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Rahmengröße und Geometrie mal zusammengefasst

Hat sich eigentlich bei der Einordnung des STR in Bezug auf sportlich/rennmäßig in den letzten Jahren was getan? Mein olles Rose hat z.B. ein STR von 1,31 und wird z.B. hier im Performance-Chart als gerade noch sportlich eingeordnet. Die neuen Räder haben ja meist ein höheres STR. Ich komme jedenfalls auch mit 50 Jahren noch gut mit dieser Geo zurecht.
 
Die Menschen in der westlichen Welt wachsen um rund 1cm pro 10 Jahre.
Die Daten, die da erhoben wurden, sind mindestens 20, wenn nicht 30 Jahre alt.
Auch wissen wir nichts über die Erfassung der Daten.
"Wir" = Rest der Welt außer den Eingeweihten in der Bekleidungsindustrie.
Hier mit absoluten Zahlen zu arbeiten, kann nicht sehr sinnvoll sein für Käufer, die aus mehreren Generationen stammen.
Ach doch: Reihenmessungen von über 13000 Probanden ( in Deutschland alleine) und gemessen wird alles mögliche. Es steht selbstredend in den Arbeiten. Du kannst sie Dir ansehen, unter den entsprechenden Bedingungen. Teils kostet es Geld, teils nur Aufwand.

Mir ist es zu viel und halte es auch nicht für nötig. Die werden schon ordentlich arbeiten.

An den Verhältnissen hat sich nichts geädert. Warum sollte das auch? Die nachfolgenden Generationen sind noch ein wenig größer, aber warum sollten sich prinzipiell etwas an den Proprtionen geändert haben.
Wie andere auch schon bemerkt haben, ist der Anteil der "Langbeiner" nach dieser Graphik sehr hoch in der Bevölkerung bzw. in der Untergruppe der Fahrradkäufer.
Ein ganz konkretes Beispiel ist mein Einzelfall.
Bei 178cm und SL 84 habe ich einen Faktor von 0,47. Nach der Graphik bin ich schon fast ein Langbeiner.
Bestenfalls "fast", aber im Grunde im Durchschnitt.

Im Fliesstext kommt ja dann auch das Ablesebeispiel, nämlich genau meine Größe 178cm und dazu sei man mit der SL 81 genau in der Mitte des Spektrums.
Das ist aber nicht richtig für mich. Das merke ich schon beim Hoseneinkauf.
Das selbe wie beim Fragesteller: Der Hosenkauf ist kein Argument. Was die Hersteller da an Schnitten verbrechen ist zuletzt dann doch Willkür oder bestenfalls kaufmännische Erwägungen.

Noch einmal: das ist nur der "gemittelte Mittelwert", keine absolute Angabe.
Und auf dem Rad benötige ich im Verhältnis zum Auszug der Sattelstütze einen verhältnismässig längeren Vorbau. Das ist aber Richtung Sitzriese, nicht Langbeiner. So steht es dann im Fliesstext.
Das ist aber nur mein Einzelfall.
Sorry, aber da hast Du was falsch verstanden, interpretierst irgendwa hinein oder willst mehr sehen, als da sein kann.
Und bevor ich es vergesse, für mich als Ü60 sollte die Graphik noch viel eher zutreffen wie für die aktuelle Jugend.

Leider fehlen ja in der Erhebung des MTB-Forums die Angaben zu Körpergrößen und Geschlecht.

Das sit keine Erhebung, sonderen eher ein Spaß unter "Freunden", oder nicht?
Trotzdem haben die Daten auch einen Aussagewert, wenn wir versuchen, die Datensätze mal übereinander zu legen.
Wenn wir jetzt die beiden stärksten Gruppen nehmen, haben diese knapp 45% und einen mittleren Faktor von 0,475. Jetzt drehe ich den Spieß herum und suche über den Faktor die durchschnittliche Körpergröße in der Graphik. Dazu gehe ich in die Graphik und suche nach dem Wert 0,475 und stelle fest, dass die mittlere Körpergröße der an diesen beiden Gruppen Beteiligten anscheinend im Mittel 2,02m ist (Schnittpunkt der mittleren Linie mit der y-Achse).
Das glaube ich nicht.
Abgesehen davon, dass man diese Art der Erhebung auf keinen Fall ernst nehmen kann, nimmst Du die beiden größten Häufungen, juchtelst die mal eben zusammen und murkst noch mehr daran rum. Das sind als Medianwerte keine Durchsschnittswerte. Wie willst du denn so irgendwas an einer Tabelle ablesen, die mit Mittelwerten hantiert? Das funktioniert dann selbstredend nicht.

EDIT: Nur nebenbei: mein eigener Faktor ist 0,476 und ich bin sowas von keine 2m groß. Ich würde mir das durch den Kopf gehen lassen, womöglich kommst du selber drauf...

Ohne die realen Zahlen zu kennen (wer kennt die schon), kann man aber schon mit einem Blick auf eine größere Menschenansammlung sehen, dass die durchschnittliche Größe von 50% (aufgerundet von den o.a. 45%) nicht 2,02m ist. Auch dann nicht, wenn die Menschenansammlung aus nur Männern oder männlichen Teilnehmern an einer RTF besteht. Männlich, da ich annehme, dass sich nur Männer an der Umfrage beteiligt haben.
Jeder, der ein paar Statisiken lesen kann. A
Deshalb hatte ich gesagt, dass nach dieser Tabelle fast jeder Langbeiner ist und die Tabelle so in die Irre führt.
Nein, das stimmt nicht. Aber Du nimmst den Begriff auch viel zu "ernst" Das Bedeutet lediglich, dass die Körperproportionen signifikant vom Mittel abweichen.
Zwischen den Zahlen der Tabelle und der Umfrage im MTB-Forum liegen mindestens 2 Dekaden.
Die Tabelle ist mindestens veraltet, was die absoluten Zahlen angeht.
Völlig unwichtig. Am Prinzip ändert sich nichts.
Es wäre schön, wenn die These über die Abhängigkeit des Faktors von der Körpergröße noch mit Zahlen unterfüttert würde.
Bitte was?
Was ich merkwürdig finde ist, dass ich in der Sportphysiologie und Anthropomorphologie bislang nur gefunden habe, dass es keine signifikanten Unterschiede gibt.
Na ja, danach sind erwachsene Menschen zwischen 1,40 und 2,25 vollkommen normal groß. Und die Proportionen sind auch in diesem Bereich nicht so stark abweichend, dass an der Stelle nichts "anormales" festgestellt werden kann.
Aber Biologen wollen auch eher selten Menschen anziehen oder ihnen ein Rad anpassen.
Die Bekleidungsindustrie ist da anscheinend weiter. Warum nun darum ein Geheimnis gemacht wird, ist mir schleierhaft.
Wie gesagt, macht sie nicht. Aber die Institute bieten eine kostenpflichtige Dienstleistung an. Die Erhebungen werden schon einsehbar sein. Nur nicht so ohne weiteres. Probiere es einfach aus.
Bei den letzten 2 Sätzen bin ich ganz bei Dir.
Ich bezweifle auch nicht Deine aus der der Beobachtung gewonnenen Erkenntnisse.
Der Wissenschaftler in mir hinterfragt aber jede Aussage nach der Datengrundlage und versucht, unterschiedliche Erkenntnisse zusammen zu führen. Das ist mir bei dem Thema nicht möglich.
Tut mir leid, aber was Du da veranstaltest hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Wenn da ein Wissenschaftler "in dir" steckt, sollte der wohl eher annehmen, dass die Daten quantitativ und qualitativ höchst-vermutlich in Ordnung sind. Es gibt nämlich nur wenig Gründe, warum das nicht sein sollte. Dass Konfektionsgrößen dennoch so stark voneinander abweichen ist Sache der Hersteller.

Spaßeshalber habe ich mal im Internet geblättert, wie denn eigentlich die Innenbeinlänge für die Bekleidung bestimmt wird. Vielleicht gibt es auch eine DIN, die habe ich aber nicht gefunden.
Ich befürchte allerdings, dass die Mehrzahl derartigen Anleitungen folgt zur Bestimmung der Innenbeinlänge:
  • Um die Länge Ihres Innenbeins zu messen, legen Sie das Maßband zwischen Ihrer Leistengegend und knapp über den Knöchel an.
  • Messen Sie mit dem Maßband die Beininnenseite, vom Schritt bis zum Knöchel.
  • Falls du dich fragst, was die Schrittlänge ist: Die Schrittlänge zeigt den Abstand von der Leiste bis zum Fußknöchel an und wird oft als Beininnenlänge bezeichnet.
  • Messen Sie die Länge vom inneren Beinansatz bis zum Fußende. Tragen Sie das Ergebnis bei Beinlänge ein
    Fußende: ??? (meine Anmerkung)
Wenn du schon einmal bem Schneider warst, sollte es Dir bekannt sein. Ja und?
So misst aber kein Radfahrer.
Der misst vom in die Weichteile hochgezogenen Buchrücken/Lineal bis zum Boden. Das macht oben und unten Differenzen.
Besser wäre ein entsprechendes Meßinstrument.
Der Herrenausstatter verzichtet auf den Druck auf die Weichteile und misst bis zum Knöchel oder ungefähr in die Region.
Defacto sind das verschiedene Merkmale.
Sie sind zwar stark korreliert, sie unterscheiden sich aber deutlich im Merkmalswert.
Da kommen jetzt schnell mehrere Zentimeter zusammen.
Gehe doch einfach davon aus, dass die eine Menge Werte genommen haben. Auch Brustumfang, etc..... ist für das Thema auch nicht wichtig.
Ich fürchte, die Daten aus der Bekleidungsindustrie für die vielzitierte Graphik wurde nach den Methoden der Bekleidungsindustrie ermittelt. Alles andere wäre auch verwunderlich.
Da der so ermittelte Merkmalswert aber kleiner ist, ist auch das Verhältnis zur Körpergröße kleiner. Und das ist ist der auf der y-Achse dargestellte Wert in der Graphik.
Die Radfahrer ermitteln nun aber die größere "Radfahrerinnenbeinlänge" und bekommen so einen höheren Faktor, gehen damit in die Graphik und ermitteln so ihre Abweichung von den Mittelwerten.
Und glauben dann viel zu oft, dass sie Langbeiner sind.

Wenn man diese Graphik verwenden will, dann sollte man die Innenbeinlänge wie die Bekleidungsindustrie messen.
Dann erfüllt diese Graphik die ihr zugedachte Aufgabe eher, nämlich die Erkenntnis ob und wie man von den Standardmaßen abweicht.
Laso erst meckerst Du, dass du gar nicht weißt, wie die zu ihren Daten kommen und dann ist es auf einmal Gewißheit, dass die auf jeden Fall falsch sind.

Dir unterläuft das Selbe, was so vielen passier: Du interpretierst in eine Sache viel mehr rein, als eigentlich da ist, unterstllst sozusagen Betrug, um im nächsten Moment etwas unbeholfen Gegenargumente zu sammeln und ab einem bestimmte Punkt befindest du dich im berühmten "Kaninchenbau".

Diese Tabelle ist nichts mehr, als ein Denkhilfe zur näherungsweisen Einordnung Deiner Körperproportion. Nicht mehr, nicht weniger.

Eine Rahmengeometrie kannst Du damit nicht berechnen, auch nicht auswählen. Dazu gehört schon mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meckere nicht und ich unterstelle keinen Betrug.
Ich berechne auch keine Rahmengeometrie.
Ich versuche zu verstehen, warum die Werte in der Graphik offensichtlich nicht stimmen.
Denn das haben schon einige festgestellt, nicht nur ich.
Und da liegt es auf der Hand, dass die Beinlänge für die Bekleidungsindustrie eine andere ist die der Radfahrer.
Und auf erstere bezieht sich die in der Tour veröffentlichte Graphik.
Und dann wird verständlich, dass die Faktoren in der Graphik so gering sind.
Bei dieser Diskussion geht es ausschließlich um den Quotient von Innenbeinlänge und Körpergröße zur Ableitung ob Langbeiner oder Sitzriese oder dazwischen. Nicht um andere Körpermaße.
 
Ich meckere nicht und ich unterstelle keinen Betrug.
Ich berechne auch keine Rahmengeometrie.
Ich versuche zu verstehen, warum die Werte in der Graphik offensichtlich nicht stimmen.
Denn das haben schon einige festgestellt, nicht nur ich.
Und da liegt es auf der Hand, dass die Beinlänge für die Bekleidungsindustrie eine andere ist die der Radfahrer.
Und auf erstere bezieht sich die in der Tour veröffentlichte Graphik.
Und dann wird verständlich, dass die Faktoren in der Graphik so gering sind.
Bei dieser Diskussion geht es ausschließlich um den Quotient von Innenbeinlänge und Körpergröße zur Ableitung ob Langbeiner oder Sitzriese oder dazwischen. Nicht um andere Körpermaße.
Warum sollte das nicht stimmen? Dass nahezu jeder von einem "gemittelten Mittelwert" abweicht, ist doch vollkommen erwartbar.
Der muß mit keinem Individuum auf der Welt zusammen fallen. Es werden 99% aller Menschen davon abweichen.

Umgekehrt sind die aktuell fünf bis 6 angebotenen Rahmengrößen zwar irgendwie auf das mutmaßlich mittleren Größenspektrum angestimmt, aber hinhauen muß das auch für niemanden.
 
Schön, dass wir wieder zum Kern der Diskussion zurück kommen.
Ich hatte schon davor beschrieben an meinem Beispiel, dass ich nach der Graphik in der Mitte der Linien zwischen normal und Langbeiner liege. In Realität brauche ich aber den kleineren Rahmen und den längeren Vorbau, also das Gegenteil dessen, was der Langbeiner benötigt.

Leider fehlt ja die Merkmalsbeschreibung zu der Schrittlänge, die der Graphik zu Grunde liegt.
Deshalb muss ich mutmaßen.
Wenn ich jetzt annehme, dass die Bekleidungsindustrie die Daten erfasst, dann macht sie es nach den Massstäben der Bekleidungsindustrie. Und die sind anscheinend anders als die der Radfahrer.
Und wenn ich das annehme, verstehe ich unmittelbar, dass die Geraden in der Graphik schlicht und einfach etwas zu tief angesetzt sind. Sie sind verschoben um eine unbekannte Differenz nach unten. Und das ist die Differenz der unterschiedlichen Merkmale.
Für die Anwendung der Graphik sollten wir wissen, wie genau diese Schrittlänge gemessen wurde.
Und genau so muss sie dann auch gemessen werden.
Ich befürchte, dass wir genau das nicht tun, wenn wir die Radfahrerbeinlänge nehmen.
Damit sage ich doch nicht, dass die Graphik falsch ist.
Ich vermute, dass die Radfahrerbeinlänge länger ist als die uns unbekannte Beinlänge, die dieser Graphik zu Grunde liegt.
Ich vermute, dass wir mit dem falschen Merkmal den Quotient berechnen und dann in die Graphik schauen und unsere "Beinigkeit" abschätzen.
 
Schau mal, wie die Beininnenlänge gemessen wird:

https://de.wikipedia.org/wiki/Konfektionsgröße
Nix mit "falschem" Merkmal.
Abgesehen davon: die Vermessungen werden in der Regel per Bodyscanner vorgenommen. Man kann also jede beliebigen Maße herausfiltern.

Wenn Du Dich selbst für das Maß aller Dinge hältst, dann muß das zwangsläufig mit jeglicher allgemeiner Tabelle kollidieren.
Was heißt: " Ich brauche den kleineren Rahmen und den längeren Vorbau"? Kleiner und länger als was....??

Du wirst dir den Rahmen doch nicht nach dem Größenverhältnis, sondern nach Deinen realen Maßen aussuchen, oder nicht?
 
Mal ein Vorschlag zur Güte.
Unterlass doch einfach mal Deine Unterstellungen und bösartigen Bemerkungen.
Ist Dir eigentlich bewusst, was Du mit hier schon unterstellt hast und was Du für einen unverschämten Ton anschlägst?

"Ich brauche den kleineren Rahmen und den längeren Vorbau"? Kleiner und länger als was....??"
bedeutet, dass ich bei den Rahmen, die die Konfiguratoren der Hersteller für mich empfehlen, im Zweifelsfall besser den kleineren Rahmen nehme und den Vorbau etwas länger wähle als den vom Hersteller vorgesehenen. Dann stimmt eher meine Sitzhöhe und Sitzlänge.
Mit etwas gutem Willen von Deiner Seite und Deiner von mir unbestrittenen Erfahrung auf dem Gebiet sollte Dir das aber eigentlich verständlich gewesen sein.

Vielen Dank für den Link auf den Artikel in der Wikipedia.
Allerdings steht in dem Artikel nicht, wie Beininnenlänge ermittelt wird.
Also suchen wir mal danach.
Um diese Erhebung geht es hier:
https://www.yumpu.com/de/document/read/7550485/die-ergebnisse-sizegermany
Wenn man nun etwas forscht, gibt es auch freie zugängliche Informationen zu dem Thema von ernstzunehmenden Parteien.
z.B. hier
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/AWE/AWE108.pdf?__blob=publicationFileDort finden wir auf Seite 7 von 12 die Definition "Schritthöhe (entspricht dem Schneidermaß im Schritt)" laut DIN EN ISO 7250. Es gibt sie also doch, die DIN!
Innere Beinlänge ist laut der Publikation synonym mit "Schneidermaß im Schritt" bzw. Beininnenlänge.

Schneidermaße finden wir z.B. hier https://www.burdastyle.de/richtig-massnehmen-herren.
Daraus entnehmen wir die Messung als "Vom Ende des Beins im Schritt bis zur Fußsohle messen".
Derartige Definitionen sind auch bei anderen zu finden, der o.a. Link ist eines von vielen Beispielen mit gleichartigen Definitionen.

Wenn also das Merkmal "Schrittlänge" aus der Graphik der Tour ist, dann sollte doch jetzt klar sein, dass es da einen Unterschied gibt.
Der Schneider quetscht nicht die Weichteile des Kunden, dass der tief Luft holen muss beim Messen.
Der Radfahrer hingegen zieht das Buch/Lineal aber noch oben und simuliert den Druck auf die Weichteile.
Die beiden Merkmalswerte unterscheiden sich um einige Zentimeter, je nach Ausstattung in der Region.
Beide Merkmale sind richtig, keines ist falsch.
Auf dem Sattel sitzend die Weichteile zusammenquetschend ist die Innenbeinlänge anders als stehend in der Hose ohne Druck auf die Weichteile.
Genau davon habe ich geredet: 2 unterschiedliche Merkmale.
Prinzipiell ist das eigentlich egal, da die beiden hoch korreliert sind. Aber da der Faktor berechnet wird als Innenbeinlänge durch Körpergröße, spielt jetzt die Differenz der absoluten Werte doch eine Rolle.

Wenn die Innenbeinlänge des Schneiders der Graphik zu Grunde liegt, dann unterschätzt sie den Merkmalswert der Innenbeinlänge des Radfahrers um diese Differenz.
Genau selbiges habe ich oben ausgeführt.
Leider ermitteln wir Radfahrer die Innenbeinlänge mit der Quetschmethode, erhalten so eine größere Innenbeinlänge als der Schneider und berechnen so einen zu hohen Faktor.
Es findet eine Verschiebung nach oben statt Richtung "Langbeinigkeit".
Wenn die Graphik in der Tour zur Einteilung in Klassen von "Beinigkeit" verwendet werden soll, dann muss auch die Schrittlänge=Innenbeinlänge so ermittelt werden wie sie der Schneider bestimmt. Dann stimmt der Faktor zur Graphik.

Quod erat demonstrandum.
 
Sorry, sollte gar nicht so rüber kommen. Aber Du liegst dennoch daneben:

Zum einen steht es im Wikipedia-Artikel: Und das ist Schritt bis zur Fußsohle und Punkt. Im Übrigen

Ein Schneider wird Dir natürlich nicht so maßnehmen, aber der interessiert sich vor allem führ die Naht. Quasi von Zwickel bis zum Aufschlag.

Aber das ist nicht das, was die in der Messung gemacht haben. Sondern sie haben tatsächlich die Schrittlänge genommen. Das sind ja keine Schneider und sie haben auch kein Maßband angelegt.

Und auch das nicht: Wenn ich beim Kunden die Schrittlänge messe ( nicht mit einem Buch, ein etwas besseres Werkzeug habe ich schon), dann ganz klar, schiebt er/sie die Stange bis hoch in den Schritt, bis kurz vor Schmerz. Aber auch nicht so, dass es bis in das Fleisch einschneidet oder quetscht. Der Grund ist simpel: Die Hose ist im Weg. Ausziehen brauchen die sich nämlich nicht. Im Gegensatz zu den Reihenvermessungen. Da sind die Probanden weitgehend nackt, vielleicht gerade noch die Unterhose. Wenn man mit Gewalt quetscht, ist es schlicht falsch.

Es ist also exakt das Selbe, wie bei der Messung der Institute. Ohne Unterschied.

Und falls Dir nicht auch die Yumpu Seite stecken geblieben ist: Auf Seite 26/27 findest du, wie sie gemessen / gescant haben: Nach ISO 8559 Maße für Bekleidung und ISO 7250 Maße für Ergonomie. Auf den Folgeseiten, was noch so alles und das ist viel. Und die werden auch nicht so einen simplen Scanner haben, wie ihn den Radsportgeschäften verkauft wird. Der wird schon ordentlich sein.

Vielleicht liegt das Mißverständnis ja doch eher in der Grafik, bzw. wie die zustande kommt. Da ich das selber irgendwann einmal näherungsweise gelernt habe, ist mir das vielleicht geläufiger.

Dieser durchgezogene Graph markiert nur das Prinzip. Dafür wird pro Körpergrößengruppe das arithmetische Mittel errechnet und der Median betrachtet, bzw die größten Häufungen. Die Mittelwerte beschreiben vermutlich nicht einmal eine exakte, gerade Linie, die wird mehr oder minder in der Mitte der Werte durchgezogen. Anschließend findet man um diesen Graphen herum die jeweils größten Häufungen, mal eher unter- mal eher oberhalb.
Alles, was zwischen den rot markierten Graphen liegt, ist irgendwie "Durchschnitt" und zeigt bestenfalls eine Tendenz auf.

Die Bezeichnungen "Langbeiner" oder "Sitzriese" sind ebenfalls irreführend, weil es das im Prinzip nicht gibt und bestenfalls diskriminierend ist. Es ist nur eine launige Bezeichnung für stärkere Abweichungen vom Durchschnitt und keine qualifizierte Aussage.

Und für den interessierten Fahrradkäufer ist auch nur genau das wichtig. Die Tendenz oder eine deutliche Abweichung. Mehr kann man da ohnehin nicht ablesen.

Nimm es mir nicht krumm und bitte nicht persönlich, aber mir begegnet das so oft, dass sich irgend jemand von ergonomischen Berechnungen, welche auch immer das sein mögen getriggert fühlt. Nicht zuletzt weil die eigenen "Helden" ( irgendwer hat mal damit argumentiert, dass ein einstmals berühmter Rennfahrer gesagt hätte "die Kurbel der Straße hat 170mm") oder mühsam gesammelten Erfahrungen entwertet scheinen oder was auch immer.
Dann wird daran so lange rum gemäkelt oder unerfüllbare Maßstäbe an Genauigkeit angelegt, die mit der Wirklichkeit so gar nichts gemein haben und auch nicht der eigentlichen Intention entsprechen.

Es ist aber viel einfacher und es verspricht viel weniger - und genügt auch. Man kann sich aber durchaus einen vollständigen Fehlkauf verhindern.

Individuell kann einem die Statistik auch egal sein, denn da zählt letztlich nur, dass es passt.
 
Alles gut. Hast Du also doch einen guten Charakter. Chapeau.
Ich sage ja auch nicht, dass Du etwas falsch machst.
Wir sind uns da schon einig, dass die Messung des Radfahrers den Druck auf den Sattel mit berücksichtigen sollte.
Jetzt geht aber der Radfahrer her und macht es eventuell anders als Du es machst.
Und da man ja lieber zu den Langbeinern gehört als zu den Sitzriesen, kommen dann schon ordentliche Werte für die Schrittlänge heraus.
Und dann landet der gute Mann in dem Forum hier und startet einen Thread mit "Da ich laut Graphik ja mit xx Körpergröße und xx Schrittlänge anscheinend zu den Langbeinern gehöre ...". Es wird dann schon richtig gestellt im Verlaufe des Threads, was für ihn passend ist.
Mehrfach erlebt. Deshalb habe ich von "dubios" gesprochen und von Irreführung.
Du erlebst das dafür im Berufsalltag mit nicht nur diesem Merkmal und darfst das dann mühsam unter Aufwand von Zeit und Nerven wieder richtig stellen.
Da verstehe ich, dass Dich das Thema auf die Palme bringt.
 
ich würde jetzt auch mal gerne eine frage an die experten stellen:
185 cm, Schrittlänge 82 cm, Armlänge 63 cm.
Momentan fahre ich Oberrohrlänge 54,5 cm, 38,3 Reach, 56,6 Stack, allerdings mit einer Versatz-Sattelstütze und 90er Vorbau. Ich habe Schwierigkeiten in ein leichtes Hohlkreuz zu kommen – sitze ich eventuell zu weit hinten? lieber mit dem Hintern weiter vor und den Vorbau länger?
Wie macht ihr das mit zu kurzen Beinen?
 
Ich bin ja kein Experte, aber ich finde bei dem langen Oberkörper einen Reach von 38,3cm schon recht kurz. Warum dann noch so einen kurzen Vorbau? Du sitzt sicher sehr aufrecht, oder?
Bei mir (183/85cm) sind es 42cm Reach und 55cm Stack. Da habe ich einen 100er Vorbau.
 
Guten Tag,
erstmal vielen Dank @lagaffe für diesen tollen Beitrag! Dennoch bin ich mir etwas unsicher. Ich suche momentan ein Endurance-Rad, einfach weil ich gerne eine etwas komfortablere Haltung hätte.

Kurz noch meine Maße:
Körpergröße: 186cm
Innenbeinlänge: 91cm
Armlänge: 61cm

Ich habe leider noch keine Ahnhaltspunkte, welche Geometrie die richtige für mich ich.
Ich wäre sehr dankbar für ein paar Empfehlungen/Hilfe.

Beste Grüße
 
Guten Tag!
Welches Rad fährst Du jetzt?
Wie genau ist Deine Sitzposition?
Wie lange und intensiv fährst Du Rennrad?
Was genau empfindest Du bisher als unbequem?
Das sind so die ersten Fragen, die mir spontan einfallen und ohne die zu beantworten eine sinnvolle Antwort unmöglich ist.

Gruß, svenski.
 
Ok, ich glaube ich kann nicht alle Fragen beantworten, aber ich versuche es mal. Momentan fahre ich ein Trekkingrad. Dort sich meine Sitzposition aufrecht genug. Immer wenn ich mit den Rennrädern meiner Freunde gefahren bin, kam mir die Haltung etwas zu aggresiv vor. Fahrräder kann ich leider nicht nennen. Unbequem würde ich nicht sagen, aber eher unenspannt. Mein Ziel ist es auch nicht die schnellste Zeit zu fahren, sondern möglichst effizient zu Pendeln.

Gruß,
Lennard
 
Ich bin ja kein Experte, aber ich finde bei dem langen Oberkörper einen Reach von 38,3cm schon recht kurz. Warum dann noch so einen kurzen Vorbau? Du sitzt sicher sehr aufrecht, oder?
Bei mir (183/85cm) sind es 42cm Reach und 55cm Stack. Da habe ich einen 100er Vorbau.
420mm reach wäre ungewöhnlich viel. Ist das zum Lenkeroberrohr, Ende Vorbau gemessen? Dann sollte man es reach+ nennen. Sonst gibt es nur Konfusion.
58er Rahmen haben typische Reach von 380-395mm zum Steuerrohr
 
Hallo zusammen,

ich habe mir das Cube Litening Pro bestellt und habe nun eine wichtige Frage zum Vorbau:

Das Agree habe ich in Rahmengröße 56 und beim Bikefitting hat man mir gesagt, dass ein 54er Litening mit meinen Maßen 179cm und 83 Schrittlänge besser passen würde (fühlte mich selbst auf einem 54er auch wohler).
Beim Agree habe ich den Lenker von 420mm auf 400mm ändern lassen (Vorbau 10mm ist geblieben). Das Fahrverhalten ist viel angenehmer und agiler.
Nun möchte ich beim Litening Kauf den Lenker von 420/100mm direkt umbauen lassen. Allerdings gibt es beim Litening nur den 400/90mm. Meint ihr der kürzere Vorbau würde dennoch passen?

Anbei die Geometrie Werte der beiden Räder
 

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Nun möchte ich beim Litening Kauf den Lenker von 420/100mm direkt umbauen lassen. Allerdings gibt es beim Litening nur den 400/90mm. Meint ihr der kürzere Vorbau würde dennoch passen?

Da würde ich mich an deiner Stelle vertrauensvoll an deinen Händler wenden und fragen, ob es nicht noch mehr Varianten gibt als was sie an den Kompletträdern angeben. Cube listet theoretisch auf der eigenen Homepage unter Equipment->Zubehör->Litening eine ganze Reihe von Kombinationen an Lenkerbreiten/Vorbaulängen.

https://www.cube.eu/de-de/cube-lenker-vorbau-kombination-litening-c-68x-2020/12819
 
Da würde ich mich an deiner Stelle vertrauensvoll an deinen Händler wenden und fragen, ob es nicht noch mehr Varianten gibt als was sie an den Kompletträdern angeben. Cube listet theoretisch auf der eigenen Homepage unter Equipment->Zubehör->Litening eine ganze Reihe von Kombinationen an Lenkerbreiten/Vorbaulängen.

https://www.cube.eu/de-de/cube-lenker-vorbau-kombination-litening-c-68x-2020/12819
oh super - vielen Dank! Ich hatte das leider nicht gefunden und nur die Angabe 400/90mm bei den Bikes gefunden. Dann sag ich dem Händler gleich Bescheid :)
 
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