Mein Bericht zum Gurkenduathlon
20 vor 9 traf ich am Wettkampfort ein, und Max, ADJ und Kalorienchen waren (fast als einzige) bereits da, bald kamen auch Martin mit Frau L und Maxim. 9 Uhr holten wir uns unsere Startunterlagen und enterten als erste die Wechselzone. Dann noch etwas Vorbereitung, Warmlaufen, Wechselplatz aufbauen etc. ...
11 Uhr fiel der Startschuss, die 3 Jungs liefen recht schnell davon. Aber auch ich war nach dem 1. km vom Puls im guten Bereich und trotzdem deutlich flotter unterwegs als gedacht. Nachdem mir noch eine Woche davor in den Wettkämpfen etwas der Biss fehlte, war ich heute richtig gut drauf. Ich wollte vom Tempo einfach alles geben, was drin war, auf das Risiko hin, dass ich einbrechen könnte.
Beim Laufen konnte ich die Kilometerzeiten zwischen 4:40 und 4:50 anschließend beibehalten (und das, wo ich vorher auf 5:15 getippt hatte ...), nur auf den sehr sandigen Abschnitten und den gar nicht so seltenen Stichen war ich etwas langsamer. Ich dürfte damit aber trotzdem etwa zwei Drittel des Feldes vor mir gehabt haben, das Niveau des Wettkampfs war offenbar ziemlich hoch. Die Wechselzone erreicht ich bereits nach 1:29 h zum ersten Mal. Irgendjemand rief mir etwas von 6. Frau zu ... wer weiß.
Die Sonne war herausgekommen und ich ließ die Windjacke doch am Wechselplatz, Triathlon-Shirt und Armlinge sollten sich als ausreichend warm herausstellen. Rauf aufs Rad und Fahrt aufgenommen. Der Puls war noch etwas hoch, aber die Beine fühlten sich gut an, und ich konnte von Anfang an immer auf Athleten vor mir auffahren und vorbeiziehen. Ich zählte auch die Frauen, die ich überholen konnte, 4 oder 5 waren es. Ein bischen hoffte ich ja immer, Max irgendwann vor mir zu entdecken, er hatte Befürchtungen, dass ich ihn auf der Radstrecke einholen könnte (die ich natürlich zurückwies ...). Umso überraschter war ich, als ich ADJ etwa bei km 30 vor mir wahrnahm. War ihm etwas zugestoßen? Das hatte ich nicht erwartet. Naja, vorbei und weiter fleißig reingetreten. Die erste Runde war bald geschafft. Achja, der Wind. Der war böse ... aus allen Seiten blies er er ziemlich kräftig, gern auch mal in Böen, nur von hinten kam er irgendwie nie. Die ersten 10 km der 2. Runde liefen weiter sehr gut, doch dann -- ich weiß nicht mehr, wie plötzlich es kam -- konnte ich kaum noch sitzen. Der neue
Sattel war wohl doch nicht so toll. Mehr als 50 km war ich den im Training noch nicht gefahren, und länger hielt ich es auch im Wettkampf dann nicht aus. Ab da zählte ich die Kilometer rückwärts und biss die Zähne mächtig zusammen. Ich merkte auch, dass der Puls zurückging und die Beine sich matt anfühlten, und der Kilometerschnitt ließ nach. Von 34,5 km/h ließen die Beine, die schreiende Gesäßmuskulatur und der verdammte Wind auf den letzten 10 km noch ca. 33 übrig. Ich habe 30 Kilometer gelitten.
Als ich endlich runter vom Rad durfte, war ich sehr erleichtert. Blöderweise wollten die Beine nicht mehr laufen bzw. die Gesäßmuskulatur zickte durch die Sitzprobleme, so dass ich recht langsam losjoggte. Auf dem ersten Kilometer war die Pace bei 5:05, und weit konnte ich sie auch nicht mehr drücken. Zum Glück kamen mir die 5 km, die jetzt recht einsam waren, ziemlich kurz vor, und nach insgesamt knapp 4:30 h war ich im Ziel (erinnert ihr euch an meine Vorab-Schätzung?). Ich wurde als zweite Frau angekündigt, was mich umhaute. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, war das ja nun kein kleiner Dorflauf ... Die Siegerin ist wohl eine feste Größe in der ostdeutschen Triathlonszene, ich habe sie dann in der Dusche kennengelernt
Nach Siegerehrung (Pokal, schönes Handtuch, Urkunde) und einer leckeren Ost-Bulette

fuhren wir Foris ins benachbarte Lübben, wo wir uns in einem Café bei Kaffee, Kuchen und Eis noch wunderbar unterhalten haben.
Die offiziellen Splitzeiten: 1:29:37 / 2:33:11 (inkl. 2 Wechsel) / 0:24:31
Offizielle Zielzeit: 4:27:19
Die gläserne Athletin:
http://connect.garmin.com/activity/178240328 /
http://connect.garmin.com/activity/178240344 /
http://connect.garmin.com/activity/178240357 (alles etwas ungenau gestoppt) -- dass der Puls beim Rad so abfällt, machte mich stutzig
Es war eine tolle familiäre Veranstaltung, und vermutlich komme ich 2013 wieder! Es war sehr schön, Max, Martin + Familie und ADJ + Kalorienchen zu treffen! Max hat übrigens in der Tat auf dem Rad 3 Minuten auf mich verloren, das aber durch schnellere Laufsplits so weit kompensieren können, dass er 4 Minuten eher im Ziel war. Und alle 4 haben super Zeiten abgeliefert, das Niveau kam mir insgesamt ziemlich hoch vor!
Der Wettkampf war nach dem Ironman 2011 der mit Abstand härteste, den ich bisher gemacht habe!