AW: RRler stürzt von Holtenauer Hochbrücke
Moin,
ich als Kieler hätte schon bei den Kommentaren in der KN :kotz: können, aber das mir hier in einem Radforum auch die Galle überlaufen könnte, hätte ich nie gedacht. Ich will hier nur mal ein paar Sachen raushauen:
1. Ab wie viel Toten ist denn nach eurer geschätzten Meinung Handlungsbedarf gegeben? Einer pro Jahr? 10? Es ist ja schlimm genug, das in den Behörden so kalkuliert wird (werden muss), aber unter uns "Gleichgesinnten" finde ich das schon ziemlich atemberaubend.
Meines Erachtens nach sollte eine objektive Gefärdungsbeurteilung (wobei ich keine Ahnung habe, welche Kriterien da begutachtet werden müssen) das Maß für einen Handlungsbedarf darstellen. Ansonsten muss man nach Deiner Argumentation nämlich erst warten bis mindestens einer stirbt, bevor etwas getan wird.
Wenn es objektive Gründe gibt, die die Holtenauer Hochbrücke als gefährlicher einstufen als andere dann sollte auf jeden Fall über gefahrenminimierende Maßnahmen nachgedacht werden. Sei es eine Geländererhöhung, eine verbesserte Beleuchtung, Warnschilder, Höchstgeschwindigkeit für Fahrräder, Fangnetze wie an der
Golden Gate schon seit Ewigkeiten angedacht oder ähnliches.
Bisher hab ich hier aber nicht eine objektive Begründung gelesen.
2. Am besten finde ich den Vergleich mit der Allee. Es geht hier um die Erhöhung eines Brückengeländers und nicht um das pauschale Abholzen eines Baumbestandes - so einen :aufreg: blöden Vergleich habe ich selten gelesen.
Ich verstehe nicht, was an dem Vergleich so hinken soll.
3. Ist euch denn bei all euren Betrachtungen aufgefallen, das dieses Schild da noch immer steht? Solange auch nur der Verdacht besteht, der Unfall könnte mit diesem Schild auch nur ansatzweise in Verbindung stehen, gehört dieses benagelte Schild in den Kanal entsorgt. Aber das Strassenbauamt wird schon wissen was es da tut - na klar :eyes:
Wie ich schon geschrieben habe, scheint (laut Aussage der KN, bzw. eines Kielers in den KN) 1. das Schild nicht mehr als unmittelbare Unfallursache festzustehen und 2. ist es nicht dauerhaft durchgestrichen, sondern immer nur temporär, da abschnittsweise gebaut wird.
4. Und an all unsere Verfechter der Radbeleuchtung: Jeder von uns ist bestimmt schon mal bei einer Ausfahrt aus seinem zeitlichen Rahmen gekommen (warum auch immer) und musste noch schnell im dunkel/halbdunkel nach hause "huschen". Und da habt ihr dann alle schön brav das Rad auf dem Fußgängerweg geschoben, da ihr euch ja des Risikos bewusst gewesen seit, dass der Tot um die nächste Ecke lauert.
Ob der Verunfallte Licht dabei hatte oder nicht, ist nirgendwo beschrieben. Falls nicht ist das sicherlich als Ursache des Unfalls nicht auszuschließen.
Wenn ich ohne Licht im Dunkeln unterwegs bin (was äußerst selten vorkommt), fahre ich jedenfalls sehr vorsichtig. Wenn doch etwas passiert, bin ich definitiv selber schuld.
5. Es geht hier um die zwei Unfälle auf dieser einen Brücke. Ein erweitern dieser Problematik auf alle Unfälle dieser Erde hat den gleichen typischen Geschmack wie "wenn das alle tun würden".
Verstehe ich nicht
Und ja, wenn es mein Bruder, Schwester, Vater, Mutter, Frau, Mann, Kind, oder bester Freund gewesen wäre, dann würde ich anders reden, aber dann wäre ich auch befangen und würde nicht mehr objektiv denken und handeln.
Dass ich nicht bei jedem der z.Zt knapp 11,4 Verkehrstoten pro Tag traurig sein kann mag den einen oder anderen Erschüttern, es schützt mich aber davor depressiv zu werden.