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Rost im Tretlager

mckotter

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Moin,
folgendes Problem:
Ich hab an meinem Diamant (Belgien) Crossstahlrahmen ein knackendes Geräusch aus dem Tretlager vernommen. Also habe ich das heute mal aufgeschraubt und folgende Sauerei entdeckt.
Das Lager ist da nicht so wie man meinen könnte seit 15 Jahren drin, sondern erst seit ca 2 Jahren. Das Rad wird schon einigermassen viel gefahren und steht auch mal im Regen, ist ja ein Fahrrad.
Die Tretlagermuffe hat kein Loch, ist also geschlossen, sonst hab ich auch keine Löcher im Rahmen (Hinterbau) gefunden wo Wasser ablaufen könnte. Jetzt ist meine Überlegung: Was hat sich der Hersteller gedacht? Ist der davon ausgegangen das da kein Wasser reinkommt?
Soll ich da mal paar Löchlein reinbohren? Ist der Simmering schuld?
Ich würde gerne eine praktikable Lösung finden, also nichts mit Fahrrad nach gebrauch verkehrtrum aufhängen und so Zeug.
Hat da irgendjemand Erfahrungen?
Danke!


IMG_1432.JPG
IMG_1433.JPG
 
Ach du scheiße...
Das Lager hatte wirklich Dichtungen nach außen hin? Dann hat sich tatsächlich Wasser im Rahmen gesammelt, was gelegentlich vorkommt und beim Stadtrad eines Freundes tatsächlich dazu geführt hat, dass beide Hauptrohre und die Kettenstreben direkt neben dem Tretlagergehäuse durchgerostet sind. Natürlich hatte auch dieser Rahmen kein Loch im Tretlagergehäuse.
Bohr also einfach ein ordentliches Loch unten ins Gehäuse und und verwende so eine "Zieharmonika-Plastikhülse" für das Tretlager, welche es nach innen hin zumindest vor Spritzwasser und Dreck schützt. Oder nimm ein modernes Patronenlager, das zwar nicht historisch korrekt und in mechanischer Hinsicht vielleicht weniger sinnvoll ist, aber meistens wasserdicht.
 
Kugelring, ggfs. neue Achse und anderes Zubehör kriegst Du notfalls im Singlespeedshop.
Lecka das Foto der Innereien...:eek:
 
Passendes Lager hab ich glaube ich noch.
Das mit dem Loch werde ich mal angehen. Was kann ich unternehmen, dass der Rahmen im Bereich des Loches nicht so stark rostet? Der Rahmen sieht auf dem Foto übrigens schlimmer aus als er ist.
 
Ganz einfach: Nach dem Bohren gut entfetten und den Rand mehrfach mit irgendeiner Farbe bepinseln. Wenn keine Farbe zur Hand sein sollte, reicht auch erstmal der Nagellack einer handelsüblichen Freundin.
Wenn Du altem Rost in den Rohren die Zukunft verbauen und neuen verhindern willst, besorg Dir eine Sprühdose "Fluid Film" und rotz ein wenig davon in jedes Rohr. Viel muss es gar nicht sein - einige Wochen später kriecht das Zeug dann garantiert sogar am gegenüberliegenden Ende aus dem Rahmen.
 
Ich finde, das sieht schon ganz schön übel aus.
Knobis Tipp ist schon richtig, in die Rohre auf jeden Fall Fluid Film. Ansonsten würde ich aber auch alle erreichbaren Flächen vom Rost befreien und danach versiegeln. Gewindebereiche mit Fett versorgen. Je nachdem wie tief der Rost gefressen hat kannst über ein Nachschleifen der Tretlagergehäuses nachdenken.
Wenn erstmal Rost da ist, hilft auch ein Stahlrahmen nicht, da braucht es dann Pflege und / oder Kontrolle.
Frohes Schaffen!
 
Mit Fertan habe ich leider durchgehend mäßige bis schlechte Erfahrungen gemacht, weil es nicht genug Säure hat, um ernsthaften Rost umzuwandeln. Außerdem möchte ich in Hohlräumen oder Rohren garantiert nichts haben, das sich dort nicht wieder kontrolliert abwaschen lässt und deshalb alles zuspakt, im Lauf der Monate aushärtet und sich dann wieder abhebt, weil es eben nur mit der allerersten Rostoberfläche reagiert hat. Für leichten Oberflächenrost ist das okay, aber eigentlich braucht man es dafür auch nicht.
Fluid Film zieht in den Rost ein und wird in den Rohren ja auch nicht wieder abgewaschen, das ist hier doch die bessere und einfachere Lösung.
 
Die Zieharmonika war schon drin!
Wahnsinn, was da in 2 Jahren passiert ist. Danke fuer den FluidFilm Tipp und die Ausfuehrungen zu Rostumwandler.

Ein Patronenlager (Kinex oder so) waere hier auch nicht schlecht.
 
Fluid Film hab ich testhalber - weil man es gut sieht und die Wirkung verfolgen kann - auf ein verrostetes Scharnier vom Gartentor gesprüht: rostet nicht weiter, wird vom Regen nicht/wenig abgewaschen, die Fettanteile schmieren das Scharnier, ökologisch unbedenklich.
Am alten Auto behandle ich einmal jährlich den Unterboden, Radkästen, Hohlräume. Kriechvermögen ist wie von Knobi beschrieben klasse.

Für den äußeren Rost werfe ich mal Brunox Epoxy in den Ring. Kann man direkt auf Rost aufpinseln und erhält eine glatte Oberfläche. Hab ich an einem verrosteten Benotto gemacht, funktioniert einwandfrei.
 
sehr interessante infos hier,
auch für zukünftige pflege...:daumen:

das fluid film zeuchs werde ich mir auch mal besorgen..

ach so , an meinem cornelo ist unten auch keine öffnung
in der cinelli muffe...

also auch aufbohren???


grüsse

lars
 
Bei Raedern, die auch haeufiger Mal im Regen gefahren werden ist das sinnvoll. Ansonsten geht's auch ohne.
 
ich werde mal die fluid film Variante in Kombination mit Loch im Tretlagergehäuse testen und berichten. Danke schon mal für die Infos
 
Wie senke ich denn das Loch von Ihnen an, damit kein Grat das Wasser drin behält?
Drüber Schleifen, klar, aber wäre eine Fase nicht toll?!
 
Mit Fertan habe ich leider durchgehend mäßige bis schlechte Erfahrungen gemacht, weil es nicht genug Säure hat, um ernsthaften Rost umzuwandeln.
Dann muß man eben die Behandlung wiederholen, nach meinen Erfahrungen (nicht mit Fertan) sieht man wenn das nötig wird. Das Problem mit allen säurehaltigen Rostvernichtern oder -Umwandlern ist, daß die selber korrosiv sind und Reste zwingend abgespült werden müssen. Also nix für Rahmen und andere Werkstücke mit Hohlräumen. Was aber geht, sind Rost-"Wegmacher" - die Bezeichnungen sind hier allesamt nicht eindeutig - ohne Säureanteil, die nicht abgespült werden müssen. Vor Kauf bzw Anwendung sollte man mal durchlesen, was auf dem Gebinde steht... Viele dieser Mittelchen reagieren mit Farbveränderung, steht auch meist bei den Anweisungen. Ich benutze mit gutem Erfolg "presto stop", vor allem an Teilen wo man keinen richtigen Lackaufbau auf metallisch blanken Eisen machen kann.

Statt fluid film kann man auch verdünntes Leinöl nehmen, wenn man das eh im Haus hat. Oder Owatrol, das ausgehärtet auch als Grundierung dient.
 
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