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RU-FA Champion du Monde von 1958

vent

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Hallo zusammen,

dann starte ich auf mehrfachen Wunsch mal einen Thread zu einem Rad aus einer anderen Welt.

Aus einer anderen Welt? - Nun ja, von dieser Welt ist es schon, nur war diese als das Rad 1958 gebaut wurde doch eine Andere.

1958 gründeten die Europäer die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die USA die NASA. Der Mikrochip wurde erfunden und Charles de Gaulle Präsident. Elvis Presley trat seinen Wehdienst an und in Brüssel eröffnete die Weltausstellung mit dem Atomium.

In Deutschland kam der mittlerweile sehr angestaubte Film „Immer die Radfahrer“ in die Kinos, in Amerika Alfred Hitchcocks vielleicht bester Film, „Vertigo“.

Fernsehen gab es - wenn überhaupt - nur in schwarz/weiß, und das Fahrrad war für Viele trotz einsetzender Massenmotorisierung oftmals noch das einzige eigene Verkehrsmittel.

In diesem Jahr baute in Köln Rudolf Fauss auch das hier vorgestellte Sportrad, ein hellblaues Ru-Fa „Champion du Monde“.

Wie durch ein kleines Wunder hat es lange vergessen die Zeit überdauert und wurde vor wenigen Monaten von einem sehr netten Verkäufer in den Kleinanzeigen angeboten.

Geile Karre, sprichwörtlich. Reichlich patiniert aber dennoch in einem guten Zustand. Komplett Reynolds 531, mit bleistiftdünnen Sitzstreben und sehr sehr leicht: Rahmen incl. Klemmbolzen, Steuersatzschalen und Schalthebel 2008g, Gabel mit Konus 798g. Ausgestattet mit Campagnolo, Titan und Scheeren.

Also definitiv kein Rad von der Stange, sondern ein sehr hübsches und hochwertiges Teil.

Der Fundzustand sah so aus:
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Direkt am Anfang musste ich mich einer ungeplanten und etwas nervigen Baustelle widmen:

Einer der Vorbesitzer hatte es geschafft die Sattelklemmung derart anzuballern dass nicht nur an der Muffe ein Riss entstanden war sondern überdies die Titan-Sattelstütze in Höhe der Klemmung sprichwörtlich plattgequetscht war. Wow. Respekt. :crash:

Die Stütze herauszubekommen war bereits eine Scheiße sondergleichen, da natürlich auch die Muffe ovalisiert war und der darunter befindliche noch runde Teil der Sattelstütze nicht mehr durch die Muffe wollte. Mit Gewalt ging es dann schließlich.

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Der Riss war zum Glück nur vertikal. Mir war sofort klar dass bevor ich da versuche irgendetwas zu richten zuerst einmal die Spannung und der Riss raus müssen.

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Also: Schlüsselfeile und ordentlich rubbeln:
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Jetzt war zwar der Riss weg, aber selbst eine 26,4er Stütze wollte kaum rein, obwohl der Rahmen eigentlich ein 27,2er Stützmaß hat..
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Was nun? Sitzrohr ausreiben? An der Muffe rumfeilen?

Beides erschien mir wegen des dadurch entstehenden Materialverlusts nicht wirklich gut. …Da die Muffe durch brachiale Gewalt gequetscht worden war konnte eigentlich nur eine Lösung richtig sein… Gut dosierte aber dennoch an so einem Rahmen unschöne Gewaltanwendung.

Hat zum Glück funktioniert. Kein Material weggerieben, nichts gerissen, die Muffe ist wieder weitestgehend rund und eine 27,2er Stütze geht wieder satt rein.
 
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Aktueller Stand ist dass der Rahmen schwerer geworden ist dank einer großzügigen Innenbehandlung mit Fluidfilm ASR. Egal, Hauptsache jeglicher Gammel ist gestoppt. Patina ja, Gammel nein.

Der Steuersatz ist neu gefettet und eingestellt, und dort wo der Schalthebel und der Kettenfänger sitzen habe ich den Rost mit einem Glsdfaserradierer entfernt und die Fehlstellen mit Rostumwandler eingepinselt. Morgen kommt da Grundierung drauf, anschließend versuche ich den Farbton zu treffen.

Die weiteren Roststellen werden bleiben und der Rahmen von außen mit Owatrol versiegelt.

Das ist der aktuelle Stand.

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Ich hoffe dass es nicht ganz so lange klebt. Wäre aber auch nicht schlimm, dann kümmere ich mich in der Zwischenzeit halt um die Anbauteile.
 
Ich freue mich ehrlich gesagt auch schon auf das Projekt danach, einen Freestyle-Aufbau.

Diesen Gazelle-Rahmen habe ich Anfang des Jahres an Land gezogen. Hat leider einen beginnenden Riss an der Sattelklemmung, also ebenfalls ein Fall für die Schlüsselfeile. Aber das ist ja ein lösbares Problem.

Ziemlich angeranzt, aber mir gefiel die Patina in Kombination mit der seltenen Farbkombination. Aufgrund des selbstgepinselten Schriftzugs an den Gabelscheiden vermute ich, dass der ursprüngliche Eigentümer es wohl in Amateur-Rennen gefahren hat. Who knows… War zwar viel zu teuer, aber ich konnte es nicht stehen lassen.

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Ich freue mich ehrlich gesagt auch schon auf das Projekt danach, einen Freestyle-Aufbau.

Diesen Gazelle-Rahmen habe ich Anfang des Jahres an Land gezogen. Hat leider einen beginnenden Riss an der Sattelklemmung, also ebenfalls ein Fall für die Schlüsselfeile. Aber das ist ja ein lösbares Problem.

Ziemlich angeranzt, aber mir gefiel die Patina in Kombination mit der seltenen Farbkombination. Aufgrund des selbstgepinselten Schriftzugs an den Gabelscheiden vermute ich, dass der ursprüngliche Eigentümer es wohl in Amateur-Rennen gefahren hat. Who knows… War zwar viel zu teuer, aber ich konnte es nicht stehen lassen.

Anhang anzeigen 1694843
Auch eine sehr schöne Farbkombi. Da bin ich ja auch mal gespannt.
 
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