Geradeaus schauen kann sich gut anfühlen, aber es hat zur Folge, dass deine Hüften und Beine absinken. Du hast eine schlechte Wasserlage und Mühe mit dem Beinschlag. So bald du deinen Kopf senkst, und ihn in Verlängerung der Wirbelsäule hältst, kommt deine Hüfte hoch und der Beinschlag wird effektiver. Tip: Schau auf den Boden des Beckens und lehne mit der Brust ins Wasser. Du hast das Gefühl abwärts zu schwimmen!
Was ist falsch daran nach vorne zu schauen?
Viele Trainer und Schimmlehrer sagen, du sollst nach vorne schauen, das Wasser müsse auf Haaransatz- oder gar auf Augenbrauenhöhe liegen. Vielleicht hörtest Du auch "Kopf runter und ab die Post" für den Endspurt. Und jetzt heisst es, du müsstest Kopf und Brust tief halten. Diese widersprüchlichen Informationen sind verwirrend.
E s geht um Folgendes: der Schlüssel zum effizienten Schwimmen liegt in der richtigen Wasserlage und Körperhaltung. Viele Schwimmerinnen und Schwimmer meinen Schwimmen sei vor allem harte Arbeit: "Ohne Fleiss kein Preis." Sie versuchen vor allem im Training müde zu werden. Der Hauptgrund aber, warum sie müde werden, ist inneffizientes Schwimmen. Sie könnten genau gleich schnell schwimmen mit weniger Aufwand.
Als erstes müssen Kopf, Brust, Hüfte und Beine in einer Linie bleiben, insbesondere der Kopf und die Beine. Das reduziert den Widerstand um Dimensionen. Tiefe Kopf- und Schulterlage (s. Bild rechts) bringen die Hüfte und die Beine nach oben, sogar ohne Beinschlag. Du kannst das Pull-Buoy im Schrank versorgen - für immer. Wenn du skeptisch bist, versuchs doch mal. Schwimm eine Länge mit Blick ans andere Beckenende und die nächste mit Blick gerade nach unten. Das Wasser darf ruhig mal über den Hinterkopf fliessen. Natürlich braucht es ein bisschen Übung - alte Fehler sterben langsam - aber vielleicht fühlst du dich besser beim Rollen und Ziehen als je. Ausserdem sind deine Nackenmuskeln wesentlich entspannter als wenn du immer deinen Kopf hochhalten musst.
Für die technisch Interessierten: Eine flache Wasserlage und ein gestreckter Körper [Körperhaltung und Schweben] [Lerne zu Schweben] reduzieren den Wasserwiderstand wie gesagt sehr stark. Der Wasserwiderstand wächst nämlich mit der Geschwindigkeit im Quadrat, und die erforderliche Leistung im Kubik. Das heisst, wenn du doppelt so schnell schwimmen willst, musst du 8mal soviel leisten. Dann ist es doch logisch, dass die Suche nach einem Weg, den Wasserwiderstand zu senken mehr nützt als die schwimmerische Leistungsfähigkeit zu erhöhen