl nicht darum gehen, daß man drückt UND zieht, sondern daß man möglichst gleichmäßig gut verteilt und nicht stoßbehaftet die Kraft auf's Pedal, bzw. die Kurbel als Drehmoment abgibt und Belastungsspitzen vermeidet.
Wer im Winter bei Schnee und Glatteis mit egalwas fährt oder mit dem MTB einen steilen Schotterweg hochfahren will, weiß, was ich meine. Auch LA hatte in einem seiner Bücher mal darauf hingewiesen, daß MTB-Training den runden Tritt verbessert.
MbMn erhöht der Rundetritt energetisch den Wirkungsgrad und ist daher sehr effektiv. Wiegesagt, hat nicht unbedingt was mit kräftigem Ziehen bei 270° zu tun. Beim Verbrennungsmotor versucht man auch durch hohen und (über den Winkel betrachtet) gut gestalteten Nutzmitteldruck den Motor zu Effizienz ("TDi-Prinzip") und wirklicher Leistung zu bringen und nicht durch stoßartige Höchstdrücke im 90°-Winkel.

Kraftvoll-weiche Grüße
Pfeffer und Salz
 
Mir haben die anderen Erklärungen auch eingeleuchtet. Schlussendlich ist es wohl so, dass die meisten Leute die schon etwas länger fahren, genau wissen was gemeint ist, es fällt ihnen bloß schwer dies auszudrücken. Ich denke das Üben des Ziehens, das dann natürlich nicht rund ist, ist die Grundvoraussetzung für wirklich rundes Treten. Vorne drücken kann man ja schon... Insofern ist das nicht runde Fahren auf einem Fixie wie von Gümmeler oder Tassi beschrieben eine Methode, den runden Tritt zu erlernen und ihn zu verbessern - auch wenn es erstmal nicht rund aussieht oder ist.

Mal etwas anderes: Habt ihr eigentlich auch das Gefühl euch durch vermehrtes Fahren ohne Click-Pedale den Tritt zu versauen? Ich besitze so einen Hakenaufsatz für Looks, mit dem ich meine Trainingsschlampe zum Rad für Stadt- und Arbeitswege umfunktionieren kann, ohne die Pedale zu wechseln. Wenn ich nun mal eine Woche gar nicht auf dem Renner saß und nur mit diesen Haken umhergefahren bin, zu normalen Sportschuhen ziehe ich diese auch nicht gerade fest, dann habe ich beim Umstieg auf Clickies mindestens eine Stunde lang das Gefühl, überhaupt nicht anständig treten zu können. Ich behaupte: Nicht Laufen, sondern Radfahren ohne Clickpedale ist Gift!!
 
hallo

ja "versaut"... man verliert die ansätze des rzúnden trettens.
z.b wenn ich mit plattformpedalen unterwegs bin, merke ich den antrainierten drang meine füße nach vorne und hinten zu bewegen,dass sie fast abrutschen,besonders, wenn es hoch geht.
was noch extremer ist, beim starken beschleunnigen an z.b der ampel hebt mir ,wenn ich es nicht einigermaßen bewust unterdrücke. die füße von den pedalen. da ist schon ziemlich doof und da merkt man wozu die spd teile gut sind.

daraus folgt wohl auch die "vesaung" der runden trittes durch die ruckgewöhnung an flexiblere geräte.
 
RigobertGruber schrieb:
Mir haben die anderen Erklärungen auch eingeleuchtet. Schlussendlich ist es wohl so, dass die meisten Leute die schon etwas länger fahren, genau wissen was gemeint ist, es fällt ihnen bloß schwer dies auszudrücken. Ich denke das Üben des Ziehens, das dann natürlich nicht rund ist, ist die Grundvoraussetzung für wirklich rundes Treten. Vorne drücken kann man ja schon... Insofern ist das nicht runde Fahren auf einem Fixie wie von Gümmeler oder Tassi beschrieben eine Methode, den runden Tritt zu erlernen und ihn zu verbessern - auch wenn es erstmal nicht rund aussieht oder ist.

Mal etwas anderes: Habt ihr eigentlich auch das Gefühl euch durch vermehrtes Fahren ohne Click-Pedale den Tritt zu versauen? Ich besitze so einen Hakenaufsatz für Looks, mit dem ich meine Trainingsschlampe zum Rad für Stadt- und Arbeitswege umfunktionieren kann, ohne die Pedale zu wechseln. Wenn ich nun mal eine Woche gar nicht auf dem Renner saß und nur mit diesen Haken umhergefahren bin, zu normalen Sportschuhen ziehe ich diese auch nicht gerade fest, dann habe ich beim Umstieg auf Clickies mindestens eine Stunde lang das Gefühl, überhaupt nicht anständig treten zu können. Ich behaupte: Nicht Laufen, sondern Radfahren ohne Clickpedale ist Gift!!


Wo gibt's denn diese Aufsätze für die Look-Pedale? Wäre auch für mich eine ganz sinnige Anschaffung!
 
Vijoo schrieb:
Wo gibt's denn diese Aufsätze für die Look-Pedale? Wäre auch für mich eine ganz sinnige Anschaffung!
Die gab es mal bei Brügelmann, mittlerweile sind sie aber aus dem Programm verschwunden. Keine Ahnung, wo man die noch herbekommt. :confused: Von Brügelmann jedenfalls nicht, hab ich gerade probiert, ich bräuchte auch neue.
 
Ich hab noch ein tip für denn anfang, versucht nicht krampfhaft nach vorne zu drücken, merk mal bei dieser geschichte ist ein starker druck vorne an der spitze, um dies sein ende zu machen um gleichzeitig drücken und zeihen zu können einfach denn fußlockern , also nicht krampf haft irgendwo hin drücken sondern einfach locker denn fuß machen, so zieht man automatisch und ist genau / sogar etwas schneller als anders und man ist nicht so kaputt, und die beine verkrampfen zb beim bergauffahren nicht so schnell bei anstregender fahrt

leider verkrampfe ich sozusagen noch immer dabei nur zu drücken aber dies ändert sich nach und nach, denke mal nächstes jahr in meiner 2 saison schaffe ich das
 
hallo.

ich habe wiedermal bisschen gerechnet und kam auf ein verblüffendes ergebniss:
wenn ein profi ,der 70 kg wiegt 450 watt tritt, gibt es fogenden effekt: wenn er ohne klickpedale fahren würde, könnte er gar nicht so viel krauft aufbringen, da er sich sonst einfach selber heben würde. das sind laut meiner rechnung ca 10 kg ,die er noch auf dem rücken haben könnte und trotzdem aus dem sattel ginge.ohne eine gegenbewegung wären nur ca 380 Watt möglich.
so muss er mir klickpedalen zwangsläufig auch schon nach oben ziehen.
daraus ergibt sich wohl auch diese extreme position über dem trettlager, die einem amateur vielleich gar nicht so viel bringt. so halten sie es auf der gelspitze der sattels ohne größere probleme aus, da sie fast nur in der luft hängen.

das war jetzt nur von mir so gedacht,. habt ihr so etwas auch schon mal von echten wissenschaftlern gehört? oder stimmt das nicht was ich sage?
 
Hi,

ist nur schade das hier ausschließlich mit 4000m Bahnsfahrern getestet wurde und nicht, wie bereits von b.r.m geschrieben, mit Straßenfahrer die imho eine völlig andere Belastung haben, einmal von der Strecke (bergauf, bergab, Gegenwind) als auch von der Länge der Distanzen. Das ein Bahnradfahrer die "relativ" kurzen Strecken hauptsächlich durch drücken bewältigt ist unbestreitbar. Ebenso unbestreitbar ist aber, und das kann jeder an sich selbst testen, das du definitiv schneller bist, vor allem am Berg und dort beim stehend fahren, wenn du aktiv mitziehst. Daher behaupte ich, bis mir einer das Gegenteil beweißt, das beim Fahren auf der Straße der runde Tritt auf jeden Fall von Vorteil ist.

Und das Bahnfahrer nicht mit Straßenfahrern zu vergleichen sind sieht man jedesmal wenn ein Spitzenbahnfahrer auf die Straße wechselt und dort dann oft nur als Wasserträger mitfahren kann.
Womit hier auf gar keinen Fall die Wasserträger abgewertet werden!

Gruß
Michael
 
Muss man eigentlich, um rund zu treten, die Fußstellung während des Kurbelns ändern?

Mein Vater behauptet man müsse den Fuss neigen und heben, da hab ich gesagt ich trete doch auch rund und mache das nicht (oder nur minimal).

Bin ich jetzt unefektiv oder er unlogisch?
 
Wenn jemand mal einen fast perfekten runden Tritt sehen möchte, sollte er sich bei Gelegenheit mal Aufnahmen von Marcel Wüst ansehen. Meiner Meinung nach fast perfekt.
Ich für meinen Teil habe festgestellt, das man den runden Tritt sehr gut auf einem Spinning-Rad trainieren kann. Die starre Achse zwingt einen förmlich dazu !




Gruß,
Ragnar
 
Ragnar schrieb:
Wenn jemand mal einen fast perfekten runden Tritt sehen möchte, sollte er sich bei Gelegenheit mal Aufnahmen von Marcel Wüst ansehen. Meiner Meinung nach fast perfekt.
Ich für meinen Teil habe festgestellt, das man den runden Tritt sehr gut auf einem Spinning-Rad trainieren kann. Die starre Achse zwingt einen förmlich dazu !




Gruß,
Ragnar

Besorgt Euch für den Winter ein Hinterrad mit einer alten Nabe, mit Gewinde für Schraubkränze. Dann einen starren Zahnkranz drauf, den gekontert und die Kette gekürzt auf den einzelnen Kranz gelegt. Da fahrt Ihr wie auf der Bahn mit "Starre" und Ihr schult Euren runden Tritt. Haben wir früher jeden Winter gemacht und haben dadurch eben einen runden Tritt bekommen.

Grüßle
Chris
 
Zurück