Auf Jagdstände, vulgo: Hochsitze darf man meines vagen Wissens nicht so einfach drauf,
Wer nachts im Dunkeln durch ein NSG mit dem Fahrrad nebenher latscht, hat wohl irgendwas falsch gemacht,
Ansitze finden sich überall und nirgends, also auch ohne jedwedes NSG in der Nähe. Jedoch sind sie wirklich eher selten an der Straße anzutreffen. Geht mehr so in Richtung Geheimwissen und mitunter stellen sich die Ballernden auch ausgediente Baustellenwagen irgendwo an einen Feldrand.
Dabei fällt mir aber ein, es gibt auch zunehmend für die Öffentlichkeit gedachte Beobachtungshütten oder sogar Türme, von denen aus die geschützte Tierwelt dann bespannert werden darf und soll. Hier an der Lippe gibt es da gleich mehrere und die sind 24/7 zugänglich. Eine Hütte ist bei Dolberg, ein Turm mit zwei Ebenen (oben sogar mit fest montiertem Fernrohr) an einer kleinen Lippebrücke in Hamm-Oberwerries. Und andere mehr bis hinauf bei Lippstadt.
Oder Rieselfelder, nehmen wir die von Münster. Dort stehen auch noch viele Hütten, man muss halt nur wissen wo.
Sportplätze können auch gute Eckchen vorweisen, wie ich z.B. in Weißenburg/Bayern eine prima Unterkunft mit Klapptischen fand. Oder Schutzunterstände auf Golfplätzen, wo allerdings die Grünpflege mitunter seeehr früh beginnen kann.
Was die Zumutung hinsichtlich EC-Hotel angeht, nuja, gestern war wieder öffentliches Biersaufen und Rumgrölen alias Fussball. Ansonsten schweige ich lieber über die Aufführungen im ÖPNV, den ich derzeit intensiv nutze.
Die Bevölkerungsmehrheit scheint in der Tat eine Zumutung zu sein.
Leider wohl ein insbesondere NRW-spezifisches Problem, wie mal eine Zugbegleiterin meinte.
Bin ja selber früher sehr viel regelmäßig Bahngefahren und an Wochenenden mit Fussball, brauchte man immer ganz besonders harte Nerven.
Da sind pennende Randonneure eher schon eine lustige Episode,
Ja, habe ich auch vielfach beobachtet, nicht nur als Radfahrer, sondern auch als Wanderpaddler. Als echter Reisender, der sich zudem erkennbar unauffällig verhält und eben kein Chaos anrichtet, wird man i.A. als unproblematisch erkannt und hat dann keine weiteren Scherereien.
Muss ich jetzt an Bayern denken, als ich mich in Österreich wegen des miesen Wetters entschied die Reststrecke mit der Bahn zu bestreiten, dann aber über Salzburg in Freilassing aufschlug, wo ich übernachten musste, um dann am nächsten Tages weiterfahren zu können. Und ich fand einfach keine gute, ruhige Ecke für mein Zelt. Der Friedhof schied für meinen Geschmack auch aus. Aber hinter dem Friedhof war ein netter Baum, mit einer netten Bank, leider aber am offenen Feld. Im Dunkeln war es kein Thema, aber Morgens dann im Hellen, wie auf nem Präsentierteller und das 800m von der Salzach und der Staatsgrenze entfernt. Kam eine Joggerin vorbei und ob die es nun war, oder welcher brave Bürger auch immer, 10 Minuten später stand der Streifenwagen neben dem Zelt. Mit verständnisvollen Beamten, die aber dann auch kein Problem mehr sahen und wieder entschwanden. Und ich verbrachte dann den Rest vom Tag in Nahverkehrszügen, was schon eine Art Strafe war...