evisu
Wird aelter und dicker ...
Bei Sattelstützen fällt mir wieder ein, dass ich nochmal fragen wollte, ob jemand nähere Informationen zu den in der DDR gegossenen Patent-Sattelstützen (two-bolt-Prinzip) hat.
Geprägt sind die häufig mit +ALBO+ und dem typischen Durchmesser 24,0.
Für mich wäre interessant, ob deren Fertigung eine private Initiative war, um die Standard-Diamant-Rennräder zu verbessern. Oder ob der Ursprung die Spezialsattelstützen für "Textima-Rahmen" waren, deren Kopf verdächtig ähnlich aussieht und sicher häufiger gegossen wurde, als man für die Nationalmannschaft brauchte.
Aufgebaut sind beide Stützen meines Wissen auch modular, d.h. gegossener Kopf verschweißt in beliebig gestaltbarem Alu-Rohr. Die Nahtstelle ist mitunter so gut verschliffen und poliert, dass man sie nur unter Licht mit diskontinuierlichem Spektrum überhaupt findet.
Andererseits gibt es auch welche (meist ohne jede Prägung), die in einem Stück gegossen und dann von unten ausgebohrt wurden. Deren Kopf hat als besonderes Merkmal ein querliegenden Stahlstift in den Zylindern, auf denen die Stützteile ruhen.
Weiß vielleicht jemand, ob beide Varianten aus der gleichen Quelle stammen oder "Konkurrenzentwicklungen" waren? Eigentlich ist es ja noch nicht so lange her, sodass sich vielleicht sogar noch Zeitzeugen finden lassen sollten.
Das Thema wurde vor kurzem auch auf FB diskutiert. Ich habe auch noch eine von den +ALBO+ Stützen. Die sollen angeblich aus der Metallguss (MEGU) Leipzig stammen.
In der Tour 10/2002 gab es auch einen Artikel über Rennsportzubehör, welches teils in Handarbeit entstand. Da wird ein Herr Günther Bohnel aus Delitzsch erwähnt, der Campa Kopien für die Diamant-Renner herstellte. Er arbeitete in einem Walzwerk und bekam monatlich ein kleines Kontingent Aluminium zum Eigenbedarf (5kg) woraus er Stützen bastelte. Wenn er die goss, kann es sein, dass er den Vollkörper anschließend ausbohrte.
Hier mal ein Bild dieser Stützen ... sehen schon ziemlich professionell aus ...