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Ruhepuls und Motivation

Valiser

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28 November 2011
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Hallo,

ich lese hier schon recht lange aufmerksam mit. Nun habe ich selbst aber auch ein paar Fragen, die ich gerne einmal an die Forumsgemeinde weitergeben möchte.

Kurz ein paar Eckdaten über mich.

Ich komme aus dem Ruhrgebiet, bin 38Jahre alt, 1,75m groß und wiege 65kg. Ich habe im Zeitraum von August 2010 bis Februar 2012 gute 15kg abgenommen. Ich habe einen normalen Bürojob und fahre Rennrad seit 4 Jahren. Ich sitze aktuell etwa 5 bis 6x pro Woche auf dem Rennrad. Ab und an mache ich auch eine Einheit im Kraftraum oder in der Schwimmhalle. Regelmäßig fahre ich ins Sauerland und auch einige Male im Jahr in die Alpen zum Bertraining.

Meine Jahreskilometerleistungen sehen folgendermaßen aus:
2009 2.000km
2010 6.000km
2011 11.000km
2012 9.500km bis heute -es werden dann wohl so um die 16-18.000km in diesem Jahr.

Mit meiner Leistungsentwicklung bin ich wirklich zufrieden. Ich habe mich in den letzten 4 Jahren kontinuierlich gesteigert. Ich trage meine Trainingseinheiten in ein Trainingstagebuch ein. Somit kann man sich selbst ganz gut überprüfen bzw. vergleichen.

Nun zu meinen Fragen.
Mein Ruhepuls ist in den letzten 4 Jahren von etwa 64 Schlägen pro Minute auf etwa 42 Schläge pro Minute gesunken. Ich messe meinen Puls fast jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen. Ist das bedenklich, wenn der Ruhepuls so sehr sinkt?

Mein Hauptproblem ist aktuell aber, dass ich kaum noch einschätzen kann, ob ich einen Ruhetag benötige oder nicht. Noch im letzten Jahr hat mir mein Körper ganz einfach gesagt, wann ich meinen Ruhetag setzen sollte. Aber in diesem Jahr habe ich dafür fast kein Gefühl mehr. Ich fühle mich fast durchgehend schlapp. Wenn ich dann auf das Rennrad steige (dazu kann ich mich oft nur schwer motivieren) brauche ich etwa 30-45 Minuten, bis ich mich richtig wohl fühle. Der Puls ist am Anfang auch immer recht tief. Nach etwa 45 Minuten ist dann alles okay und auch der Puls kommt langsam hoch. Woran liegt meine alltagsmüdigkeit, und warum brauche ich mindestens 30 Minuten auf dem Rennrad bis ich richtig in Gange komme? An der Ernährung liegt es meiner Meinung nach nicht. So 2-3 Stunden vor den Ausfahrten Esse ich meist etwas, und auf der Fahrt Tanke ich so nach, wie ich es brauche.

Vielleicht hängt die allgemeine Müdigkeit mit meinem Trainingsplan zusammen. Habe ich im letzten Jahr noch regelmäßig Ausfahrten bis 30km unternommen, so fahre ich in diesem Jahr fast immer Strecken über 60 und gerne auch Richtung 100km. Intervalle, Sprints und weiteres baue ich etwa 1-2 mal pro Woche in meinen Plan ein. Allerdings sehen die Wochen alle recht gleich bei mir aus. Literatur zum Thema Training habe ich mehr als ausreichend gelesen. Liegt die Müdigkeit vielleicht an zu wenig Abwechslung in Bezug auf die Wochen? Wenn ich in einer Woche aus beruflichen Gründen mal 3 Ruhetage einplanen muss, denke ich immer gleich, dass man was verliert. Wenn ich schlapp auf das Rennrad steige und es dann doch eine schnell fahrt mit guter Leistung ist, kann der Körper doch nicht wirklich einen Ruhetag benötigen, oder?

Zusammengefasst:
Ruhrpulsabsenkung von 64 auf 42 Schläge pro Minute innerhalb von 4 Jahren problematisch?
Müdigkeit durch zu wenig Abwechslung im Training, oder durch zu wenig Ruhetage?
Warum komme ich immer erst nach etwa 30 Minuten auf dem Rennrad richtig in Gange?

Nun habe ich euch fast meine ganze Lebensgeschichte erzählt :). Vielleicht hat ja jemand die Muße alles zu lesen und sogar was dazu zu schreiben.

Gruß aus dem Ruhrgebiet
 
Die Senkung des Ruhepuls halte ich für nicht weiter bedenklich.

Zu dem Gefühl des Durchgehend schlapp gehend:
Hast du seit längerem keinen Leistungszuwachs?
Fühlen sich einfach nur die Beine schlapp an oder ist die Müdigkeit eher durch zu wenig Schlaf begründet?

Wenn dein Puls träge ist könnte das schon ein Hinweis von zu wenig Regeneration sein. Pausiere doch einfach mal ein paar Tage und du wirst evtl. einen Grund feststellen. Wenn es dann nicht an zu wenig Regeneration liegt müsste man dann nach anderen Ursachen suchen. Durch ein paar Tage Trainingspause verliert man auch nicht all zu viel.
 
Zu dem Gefühl des Durchgehend schlapp gehend:
Hast du seit längerem keinen Leistungszuwachs?
Fühlen sich einfach nur die Beine schlapp an oder ist die Müdigkeit eher durch zu wenig Schlaf begründet?

Der Leistungszuwachs stagniert eigentlich nicht. Bis etwa vor einem Monat war der Leistungszuwachs gefühlt zwar noch etwas besser, aber wenn ich es im Vergleich zu den letzten Jahren betrachte bin ich auch aktuell noch zufrieden.

Die Beine zeigen fast durchgehend leichten Muskelkater an den Außenseiten der Oberschenkel (auch nach Ruhetagen). Die Beine fühlen sich aber nur nach Einheiten im Kraftraum wirklich schlapp an.
Über zu wenig Schlaf kann ich aktuell auch nicht klagen.

Vermutlich hast Du aber Recht und ich sollte einfach mal ein paar Tage Ruhe oder zumindest ein paar Tage entspanntes fahren einplanen. Vielleicht komme ich durch den Trainingszuwachs in diesem Jahr aber auch einfach an meine Grenzen.
 
Die Umfangssteigerungen von 2009 - 2012 sind schon gewaltig!!! Wenn sich da Dein Körper nicht mal mit Müdigkeit meldet, wärest Du wirklich ein Regenerationstalent.Ok, solche Typen gibt es. Insbesondere wenn sie aus anderen Ausdauer-Sportarten kommen. Aber selbst wenn Du "nur" Grundlage fahren würdest, wäre der Energieverbrauch recht hoch. Da muss der Körper sich erstmal dran gewöhnen.

Dass der Puls nicht hochkommt erscheint mir auch nicht ungewöhnlich. Ich kenne das auch, wenn ich zuviel gemacht habe und meine noch 1 Einheit dranhängen zu wollen. Da kommt der Puls auch nicht mehr aus dem Keller. Solche Ausfahrten können dann keine wirklichen Reize mehr setzen.

Wenn man nicht krank ist, verliert man mit 8-14 Tagen Pause bei weitem nicht soviel Substanz wie befürchtet. Probier' wirklich mal rauszunehmen und dabei ordentlich zu essen. Vermutlich wirste dabei gerade die ersten Tage locker 2-3 kg zulegen, weil die Speicher wieder gefüllt werden. Dann die Beine ruhig zu halten fällt verdammt schwer, aber versuch' es. Wenn Du keine Rekom-Einheiten fahren kannst, weil das Langsamfahren ohne Ende schwer fällt, lieber nix tun oder eine andere Sportart geniessen. Wenn Du wieder erholt bist, merkste das am Puls. Der ist dann wieder variabel von Beginn an! Das ist ein guter Anhaltspunkt.

Am Ruhepuls find' ich auch nix Bedenkliches, solange du dabei keine Kreislaufprobleme hast. Ich hatte die nämlich mal, und bin dann auf nachfolgenden Link gestossen, der das erklärt:
http://www.zeitschrift-sportmedizin....dzsm/content/archiv2001/heft05/stint0501.pdf
 
Das die Kurve des Leistungszuwachses irgendwann abflacht ist normal sonst könnte man sich unendlich steigern. Das du durchgängigen Muskelkater hast deutet auf zu wenig Regeneration hin, mach ein paar Tage Pause und beobachte was passiert. Auf Dauer könnte man sich so auch in den Keller fahren.
 
Am Ruhepuls find' ich auch nix Bedenkliches, solange du dabei keine Kreislaufprobleme hast. Ich hatte die nämlich mal, und bin dann auf nachfolgenden Link gestossen, der das erklärt:
http://www.zeitschrift-sportmedizin....dzsm/content/archiv2001/heft05/stint0501.pdf
Mit kurzzeitigem Schwindelgefühl nach fast jedem Aufstehen (auch wenn ich nach einer halben Stunde vom Bürostuhl aufstehe) habe ich schon seit etwa 8 Monaten zu kämpfen. Ich bleib dann immer stehen und halt mich kurz ein wenig fest. Nach ein paar Sekunden ist das aber immer wieder weg. Im Alltag merke ich nur immer wieder, dass der Körper sehr weit runterfährt. So bin ich seit Monaten fast immer müde, wenn ich länger als 30 Minuten Auto fahre. Mein Puls sinkt auch beim Arbeiten am Büroplatz oder beim Autofahren bis unter 50 Schläge pro Minute. Sollte man sowas mal untersuchen lassen, oder ist das normal bei Ausdauersportlern?
 
Ich bin kein Arzt, kenne Deine Symptome aber nur zu gut. Unter "Lagerungsschwindel" kann man dazu im Netz auch noch einiges ergooglen. Ich hab' mich aber zwischenzeitlich richtig auf den Kopf stellen lassen: alles ok. Deshalb meine Verlinkung, die zumindest mir das Phänomen hinreichend erklärt.
 
Bin Arzt und kenne die Symptome auch:)
Hört sich wirklich nach einem gesteigerten Vagotonus bzw. Übertraining an. Sind schon heftige Steigerungen, die Du da hingelegt hast und ich würde zu einer Pause dringend raten.Wie schon gesagt sieht das nicht nach einer ernsthaften Krankheit aus, aber genau weiß man es erst nach Untersuchengen. Z.B. gibt es einen Check ab 35 und wenn dein Hausarzt nett ist, vergrößert er das Routinelabor um Schilddrüsenwerte und Langzeit bzw Belastungs.-EKG.
 
Hut ab vor deinen gesammelten kilometern,

Mir wäre es eine zu schnelle Steigerung an gefahrenen kilometern bei dem der Körper keine Zeit hat sich genügend umzustellen auf die belastungen.sicherlich gehn tut alles.Profi Lizenzfahrer fangen von klein auf an Steigern sich kontinuierlich in den Umfängen,toi toi das Es dein Körper so gut verkraftet.
 
Mit dem Puls ist normal. Ich hatte auch nach einigen Jahren Sport einen Puls von 35. Ich betreibe inzwischen 20 Jahre regelmässig Sport(teilweise 7 Tage die Woche und 3000km im Monat), und hatte nie Probleme damit. Allerdings habe ich Phasen wo ich viel trainiere und Phasen wo ich bewusst Auszeiten nehme, teilweise ein Paar Monate. Das habe ich immer so gehalten um ein gewisses Gleichgewicht zu haben.
Das mit dem Schwindel kenne ich mehr vor früher. Irgendwo habe ich ein medizinisches Buch über Ausdauersport wo es heisst, dass das ein Phänomen ist, was öfters bei Ausdauersportlern stattfindet, aber laut dem Buch angeblich bedenkenlos ist. Da wurden einige Symptome aufgelistet(unter anderem der langsame Puls), die bei Ausdauersportler bedenkenlos sind aber bei "Normalos" kritisch sein können. Deshalb wird in dem Buch geraten, immer bescheid zu sagen, dass man Ausdauersport betreibt um sich und dem Arzt unangenehme Diagnosen zu ersparen.
 
Kenne deine Symptome auch gut aus eigener Erfahrung. Ich bin letztes jahr meine erste RR Saison gefahren und gleich mit 11600km eingestiegen. Dieses Jahr wird ein bisschen mehr werden, aber wahrscheinlich keine 16000km. Früher konnte ich es nicht abwarten mich aufs Rad zu setzen, Heute muss ich mich schon zwingen, es sei es ist eine Gruppenfahrt (die machen mehr Spass). Puls ist bei mir auch sehr niedrig, denke aber, dass es normal ist und er steigt, wenn ich mal längere Pause einlege. Ich denke die Lustlosigkeit kommt automatisch, wenn zu wenig Abwechslung im Training und die Umfänge zu groß sind. Bei mir kam noch der Zeitstress in Verbindung mit der Arbeit und der Familie hinzu, so dass ich immer rennen musste um alles zu schaffen. Ich denke, man muss ab einem bestimmten Zeitpunkt das Training besser strukturieren damit die Umfänge nicht ganz ausarten und man trotzdem Fortschritte macht.
 
Die Frage ist, ob es eine einfache psychische Ermüdung, z. B. durch zu wenig Abwechslung ist, oder ob sich eine körperliche Überlastung eben auch auf die Psyche auswirkt. Valiser schreibt ja, er fühle sich fast durchgehend schlapp. Das hört sich schon nach einer dringend notwendigen Pause an.
 
Mein Hauptproblem ist aktuell aber, dass ich kaum noch einschätzen kann, ob ich einen Ruhetag benötige oder nicht. Noch im letzten Jahr hat mir mein Körper ganz einfach gesagt, wann ich meinen Ruhetag setzen sollte. Aber in diesem Jahr habe ich dafür fast kein Gefühl mehr. Ich fühle mich fast durchgehend schlapp.

Meine Meinung: Dein Körper sagt es dir sehr sehr deutlich, du hast nur gelernt es zu ignorieren ;)
Mach mal 10 Tage lang wirklich wenig. Die ersten Tage nichts, danach bisschen anderen Sport(aber ohne übertreiben, einfach bisschen lockeren Sport) und dann nach ~6-7 Tagen leichtes kurzes Radfahren wieder. Nach 10 Tagen sollte die Motivation auf alle Fälle wieder da sein und wahrscheinlich auch der Bumms in den Beinen ;)
 
Keine Lust, müde, schlapp, Schwindel und dann die Umfangssteigerung. Ich würde mal 2-4 Wochen Urlaub vom Rad machen und vielleicht sogar in der Zeit noch Urlaub machen und dann mal sehen.
Dein Körper gibt Dir sehr deutliche Signale, wenn Du jetzt nicht deutlich raus nimmst, wirst Du als nächstes mehr oder weniger krank werden. Dein Körper hisst eine weiße Fahne nach der anderen und Deine Reaktion darauf - Umfangssteigerungen.
Buch Dir mal ein Seminar "wie nehme ich die Signale meines Körpers richtig wahr"
 
Ruhrpulsabsenkung von 64 auf 42 Schläge pro Minute innerhalb von 4 Jahren problematisch? - > Eine vollkommen natürliche Adaption des Körpers bei deinem Trainingsumfang
Müdigkeit durch zu wenig Abwechslung im Training, oder durch zu wenig Ruhetage? -> Durch zu wenig Ruhetage
Warum komme ich immer erst nach etwa 30 Minuten auf dem Rennrad richtig in Gange? -> Weil du dir nicht die Chance gibst, mal richtig auszuruhen.

Du gibst dir diese Chance nicht, weil du Schiss hast abzubauen:
Wenn ich in einer Woche aus beruflichen Gründen mal 3 Ruhetage einplanen muss, denke ich immer gleich, dass man was verliert.

Das Gegenteil wäre der Fall! Gib Mal ein, zwei Wochen komplett Ruhe! Damit meine ich: Setz dich in die Sonne, iss ein Eis, steig NICHT aufs Rad.
Schau Mal was passiert!
 
Meine Jahreskilometerleistungen sehen folgendermaßen aus:
2009 2.000km
2010 6.000km
2011 11.000km
2012 9.500km bis heute -es werden dann wohl so um die 16-18.000km in diesem Jahr.
Ich finde die Steigerung der letzten Jahre jetzt nicht so schlimm. Es gibt Einsteiger die fahren schon im ersten Jahr 10.000, dass finde ich viel bedenklicher!

Ich fühle mich fast durchgehend schlapp. Wenn ich dann auf das Rennrad steige (dazu kann ich mich oft nur schwer motivieren) brauche ich etwa 30-45 Minuten, bis ich mich richtig wohl fühle
Zu wenig Ruhetage! Wenn du platt bist, würde ich mal dringend eine Ruhewoche einschieben, das hilft schon.
Wie sieht deine Jahresplanung aus? Irgendwo im Kalenderjahr musst du dir einen Ausgleich schaffen. Ich fahre z.b. im November wenig Rad, im Dezember lass ich das Rad sogar komplett stehen.
Ab Januar geht es dann wieder los und dann ist es egal wie kalt und dunkel! Dank der Pause macht es wieder Spaß;)
 
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